von andreas(YCH) am 14. April 2002 10:19
Hallo Thomas,
ich meine gar nicht so sehr Naturtalente, bei denen die Gabe irgendwie vom Himmel fällt. Mir geht es darum, dass es Leute gibt, die wunderbar mit Hunden umgehen können und wo ich mir dann sage "mein lieber Schwan, wenn ich nur auch so gut wäre!". Leute, die über lange Erfahrung verfügen und dabei gelernt haben, wie man Hund lernen läßt. Anders wären die teilweise beeindruckenden Ergebnisse nicht zu erklären, die HF erzielen, die nie einen Knackfrsoch verwendet haben. Mir geht es um Leute, die ihre Erkenntnisse aus der präzisen Boebachtung INDIVIDUELLER Tiere beziehen und sich selbst so ihre Gedanken machen.
Und es geht mir darum, von Dogmen ein wenig wegzukommen, weil wir uns alle sonst, egal aus welcher Ecke wir ursprünglich kommen, gedanklich nicht vom Fleck bewegen.
Um es konkret zu machen: Mir fallen für die Hindernisbewältigung beim Agility ad hoc mehrere Möglichkeiten ein, sowohl mit, als auch ohne Clicker. Da schaue ich mir dann den einzelnen Hund an und überlege, wie es für ihn am leichtesten und schnellsten gehen könnte. Und ich schaue mir den Halter an und überlege mir, was davon von ihm auch umzusetzen ist.
Beispiel Slalom: Versuche das mal mit dem üblichen Weg des clickens kleiner Schritte und anschließenden Shapens des Tempos. Das geht um etliches schneller, wenn Du den Hund mittels Futter/Spielzeug oder eigenem Körpereinsatz durchleitest.
Alleine nur mit dem Clicker und dem Herausfindelassen, was gewollt ist, geht es nicht.
Selbstverständlich geht es auch mit dem Clicker, dann brauchst Du aber noch etwas anderes dazu und Training damit im Vorfeld ohne den Slalom, kannst Du Dir denken was? Ist meine bevorzugte Weise.
:... und R+
Streichen wir im Umgang und beim Training mit den meisten Hundehaltern mal gleich aus unserem Vokabular, da verdrehen die nämlich gleich die Augen ;-)
Freut mich aber, dass Du mir das systematische Erfassen ohne langwierige Einzelfallumschreibung zutraust.
:es sind ausnahmen, die dazu in der lage sind.
Ich frage mich durchaus häufig, ob es nicht genauso Ausnahmen sind, die mit dem Clicker zu etwas in der Lage sind. Ich habe im Laufe der Jahre jede Menge Clicker verschenkt (Hallo Martin, teilweise durchaus auch mit Deinem Buch dran). Es ist fast nie etwas daraus geworden.
:was mich wundert, wie sehr immer nur extreme zum vergleich herangezogen
werden....
... genau das gleiche ist bei den hunden... man redet übers jagen,
sagt, das kriegste in griff mit clickern, blickkontakt, frolic-rollen,
also massnahmen, die bei 80% der hunde greifen... dann kommt garantiert
eine(r) der sagt: "ich hab nen DD, alles scheisse, funktioniert nicht"
Man kann es auch andersherum sehen: Bewährt sich eine Methodik auch bei wirklich harten Nüssen oder nur bei den einfachen Sachen? Die meisten Leute könne Ihre Probeleme mit Hudn eben auch zwei Verhaltensweisen eingrnezen: entweder Jagen oder/und aggressives Verhalten.
Es müssen sich die verschiedenen Vorgehensweisen miteinander messen lassen, das ist legitim. Und genausowenig, wie ich sage "der Zweck heiligt die Mittel" kann ich nur noch über den Weg selbst diskutieren, ohne das Ziel zu erreichen.
Viele Grüße,
andreas