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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Nachtrag zu Heimweh in Tierpension""
14. März 2002 21:20

Hallo,

: Hast du eine solche Reaktion wirklich nötig! Schade! Dann habe ich mich in dir wohl getäuscht.


ich habe nur eine sachliche Frage gestellt.
Wenn mir jemand erzählt, daß es für seinen Hund das "Paradies auf Erden", fantastisch und voller Fun ist (anscheinend was Besseres, als ihm der Halter bieten kann), getrennt von ihm in einer Hundepension zu sein, bin ich verwundert.
Als nächstes stellt sich mir dann die Frage, ob es für Hunde im Tierheim, vorausgesetzt, man packt sie paarweise in die Zwinger, nicht auch das Paradies ist.
Und wenn nein, warum denn jetzt plötzlich nicht?
Was ist in den ersten Wochen für einen Hund der Unterschied zwischen einem Tierheim und einer Hundepension? Wieso leiden die Hunde im Tierheim? Oder leiden sie doch nicht?

Gruß
Andreas

PS: Wird ja wohl noch erlaubt sein, Frgaen zu stellen :-).

15. März 2002 10:29


:
: ich habe nur eine sachliche Frage gestellt.

Hallo Adreas

Ich habe deine Frage nicht sachlich aufgefasst, vielleicht ein Fehler von mir, dann entschuldige ich mich. Ich habe dein Erstes Posting an Rolf durchgelesen und da hast du dich vehement dagegen gestellt, dass sein Hund in eine Pension sollte. Darum habe ich deine Frage auch nicht sachlich verstanden.
Ob ein Hund in einer guten Pension leidet, kann ich dir nicht sagen, ich denke er ist dort sicher besser aufgehoben als bei einem schlechten Besitzer. Das nur generell!! Nur zu zweit in den Zwinger packen ist sicher kein Garant für das Paradies, es fehlt ja die Beschäftigung mit dem Tier. Die Unterbeschäftigung machen die Tiere auch traurig.
Ich glaube, dass sich Rolf schon die nötige Mühe gemacht hat um ein passendes Ferienheim auszusuchen für seinen Hund. Wenn der Hund schon ein paarmal da war und positive Erfahrungen gemacht hat, kann ich mir schon vorstellen, dass der Hund Freude zeigt wenn er dorthin geht. Also meine Hündin hat auch immer einen Riesenplausch wenn sie zur Züchterin in Urlaub darf. Da lebt sie in einem Rudel mit ihrem Bruder usw. Sie freut sich auch immer wieder wenn wir sie abholen. Geschadet hat es meinem Hund nicht. Es gibt immer mal Situationen wo der Hund halt nicht mitkommen kann, vorallem wenn man noch Kinder hat. z.B. An den Strand, Städtereisen usw. Bei uns kommt das pro Jahr 1x für 1 Woche vor, nicht mehr. Da ich aber den ganzen Tag um meinen Hund bin (mehr als um mein Kind) habe ich da auch keine schlechtes Gewissen dabei. Ich denke nicht, dass ich das Nonplusultra für meinen Hund bin. Müsste ich ihn weggeben, würde er sich sicher an dem neuen Ort genauso einleben wie bei uns, bei guter Behandlung natürlich.Ich denke ich bin ersetzbar. Im Moment bin ich das Grösste für meinen Hund und das ist auch gut so.

Grüsse
Yvonne und Luna

15. März 2002 13:02

Hallo Stafanie,


: allerdings ist das stereotype wiederholen von "bei mir war das früher auch okay und deshalb..." nicht wirklich eine begründung, oder?!

Doch, ich sehe es wirklich so.

: überlege mal, wie früher kinder in der schule behandelt wurden (ich finde schläge nicht okay), wie generell hundeerziehung (um in diesem forum zu bleiben)ausgeübt wurde, wie viele hunde früher im zwinger lebten

Das hat aber alles gar nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe, oder? Ich habe nicht geschrieben, dass früher ALLES besser war, sondern dass ich für mich eine sehr sehr schöne Kindheit hatte. Das hat ja nun nix mit geschlagenen Kindern und Hunden an der Kette zu tun, oder bin ich zu blöd da Zusammenhänge zu sehen?

