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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Natural Dogmanship - eure Meinung?
03. März 2002 00:13

Hallo Christiane

: Also ich weiss ja nicht, in welchen Gehaltssphären Du schwebst ... aber wenn ich das hochrechne, dann komme ich auf einen Monatsverdienst (bei 21 AT) von EUR 6.720,--. Also wenn das nicht mehr als reicht ...

Das würde sicherlich reichen aber:
1. Als Angestellter vergißt man schnell, dass man als Mitarbeiter nochmal erheblich teurer ist, als der auf der Abrechnung erscheinenden Bruttosumme
2. Es reiht sich eben nicht eine Arbeitsstunde an die nächste, sonst wäre das Problem tatsächlich sehr viel geringer.

:
: Bin ich nicht so ganz überzeugt davon ... wenn ich rechne, dass man für eine Gruppenstunde ca. EUR 15,-- bezahlt und pro Gruppe mind. 6 Hunde dabei sind ... rein rechnerisch reichen dann 3-4 Gruppenstunden tägl. um auf o.g. Verdienst zu kommen. Einzelstunden liegen bei 40 - 60 EUR ...

Für die Gruppenstunde 15Euro, nicht DM?

:
: : Im Übrigen ist im Verein auch nichts umsonst, da ist eben die konkrete Mitarbeit gefragt!
:
: Richtig ... aber für schmale Geldbeutel eindeutig die gesündere Wahl.

Das ist auch völlig in Ordnung, würde ich auch machen, wenn ich kein Geld habe u. natürlich wenn es zu dem passt, was ich erreichen möchte.
Der klassische Hundesportverein ist nicht unbedingt geeignet auf individuelle Probleme einzugehen, meist hat man ja ein sportliches Ziel u. ob der Wuff Probleme mit Nachbars Katze hat spielt meist eine untergeordnete Rolle.
: :
Viele Grüsse
von Suse
:


03. März 2002 00:33

Hallo Silke:

So.- sind es dann zwar nur 3200,- DM im Monat für 20 Stunden Arbeit (!!!). Wenn ich dann rechne, dass abzüglich der Abzüge 1/3 übrig bleibt, was dann 1066,- DM sind, handelt es sich immernoch um einen Stundenlohn von 53,- DM netto, selbst bei einem Rest von 1/5 ist es immernoch ein netto Stundenlohn von über 30,- DM. Sicher kann man davon nicht leben, weil es in der Summe zu wenig ist, aber von so wenig Arbeitszeit kann man woanders auch nicht leben.


Ja , aber genau das ist das Problem, man kann nicht beliebig Stunden abarbeiten, weil die Menschen nur zu bestimmten Terminen u. Zeiten können u. man so eine Arbeitswoche nur schwer vernünftig verteilen kann.
Dann kann zum Berispiel Montags im Laufe des Tages kein Mensch kommen, aber alle zwischen 18 u. 20 Uhr. 20.15 müssen sie schon wieder zu Hause sein um das Abendprogramm anzusehen.
Der Schein trügt, ich habe mir das auch anders vorgestellt.

: Eigentlich ging es mir auch nicht unbedingt um die normalen kleingewerblichen Hundeschulen, denn es ging hier ja um ein markengeschütztes Hundeausbildungsprodukt (und unsere Meinung dazu). Und das was da zur Zeit in Sachen Hunde- und Pferdeflüsterer läuft ist wohl alles andere als purer Idealismus! Ich finde es toll, wenn Leute wie meine Freunde ihr Hobby zum Beruf machen können, aber diese Gurus, die unter einem Markennamen ihre Methoden verkaufen (und das nicht billig) die machen es doch inzwischen aus anderen Motiven. Wenn es in diesen Fällen nicht die Kohle ist, dann frage ich mich warum man diese Methoden alle so vermarkten muß? Es gibt viele solcher Gurus, auf die die Welt wirklich nicht gewartet hat. Da wir aber in einer absoluten Konsumgesellschaft leben, sind viele Leute auch der Meinung, wenn das Kind einen ganz besonderen Namen hat, man für Wochenendseminare besonders viel Geld ausgeben muß und möglichst viel Zauber gemacht wird passiert hier was ganz außergewöhnliches.

Ja, ich verstehe was du meinst, aber mir scheint viele Menschen sind auch ganz froh, wenn sie jemanden haben, der ihnen sozusagen eine schlüssige Zusammenfassung eines Konzeptes bietet, was ihnen selbst die Arbeit erspart, vielleicht sind sie auch nicht in der Lage selbst aus verschiedenen Infoquellen etwas zusammenzustellen.


