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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hundesport in der Box?
02. September 1999 08:04

: wenn bei uns Schutzdienst doch mal probiert werden sollte (im Moment wird es bei uns nicht ausgebildet), dann gehen die beiden (Hund und HF) mit dem Ausbilder hinter das Sportlerheim auf den Fußballplatz. Dort sind die beiden ungestört und die anderen Hunde vorm Sportlerheim (auf dem Aufwärmplatz für die Fußballer) auch. So kommen wir uns auch nicht ins Gehege.


Hallo Yvonne,

bei so einem Training werdet Ihr im Schutzdienst nicht weit kommen! Spätestens bei der Prüfung stehen Leute dabei, Richter, Prüfungsleiter, Zuschauer... Weiha, da werden die Punkte rasseln...!

Die Hunde müssen bereits im Training an die Anwesenheit weiterer Personen auf dem Platz vertraut gemacht werden. Was glaubst Du, was passiert, wenn plötzlich ein Fremder (= der Richter) in der Aus-Phase nach der langen Flucht dem Hund "in den Rücken" tritt (d.h. sich hinter den Hund stellt, in die Linie zwischen Hundeführer und Hund) und dann u.U. noch mit seinem Richterbuch den Hundeführer heranwinkt? Ob ein Hund, der das nicht kennt, unbeeindruckt den Helfer bannt??? Manche Richter geht auch beim Stellen und Verbellen ganz dicht an den Hund heran, um zu testen, ob er sich von seiner Arbeit ablenken läßt. Wenn dann noch der Hundeführer an diesem Tag nervös ist...

Weiterhin sind im Training immer Helfer nötig, die z.B. am Versteck die Leinenarbeit übernehmen, während der Hundeführer noch auf der Mittellinie steht. Man kann leider nicht alles selbst machen im Schutzdienst. Gerade in dieser Sparte ist man auch Team-Work angewiesen.

Bei uns ist es eine eiserne Regel, daß im Schutzdienst ALLE Hundeführer anwesend sind, am Versteck stehen oder sich in dem Bereich, wo sich bei Prüfungen die Zuschauer aufhalten, bewegen. Wer sich ohne Grund im Vereinsheim aufhält, bekommt eine Verwarnung, auch bei -20°C oder bei Regen. Die Schutzdiensthelfer stehen ja schließlich auch die ganze Zeit im Kalten bzw. Nassen!

Auch wird ein triebstarker Hund, der einmal weiß, was Sache ist, bereits vor dem Vereinsheim toben, wenn er merkt, daß dahinter Schutzdienst gemacht wird. Wenn er zwei Schutzdienste lang getobt hat, kann man sich jedoch an diesem Tag das Training mit ihm schenken (er würde dann nur noch seinen Trieb abreagieren, an dem Tag aber nichts mehr lernen). Schutzdienst ist die Sparte, in der sich der Hund bei der Arbeit am meisten konzentrieren muß.

Gruß Antje



02. September 1999 08:28

Hallo Antje,

bei Dir kann ich scheinbar, und das ist so ernst gemeint, wie es dasteht, noch eine ganze Menge über Schutzdienst und seine Ausbildung lernen. Ich habe mich mit Schutzdienst noch nicht sehr intensiv beschäftigt, da unsre Hexe dafür nicht geeignet ist, wir also diese Richtung der Ausbildung nicht eingeschlagen haben.

: Die Hunde müssen bereits im Training an die Anwesenheit weiterer Personen auf dem Platz vertraut gemacht werden.

Diesen Part könnten ja die Zuschauer übernehmen, die bei uns zu jeder Stunde reichlich vorhanden sind. Diese (meist Familienmitglieder) könnten auch evtl. mit den Hunden (die gerade nicht dran sind) abseits bleiben, so daß die Hundeführer die Chance zum Zuschauen haben. Wir habe ja nicht nur den Sportplatz, sondern auch weitläufige Wiesen rundrum zur freien Verfügung.