Meine Kindheit war auch nicht von Armut und Entbehrung geprägt, sondern sie war sehr schön und meine Eltern haben es geschafft, bei mir Werte zu prägen, die heute noch sehr prägnant vorhanden sind. Bei uns war Urlaub dafür da, dass die Heimat bereist wurde, viel gewandert wurde, die Natur beobachtet wurde und man abends im Wohnwagen saß und stundenlang gewürfelt oder Mensch ärgere Dich nicht gespielt hat. Es war wichtig, dass die Familie zusammen ist und erlebnisreiche Stunden miteinander verbringt und sich miteinander befasst. Wir haben auch viele Tage in unserem Garten verbracht oder haben tageweise (da war die Oma dann beim Hund) Ausflüge in Städte gemacht, wo wir dann z.B. in Berlin Museen besucht haben oder den Plänterwald (was DER Vergnügungspark war). (Ach ja ich bin ja im Osten groß geworden, vielleicht bin ich deswegen so anspruchslos...?!)

Andere Kinder flogen mit ihren Eltern jedes Jahr im Urlaub wochenlang nach Ungarn und Bulgarien und hatten jede Menge Spaß im Hotel und am Schwarzmeerstrand. Nach den Ferien wurde immer der übliche Schulaufsatz geschrieben "Mein schönstes Ferienerlebnis". Da hatten die anderen Kinder meist auch viel mehr großartige Sachen zu berichten. Ich hatte dafür schon Gegenden in unserer Republik kennengelernt, wo die bis heute warscheinlich noch nie waren. Und dann haben in meiner Kindheit immer Tiere die wichtigste Rolle gespielt und mich glücklich gemacht.

Das ich heute solche Ansichten habe, liegt zum größten Teil nun mal daran, dass meine Eltern auch andere Wertvorstellungen als der Durchschnitt hatten. Ich kann ja nun mal nichts dafür dass es so ist, aber ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür!

Und auch in der DDR gabe es bereits die Möglichkeit komplett andere Vorstellungen von Prioritäten zu haben. Das was heute Markenklamotten sind, waren früher Westklamotten. Wer keine Westklamotten hatte, war nur die Hälfte Wert usw. Trotzdem wir das nicht hatten, bin ich glücklich gewesen und groß geworden ohne einen größeren psychischen Schaden erlitten zu haben. Ich hatte dafür andere Dinge die viel wertvoller waren. Das konnte ich aber nur so sehen, weil mich meine Eltern so geprägt haben und mir absolute soziale Sicherheit gegeben haben. Warum sollte das heute nicht mehr funktionieren?




: hast du selber kinder?

Die (übliche) Frage kam schon mal. Ich bin gerade schwanger! Also, kannst Du jetzt sagen "Wirst dann ja sehen wie alles kommt..." und Dir denken, dass Du das eben besser weist.
Naja, dazu sage ich, dass mir auf Anhieb 4 Familien mit Kindern einfallen, die allesamt noch nie in den Urlaub geflogen sind, die alle Tiere haben und diese noch nie wegen Urlaub weggegeben haben. Meine Freundin hat z.B. einen Reiterhof und Hunde. Die Tochter fährt in den Ferien mal zu 'ner Tante oder mit Oma und Opa ein paar Tage weg. Am Wochenende sind immer irgendwelche Turniere und die Kinder haben ständig Tiere um sich herum. Der Bruder meiner Freundin hat auch Kinder, wohnt nebenan, hat keine eigenen Tiere und fliegt 2 mal jährlich in's Ausland. Seine Töchter haben nahezu schon alle "wichtigen" Attraktionen der Welt erlebt. Das "arme" 8 jähr. Mädchen von meiner Freundin hat nichts davon gesehen. Die hat nun das Extremum genau vor der Nase und fühlt sich trotzdem sauwohl auf ihrem Bauernhof.
Ein anderes Paar (beide um die 40, 2 Hunde 12 jähr. Junge)fährt immer mit Hunden und Kind zusammen in den Urlaub. Die waren noch nie ohne die Hunde und das Kind weg. Der Junge spielt zu hause Fußball, hat dort auch seine Erlebnisse und Veranstaltungen und ist ein ziemlich toller Kerl, mit viel Geist und Anstand. Er fühlt sich auch sehr wohl in seiner Familie. Dann haben wir noch Freunde, 4 Hunde, 11 jährige Tochter und eine Familie: 3 Hunde und 2 Töchter 12 und 14. Dort ist es alles das selbe. Die Kinder fallen mir auch allesamt durch ein ziemlich ausgeglichenes und kontaktfreudiges Wesen auf.
Bei diesen Leuten läuft es so, wie ich es mir vorstelle. Nun sag mir mal was an meiner Meinung nun unrealistisch sein soll?

