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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Clicker-Ungeeignete Hunde?
13. April 2002 12:35

Grüß Dich Moni,

: clickern finde ich als hilfsmittel bei sehr schwierigen aufgaben sicherlich hilfsreich, aber ich arbeite lieber MIT dem hund zusammen und bevorzuge eine spiel- und beuteorientiertausbildung vor allem mit viel HF-bezug und -vertrauen.

???? wie konstruierst du den gegensatz?

tschüß Martin & Mirko



13. April 2002 12:40

Grüß Dich Moni,

: warum muss ich mich eines hilfsmittels bedienen, welches sicherlich in der ausbildung eines delphins (click-laute-"verstehendes" tier) absolut geeignet ist?

Mh, bei denen hat man dummerweise eine pfeife verwendet.

: meine hunde reagieren viel besser, wenn ich mit ihnen "rede"; also bei guten aktionen ein "toll", ähnlich wie beim clickern, nur dass ich selber der clicker bin.

ja, genau, und warum willst du dann kein "clickertraining" betreiben?

: warum wird der clicker immer als "allheilmittel" für jeden hund beschrieben?

Für kranke hunde sollte man den vet aufsuchen.
Sarkasmus beiseite. Wieso hängt "clickertraining" an der existenz eines knackfrosches?
Wenn man einen gedanken verschwendet, dann dämmert vielleicht, dass der clicker das einzige hilfmittel ist, das nicht direkt auf den hund einwirkt. Aber dieser unterschied fordert den hundehalter.

tschüß Matin & Mirko

13. April 2002 12:50

: also ist meine schlussfolgerung: das ist ihr ein unangenehmes geräusch, also lasse ich es. warum soll ich sie an etwas unangenehmes gewöhnen?

Genau, auf die gewöhnung kommt es an, ich kann das Geräusch am Anfang etwas dämpfen.
:
: und ob ich jezt in dem augenblick richtig clickere - vielleicht bin ich da ja auch schon eine zehntel sekunde zu spät oder hund sieht plötzlich was, was er damit verknüpft (auge an hirn-hirn an daumen-daumen auf clicker) oder ich lobe (auge an hirn-hirn an sprachapperat) und das richtig.

Du sprichst langsamer als Du Clickst.

es ist doch ein hilfsmittel für leute, die nicht fähig sind, mit ihren hunden zu kommunizieren - augenkontakt, körpersprache, stimme -

Es ist ein zusätzliches Kommunikationsmittel, das eine schließt das andere nicht aus.
:
clickern finde ich als hilfsmittel bei sehr schwierigen aufgaben sicherlich hilfsreich,


Aha, man kann also doch etwas mit dem Clicker anfangen. Warum also bei schwierigen Aufgaben und bei den anderen Sachen nicht ?


aber ich arbeite lieber MIT dem hund zusammen und bevorzuge eine spiel- und beuteorientiertausbildung vor allem mit viel HF-bezug und -vertrauen.

Mit dem clicker arbeitet man mit dem Hund zusammen. Der Clicker ist für den Hund auch ein Sicherheitssignal, und er schafft Vertrauen.

Grüße
Steffi Sassy und Max

13. April 2002 13:09

Hi Thomas,

: : ich hab das Gefühl hier geht´s etwas aneinander vorbei...
:
: nee, eigentlich nicht... da ich mich nicht konkret auf pat's hund
: bezogen haben, sondern ich habe versucht, das als allgemeines problem
: zu formumlieren. ich kann zu pats hund gar nichts sagen.

Schon klar, nur traf dies nicht auf Pats Fall zu, mein DD paßt da eher in Dein Bild...

: : Futter nur noch gegen Mitarbeit? Hungern lassen?
:
: das klingt jetzt ziemlich negativ, so wie du es sagst.

Ja? Ich meinte es eigentlich nicht negativ - soll ja nicht heißen: Hund im Zweifel verhungern lassen!

