Akita-Mix mit panischer Angst
19. August 1999 10:23


Hallo.

Ich habe Bekannte, deren 7 Monate alter Akitamix panische Angst vor
Menschen hat, obwohl ihm noch nie etwas schlimmes von einem Menschen
angetan wurde.
Irgendwelche Vorschläge?

marion

19. August 1999 10:41

:
: Hallo.
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: Ich habe Bekannte, deren 7 Monate alter Akitamix panische Angst vor
: Menschen hat, obwohl ihm noch nie etwas schlimmes von einem Menschen
: angetan wurde.
: Irgendwelche Vorschläge?
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: marion

Hallo Marion,

das gleiche Problem hatte mein Hund auch.
Es ist besser geworden, als ich mit dem Hundesport angefangen habe, da ihr das mit ihrem Selbstbewußtsein wahnsinnig geholfen hat.
Man kann über den Schutzdienst sagen und denken was man möchte, aber richtig und hundefreundlich ausgeführt, steigert dies den Hund in seinem Trieb. Da dieser Trieb dann mit dem Gewinnen des Beutearms bestätigt wird, merkt der Hund 1. dass der Mensch an dem Arm mit Ihm spielt und 2.dass das Frauchen sich hinten dran auch noch freut, wenn der Hund mit Mensch da vorne spielt.
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, wie gut das meinem Hund getan hat. Ich glaube aber, dass auch jede andere Sportart dem Hund dabei hilft.

Viele Grüße Christina

19. August 1999 11:32

Hallo Marion,

: Ich habe Bekannte, deren 7 Monate alter Akitamix panische Angst vor
: Menschen hat...

wie äußert sich diese Angst? Laßt sich der Hund überhaupt nicht anfassen?
versucht er zu beißen?
Akita-Mix? Welche Rasse war noch beteiligt.
Akita sind von Natur aus vorsichtige Hunde die nicht unbedingt gleich jeden Menschen freudig begrüßen. Den Charakter des Aktita könnte man als "höflich aber zurückhaltend" beschreiben.
Meine Akita begrüßen nur Menschen wirklich fröhlich, die sie schon lange kennen. Meine Hündin ist bei fremden Leuten sehr zurückhaltend. Ich will nicht sagen ängstlich, es sieht aber so aus.
Wie alt war der Hund als er angeschafft wurde? Wie verhält er sich anderen Hunden gegenüber?
Diese ängstlichkeit kann verschiedene Ursachen haben.
Beschreib das Verhalten des Hundes doch bitte etwas ausführlicher, vielleicht kann ich dann helfen.

Viele Grüße
Kathi + Akita-Rudel

19. August 1999 11:45

Hallo Christina,

: Man kann über den Schutzdienst sagen und denken was man möchte, aber richtig und hundefreundlich ausgeführt, steigert dies den Hund in seinem Trieb. Da dieser Trieb dann mit dem Gewinnen des Beutearms bestätigt wird, merkt der Hund 1. dass der Mensch an dem Arm mit Ihm spielt und 2.dass das Frauchen sich hinten dran auch noch freut, wenn der Hund mit Mensch da vorne spielt.

Dein Grundgedanke ist richtig. Allerding darf man diesen nicht auf jeden Hund übertragen.
Nicht jeder Hund wird stärker beim Schutzdienst! Die funktioniert nur wenn der Besitzer und/oder Ausbilder entsprechende Erfahrung haben im umgang mit Angst-gestörten Hunden. Bei unkundiger Ausbildung kann man sich bei solchen Experimenten schnell einen gefährlichen Angstbeißer heranziehen.
Die Qualität des Hundevereins und die Erfahrung des Schutzdiensthelfers spielen dabei eine sehr wichtige Rolle.
Bei einem Akita oder Akita-Mix kann ich nur eindringch davon abraten mit dem Hund Schutzdienst zu machen!!! Der Akita eignet sich ABSOLUT NICHT dafür.
Der Akita ist von seinem Wesen her eher ruhig und ausgeglichen. In seinen Adern fließt aber noch heute eine Menge "Kampfhund-Blut". In der Vergangenheit wurde auch der Akita als Kampfhund mißbraucht. Dieses Erbe spürt man auch heute noch. Akita sind sehr dominant und stark. Wenn man den Akita reizt wird er zu einer unkontrollierbaren Waffe.
Das ist NICHT übertrieben. Ich habe selber 3 Akita und betreibe seit 15 Jahren Hundesport. Viele Akita die im Schutzhunde-Sport gearbeitet wurden, wurden später wegen unkontrollierbarer Aggressivität EINGESCHLÄFERT!
Sinnvoller ist es den Akita in der Unterordnung auszubilden. Er eignet sich hervorragend für den Breitensport und für die Fährtenarbeit (ursprünglich wurde er für die Jagd auf Großwild gezüchtet).
Akita werden auch erfolgreich in der Rettungshunde-Arbeit eingesetzt.

Gruß
Kathi + Akita-Rudel


19. August 1999 12:04

Hallo Kathi,

das sich das mit dem Akita so verhält, wußte ich nicht. Ich kann halt nur aus meinen eigenen Erfahrungen mit meinem Hund berichten.
Da hat sich diese Methode sehr gut gewährt.
Man muß ja keinen Schutzdienst machen. Aber Beutespiele allgemein helfen bei Störungen des Selbstvertrauens. Oft hilft es schon mit seinem Hund Fährtenarbeit o. Apportieren zu üben.
Hauptsache, der Hund ist beschäftigt und hat ein gewisses Erfolgserlebnis. Allerdings sind das meist nur Sportarten, die ausschließlich mit Hund und HF zu tun haben. Ich glaube nicht, dass einem Menschenscheuen Tier das die Angst nimmt.

Viele Grüße
Christina

19. August 1999 18:59

Hallo Marion,

wir hatten auf unserem Platz mal einen Dobermann, der auch panische Angst vor Menschen hatte. Wenn sich Fremde nur auf eine Entfernung von ca 20m näherten, wollte er wie panisch fliehen. Er flog dann richtig in die Leine. An irgendeinen Hundesport war so nicht zu denken.
Wir waren anfangs ziemlich ratlos. Zu der Zeit kam aber der Gedanke von Linda Tellington Jones auf, und wir haben dem Besitzer angeboten, es auf diese Art zu versuchen. Wir hatten null Erfahrung auf diesem Gebiet, aber es konnte wirklich nur noch besser werden.
Innerhalb von vier Wochen (!!!!!) war der Hund soweit, dass sich eine Gruppe von Fremden auf dem Platz bewegen konnte, ohne dass er panisch wurde. Wir begannen dann mit Agility-Training und heute ist er ein toller Hund, der nur noch selten zurückhaltend reagiert.

Vielleicht hilft Deinen Bekannten die TTouch-Methode ja auch weiter.
Ergänzend eignet sich dann auf jeden Fall eine hundesportliche Betätigung.

Liebe Grüße!

BirgitSC