Hi Suse
: Ich glaube es gibt im lebendigem Leben keine "neutrale Situation"
na klar gibts das. neutral heisst in diesem zuammenhang: in diesem
augenblick ohne grosses lustempfinden und ohne grosses unangenehmes
empfinden. neutral bezieht sich auf den eigenen emotionalen zustand.
während ich hier sitze und das schreibe, ist das für mich ein neutraler
zustand, weder angenehm, noch unangnehm. gleich ruft meine frau "komm
essen", da wechselt es dann ins angenehme.. :-)
natürlich kann man sagen, neutral ist man nur, wenn man nicht mehr
lebt.... aber das wäre imho etwas überzogen.
mein junge spielt ganz versonnen mit seiner "sprechenden" tankstelle.
wie ich ihn dabei beobachtet habe, werte ich das als neutrale
situation, weder (ausser der reihe) angenehm, noch unangenehm.
: Ich kann zB recht gut draufsein in der Erwartung einer positiven Verstärkung, weil ich der Meinung bin, ich hätte etwas gut gemacht. Bleibt die Verstärkung dann aus, sinkt meine Stimmung.
frustration gehört doch zum lernen dazu. und auch mit der frustration
umzugehen kann man lernen, und auch lernen, angemessen darauf
zu reagieren.
entscheidungen begleiten uns unser ganzes leben.und auch die frustration
bei falschen entscheidungen begleitet uns unser ganzes leben. ja und?
ist das schlimm?
: Das ist meiner Meinung der große Irrtum der Clickertheorie: da heißt es oft: es kann nichts schlimmes geschehen, außer das die Belohnung ausbleibt.- das ist "schlimm".
nein, ist es nicht. weil eine clicker-sitzung im wesentlichen fehler-
freies lernen ist. das bedeutet, dass der anteil der frustration sehr
gering gehalten wird.... und die belohnung bleibt nie aus... die übung
ist immer ein erfolg für den hund...
...wenn ich drei hütchen vor mir sehe, unter einem liegt nen fuffi,
dann bin ich sicher nicht frustriert, wenn ich mich fürs falsche
hütchen entschieden habe, sondern eher motiviert, mit mehr aufmerksam-
leit dem verchieben der hütchen zu folgen... einsatz gibt nicht,
verlieren kann ich nicht, ich kann nur gewinnen.... nee, keine
frustration....
frustration kommt nur dann, wenn keine entscheidung zum erfolg führt.
aber dann hat der trainer versagt, nicht der hund.
: aber es ist eine Frustration, die man nicht unterschätzen sollte u.
: von daher kann man auch mit der positiven Verstärkung viel Schaden
: anrichtn, geht man nicht verantwortungsvoll damit um.
nein, dieses sichtweise teile ich nicht. wahrscheinlich kann jeder
trainer durch falsches anwenden einer methode schaden anrichten. aber
der schaden, der beim c&t auftreten kann, ist der, dass vielleicht für
nix belohnt wird, dass vielleicht unerwünschtes verstärkt wird, oder
dass für den hund der clicker als unbedeutet desensibilisiert wird.
aber schaden durch die begleitende frustration halte ich komplett für
unmöglich.
: Rein ethisch- hat aber für mich Ekard Lind mit seiner "Primärmotivation" die Bedürfnisse des Hundes m.E. eher verwirklicht.
: Auf menschlicher Ebene ist dies so vergleichbar:
ja, ich kenne seine theorien. und ich weiss ihn heute genauso in die
lerntheorien wie die anderen figuren dieser szene, so wie dildei,
kufner, oder auch most. sie alle besetzen nur einen teil und lassen
das andere aussen vor.
bezüglich des reinen (und notwendigen) lernvorgangs beim hund halte
ich gerade lind und dildei für absolut entbehrenswert.... aber sie
verdienen damit ja ganz gute kohle.....
: Gute Besserung Thomas
danke ;-) das kann ich brauchen... unser kurzer ist heute die offene tür für alles was ansteckend ist, und was man aus dem kindergarten mit nach hause bringen kann.... ;-)
Thomas