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Hund an der Leine = Stress?

geschrieben von Marianne(YCH) 
Hund an der Leine = Stress?
22. März 2002 19:15

Liebe Forumianer,
immer wieder liest/hört man, dass angeleinte Hunde agressiver sind /mehr Stress haben als frei laufende.
Normalerweise trifft das ja bestimmt auch zu. Lianka (7), seit 10 Monaten bei mir, ist ein Gegenbeispiel. An der immer lockeren Leine ist auch sie "locker", kann sogar spielen, verhält sich anständig, "kennt" die Hundesprache. Ist sie frei, ist sie agressiv zu einigen Hunden und hört dann auch überhaupt nicht. An der Leine hat sie noch NIE Stunk gemacht.
Ich wollte das nur einmal mitteilen (und fragen, was ich denn da unternehmen könnte).
Es ist nicht so, dass Lianka im Freilauf sich selbst überlassen ist. Eine Zeit verbringt sie in einem Hunderudel, da habe ich zugegebenermasse meine Augen nicht NUR auf Lianka, weil ich dem Hundesitter helfe. Da ist sie aber meist sehr beschäftigt. Aber nachher wird nur gespielt, geübt. Es reicht aber, wenn ich z.B. etwas aus meinem Rucksack nehme und so für ein paar Sekunden unaufmerksam bin. Taucht in dieser Zeit ein Hund auf, der ihr Angst einflösst (Leonberg, Berner Senn, Pyrenäen Berghund, kurz, Riesenhunde, startet sie durch, hört nichts mehr, rast kläffend auf den Hund zu, bremst dann zwar kurz vorher ab und beschwichtigt in einem Bogen, kommt auch sofort wieder zu mir zurück. Ich lobe sie fürs Zurückkommen, aber habe (mit Recht) schon von diversen HF einen Anschiss gekriegt. Ist sie an der Schleppleine, ist sie sooooooo brav, da ihr die SL vermutlich Sicherheit gibt.
Als ich sie bekam, ist sie auch so ca. bei jedem 250. Jogger durchgestartet und hat auch mal einen gekniffen. Das haben wir im Griff, Jogger sind super, da gibt es immer Gudeli.Sie kommt schon seit längerer Zeit von selbst ihr Gudeli holen, wenn sie einen Jogger sieht. Sie tat das aus ANGST, da hilft strafen nichts (auch wenn P.H jetzt wieder sagen kann, ich hätte meinen Hund nicht im Griff, ein Schnauzengriff und ein böses Wort müsste schon sein). Tatsache IST, dass ich meinen Hund NICHT 100% im Griff habe. Bei Joggern HABE ich Lianka im Griff (Jogger tauchen aber auch nicht so aus dem Nichts auf, sind häufig auffällig gekleidet und bewegen sich auch (meistens) nur auf den Wegen.

Was kann ich tun, ausser Hund beschäftigen? Ich weiss eigentlich die Antwort auch: ich kann sie ins Platz schicken, wenn ich was aus dem Rucksack nehmen muss/will. Nur: könnt Ihr Euch alle mal so max 6-7 Stunden ohne eine Sekunde Unterbruch konzentrieren???? Und, ich bin mich das nicht gewohnt, meine 14.jährige Diane ist (jetzt) soooo pflegeleicht.
LG
Marianne


23. März 2002 19:00

Liebe Marianne,

hast Du die Schleppleine komplett auf einmal weggelassen oder nach und nach abgeschnitten? Vielleicht hilft es ja, wenn Du sie nach und nach kürzt und dann ein letztes Stück, für Lianka spürbar, dranläßt.
Und vielleicht kannst Du außerdem ein paar nette, sozial sichere Hunde solcher Rassen mit verständnisvollen Menschen auftreiben, mit denen Ihr dann spazieren geht. Dann kann sie die Erfahrung machen, das es keinen Grund gibt, vor großen Hunden Angst zu haben. Das würde wohl das Grundproblem lösen. Andere Hunde mag sie doch, oder? Und wenn das privat nicht möglich ist, schau doch mal bei einem Verein oder Hundeschule vorbei, vielleicht sind in einer Gruppe gerade solche Hunde dabei und Du kannst dort eine Weile mitmachen oder zumindest Kontakte knüpfen.

Verständnisvolle Grüße

Katrin und "Analphabet" Merlin (der glaubt eine Begrüßung fremder Hunde
muß durch ungebremstes hineinlaufen in den anderen und lautstarkes motzen erfolgen)