: Man merkt doch hier im Forum schon, dass viele gar nicht mehr dazu in der Lage sind, mal über den Hund ansich nachzudenken, ohne bestimmte anerkannte Methoden dabei im Kopf zu haben. Emotionen und Intiution spielen kaum noch eine Rolle. Manchmal habe ich den Eindruck, dass nur Dinge mit wohlklingenden Namen wirklich helfen können. Wenn jemand das Gleiche tut, es nur nicht so nennt (weil er es vielleicht gar nicht bemerkt hat, dass er eine bestimmte Methode anwendet bzw. das schon vor 20 Jahren gemacht hat, als noch keiner auf die Idee kam, solchen Dingen Produktnamen zu verpassen), dann ist er scheinbar nur halb so schlau wie der Rest.

Stimmt leider! Seh ich genauso
:
: Wie gesagt, es ging mir gar nicht um die bezahlte Hundeerziehung ansich, sondern um diese spezielle, die sich hier z.B. mit eingetragenem Markenzeichen "Natural Dogmanship" nennt und unter dem Namen Dinge tut, die hunderte andere Hundeschulen auch tun und dafür warscheinlich weniger Geld bekommen, weil sie nicht zu den "ND's " gehören!
: So wie Du mich verstanden hast (wie ich evt.auch zu verstehen war, aber es nicht ganz so meinte) sicherlich, aber was die Gurus anbetrift bin ich da anderer Meinung.

Ich glaube wenn überhaupt profitiert nur der "guru " selbst von der Vermarktung und nicht die Multiplikatoren. das Problem besteht glaube ich darin, dass sie sich verpflichten nicht von der vorgegebenen Methode abzuweichen. Das bedeutet dass sie max. so gut werden könnten! wie der Erfinder, wenn überhaupt! Aber neues, innovatives darf ja vertraglich schon gar nicht passieren. Also bleiben die Multiplikatoren immer das blasse Abziehbild des Originals.
Tja, und warum möchte man gerne GURU einer Methode sein? Warum möchte man Abteilungsleiter werden, selbständig sein, bekannt werden? Sicherlich nicht wegen des Geldes, ich denke das hat eine Menge mit Prestige zu tun, nicht umsonst spielen in DER Liga überwiegend Männer, obwohl insgesamt sicherlich mehr Frauen mit Hunden Befasst sind. Genau wie im Reitsport...

Viele Grüße von Suse



03. März 2002 08:39

: Natürlich ist's leichter, alle Hundebesitzer als Unwissende abzukanzeln. Stärkt ja auch das eigene Ego.

ich machs mir sicher nicht leicht. nein, ganz sicher nicht. bei mir
hatte die arbeit eher den umgekehrten effekt... und zwar die belastung
des egos. man erklärt und erklärt und erklärt und zeigt und zeigt
und erfährt nach 10 wochen kurs, dass der hund immer noch nur zum
kurs aus dem zwinger kommt.
ich habe sehr viel versucht: viel erklären und auf die einsicht der
leute gehofft ... dann das notwendigr erklärt und viel gezeigt und
vorgemacht .... dann ohne druck auf die leute gearbeitet, dann viel
druck ausgeübt.

ich habe ganz zum schluss (!) den leuten gesagt "wenn jemand hier ist,
weil ich seinen hund ausbilden soll, der ist hier falsch und soll zu
einem hundeverein oder eine hundeschule gehen". ich habe gesagt "wer
eigentlich der meinung ist, das die probleme gar nicht so gross sind,
der ist auch hier falsch." und ich sagten denen "eure hunde
interessieren mich nicht im geringsten, ihr seid meine schüler, nicht
eure hunde. und wer das nicht möchte ist auch hier falsch."

man hat mich mit grossen augen ungläubig angesehen... und die, die
wiedergekommen sind, haben kostenlos einen sechsmonatigen kurs
bekommen. angefangen in den ersten 6-8 wochen ohne hund... nur haltung
des hundes und umgang mit dem hund zu hause... beseitigung der täglichen
missverständnisse.... danach clickertraining. das war mein erster
kurs, mit dem ich zufrieden war.... handverlesene leute, prkatisch mit
null vorkenntnissen, aber dafür der richtigen einstellung zum hund.
und das wichtigste, sie wollte die probleme mit ihrem hund gemeinsam
lösen!

aber die leute, für die ihr hund kein individuum ist... die nur ihre
bequemlichkeit retten wollen... die mal eben schnell ihren hund
erziehen lassen wollen... die ihr leben eigentlich gar nicht auf den
hund einstellen wollen... die jetzt schon wissen, dass der hund für die
kinder eigentlich eine schlechte entscheidung war, weil er eben viel
arbeit macht... die eigentlich statt arbeit viel eher eine bedienungs-
anleitung ähnlich der für einen videorekorder wollen.... für all diese
belaste ich mein ego heute nicht mehr.
vielleicht hatte ich nur pech, aber die mehrzahl der leute dachten
leider so.....

:Aber welchem Hund geht's dadurch besser?

keinem. aber wenn ich die situation für den hund nicht ändern kann,
sondern genau wegen dieser erkenntnis nur meine innerer zustand von
neutral ins unangenehme wechselt, warum sollte ich das dann weiter tun?
denn letztendlich habe ich es mir nie so einfach gemacht und gesagt
"kann ich nix für, entweder ist der hund zu doof oder die halter sind
unfähig". gescheitert ist immer nur einer: und zwar ich. also... das brauch ich heute nicht mehr.

