Hallo Wiebke,
ist ja schön, dass du wieder schreibst *freu*!
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: :Mittlerweile gehen wir in ein Hundeauslaufgebiet und es klappt auch recht gut. Allerdings fordert er (wenn er ein bisschen aufgetaut ist) andere Hunde zum spielen auf,
: Klasse! dass das bei Euch so rasch gegwangen ist! Gratuliere!
Ja, wir machen jeden Tag Fortschritte. Wir können sogar schon an Joggern und anderen Leuten ohne Probleme (nur erhöhte Aufmerksamkeit, kein knurren) vorbei laufen! Mit Welpen kommt er auch suuuper zurecht und die meisten Hunde werden nur noch ängstlich beäugt und dann angefiept, weil er unbedingt den Kontakt haben will, sich aber nicht so recht traut.
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: Wie wird er sich das abgewöhnen?
: Nun, ganz einfach, wenn es ihm nichts bringt, wenn's beim Erzeugen von Abstand zu den anderen nicht hilft!!! Und wenn andere Reaktionen gelobt und bestätigt werden.
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: : Er zeigt dann richtiges Drohverhalten, geduckte Körperhaltung, angelegte Ohren, zeigt seine Zähne und schnappt nach den anderen Hunden.
: Das ist Defensiv-Drohen, reine Abwehr - nicht zu verwechseln mit Angriffen!! Das kann für einen ängstlichen Hund durchaus das einzige sein, was ihm mangels Erfahrung so zuerst mal einfällt.
Aber wo ist die Grenze zwischen Angriff und Verteidigung?? Ich will halt nicht, dass er als letzten Aussweg das "richtige Zubeissen" wählt und sich so die anderen Hunde vom Leib hält.
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: : Leider scheint das die anderen hunde nicht weiter zu beindrucken
: Wieso LEIDER?? So würden sie ihn lehren, das als zwecklos zu unterlassen, nicht wahr? Also dasbewirken, was Du vermutlich möchtest, oder?
: Und vermutlich senden sie ihm unbemerkt ohnehin viele beruhigende, besänftigende Calming Signals, so dass er dann irgendwann merken würde, dass er sich nicht aufzuregen braucht.
Ne, das ist leider nicht so, die haben dann auch zurück geknurrt und geschnappt oder ihn angekläfft. Einmal war er so von dreien eingekeilt, das wirkte schon ziemlich bedrohlich.
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ann schreite ich meist ein, in dem ich in zu mir rufe. Er springt mir sehr verängstigt zwischen die Beine und ich schick die anderen Hunde weg.
: Was passiert also da bei der Verstärkung seines Verhaltens, statt das er die Sinnlosigkeit seiner Aggression nach und nach erkennen könnte?
: ES HILFT, sich so zu benehmen! Weil Du ihm hilftst! Gerade dies nur ab und zu zu machen, bestärkt am besten (nachzusehen unter 'intermittierende Belohnung).
: Was wird er also in Zukunft tun?
: ES VERMEHRT und heftiger ZEIGEN!
: Willst Du das?
Nein, und dass was du sagst habe ich mir auch schon überlegt, aber...(s.u.)
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: : Wenn er sich beruhigt hat wir die gleichen hunde nochmal treffen gibt es eine vorsichtigere Annäherung, aber es kann sich das ganze Schauspiel auch wiederholen (oder auch nicht).
: Wenn er nicht selbst herausfinden darf, was an seinem Verhalten ok ist, was wirkt bei anderen und was nicht und wie man besser mit denen auskommen könnte, wird er weiter unsicher=unberechenbar reagieren, wäre ja logisch, oder?
Sehe ich ja auch so, aber ich dachte eben, dass die Gefahr besteht, dass er in den Angriff übergeht (seine Schwester hat das schon getan, haben ich erfahren). Es waren ja auch nicht sonderlich grosse hunde, so dass ich nun um sein Leben gefürchtet hätte, sondern umgekehrt, das er sich die anderen beissenderweise vom Leib hält....und den Spruch "das müssen Hunde unter sich aussmachen" kann ich nicht so uneingeschränkt gelten lassen.
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: : Ich bin mit Hunden aufgewachsen, aber das ist mir irgendwie neu...
: Ist schon ganz schön kompliziert, mit einem mangelhaft sozialisierten Hund, ihr beide macht das ja ohnehin schon großartig - man schaufelt sich halt nur dauernd irgendwie selbst seine Fallgruben, mit 'menschlich-schützendem' Verhalten...
