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Hilfe, ein Hund kommt!

geschrieben von Chrissi(YCH) 
Hilfe, ein Hund kommt!
25. Februar 2002 21:17

Seit November letzten Jahres haben wir (vierköpfige Familie) einen Mischlingsrüden namens "Bärli" - ca. 4 Jahre alt - aus dem Tierheim. Gassi gehen nur die Erwachsenen - nie die Kinder alleine. Die Spaziergänge - er darf nur an der Leine gehen (so will's die Hundetrainerin) - sind nicht immer das reine Vergnügen. Nämlich dann, wenn uns andere Hunde begegnen, wird's aufregend. So sehr wir uns auch bemühen das entgegenkommende Hundi zu ignorieren und so zu tun, als sei alles in Ordnung, unser Bärli geht immer ab wie eine Rakete. Er führt sich auf wie ein Raubtier und hängt wie verrückt in der Leine. Manche meinen, wir sollten ihn von der Leine lassen. Das war aber auch nicht immer der richtige Rat, da er schon einigen Artgenossen "eine Lektion erteilt hat" - aus heiterem Himmel. In der Hundeschule ist er sehr verträglich mit anderen Hunden und auch in der Nachbarschaft gibt's keine Probleme - allerdings sind die auch alle noch sehr jung. Die Hundetrainerin riet uns ihn absitzen zu lassen und den Blickkontakt zum Objekt der Begierde zu unterbrechen. Das ist bloß nicht so einfach, weil er dann total hyperaktiv ist und sich nur mit massivem Druck hinsetzt und seinem Herrchen oder Frauchen gar nicht in die Augen schauen mag. Eigentlich würden wir uns wünschen, dass der Kontakt zu anderen Vierbeinern weniger problembehaftet wäre.
Was würdet ihr tun?

Viele Grüße
Chrissi + Bärli


26. Februar 2002 05:55

Guten morgen!

Dazu fallen mir genau 2 Dinge ein:

1. Ihm die Sicherheit durch straffe Leine nehmen und eine lange Schleppleine kaufen. Wenn er dann wirklich abgeht und es ernst wird hältst du ihn fest oder steigst drauf, gibst ihm aber vorerst mal einiges an Länge sobald der andre Hund in Sicht kommt, sodass er ganz auf sich gestellt ist. Am besten Leine lang und desinteressiert weitergehen (wirkt oft Wunder wenn Herrli nicht beschützend hinter einem steht).

2. Blickkontakt clickern. Andere Möglichkeit gibt es in diesem Falle wohl nicht (falls du sonst nix von Clickern hältst) weil du ja sein Vertrauen nicht erzwingen kannst - lasse mich aber gern eines besseren belehren ;-) . Weißt du wie man das anfängt? Hast du schon mal geclickert? Entweder du kuckst im Archiv nach oder ich schreib dir nochmal...

Viel Glück und liebe Grüße

Melli und Sammy (der auch gerade erfolgreich an der SL trainiert)

26. Februar 2002 06:51

Hi Chrissi,

das ist ja ein häufiges Problem bei Rüden. Ich würde zunächst das "sitz" festigen, bis er das "unter allen Umständen" ausführt; das ist nicht allzu schwierig, muß aber unbedingt durchgesetzt werden. Wenn fremde Hunde vorbeikommen, würde ich ihn am Wegesrand absitzen lassen und mich mit lockerer Leine hinter ihn stellen. Wenn er dann knurrt, kannst Du ihm leicht ins Fell greifen (dazu sage ich "ruhe" oder "klappe halten", nicht als echtes Kommando, sondern um ihn kurz aufmerksam zu machen), das mag eigentlich kein Hund. Blickkontakt stelle ich absichtlich nicht her, sondern er soll den fremden Hund mustern dürfen und ihn ruhig passieren lassen; ich will ihn ja gar nicht ablenken. Bin zwar kein Freund von Zwangseinwirkungen, nur leider stellt sich bei erwachsenen Hunden mit allerlei Angewohnheiten das Problem, daß man nicht monatelang Zeit hat, sie zu konditionieren - sonst wird jeder Spaziergang zur Qual; da mache ich lieber eine kleine Radikalkur. Ängstlich scheint das Bärli ja nicht zu sein, da es losprescht, wenn man es von der Leine läßt; es ist folglich auf den Schutz durch den "starken Herrn" weniger fixiert.

Gruß, Attila

26. Februar 2002 10:27

Hallo Chrissi,

ich schließe mich Melly und Attila an.
Garnichts halte ich von dem Tip Deiner Hundetrainerin, den Blickkontakt
zu unterbrechen. Das halte ich persönlich als nicht normal - oder schaust Du nicht hin, wenn ein Mensch an Dir vorübergeht.
Wichtig ist, daß Bärli im Sitz bleibt und auf Dich reagiert.

Bei meinem Harvey hab ich das gleiche Problem gehabt (er ist auch aus dem Tierheim). Wir haben das Problem mit dem Halti recht gut lösen können und mittlerweile geht es auch ohne.
Bärli spürt sicher auch, daß IHR aufgeregt seid, wenn ein anderer Hund kommt (weil euch ja schon graut vor seiner Reaktion auf den anderen Vierbeiner). Und wenn ihr ihm ein Halti anzieht, dann ist er euch kräftemäßig nicht mehr überlegen und ihr könnt weitaus besser einwirken. Wichtig ist nur, ihn ganz langsam an das Tragen dieses Haltis zu gewöhnen.

Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich einfach.

Liebe Grüsse,

Danni

26. Februar 2002 20:08

Hallo, Chrissi.
Ich kann mir nicht ganz erklären, warum Deine Trainerin darauf besteht, den Blickkontakt zu unterbinden, solange er nicht gleichzeitig ein aggressives Verhalten zeigt (dazu zählt aber auch das Starren auf den anderen). Evtl. erzeugst Du so in ihm ein Angstgefühl, da er ja nicht mehr die "Gefahr" sehen kann, er bekommt Streß und wird nicht mehr zugänglich. (so geht es mir zur Zeit mit meinem). Versuche, die Treffen mit anderen Hunden zu arrangieren und sprich Dich mit den anderen HF ab, evtl. könnt ihr mal ein Treffen mit mehreren Hunden vereinbaren, da er dann (meiner Erfahrung nach) nicht so angespannt reagiert. Möglichst aber ohne Leine! Mit der Leine ist es weitaus schwieriger mit dem unsicheren Hund zu arbeiten wenn andere dabei sind (auch meine Erfahrung).
Viele Grüße und viel Glück dabei.
Uwe & Lukas


26. Februar 2002 20:58

Hi Melli
: Am besten Leine lang und desinteressiert weitergehen

Vielen Dank für deinen Rat. Leider bin ich mir sicher, dass mein Bärli nur auf die Gelegenheit warten würde, lange Leine zu kriegen. Dann würde er nämlich die volle Länge nutzen und ab durch die Mitte und ran an die Buletten!!

: Blickkontakt clickern.

Mit dem Clicker arbeite ich auch schon seit einiger Zeit (seit Beginn der Hundeschule). Allerdings ist Bärli so steif und starr vor Anspannung bei Fremdhunden, dass er dann auf gar nix mehr reagiert. Sollte ich ihn doch mal zum Blickkontakt bringen, dann nur für ein Sekündchen.

Also nochmal vielen lieben Dank für deine Tipps.

Viele Grüße
Chrissi