:Und nicht zuletzt haben wir alle unsere Leichen im Keller, nicht wahr? So rein hundeausbildungsmässig, mein ich...

klar habe ich die auch. einiges sogar. aber für mich war das aus
heutiger sicht eine schocktherapie.

:War auch nicht alles immer "artgerecht" und von grossem Sachverstand geprägt. Sollte man nicht vergessen, find ich.

da hab ich noch manchesmal den wunsch, den blick zu senken, wenn ich den
einen oder anderen hund sehe, der die erinnerung auslöst...

g, T.


03. März 2002 08:44

Hallo Thomas,

: vg, Thomas (.... der mit Deiner Sichtweise begründet, warum er heute kein Trainer mehr ist)

Warum eigentlich? Das es so ist hast Du mir ja schon mal vor ein oder zwei Jahren geschrieben, zusammen mit den vermutlich mühevoll ausgearbeiteten Unterlagen für interne Schulungen in Deinem Verein.
Bei Deinem Engagement für eine artgerechte Ausbildung von Hunden sollte man doch meinen, daß Deine Arbeit nicht bei der Theorie, bei Postings und dem eigenen Hund endet.
Frust? Klar, hat jeder mal. /Frust ist aber auch, wenn das Konzept dann zumindest bei einigen aufgeht. Und bei denen lohnt sich der Aufwand dann doch allemal.

Sach doch mal ....

Tschüß und einen schönen Sonntag
Stefan

03. März 2002 09:29

Hallo Suse,

: Das würde sicherlich reichen aber:
: 1. Als Angestellter vergißt man schnell, dass man als Mitarbeiter nochmal erheblich teurer ist, als der auf der Abrechnung erscheinenden Bruttosumme

Ich dachte hier eigentlich an jemanden der eine Hundeschule als selbständiger Unternehmer betreibt. Und als Selbständiger kann man mit einem Monatsverdienst von fast 7.000 EUR durchaus gut leben - auch nach Abzug aller fälligen Ausgaben für Krankenversicherung, Altersvorsorge etc.

: 2. Es reiht sich eben nicht eine Arbeitsstunde an die nächste, sonst wäre das Problem tatsächlich sehr viel geringer.

S.u. - für diesen Verdienst reichen 3-4 Gruppenstunden täglich. Noch nicht mit eingerechnet sind hier die Einzelstunden.

: Für die Gruppenstunde 15Euro, nicht DM?

Nein, EUR ... wir leben hier in Oberbayern (also da wo andere Urlaub machen) ... da ist alles ein wenig teurer :-(
Die privaten HS die ich kenne, verlangen alle zwischen 10 und 15 EUR für die Gruppenstunden (bei 6-10 Teilnehmern/Gruppe).

: Der klassische Hundesportverein ist nicht unbedingt geeignet auf individuelle Probleme einzugehen, meist hat man ja ein sportliches Ziel u. ob der Wuff Probleme mit Nachbars Katze hat spielt meist eine untergeordnete Rolle.

Grundsätzlich ja ... aber auch in den privaten HS wird nicht unbedingt auf diese Problematik eingegangen ... jedenfalls nicht in den Gruppenstunden. Dafür muss man dann schon wieder Einzelstunden nehmen ...

Noch einen schönen Sonntag
Christiane & Kira (die jetzt auf die CACIB fahren)


03. März 2002 09:45

: Hi Steffen,
: : Kein Mensch kann euch das beibringen was ein Hund lehren kann.
: ... nur dazu muß man von ihm lernen wollen !
: liebe Grüße
: Ute
Hi Ute,
wollte dich nicht angreifen nur leider zeigt die Erfahrung daß ebengenau daß der Punkt ist.
Alle wollen Geld verdienen. D.h. man veröffentlicht es in Fachmagazinen etc. Die Leute rennen hin, der Mann verdient sein Geld für so gut wie nix neues und die Menschen sind froh. Doch was bleibt am Ende? Der Hund ist genauso wie vorher. Würden Sie aber endlich lernen den Hund zu verstehen bräuchten wir weniger Begriffe und könnten uns endlich auf gute, fähige Ausbilder verlassen. Leider versteckt sich mancher schlechter Trainer ( im Fall ND kann ich es nicht beurteilen) hinter einem neuen Kursnamen weil er den Rest nicht begriffen hat.

Als positiv Beispiel möchte ich hierfür "Animal Learn" nehmen. Wer mal dort war, weis was Qualität ist und wie wenig Kursnamen man doch für sehr gute Ausbildung braucht. Meine Hunde wurden vor meiner Zeit als Hundetrainer dort ausgebildet, innerhalb kürzester Zeit hörten sie sehr gut. Meinen Werdegang als Trainer wurde dadurch extrem geprägt. Deshalb mein Mainthread.

Gruß Steffen