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Leinenagression?!?

geschrieben von Corina(YCH) 
Leinenagression?!?
20. März 2002 08:40

Hallo Leute

Ich brauche mal wieder eure hilfe ;o), meine Cocker-Hündin ist jetzt 6 Monate alt...sie ist wirklich ein Schatz und sie hört mittlerweile schon sehr gut *stolz* ;o)!

Heute Morgen war aber wieder mal so ein Vorfall, wir kommen aus dem Gartentor, da steht ein Hund (Mischling grösser als sie) als sie ihn gesehen hat, vorsichtiges beschnuppern...alles ok...dann plötzlich beginnt meine agressiv zu knurren und geht auf den ruhigbleibenden Hund los.

Das heute Morgen ist keine Seltenheit...sie macht das sehr oft, wenn sie angeleint ist!!! Meistens laufe ich mit ihr aber ohne Leine. Sie hat noch nie einen Hund verletzt oder so, die anderen Hunde bleiben ruhig und ignorieren sie anschliessend. Die Besitzer der Hunde sind schon eher fassungsloser als ihre Vierbeiner ;o(


Ich muss noch erwähnen, dass sie sonst auf dem Spaziergang, wenn sie frei läuft im ersten Moment eher ängstlich ist (nur bei grösseren Hunden)und schon manchmal wenn einer auf sie zu rennt, in die andere Richtung davon läuft. Das könnte vielleicht daran liegen, dass sie mit 14 Wochen von einem Schäfer sehr grob gepackt wurde (grundlos)???!!! Sobald sie aber die bekanntschaft gemacht hat, ist sie frech und lieb und ich bringe sie kaum noch vom anderen Hund los...

Wie kann ich das mit der Leinenagression in den Griff kriegen? Bis jetzt sagte ich einfach immer sehr bestimmt "Nein" und zog sie zurück! Und woher kommt diese Agression...einfach nur weil sie sich stärker fühlt?

Was habt ihr für Tipps? Vielen Dank für eure Antworten schon mal im Voraus...

Liebe Grüsse Corina

20. März 2002 10:38

Hallo Corina,

ich kann dich gut verstehen, mir gehts mit meinem Hund ähnlich. Das ganze fing mit ca. 6 Monaten an. Er ist nicht von Welpenalter an an die Leine und den Umgang damit gewöhnt worden, ohne Leine ist meiner auch der liebste, mit Leine fühlt er sich sehr eingeschränkt.

Ich selbst hab mir jetzt Hilfe bei einer guten Hundetrainerin gesucht. Meist reagiert man in so Situationen irgendwie falsch und das kann sich dann schnell zur Gewohnheit entwickeln. Wahrscheinlich bist du auch schon nervös, wenn dir ein anderer Hund entgegenkommt und deine Kleine an der Leine ist, das alles überträgt sich auf den Hund und sie denkt wahrscheinlich dann erst recht, dass solche Situationen mit Gerangel an der Leine zu bewältigen sind. Sie ist ja noch ganz jung und du kannst das bestimmt noch sehr gut abgewöhnen. Wie gesagt, such dir einen guten Trainer, mit dem du speziell solche Sachen üben kannst.

Als kleiner Tip schonmal: Übe doch mal mit ihr das Angucken. Wenn sie das in solchen Situationen später beherrscht, ist das die halbe Miete. Geht natürlich nicht von heut auf morgen:-)

Viel Erfolg und Grüße, Emily



20. März 2002 11:01

Hallo Corina,
ich kann dich gut verstehen, habe mit Rakker so etwas ähnliches durchgemacht. Nur hatte ich schon mal einen wirklich aggressiven Rüden und fand das damals richtig schrecklich, konnte aber nichts machen! Als Rakker dann damit anfing, war ich ziemlich verzweifelt.
Aber: Rakker ist jetzt 12 mon. und wenn ein "kleiner Kläffer" ihn angreift, dreht er gelangweilt den Kopf weg.
Wie haben wir das gemacht? Erst mal beginnt mit 6 - 7 mon eine Phase, in der der Hund wieder ängstlicher wird. 2. kommen sie in die Pubertät und fühlen sich manchmal ziemlich stark, sind es aber wirklich noch nicht.
Ich habe also angefangen, entgegenkommende Hund lustig und freundlich zu begrüßen und zwar zuerst, dann erst durften sie schnüffen. Das ging sehr gut ohne Leine, denn Rakker geht nicht als erster zu unbekannten Hunden hin, nur zu bekannten. Dazu muß man dem anderen auch mal entgegengehen und du solltest deinem Wuff den Weg abschneiden. Meine Theorie dahinter ist, dass ich der Chef bin und das Recht habe, andere Hunde zuerst zu begrüßen. Ich finde in Ordnung, dass er kommt, ich mache keinen Streit mit ihm und "erlaube" ihm auch, an mir und meinem Hund zu schnüffeln. Dein Hund bekommt dadurch ein sicheres Gefühl und denkt, dass sie einen Superboss hat, denn "du hast die Sache im Griff". Sie braucht nicht mehr selber die Verteidigung des Rudels übernehmen. Ich habe das nur 2mal so deutlich gemacht, dann hatte Rakker es kapiert. Jetzt mache ich ihn noch manchmal in freundlichem Tonfall auf andere Hunde aufmerksam ("Guck mal, wer da ist"winking smiley, vor allem wenn es so ungestüme Tolpatsche sind. Dann kann er sich darauf einstellen und wird nicht überrascht. Klappt wunderbar, und was das beste ist: Er kommt oft einfach zu mir, wenn er einen anderen Hund sieht und fragt mal, was wir denn jetzt so machen sollen? Langsam wird er immer selbstsicherer.
Viel Glück
Kerstin mit Rakker

20. März 2002 17:36

Hi Corina,

: Wie kann ich das mit der Leinenagression in den Griff kriegen? Bis jetzt sagte ich einfach immer sehr bestimmt "Nein" und zog sie zurück!

Da liegt schonmal ein grober Fehler. Lass auf jeden Fall die Leine durchhängen oder leine deine Hündin ganz ab bei einer Begegnung mit einem anderen Hund. Auf keinen Fall noch zurückziehen. Warum steht weiter unten.

Und woher kommt diese Agression...einfach nur weil sie sich stärker fühlt?

Wenn sie eh schon unsicher ist, ist sie an der Leine noch unsicherer, denn dadurch wird ihre Fluchtmöglichkeit und ihre Möglichkeit, sich überhaupt so zu bewegen, wie es ihr am sichersten dem anderen Hund gegenüber ist, eingeschränkt. Wenn du sie dann auch noch ziehst, wirst du ihre Unsicherheit noch mehr verstärken.

Noch etwas: Wenn sie frei läuft und ihr begegnet einem anderen Hund, lass nicht zu, dass sie ausweicht. Am besten, du nimmst sie ohne Leine "Fuß", wenn du merkst, sie möchte woanders hin. So lernt sie, dass sie sich auf dich verlassen kann (vorrausgesetzt, ihr passiert dann nichts) und es gibt ihr Selbstvertrauen und Sicherheit.

Bis dann

Franziska