Neues Rudelmitglied - Integration?

Hi,

ich hätte gerne gewußt wie ihr dabei vorgehen würdet, ein neues Rudelmitglied zu integrieren.

Wir möchten uns demnächst eine Dobie-Hündin nach Hause holen. Wir haben uns noch nicht für einen bestimmten Züchter entschieden aber schon jetzt zerbreche ich mir den Kopf wie wir sie am besten integrieren, sodaß Dino sie akzeptiert und es keine Probleme gibt.

Auf Junghunde und ausgewachsene Hündinnen reagiert er durchweg positiv. Sie tanzen ihm auf der Nase rum und er spielt Pausenclown. Wenn wir aber Besuch haben und ein Welpe ist mal da, reagiert er eifersüchtig. Wenn er z.B. auf dem Fußboden liegt und der Kleine dackelt auf ihn zu - dreht er den Kopf weg und brummt. Wenn der Welpe immer noch nicht weggeht - steht Dino auf und sucht sich einen anderen Platz. Er will überhaupt nichts mit dem Welpen zu tun haben. Es ist auch schon mal passiert, daß ich einen Welpen in der Hand gehalten habe und er ganz aufgeregt angelaufen kam und am Welpen rumgeschlabbert hat. Was ist jetzt der Unterschied?

Viele Grüsse

Porcha & Dino

Hi Porcha,

eigentlich sehe ich überhaupt kein Problem einen weiblichen Welpen mit einem erwachsenen Rüden zusammenzubringen.
Dinos abweisende Verhalten drückt sicher Unsicherheit aus. Vielleicht fühlt er sich überfordert. Eifersucht könnte es auch sein da man ja einem Welpen viel Aufmerksamkeit schenkt (er ist ja sooooo süß). Als ich zu meinem 8 jährigen Spitzrüden meine erste Akita-Hündin dazubekam dachte ich erst: Das geht nicht gut. Der Spitz hat die Hündin (WElpe, 8 Wochen alt!) nur angeknurrt und hätte auch zugeschnappt wenn ich nicht danebengestanden hätte. Eifersüchtig war er eigentlich nicht aber als jahrelanges "Einzelkind" natürlich um seinen 1. Platz besorgt. Die Hündin ist ihm die erste Zeit aus dem Weg gegangen (er hatte sie einmal ins Ohr gebissen). Nach und nach (über Wochen) ist der "Alte" dann aufgetaut und fing auch an zu spielen.
Als der 2. Akita dazukam wiederholte sich das ganze Spiel von vorne.
Gib Dino etwas Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen. "Rette" ihn vor dem Welpen, wenn Du merkst das er sehr abweisend ist. Mit der Zeit wird er sein Verhalten ändern und ganz der "Zieh"-Vater sein. Wenn er den Welpen mal anknurrt: Macht nichts! Auch das muß der Welpe lernen. Er merkt dann sofort wer der Chef im Rudel ist und muß akzeptieren das der Alt-Rüde seine Ruhe haben will.
Gib Dino möglichst oft die Gelegenheit mit Welpen zusammenzukommen, dann kann er schon ein bißchen "Welpen-Sprache" lernen. Eigentlich kennt jeder Hund diese Sprache aber da er sie bisher nicht brauchte wird er ein wenig Zeit brauchen sich an den Umgang mit einem Welpen zu gewöhnen.

Bei der Gelegenheit als Du einen Welpen in der Hand gehalten hast, hatte Dino die Möglichkeit von sich aus Kontakt aufzunehmen (er wollte also und hat auch richtig reagiert: Pflegeverhalten). Wenn ein Welpe auf ihn zukommt kann es schon passieren, daß er keinen Kontakt möchte, dementsprechend verhält er sich abweisend. Außerdem hatte dieser Welpe sicherlich schon seine 8-12 Woche hinter sich. Hunde verhalten sich bei Saugwelpen ganz anders als bei Welpen die sich in der Rudelordnungsphase befinden (da beginnt nämlich der Ernst des Lebens).

Also keine Sorge. Rüden sind manchmal bessere "Väter" als Hündinnen "Mütter".

Viele Grüße
Kathi

Hi Porcha & Dino,

was auch immer Du machst, bevorzuge immer Deinen "alteingesessenen" Hund. Es ist besonders jetzt wichtig, daß er sich keine Sorge um seine Position machen brauch. Das bedeutet in der Praxis: er wird als erstes begrüßt, bekommt als erstes Futter, darf als erstes von der Leine ab, ins Auto, aus dem Auto raus...

Ich habe auch meine Hunde auf diese Art integriert, hat immer super geklappt, Eifersucht kam da gar nicht erst auf...

Liebe Grüße

Gesa & das Hunderudel