Wie gesagt, es ging mir gar nicht so sehr darum ihn zu schüzten, sondern diese Situationen nicht "eskalieren" zu lassen.
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: : mit Hunden die sehr ruhig sind beim spielen und sofort ablassen wenn er stehen bleibt passiert das nicht.
: Da zeigt er selbst ein CS und die antworten feinfühlig darauf...
: Würde ich alle Beteiligten überschwänglichst dafür loben!!!!
: Ist doch toll, wenn er die 'höflicheren Hunde' schon 'aushalten kann'!!!
Meine Eltern haben einen ganz "coolen" fast vierjährigen Rüden. Bei dem will er sogar im Körbchen schlafen! Leider wohnen die über 300km weit weg.
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: : Was meint ihr dazu? Wie würdet ihr handeln?
: Ich denke mal, vorauszusehen versuchen, welche Hunde für ihn zu heftig seien könnten und mit diesen nur im Vorübergehen Kontakt aufnehmen, dann gleich kommentarlos weitergehen.
: Wenn es Skipper doch unversehens zuviel geworden ist, selber Calming Signals aussenden, ihn ignorieren solange er tobt, allenfalls ihm den Rücken zuwendend (CS) einfach zwischen ihn und die anderen hunde gehen, ohne irgend einen Hund anzusprechen oder zu beachten.
Werde ich mal versuchen. Bis jetzt habe ich mich entfernt, ihn kurz gerufen, in eine andere Richtung geguckt, und wenn er dann gekommen ist, dann gelobt (aber das war dann wohl falsch und er bringt es mit seinem vorherigen Verhalten in Verbindung?). Wenn der andere Hund ihn aber obwohl er nun "ruhig" (ohne drohen, nur ängstlich) bei mir saß nicht in Ruhe gelassen hat, habe ich den weggeschickt (lieber ihn selber machen lassen und keinen beachten?).
: Ihn sehr loben, wenn seine Abwehrhandlungen kurzfristig leiser werden oder fast ganz aussetzen, generell bei Annäherung anderer Hunde Leckerlis geben...
Bei der Annäherung gibt es eigentlich keine Probleme mehr, er zeigt sofort beschwichtigendes, unterwürfiges Verhalten, auf dass bis jetzt alle Hunde positiv reagiert haben. Wenn ihm der andere Hund doch zu unheimlich erscheint, geht er ihm aus dem Weg.
: Allenfalls in dem Moment die anderen wegschicken versuchen oder nochmals dazwischen sanft und langsam trennend hindurchgehen, wo er statt zu knurren/schnappen selber Beruhigungssignale anbietet!!!
: So lernt er, dass 'höfliche Hundeworte' ihm Erfolg bringen, die anderen beruhigt, wäre doch wünschenswert, oder?
Das versuche ich bei der Annäherung bei fremden Hunden. Wenn Cs zeigt lobe/streichel ich ihn immer (in dem Moment sind Leckerlis uninteressant).
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: Wenn er sich bei Dir versteckt, und aus sicherer Warte weitertobt: einfach vorsichtig auf die Seite treten. (keine große Schwester hilft ihm, wenn er unhöfliche Worte zu anderen spricht... da soll er nur selbst dafür einstehen!)
Aber wenn er bei mir ist, ist er ja gar nicht mehr unhöflich, nur noch ängstlich/unterwürfig.
: Wichtig: Keinerlei ermunternde oder beruhigende menschliche Kommentare geben, die er nur als Lob für sein Verhalten deuten kann...kein Geschrei mit den anderen hunden - dann tust Du doch das Gleiche wie er: warum sollte er dadurch auf die Idee kommen, dass das nicht in Ordnung ist, wenn er es selbst versucht, so zu machen?
Ne, bin nicht der hysterische Kreisch-Typ "ahhha mein armer hund, ahhha weg da!". Versuche immer ruhig zu bleiben. Auch wenn er Panik kriegt. Ich bleib einfach stehen, ganz zur Not (seeehr selten) halte ich ihn sanft fest (wenn kein Plätz für Bögenlaufen ist), da er sich schon mal aus seinem Geschirr befreit hat.
: toitoitoi und gratuliere nochmal zum bisher schon erreichten!
Ich hätte nicht geglaubt, dass es so schnell geht. Er läuft sogar schon bei Fuß (kennt er noch gar nicht) und schaut mich an, nur damit ich mal wieder "sitz" sage und er ein Leckerchen kassieren kann. Ein Hoch auf Clicker und Co!
Liebe Grüße Kerstin und Skipper