: Schutzdienst ist die Sparte, in der sich der Hund bei der Arbeit am meisten konzentrieren muß.

Ich hatte bisher immer geglaubt, daß der anstrengendste Part für den Hund die Fährte ist, er dabei die meiste Konzentration braucht. Deshalb, so dachte ich bisher, wird auch der Schutzdienst bei der SchH-Prüfung als letzte der 3 Sparten geprüft. Lasse mich da gerne eines besseren belehren.

Leider kann ich beim Thema Schutzdienstausbildung bei uns nicht sagen, wir machen das so und so, da es bei uns im Moment nicht ausgebildet wird. Aber für spätere Zeiten bin ich gerne bereit zu lernen.

Liebe Grüße

Yvonne und Hexe

03. September 1999 10:43

: Ich hatte bisher immer geglaubt, daß der anstrengendste Part für den Hund die Fährte ist, er dabei die meiste Konzentration braucht. Deshalb, so dachte ich bisher, wird auch der Schutzdienst bei der SchH-Prüfung als letzte der 3 Sparten geprüft.


Hallo Yvonne,

ich glaube, wir sind jetzt sehr weit vom ursprünglichen Thema abgeschweift.

Generell muß sich der Hund in jeder Sparte auf seine Arbeit konzentrieren, aber in Unterordnung und Schutzdienst ist es einfacher, ihn auf einem Trieb-Level zu halten, welches dem Hund eine optimale Konzentration ermöglicht. Wenn Du möchtest, können wir uns ja per mail über dieses Thema unterhalten.

Ein Grund, warum ich meine Hunde nie "nebenbei" ablege, wenn ich mich auf die Arbeit anderer Hundeführer konzentriere, ist folgender: Auf dem Platz verlange ich von meinen Hunden ein Ablegen, das ich als "aktiv" bezeichne, im Gegensatz zu dem Ablegen zu Hause, in der Wohnung, beim Spazierengehen, das ich als "passiv" bezeichne.

Lege ich auf dem Platz ab, ist das eine Übung, und in der Übung hat sich der Hund voll auf mich zu konzentrieren. Ich kann das nicht eine halbe Stunde lang oder länger von ihm verlangen, das wäre unfair, zumal ich meine Konzentration in diesem Moment auch nicht auf ihn richte. Der Hund ist mein Partner und ich kann nur das von ihm verlangen, was ich selbst in die Arbeit mit einbringe. Verlange ich Konzentration von ihm beim Arbeiten, muß auch ich mich fairerweise auf den Hund konzentrieren.

Zuhause oder sonstwo ist das anders: Da gibt es das Kommando "Platz" normalerweise nicht, da heißt es "Leg Dich", was auch befolgt wird, aber nicht so bedingungslos, von mir aus darf der Hund dabei auch mal Schnüffeln oder sich auf einen bequemeren Platz legen, hauptsache er bleibt liegen. Konzentration auf mich verlange ich dann nicht, von mir aus darf er Fernseh gucken (tun einige meiner Hunde mit Begeisterung) oder von der Nachbarskatze träumen, sich hinter den Ohren kratzen, am Kauknochen nagen usw.

Alles das ist ihm in der kurzen Zeit der Ablage auf dem Platz nicht gestattet, kein am Boden schnüffeln (in der Regel übrigens eine Übersprungshandlung!), Herumrutschen oder sich am Ohr kratzen.

Liebe Grüße

Antje

03. September 1999 10:59

: Generell muß sich der Hund in jeder Sparte auf seine Arbeit konzentrieren, aber in Unterordnung und Schutzdienst ist es einfacher, ...


Fehlerteufelchen schlug zu (und email funktioniert nicht) !!!

Es sollte natürlich heißen: ... in Unterordnung und Fährte.... statt ... in Unterordnung und Schutzdienst...

