Ist es besser, ihm den Gegenstand "schmackhaft" zu machen und ihn zu motivieren diesen Gegenstand zu nehmen oder ist es besser, den Hund für alles was NICHT mit apportieren zu tun hat zu bestrafen???
Hallo Lene
Du mißverstehst mich, ich will hier keinesfalls ein Plädoyer fürs Strafen halten (schon gar nicht, wenn ich daran denke, wie Strafreize in der Hundeerziehung normalerweise eingesetzt werden).
Ich halte seit ca. 28 Jahren Pferde und seit ca. 26 Jahren Hunde und habe in dieser Zeit viele Stunden damit verbracht, die Interaktionen der Tiere untereinander zu beobachten.
Was ich dabei gesehen habe, hat mich zu dem Schluß (meine ganz private Meinung, ohne sie durch irgendwelche Experten, Fachbücher oder Studien belegen zu können) gebracht, daß die Tiere untereinander sehr wohl Sanktionen setzen - und diese auch sehr wohl verstanden werden - ohne daß das Vertrauensverhältnis der Tiere untereinander leidet.
Und was ich damit wieder sagen will, ist, daß meiner Meinung nach ein kategorisches Ablehnen von Strafe genauso unsinnig ist, wie die Ansicht, daß NUR Verhalten, das über Strafe erlernt wurde (und bitte sagt mir jetzt nicht, daß das gar nicht geht, noch vor ca. 30 Jahren wurde jeder, der das behauptet hat, auf den meisten Hundeplätzen als gefährlicher Irrer angesehen, dem man keinen Hund in die Hand geben sollte - frei nach Wilhelm Busch "Du willst nicht, was, so hau ich Dich mit einem Stecken fürchterlich"
, zuverlässig gezeigt wird.
Nochmal zusammengefaßt, damit es nicht wieder Mißverständnisse gibt: Im natürlichen Repertoire des Hundes ist alles, von physischer Einwirkung, Drohen, Ignorieren bis positiver Bestärkung, enthalten. Würde nun ein Jungtier ohne Eingreifen durch den Menschen aufwachsen, ist anzunehmen, daß es mit jeder dieser Verhaltensweisen seine Erfahrungen machen und daraus sich ein Lernprozeß ergeben würde. Und jeder, der lediglich einen dieser Aspekte herauspickt und den als einzig artgerechten propagiert, lügt sich meiner Meinung nach selbst in den Sack. Wobei die, die sich ausschließlich nach den positiven Aspekten orientieren, bei falscher Anwendung ihrer Methode sicherlich den geringeren Schaden anrichten.
Liebe Grüße
Elke (die sich wieder mal nicht sicher ist, ob sie das, was sie eigentlich sagen will auch nur annähernd verständlich ausgedrückt hat)