Ich möchte übrigens Disneyland in Florida (oder Paris) nicht nicht sehen, weil es das früher nicht gab, sondern weil ich eine totale Krise bekomme, wenn ich mehr als 20 Menschen um mich herum habe. Ich muß das einfach nicht haben. Ich habe in der Lehre und beim Studium in meiner Freizeit auch ständig Action um mich herum gehabt, jede Menge Leute, jede Menge Trubel. Richtig glücklich bin ich aber erst seit ich auf dem Dorf wohne und mit meinem Hund stundenlang wandern kann, ohne dabei einer Menschenseele zu begegnen. Genauso geht es mir im Urlaub. Da will ich nichts anderes als meine Ruhe, schöne Gegenden kennen lernen und abends würfeln oder Mensch ärgere Dich nicht spielen.

Zum Glück ist mein Mann genauso wie ich. Warum sollte unser Kind deswegen unglücklich werden? Wir werden uns auf es einstellen und es wird sich in unser Leben einfinden damit leben "müssen" (so wie ich es "mußte"winking smiley dass der Hund absolut zur Familie dazu gehört und im Urlaub nicht beiseite gestellt werden kann und dass wir nicht nach Spanien fliegen oder an andere "übliche" Orte.

Und wenn Du das was Du mit Tochter und ohne Hund machst auch selber willst ist es doch was anderes. Dann tust Du es auch mit Überzeugung und bist eben in der Situation ganz anderer Meinung als ich, was das Verhältnis zum Haustier anbetrifft. Ich habe für mein Leben etwas anderes beschlossen, und ich bin auch schon jenseits der 30 und stehe mit beiden beiden ziemlich fest im Leben. Meine Ansichten dazu werden sich nicht mehr großartig ändern!

: ich habe früher sehr extrem tierschutz und hundeausbildung und -schulung betrieben und alle meine zeit neben dem studium dafür investiert.

Ich war früher in der Lehre mal bei den Punks und habe beim Studium ziemlich viel Alkohol verkonsumiert und andere unanständige Dinge getan und bin jetzt eine nahezu seriöse Leiterin einer Tiefbaufirma. Also Lebensweisen ändern sich zwischen 15 und 25 u.U. noch gewaltig.
Meine Tierliebe war bei mir allerdings immer extrem und hat sich nie verändert.



:seit ich ein kind habe (ich war vorher 2 jahre hundelos und habe yenga gekauft, als meine tochter ein halbes jahr war), sind die prioritäten natürlich anders. das kind ist völlig hilflos und ein mensch, in den ich auch viel zeit und energie investiere. mein hund kommt nicht zu kurz, sie belgeitet mich jeden tag zur arbeit und ist immer bei mir, allerdings steht meine tochter an erster stelle.

Dass sich die Welt auf den Kopf stellt, wenn ein Kind da ist kann ich schon verstehen. Aber es ist für mich noch lange kein Grund, die Einstellung zum Urlaub mit Hund zu ändern.

Ich würde Dir, oder anderen die ohne Hund weg fahren, auch nie unterstellen wollen, dass sie ihren Hund grundsätzlich schlecht behandeln (habe ich meines Wissens nach auch nicht getan, oder?). Es ist nur der eine Punkt und der lautet, dass mein Hund eine Pension nur im Notfall von innen zu sehen bekommen wird (oder zum spielen mit anderen Hunden, denn eine Freundin betreibt eine Pension und Hundeschule wo wir immer mal zu Besuch sind und auch Spielkameraden für den Hund finden)

: und wenn meine tochter sich einen urlaub ohne hund wünscht, weil sie disneyland in florida sehen möchte, und ich das - wahrscheinlich im gegensatz zu dir, da es das früher nicht gab...lol - auch toll finde, das steckt der hund eben zurück.

Wenn sich unser Kind was wünscht, was wir auch toll finden sähe die Sache auch anders aus. Aber ich werde etwas was dazu führt, dass der Hund in eine Pension muß, sowieso nicht toll finden! Das Kind wird damit leben müssen, dass Dinge ohne Hund sich nur auf ein Wochenende beschränken werden, weil das die Zeitspanne ist, die ich meine Eltern hier gerne mal mit Hund einhüten lasse. Da fällt Florida ganz einfach aus!