Gruß ANtje

04. September 1999 19:53

: Hallo Yvonne und Hexe,
: du sprichst mir da ganz aus dem Herzen. Genau aus diesem Grund gehe ich mit meinen beiden Hunden zur Zeit nicht mehr auf einen Hundeplatz. Wir sind immer noch auf der Suche nach einem Verein wo der Hund im Vordergrund steht und nicht der Mensch. Aber wo finden? Wo gibt es solche Plätze noch wo der Hund nicht als Sportgerät betrachtet und behandelt wird. Das möchte ich gerne mal wissen.
: Einmal habe ich meinen Hund in so eine Box gesperrt. Ich bereue es immer noch obwohl das schon 1 Jahr her ist. Meiner war total verstört und am zittern. Das schlechte Gewissen das ich dann hatte war wohl Strafe genug für mich. Und ich habe daraus gelernt, auch was einen Hundeverein anbelangt.
: Wie hast Du es geschafft einen Verein zu finden wo es keine Boxen gibt?
:
: Liebe Grüße
: Heike, Kimba & Aaron
:
Liebe Heike,

ich verstehe Dich von ganzem Herzen. Ich würde meine Hündin nie in eine Box sperren. Sie will von ganz alleine da hinein.

Wenn ich in den Campingurlaub fahre, wohnt meine DSH-Hündin in einer Fly-Box Größe 4.
Dort ist Ihr Zuhause und sie geht gern hinein. Die Box bietet Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit.

Auf dem Vereinsgelände braucht der Hund zwischen der anstrengenden Arbeit auch Erholung. Warum gönnst Du das Deinem Hund nicht?
Natürlich muß man den Hund an die Box gewöhnen. Wenn der Hund nie eine Box gesehen hat, ist er je nach seienm Wesen natürlich unsicher.
Versuch es mal, ein Leckerli in die Box zu werfen und dabei ein Hörzeichen, z.B. "Geh in die Box" zu geben. Konditioniere das, und Du wirst sehen, wie gern der Hund in die Box geht.

Gerolf

05. September 1999 14:55

Hallo Gerolf,

: ich verstehe Dich von ganzem Herzen. Ich würde meine Hündin nie in eine Box sperren. Sie will von ganz alleine da hinein.

Schön für Deine Hündin.
Man hat Dir aber sicher am Anfang gezeigt wie man einen Hund an die Box gewöhnt. Nicht reinwerfen und Tür zu. Vielleicht solltest Du auch mal meine anderen Beiträge weiter unten lesen.

: Auf dem Vereinsgelände braucht der Hund zwischen der anstrengenden Arbeit auch Erholung. Warum gönnst Du das Deinem Hund nicht?

Woher willst Du wissen das ich meinem Hund keine Ruhe gönne. Schlußfolgern ist einfach, nachfragen wäre manchmal besser.

Es ging hier aber überhaupt nicht darum ob der Hund in eine Box soll oder nicht. Es ging, mir jedenfalls, um folgendes: Ich gehe auf den Platz, erfülle meine Pflichten (sogar darüber hinaus, weil es immmer wieder genug Faulsäcke gibt an die man nicht rankommt), über mit meinem Hund eine 3/4 Stunde (wo der Ausbilder lieber ein GEspräch mit einem Zaungast führt), und dann lege ich den Hund in die Box. Kein Problem, eigentlich, aber nicht dort wo ICH war. Oder braucht ein Hund nach einer 3/4 Stunde Üben etwa 6 Stunden Ruhe??? Meine beiden nicht. Darum ging es hier. Viele lassen ihre Hunde wirklich stundenlang in der Box und vergnügen sich derweil lieber mit ein paar anderen beim tratschen und lästern. Das ist nicht meine Auffassung von Hundesport.

Liebe Grüße,

Heike

PS: Robert, dies ist auch für Dich gedacht, denn Deine Meldung unter Privates ist irgendwie dort fehl am Platze.

Übrigens habe ich eine Hundeplatz gefunden der meinen Erwartungen entspricht, sogar MIT Box, aber OHNE Hundesport IN DER BOX ...

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: Gerolf