Hallo,
:: Verbiete einem Hund das Knurren (die warnung), bald wird er nicht mehr warnen sondern gleich zubeißen.
:wenn ich aber davon ausgehe, das mein Hund mich nicht anknurren darf, warum sollte er das bei meinen Kindern tun dürfen.
Spätestens dann, wenn du einen TH - Hund vor dir hast, mit unbekannter Vorgeschichte, wenn Kinder in der Familie sind, wenn ihr irgendwie miteinander leben wollt, wenn es dazu noch ständig Besucher - Kinder gibt, wirst du über den Umgang mit einem knurrenden Hund neu nachdenken müssen.
Mit verbieten alleine erreichst du nichts, eher das Gegenteil, aber das schrieb ich schon.
Mich hat noch nie ein eigener Hund angeknurrt, weder mich, meine Kinder, meinem Mann. Wenn es dazu kommen würde, würde ich mich still in eine Ecke setzen und mal gründlich über den Umgang mit meinem Hund nachdenken.
: Maßregelst du deinen Hund nicht, wenn er dich anknurrt und muß du dann Angst haben, das er dich irgendwann versucht zu beißen.
Nein. Ein Hund der knurrt, sagt mir , dass es einen Konflikt gibt, meine Aufgabe als denkender Mensch ist es dann, diesen Konflikt zukünftig aus dem Weg zu räumen. Und mit dem ganzen Gerede von Rangordnung kann ich sowieso nicht viel anfangen. Für mich ist es eher eine Frage des Vertrauens, des gegenseitigen Verständnisses und Respektes. Ich als Mutter habe die Verantwortung, das Hund und Kinder sich gegenseitig respektieren. Ich habe meinen kindern die Körpersprache der hunde erklärt. Als sie noch kleiner waren, habe ich klare Regeln aufgestellt. Es gab nie Probleme, nie. Am allermeisten gelernt habe ich persönlich von meiner Dobemannhündin, die zu uns kam, kurz bevor mein Sohn geboren wurde. Bessy war damals ca. 2 - 3 Jahre alt. Bessy reagierte höchst sensibel auf Körpersprache, und ich habe einen Teufel getan, sie zu massregeln, wenn ein laut sprechender grosser Mann frontal auf sie zukam. Im Gegenteil, ich habe diese Warnungen als Anlass genommen, schon im Vorfeld Konflikte zu vermeiden, und da hab ich beim menschen angefangen bzw. mich dazwischen gestellt, ruhig. Bessy hat in ihrem Leben zweimal Menschen gebissen. Und diese Menschen haben ihre Warnungen ignoriert und ihre Grenzen überschritten, beide male hab ich sie im stich gelassen, dh. ich war nicht anwesend. Das erste mal biss sie meinen Schwiegervater als wir im Urlaub waren. Er hat versucht, sie aus einem Versteck zu zerren. Das war der letzte Urlaub ohne Bessy. Das zweite mal biss Bessy den Sohn unserer Urlaubswirtin. Ein Kind war mit ihr schon vorgegangen, und der Idiot hat die Gelegenheit genutzt, sie angrapschen zu wollen. Sie hatte schon die ganze Zeit Angst vor ihm (sie hat geknurrt) und ich hatte ihn ausdrücklich gebeten, sie in ruhe zu lassen. Aus seinen Fehlern lernt man.
:Ein Hund der gelernt hat, wo er in seinem Rudel steht, warum soll der warnen?
Entschuldige, das halte ich für weit hergeholt. Selbst wenn die Rangordnung hier herhalten muß, jedes Individuum hat ein recht auf Unversehrtheit und Individualdistanz.
Ausserdem - ich bin kein Hund, meine familie auch nicht, der Kater schon garnicht. Und ich denke, das wissen unsere hunde ganz genau. Wir stelle kein rudel dar, höchtens eine gemischte Gruppe, in der allerdings Regeln gelten, die allerdings eher von - oh ich wiederhole mich - Vertrauen und Respekt geprägt sind, von Konfliktvermeidung und Wissen. Wir haben oft den Hof voller Besucherkinder. Schon so manchem wurde hier die Hundeangst genommen, weil ich klare Regeln aufgestellt habe und erklärt habe. Sind doch mal welche dabei, denen ich nicht übern weg traue - bleibt der Hund bei mir, nicht, um die Kinder, sondern um den Hund zu schützen.
:wenn der Hund natürlich einen hat, der unter ihm steht, wird er es möglicherweise versuchen, wenn ihm etwas nicht paßt. Und das sind eher tickende Zeitbomben für mich, die Hunde die meinen jemand erst durch knurren und dann wohl möglich durch schnappen zurechtzuweisen.
Nun ja, ich kenne EINEN hund, wo das Problem in diese Richtung geht. Aber : da liegt das Problem in der gesamten Familie. Diese Familie hat nie gelernt, Ressourcen unter Kontrolle zu halten, dh. wenn der Hund bestimmt das Tun und handeln :wer wann mit ihm zu spielen hat usw. Erziehungsversuche erstickten aus mangelnder Konsequenz im Keim. Dieser Hund hat gelernt, dass er nur richtig fordern muß, damit er seinen Willen bekommt : drängeln, schubsen, bellen , anspringen knurren - und schnappen. Massregel so einen Hund,es bringt nichts, das nächste mal fordert er um so heftiger. Wenns zu dolle wird, kommt er in den Zwinger. Aber damit löst man keine Probleme. achja, es wird auch mal mit ihm geschimpft.
:Meine Kinder wissen aber auch, das man einem Hund, der knurrt aus dem Weg geht, weil z.B. nicht jeder Hund mit Kindern aufwächst, bloß bei meinen Hund verlange ich, das er es nicht tut. Manch Erwachsener hat Probleme seinen Hund richtig zu deuten, wie soll ein Kind das dann erst können, nicht jedes Kind lernt mit einem Hund umzugehen, da will ich dann, das mein Hund gelernt hat mit Kindern umzugehen.
Ja, da gebe ich dir recht. Aber : die Frage ist doch, ob man dies durch Massregelungen erreicht. Ich bezweifle dies.
Sabine
PS ganz klare wort spricht da T. Rugaas in ihrem Buch "Calming Signals" zum Thema knurrender Hund