: ich hoffe, du verstehst die richtung. ich will dich nicht angreifen,

Das vermute ich auch nicht, denn es ist völlig o.k. dass wir hier über unsere Meinungen "streiten", denn dafür ist ein Forum nun mal da, dass sich hier Menschen mit verschiedenen Meinungen treffen (deswegen fand ich Rolfs Posting auch so blöd, weil er das scheinbar nicht verknusen konnte, dass andere Leute die Sache völlig anders sehen)!


:aber früher war nicht alles richtig und wenn es bei uns so war, muss es nicht zwangsläufig für unsere kinder gut sein

Das was meine Prägung gegenüber Tieren und Urlaub anbetrifft finde ich aber absolut richtig und weitergebenswert!

: die sind nämlich zum glück auch eigenständige, individuelle wesen - und sollen laut meiner erziehungsrichtung gerne ihre eigenen erfahrungen machen,

Richtig, dazu gehört dann bei unserem Kind die Erfahrung, dass die Eltern nicht in den Urlaub fliegen werden und das andere Kinder andere Dinge erleben. Da muß es wohl durch und damit lernen klar zu kommen. Wir werden es dabei größtmöglichst unterstützen.


:auch geprägt und bereichert durch andere sozialpartner als nur die eltern...

Das unterscheidet es auch vom Hund. Für das Kind ist es auch o.k. wenn es gewisse Dinge mit anderen Leuten (Tanten, Onkels, Oma und Opa)zusammen erlebt. Sollen doch meine Eltern mit dem Kind nach Paris fahren, oder mit der Schulklasse zum Heidepark Soltau! Das Kind muß sich ja auch unabhängig von den Eltern entwickeln. Wir können ihm nur einen Rahmen geben und unsere Weltanschauung vorleben. Es wird nachher so und so sein eigenes Leben leben. Ich finde auch nicht alle Sachen toll, die meine Eltern machen, aber gewisse Dinge haben mich in meinen Augen absolut positiv geprägt.
Mein Hund braucht im Gegensatz zum Kind in erster Linie sein Rudel (und ein paar nette Kontakte mit Gleichartigen) und die dadurch vermittelte soziale Sicherheit. Ohne diese Sicherheit ist er meiner, ganz persönlichen Meinung nach, nicht richtig glücklich. Er braucht nicht die Erfahrung ohne seinen gewohnten Sozialverband (zu dem zum Glück auch meine Eltern gehören) sein zu müssen.

In dem Sinne, schönes Wochenende.
Silke


15. März 2002 13:59

Hallo Silke.
Ich weiß ja nicht wie alt Du bist, aber eines weiß ich mit Sicherheit, die Kinder von heute, wachsen ganz anders auf, als wir damals.
Auch wir hatten immer einen Hund. Nun habe ich zwei, und mit Zweien kommt man auch nicht mehr so gut unter (Kampfhundhysterie sei "Dank"winking smiley.
Einen Hund so abhängig von mir zu machen, d. er nicht einen Tag ohne mich auskommt, finde ich auch Quatsch. Wenn es denn doch so ist, dann befriedige ich ja nur meinen Egoismus!
Die Pension, in die unsere Hunde gehen, wird von einer sehr kompetenten Frau geleitet (die u.a. ein halbes Jahr in Kanada mit einem Wolfsrudel gelebt hat, lange Zeit TA-Helferin war und eine kleine, mobile Hundeschule betreibt). Es ist immer sehr spannend, zu hören was sie uns über unsere Beiden erzählt (könnte sie sichelich nicht, wenn sie sich nicht persönlich mit ihnen beschäftigen würde). Und, gerade unser Schnauzer, lernt, d. nicht alle Menschen potentielle "Verbrecher" sind. (daher können wir auch keinen Hundesitter oder meine Eltern einspannen, die sind damit völlig überfordert)

: Gehört ein Freibad zu den Erfahrungen, die ein Kind unbedingt sammeln muß?
: Was den Vergnügungspark anbetrifft... da möchte ich auch nicht im Hochsommer sein (und ich werde es nicht mal meinem Kind zu liebe tun, da muß es sich andere Begleiter suchen, wenn es das will).
Was Kinder erwarten und "brauchen", wirst Du noch selber herausfinden.
Aber, wenn ich Deine Meinung so lese, denke ich, solltest Du Dir lieber einen zweiten Hund anschaffen und kein Kind. Kind und Hund auf die gleiche Stufe zu stellen...!? Hunde, wenn sie nicht völlig verhätschelt sind, könnten sehr wohl selbstständig leben und OHNE Menschen. Auch Du bist und bleibst ein Mensch und Dein Hund ein Hund.
Welche Stelle soll Dein Kind in Deinem "Rudel" einnehmen?

