Angst bei Gewitter
18. August 1999 07:54

Hallo Rainer,

es wundert mich doch sehr, was Du schreibst.

Ich dachte, gerade wenn ein Hund eine "Phobie" hat vor Gewitter, vor dem Tierarzt, vor Schüssen, sollte man den Hund gerade nicht beruhigen, da man ihn damit ja bestätigt und sich diese Angst noch verstärken wird, weil ich ihm ja "Recht gebe", daß er Angst haben kann, wenn ich ihn dafür lobe.

Wenn ich beruhigend auf meinen Hund beim Tierarzt einrede, fängt die an zu schlottern. Gehe ich aber guter Dinge, gut gelaunt, ganz selbstverständlich mit ihr in die Praxis und spreche mit fester, fröhlicher Stimme verhält sie sich ganz anders. Eben normal! Wenn ich einen Hund bedauere, steigert er sich noch mehr hinein.

Gibt es da neue Erkenntnisse, die an mir vorbeigegangen sind?

Bitte um Info

Viele Grüße
Bianca

18. August 1999 08:14

Hallo Bianca

Kann mich Deiner Meinung nur anschliessen. Habe auch die Erfahrung gemacht, dass es sich destruktiv auswirkt, Hunde in Angstsituationen beruhigen zu wollen.

Meine Grosse sowie mein Kater beachten Knallerei oder allg. Lärm überhaupt nicht. Aber mein Kleiner hat beim letzten 1. August Feuerwerk-Knallern Anzeichen von Angst gezeigt, da habe ich mich, sobald es geknallt hat betont entspannt gegeben, gelangweilt gegähnt. Und siehe da, nach einer Weile spielte er seelenruhig mit seiner Gummimaus und beachtete die Knallerei nicht mehr.

Gruss Anett Joya&Boma

18. August 1999 08:09

Hallo, Rainer,

langjährige "Hundearbeit" ist noch lange kein Zeugnis für Qualität. Damit will ich Dir nicht absprechen, dass Du gute Arbeit tust, aber Du brauchst bloss mal auf verschiedene Hundeplätze gehen. Was da teilweise geboten wird, von Leuten, die auch von sich behaupten würden, sie arbeiten seit 30 Jahren mit Hunden und hätten deshalb auch Ahnung von der Sache.
Gruss, Juliane

18. August 1999 08:11

Hallo, Rainer,
: Nicht Symptome mit Ursachen verwechseln, bitte.

Könntest Du mir diesen Satz nochmal genauer erklären?
Gruss, Juliane


18. August 1999 09:03


:Hallo Bianca


Nochmal, und die deutsche Sprache ist durchaus verständlich und exakt. Nur darf man nichts hineininterpretieren, was nicht gesagt wird:
Beruhigen heißt nicht loben!
Diese Missverständnisse kommen wohl daher, weil bei den meisten Hundeausbilder nur geschrieen und gebrüllt wird. Alles andere wäre bereits Lob. Oder wie der Schwabe sagt: Nicht geschimpft ist auch gelobt.
Natürlich wäre ein Loben (mit Streicheln) eine Bestätigung der Angst und damit falsch. Aber, bitte lesen und nicht etwas hineininterpretieren, was nicht geschrieben wurde. Also lesen, nachdenken und nicht vorschnell urteilen.
Und, mir so viel Unwissen mit einem etwas lehrerhaften Ton (einem Verhaltensforscher dürfe dies doch nicht...) zu unterstellen ist schon nachdenklich.

Gruß Rainer

18. August 1999 09:23


Hallo Juliane

Da gebe ich Dir in jedem Punkt recht. Was ich da gesehen habe, spottet jeder Beschreibung, und lustig ist mir dabei nicht gewesen. So, wie man gerne sagt, ich bin 30 Jahre unfallfrei gefahren, keinen Unfall gebaut. Da kann man nur sagen: Da haben die anderen aber schön aufgepaßt auf Dich.
Erfahrung haben ist keine Zeiteinheit. Aus Fehlern lernen macht erfahren. Was ich aber nicht leiden kann, sind Meinungen (Fehler) in etwas hineinzuinterpretieren, die man nie geschrieben hat. Worte misszuverstehen ist nicht mein Problem. Ich habe es Bianca schon geschrieben, die Deutsche Sprache ist durchaus exakt. Beruhigung ist nicht loben. Sonst hätte ich es ja geschrieben. Was falsch wäre, natürlich.
Ich habe nur den Eindruck, schon bei Deiner ersten Antwort, als ob Du etwas lehrerhaft bist. Leider aber ohne verstanden zu haben, was ich geschrieben und was ich nicht geschrieben habe. Etwas hineindenken, unterstellen nennt man das, das ist nicht mein Problem. Ich komme mir hier, vor, als müsste ich hundekundige Binsenweisheiten verteidigen. Wie komme ich eigentlich dazu? Da wollen einige gar nicht verstehen. Es geht ihnen um was anderes? Oder wie sollte ich Deine Hundeausbildungs-Zeigefinger-Belehrungen sonst verstehen? Denn anders war Deine etwa anzügliche Bemerkung (Erfahrung sagt noch nichts über Qualität) wohl nicht zu verstehen. Aber Verurteilung (wer tut das nicht lieber als Deutsche?), ohne lesen können, das ist mir zu streitsüchtig und vor allem besserwisserisch (deutsch). Solch eine anfängliche Anmache ("Du als Verhaltensforscher und Hundelehrer...", wie auch Bianca) ist mir in meiner kanadischen Praxis nocht nicht vorgekommen.
Ich steige aus diesem Forum wieder aus, weil es mich anwidert, einer Anka helfen zu wollen und von zwei Unbeteiligten unqualifiziert angemacht zu werden. Oder wie würdest Du reagieren, wenn ich geantwortet hätte: Du als .... hättest es doch wissen müssen... Als ob da einige auf die vielgescholtenen Verhaltensforscher gewartet hätten, um zuzubeissen. Komischerweise profitieren die meisten Ausbilder davon, selbst Betonköpfe, aber sie nehmen sich nur das an Erkenntnissen heraus, was ihnen in den Kram paßt.
Was hätte man übrigens wissen müssen? Das meine ich mit dem Oberlehrerfinger. Er zeigt zurück.
Das wars. Forget it. Ich habe wirklich wichtigeres zu tun. Und Anka muss ja einen schönen Eindruck haben.
Rainer