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EILT: Wo mit anfangen bei 2.Hand-Hund?

geschrieben von Syriebille(YCH) 
EILT: Wo mit anfangen bei 2.Hand-Hund?
10. März 2002 19:58

Hi Yorkies,
gerade bin ich mit einem unserer "Welpen" zuhause angekommen. Seine familiären Verhältnisse haben sich so verändert, daß für Basti keine Zeit mehr da ist. Er ist ein fast 4-jähriger, kastrierter Briard, der beim Wesenstest letztes Jahr wie folgt gegutachtet wurde: "Das aufmerksame, ruhige, ausgeglichene, freundliche, gutmütige und sichere Wesen des Rüden ist augenscheinlich. Außerdem besitzt er eine hohe Reizschwelle. Das Sozialverhalten dieses Hundes ist gegenüber Menschen, Tieren und anderen Hunden als gut einzustufen."
beim Spaziergang mit den beiden Menschen-Mädels seiner nun Ex-Familie und beim Spaziergang als Unterbrechung der langen Autobahnfahrt ist mir vor allem aufgefallen, daß er orientierungslos ist. Kommandos mußte er nicht befolgen, augenscheinlich gab es auch keine einheitlichen, für ihn deutlichen Signale.
Bis sich für ihn ein neues Zuhause findet, bleibt er nun bei mir, muß sich ins Rudel von Mutter und Schwester eingliedern.
Nun zu meinem Problem: Ich weiß nicht recht, wo ich meine Prioritäten bei seiner "Behandlung" setzen soll. Alles gleichzeitig wird für ihn zuviel, worauf also das Schwergewicht legen?
Bindung an mich (wieviel Zuwendung?), Blickkontakt aufbauen (fehlt völlig), welche Kommandos (kommen, sitzen, Leinenführigkeit) mit durchhalten bis zur Aufhebung?
Noch ist er sehr "weich" und aufnahmefähig, deswegen möchte ich keine Zeit verlieren, und ihm zeigen, daß er keine Führung übernehmen muß, daß er sich auf mich verlassen kann. Außerdem möchte ich ihn nach den 1 1/2 Jahren Stress zur Ruhe kommen lassen, also alles möglichst gleichmäßig, vorhersehbar.
Welche Erfahrungen könnt Ihr mir vermitteln?
gedankenvolle Grüße von Sybille mit Briards Syrie, Binou und Pflege-Bruder Basti




10. März 2002 20:11

: Hi Sybille,

tut mir leid, dass einer Deiner "Jungs" zurückgekommen ist!!!! Muß doch immer wie ein Schlag in die Magengegend sein, wenn man sieht, was aus dem ehemaligen Welpen geworden ist (oder besser NICHT geworden ist)....

Ich würde versuchen als erstes an der Bindung und gleichzeitig am Blickkontakt zu arbeiten - denn für mich ist der Blickkontakt das Grundlegendste, um überhaupt an anderen Komandos zu arbeiten - und ohne Bindung ist es auch schwierig Blickkontakt aufzubauen - aber ich denke, das brauche ich Dir nciht großartig zu erzählen, da bist Du sicher um einiges erfahrener als ich! Was ich damit nur sagen wollte: Ich glaube, dass es den Rüden nicht überfordert, wenn das eine mit dem anderen parallel läuft - zumindest war es im Tierheim immer gut möglich beides nahezu gleichzeitig zu beginnen und da waren die Hunde größtenteils "unbescholten" wenn es um Bindung und Erziehung ging ;-))

Sicher kommen noch einige ausführlichere Antworten!!!

Gibt es schon Aussicht auf nen neun Platz für Basti???? Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass ihr was gutes UND dauerhaftes für ihn findet!

Liebe Grüße,
Me & Bär

10. März 2002 21:57

Hi Me,
dank Dir für Dein Mitgefühl! Einerseits natürlich nicht schön für den Hund, daß er wechseln muß, andererseits ist es mir lieber, er kommt zu mir als daß er im Tierheim landet! Ich sehe es für ihn als Chance, sich zu "erholen" von dem Stress der letzten Jahre! Kann mir gut vorstellen, daß der Hund sogar noch früher unter der gespannten Situation leidet als die Menschenkinder weil er es früher merkt!
Und ich werde alle meine Fähig- und Fertigkeiten einsetzen, um ihn zu stabilisieren und einen "erzogenen" Hund aus ihm zu machen!
Als Einzelhund wäre er sicher einfacher zu handeln, hier muß er sich noch mit den Damen arrangieren!