: Wir Menschen haben eben auch verschiedene Bedürfnisse, Eure sind da anders als meine.
Kindern sind ihre Eltern ein lebenswichtiges Grundbedürfnis! Natürlich gehen Kinder ihren eigenen Weg, dauert übrigens länger als ein Hund überhaupt lebt. Aber die Liebe der eigenen Eltern mit einem Hund teilen zu müssen... Tierliebe und Verantwortung, sind auch meiner Meinung nach sehr wichtige. Wahrscheinlich geben bald die ersten Eltern ihre Kinder ab, weil sie sich nicht mit dem Hund verstehen.
Verstehe mich nicht falsch, ich würde auch "fast" alles für die Hunde tun. Ich bekomme sehr wohl Herzdrücken, wenn es einem schlecht geht (muß übrigens die Liebe auch zwischen ihnen aufteilen) und der Gedanke, d. sie irgendwann nicht mehr sind, ist nur schwer zu ertragen...

: Es gibt genug Leute, die mir Vorwürfe machen, dass ich überhaupt "so einen" Hund habe und ich kann gut damit leben!
Wieso "so einen"? Wie lange hast Du ihn schon?

Viele Grüße
Constanze

15. März 2002 13:43

Hallo Silke,

gehört zwar eigentlich nicht in dieses Forum, aber vielleicht läßt Rolf es trotzdem stehen:

Kinder sind keine Fässer, die man nach Gutdünken mit den eigenen Ansichten füllen und nach den eigenen Ideen formen kann.
Sie sind Individuen, die bestimmte Eigenarten und Veranlagungen auf die Welt mitbringen, die man vielleicht durch entsprechende Erziehung in die eine oder anderen Richtung beeinflussen kann, aber niemals in ihrer Grundveranlagung wirklich ändern kann.

Wenn Du so leicht das Vorbild Deiner Eltern als gut akzeptiert hast, dann können sie von Glück sagen.
Auch darfst Du nicht vergessen, daß Du in einer Welt und zu einer Zeit aufgewachsen bist, in der es für Eltern leicht war, Kinder zu behüten.

Die Herausforderung Eltern zu sein, ist heute die größte von allen.

Dir und Deinem ungeborenen Kind wünsche ich alles Glück dieser Welt - und daß Du nicht zu unsanft aus deinen Träumen gerissen wirst.

Liebe Grüße
Eva

15. März 2002 14:23

Hallo Eva,
ich hatte zu dem Thema schon ein paar "Belehrungen" erwartet...

Es geht mir seit einigen Monaten schon so, dass viele Leute die eigene Kinder haben mich mit ihren Erfahrungen überhäufen. Das liegt in der Natur der Dinge und es ist manchmal auch hilfreich.
Es ist ähnlich (na hoffentlich werde ich jetzt nicht zerstückelt) wie zu der Zeit, als ich plante mir einen Rottweilerrüden anzuschaffen. Sicher kann man Kinder und Hunde nicht so ganz miteinander vergleichen, aber beim Rottweiler hat mir nahezu jeder "angedroht" ich würde das böse Erwachen auch noch erleben. "Wenn er dann erst 4 oder 5 ist..." hörte ich oft, als ich sagte er ist erst 2. Naja nun ist er 6 und ich kann stolz sagen, dass es alles am Ende doch genauso gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe, mit dem einen oder anderen Problem, aber im Endeffekt ist es o.k.
:
: Kinder sind keine Fässer, die man nach Gutdünken mit den eigenen Ansichten füllen und nach den eigenen Ideen formen kann.

Das hat auch keiner vor und ich habe es so bestimmt auch nicht geschrieben!


: Sie sind Individuen, die bestimmte Eigenarten und Veranlagungen auf die Welt mitbringen,

Auch das habe ich mit keiner Silbe in Frage gestellt!


:die man vielleicht durch entsprechende Erziehung in die eine oder anderen Richtung beeinflussen kann,

genau das habe ich geschrieben!


:aber niemals in ihrer Grundveranlagung wirklich ändern kann.

Der Wille seine Freizeit in Vergnügungsparks zu verbringen oder per Flieger in den Urlaub zu wollen kann aber m.E. nicht genetisch verankert sein. Ein "bischen" hat das wohl auch noch mit Prägung zu tun, oder?


