Hallo Tanni,
: Ich habe gedacht, daß wäre schonmal ein Anfang.
Es ist ein Anfang, aber nach meiner Erfahrung nützt das ganze nur was, wenn der betreffende Hundehalter auch an sich selbst arbeitet. Also sicherer wird, keine Angst vor seinem Hund hat und letztendlich auch vom Charakter her die Chefrolle übernehmen kann. Ansonsten ist das ganze mE sogar gefährlich. Hund merkt, dass sein Mensch nicht Chef ist von innen raus, also aus seiner inneren Stärke raus, und irgendwann kracht's dann. Vor allem, wenn der Hund durch den relativ schwachen Menschen regelrecht in die Chefrolle gezwungen wird, aber andererseits von eben diesem schwachen Menschen wieder "unterdrückt" wird. Verstehst Du, was ich meine. Ich kann das nicht so richtig erklären, wie ich das meine. Im Prinzip ist es das gleiche, wenn man sagt, als Mensch solle man in einem Hunderudel nicht das rangniedrigere Tier bevorzugen. Das machen ja viele, mitleidmässig. Und dann grummelt's da ständig zwischen den Hunden.
Noch was, ich meine nicht, dass deine Freundin den Hund mit Gewalt unterdrücken soll, oder so. Nur, sie muss sich im Klaren darüber sein, dass sie der Boss ist, und auch danach handeln. Sie muss die Stärkere sein, nicht nach Kraft, sondern nach der inneren Stärke. Charakter, Wesen etc. Und das ist das schwierige an der Sache.
:Und außerdem, muß ich ehrlich sagen, hab ich nicht gedacht, daß man als Mensch so wenig Dominanz ausstrahlen kann, daß so etwas passiert. Ich habe immer gedacht, ein gewisses Maß an Respekt hätte ein Hund eh immer- bedingt schon durch den 24-h-Kontakt mit dem Menschen und der Bindung und dem Vertrauen, die sich aufgebaut haben. Naja, war wohl eine falsche Annahme.
In einem Hunderudel rsp. Wolfsrudel sind ja die Tiere auch ständig in Kontakt. Und trotzdem ist einer der Chef, und der andere der Untergebene. Wenn ich als Mensch unsicher, ängstlich etc. bin, merkt das der Hund. Und diese Wesensmerkmale sind nicht die eines Chefs. Vor allem nicht, wenn der Hund vom Wesen her sowieso schon dominanter ist.
Und dass deine Bekannte wohl auch noch Angst vor ihrem eigenen Hund hat, ist auch nicht gerade hilfreich. Ein Hund merkt das. Hunde können sehr viel besser "zwischen den Zeilen" lesen.
Mir geht es so mit meiner derzeit älteren Hündin. Sie ist relativ unsicher, und wenn ich nur etwas nervös werde, läuft sie nicht mehr. Selbst wenn es mir noch gar nicht bewusst ist, dass ich angespannt bin, sie merkt das sofort und wird unsicher.
: Die Frage ist jetzt nur, ob eine Person sich so ändern kann.
Gute Frage, das weiss ich nicht. Wenn da jemand ein Patentrezept hat, ich bräuchte das auch manchmal, s.o.
Gruss Cindy