Zum Blickkontakt: Da habe ich auch sonst schon das Problem, daß ein direkter Blickkontakt ja eigentlich eine Bedrohung ist. Nun wendet der Hund den Kopf ab, um mich zu beschwichtigen. Da er ja einen wesentlich größeren Sehwinkel hat, kann er meine Körpersprache trotzdem noch lesen!

Auf jeden Fall für mich eine Überprüfung, ob Körper- und verbale Sprache eindeutiger gegenüber früher geworden sind. Dann müßte er schneller lernen als die beiden Verwandten (Syrie und Binou) vorher! ;-)

Bis jetzt ist noch kein neues Zuhause für ihn in Sicht, muß erst mal alle Möglichkeiten in Anspruch nehmen. Was gibt es denn noch außer den Kleinanzeigen bei Yorkie und unserer Briard-SOS Seite?

Liebe Grüße
Sybille mit Syrie und Binou sowie dem geschorenen Pflegebruder Basti

Das Thema Bindung ist wohl schon erledigt, er hat erkannt, daß ich das Sagen habe und orientiert sich an mir.


11. März 2002 06:52

Hallo Sybille

erst mal erholen lassen. Bleib wie du bist. Der Hund
lernt schnell ab deiner Körpersprache und da du ja, wie
ich lese, eine Erfahrene Briard-Besitzerin bist, würde
ich den im Moment "Heimatlosen", in das Rudel integrieren
ohne speziellen Befehle und Übungen. Seine innere Erholung
wird sich bald auch im suchenden Blickkontakt zeigen und
er wird schneller als du denkst auf deine Körpersprache
reagieren und merken, dass da eine Führungsperson ist.
Viel Glück Robi



11. März 2002 09:01

Hallo Sybille

Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen mit meiner 2jährigen "Secondhand" Hündin erzählen.

In der Anfangszeit war sie extrem hektisch. Sie kam zwar auf Zuruf, kannte sonst aber keine Kommandi, konnte sich überhaupt nicht konzentrieren, Blickkontakt war ihr unangenehm und sie war die ganze Zeit auf Draht, konnte keine Minute ruhig liegen.

Erstmals habe ich Ruhe, Ruhe, Ruhe versucht zu vermitteln. Ich habe aber versucht so normal wie möglich zu sein, um ihr zu vermitteln, dass die Situation gar nichts ungewöhnliches ist. Denn: wie kann sich der Hund entspannen, wenn man selber nicht entspannt ist? Dann habe ich mich einfach immer ungemein gefreut, wenn sie etwas richtig gemacht hat, das "falsche" habe ich so weit möglich ignoriert.

Parallel dazu habe ich sie in den ersten Tagen auf den Clicker konditioniert und am Blickkontakt gearbeitet. Hui, das ging dann aber schnell! :-) Der Blickkontakt wurde innerhalb kürzester Zeit von etwas unangenehmen zu etwas äusserst Positivem.

Weiter habe ich sie am Anfang aus der Hand gefüttert. Zum Beispiel durfte sie fressen, wenn sie Sitz gemacht hat (zuerst ohne Kommando, später mit), dann kam das Platz dazu, sie hat auch gelernt erst auf Kommando zu fressen. Das ging irgendwie alles wahnsinnig leicht und hat meiner Meinung nach für uns in sehr kurzer Zeit sehr viel gebracht.

Vielleicht hilft dir das ja weiter...?

Viele Grüsse
Jenny

11. März 2002 09:11

Hallo Sybille,

: Was gibt es denn noch außer den Kleinanzeigen bei Yorkie und unserer Briard-SOS Seite?

Weitere Möglichkeiten: www.zergportal.de und www.notfelle.de (wobei er ja nicht sooo dringend vermittelt werden muß, oder?).
Ich wünsche euch, vorallem Basti, alles Gute!

Liebe Grüsse,

Danni