:
: Wenn Du so leicht das Vorbild Deiner Eltern als gut akzeptiert hast, dann können sie von Glück sagen.

Ja, genetisch gesehen habe ich zum Glück ziemlich viel Verstand geerbt, der dann als Erwachsener dazu geführt hat, dass ich heute ihr Vorbild als sehr vernünftig empfinde. Ich war im großen und ganzen alles andere als ein immer liebes Kind (ich hatte was von Punks geschrieben und das kam wohl eher aus meiner Grundveranlagung, die meine Eltern dann nicht beeinflussen konnten). Meine Eltern hatten es auch nicht immer leicht mit mir, so wie ich es mit meinem Kind auch nicht immer leicht haben werde. Aber wichtig ist doch, wie ich als Erwachsener im Leben stehen kann. Der Grundstein dafür wird nun mal als Kind gelegt.
Da darf man als zukünftige Mutter sich doch ein paar Gedanken machen, was man seinem Kind für Werte mit auf den Weg geben möchte, zumal man in meinem Alter diese Werte schon gefestigt hat und ich auch noch die allerletzte bin die hier ein Kind bekommt. Ich habe überdurchschnittlich viele Kinder im Bekanntenkreis kennengelernt, so dass ich nicht auf einer rosa Wolke schwebe, was das anbetrifft. Übrigens haben die Leute mit den gut erzogenen Hunden auch immer gut erzogenen Kinder und umgekehrt. Haben die Eltern und Hundebesitzer da einfach nur Glück gehabt?


: Auch darfst Du nicht vergessen, daß Du in einer Welt und zu einer Zeit aufgewachsen bist, in der es für Eltern leicht war, Kinder zu behüten.

Aha! Was weißt Du von der Welt in der ich aufgewachsen bin? Warum war es leichter? Nur weil man nicht an jeder Ecke alles für Geld haben konnte?
Ich bin in einer Gegend groß geworden, wo der Anteil an sozial schwachen Menschen sehr groß war. Einige meiner Mitschüler waren bereits in der 7. Klasse vorbestraft. Die Hälfte der Mitschüler hatte geschiedene Eltern. Viele Kinder lebten in einem Kinderheim, welches in unserer Gegend war. Auf der Straße rannten am hellerlichten Tag Besoffene rum, die ihre Kinder und Hunde und Frauen verprügelten. Die wenigsten meiner Mitschüler hatten eine Toilette in der Wohnung. Die mußten 3 Etagen in den Keller und dort war u.U. ein Plumsklo. Jedes Wochenende wurden auch in meiner Stadt und in der DDR Frauen vergewaltigt, manchmal auch umgebracht. Die Mutter und Tante eine meiner Mitschülerin war Prostituierte. Ich bin von der Disko nie alleine nach hause gegangen, weil es zu gefährlich war. Wir hatten keine Drogen, konnten uns aber aus diversen Tablettchen auch genügend "lustige Sachen" zusammenbrauen. Auch diese Erfahrungen habe ich gemacht. An Alkohol zu kommen war sowieso kein Problem. Bei und auf dem "Platz" (in der Clique) gab es mehrere Jugendliche die schon mal 'ne Alkoholvergiftung hatten.
Nun sage mir mal, warum war es denn einfacher die Kinder zu behüten in so einer Welt?
Es war anders, aber nicht so einfach wie Du es denkst!


: Die Herausforderung Eltern zu sein, ist heute die größte von allen.

Eltern zu sein, ist immer die größte Herausforderung an die Menschen. Meine Mutter ist 1943 geboren. Meine Oma war 1945 mit Ihr auf der Flucht vom heutigen Polen nach Norddeutschland. Mein Vater hatte 5 Geschwister und ist 1939 geboren. Sein Vater ist im Krieg gestorben und meine Oma hat die 6 Kinder alleine durchgebracht.

Und Du schreibst die Herausforderung ist HEUTE die Größte von allen.

Ja, warum? Warscheinlich weil zu viele Eltern ihren Kindern alles in den A.... blasen und jeden Wunsch erfüllen, weil man ja heute alles haben kann. Da ist es sicher verdammt schwer mit wahren Werten gegen zu steuern.


: Dir und Deinem ungeborenen Kind wünsche ich alles Glück dieser Welt - und daß Du nicht zu unsanft aus deinen Träumen gerissen wirst.

Ich träume nicht. Ich habe ganz klare Vorstellungen von dem was ich will!

Silke