Liebe Yorkie-Gemeinde,
unser Kurzhaarcollie-Rüde ist 1 1/2 Jahre alt und seit seiner Kastration (er war auf dem besten Weg, ein gefürchteter Raufer zu werden) vor 2 Monaten ein höchst umgänglicher und lieber Hund. Ein Problem bekommen wir jedoch nicht in den Griff:
Sobald wir in die Hundeschule kommen, legt er die Ohren an, beginnt zu kläffen, jaulen, winseln und hängt ständig an der Leine. Es ist mittlerweile die zweite Hundeschule. Anfangs waren wir in einer 'herkömlichen', in der zwar viel mit Belohnung gearbeitet wurde, jedoch auch mit Leinenruck. Die Folge war, dass er sich gar nicht mehr konzentrieren konnte und der Schulbesuch zur Qual wurde. Mittlerweile - nach einem Turid Rugaas-Seminar - wissen wir, dass sein ständiges Wegdrehen und Schnüffeln auf dem Boden der Ausdruck von Stress war.
Dann fanden wir eine Clicker-Hundeschule. Dort hat er erstmals Blickkontakt aufgenommen - was für uns ein schon ein großer Erfolg war. Dennoch scheint jetzt nichts mehr weiterzugehen, denn er kann sich weiterhin nicht richtig konzentrieren. Zu Beginn jeder Schulstunde brauchen wir ca. 10 Minuten bis er sich halbwegs beruhigt hat und in der Lage ist, den Anordnungen zu folgen. Beinahe jede Bewegung auf dem Nebenplatz, in der Luft oder sonst wo wird verfolgt und er vergisst seine Aufgaben. Sollte vielleicht auch noch einer der anderen Rüden (mit denen er keinerlei Streit- oder Rauferfahrung hat) bellen, dann zuckt er aus. Rennt in die Leine, springt im Zick-Zack-Kurs, hört auf keinen Befehl. Das ist der Moment, wo wir - speziell ich - die Nerven wegschmeissen könnten. Es ist schon vorgekommen, dass wir nach 10 Minuten Beruhigungsversuchen den Platz verlassen mussten, da an kein weiteres Arbeiten zu denken war. Eine Pause mit Laufen und Spielen geniesst er, der Unterricht danach wird meist wieder zur Hölle.
Ein ähnliches Verhalten zeigt er auch, wenn er sich angeleint in einer Gruppe von Hunden befindet. Wenn wir mit ihm in der Hundefreilaufzone sind, ist er ausgelassen, fröhlich und unproblematisch. Kommt, wenn er gerufen wird; kontrolliert uns als sein Rudel; spielt mit den meisten Hunden, mit Welpen und Hündinnen besonders liebevoll; hat kein Problem sich zu unterwerfen. Kurzum, es gibt da kein Konzentrationsproblem (wird dort auch nicht wirklich gefordert). Lediglich bei Knallern, Schüssen und ungewohnten, lauten Geräuschen reagiert er panisch (uns wurde erklärt, dass Collies besonders geräuschempfindlich sind).
Nun sind wir am Überlegen, ob wir die Hundeschule weiter besuchen sollen, da er wie wir danach ziemlich geschafft sind.
Nach Lektüre einiger Hundebücher sind wir überzeugt, dass die Welpenprägung bei der Züchterin sehr schlecht war, da sie eine Zwingerzüchterin (5 Rassen, Welpen haben nur Kontakt zu 2 Personen etc.)ist. Bestätigt wurden wir in unserer Ansicht durch die Besitzerin eines Hunde-Bruders, der ebenfalls sehr unkonzentriert ist und daher seine Ausbildung zum Service-Hund nicht machen kann. Ein zweiter Bruder öffnet Kastentüren (ohne Schloss) und zerbeisst alle Kinderschuhe.
Leider konnte ich unser Problem nicht kürzer darstellen, aber für Tipps bzw. Erfahrungsberichte Eurerseits solltet Ihr doch möglichst viele Informationen haben.
Vorab vielen Dank für Eure Antworten!
Anna