Ich hab halt nur feststellen müssen, dass man bei manchen Hunden wohl recht weit gehen muss, damit sie einsehen, dass NILIF gilt...wie lange kann ich einen Hund "ruhigen" Gewissens hungern lassen, um ihn zur Mitarbeit zu zwingen? Ich hab den radikalen Vesuch fix eingestellt - wäre vielleicht möglich, wenn ich mit Hund die Situation, in der es hakt, nicht verlasse - muss ich aber, weil ich noch andere Dinge erledigen muss und während dieser Pausen krieselts dann im restlichen Sozialverband, da dem Kandidaten außerhalb der Situation sein leerer Bauch sehr bewußt wird...

Werde mich bei Gelegenheit für ein verlängertes WE mit dem Kandidaten intensiv beschäftigen, keine anderen Verpflichtungen, kein restlicher Verband, kein Rückzug aus der Situation und ihm gleichzeitig vorführen, dass ich sehr wohl was von der Materie "Futterbeschaffung" verstehe - mein anderer Ansatz (siehe Antwort an Pat) bringt zwar auch Fortschritte, aber eben nur minimale auf die Zeit gesehen.

Die Ursache, warum der Hund so ist wie er ist, ist mir klar, auch wenn ich nun nicht der Verursacher war - bloß nutzt das nix, das Kind ist nunmal schon tief im Brunnen...

salü
Anke

13. April 2002 13:13


Hallo Thomas,

Du bringst mich gerade sehr ins grübeln, denn Du schreibst:

das ist ein häufiges phänomen bei den traditionell gearbeiteten hunden.

Das scheint wircklich so zu sein.

: diese hunde erhöhen die distanz zu ihrem menschen in dem moment, in dem man sie NICHT zum gehorsam bzw. zur nähe zwingt. das ist eigentlich eine ganz natürliche Reaktion zu sein.

Das stellte ich bei meiner Hündin auch fest. Sie ging dann weiter weg und ich schien nicht mehr da zu sein.

: : und in dem moment, wo der zwang ausbleibt, lässt auch sofort die
: reaktion auf die signale des menschen nach. und vor allen dingen das
: interessen an dem menschen, der üblicherweise für leinenruckerei oder
: ähnliches verantwortlich ist.

Ja, in unserer Hundeschulenzeit hatten wir gelernt, im Freilauf des öfteren Sitz Platz und Halt auf Entfernung, tut es der Hund nicht wirkt man auf ihn ein. ( Sitz Platz u.s.w. damit der Hund merkt das man noch da ist, er muß nach einem schauen). Ich mußte nach einiger Zeit bald alle 5 Min etwas fordern, weil meine Sassy so weit vorraus lief. Ich fing an zu Clickern, ließ aber die Signale und meine Forderung in der Entfernung bestehen(wir hatten uns darüber schon mal geschreiben ).
Ich wunderte mich über den Unterschied, alles was sie von anfang an mit dem Clicker gelernt hatte machte sie so freudig und so gerne nur das weit weg laufenblieb. Das ist bis vor kurzem gebleiben. Vor 4 Wochen bekamen wir einen Zweithund, ich fing von anfang an mit ihm zu clickern. Da bemerkt ich den Unterschied, er geht nicht so weit weg, er rennt mal los, kommt aber wieder, ich Clickerte jede dieser Aktionen, und auf einmal merkte ich das meine Hündin auch aufmerksamer wurde, jetzt bleibt sie oft stehen und schaut nach mir.Ich dachte ach ja, das liegt am Futter, aber was sagt mir das jetzt wenn ich Deine Meldung lese ?
Grübel Grübel..
MMh, bei dem Rüden Clickte ich sofort den Richtungswechsel, Ergebnis, er kommt schnell wenn ich die Richting wechsel, meine Hündin zögert noch ein bißchen raus.
Je, es ist wie ein Kreis aus dem man nicht rauskommt wenn man so blöd ist wie ich und mischt beide Methóden. Aber jetzt wirkt es ja langsam bei mir und meinen Hunden. Nur noch Clicker ...

: resumiert der mensch: "mehr gewalt" um bessere kontrolle
: zu erhalten. die ausbildung wird als angezogen. entweder durch häufigere übungen oder schärferes durchsetzen.

Ja, das kann ich bestätigen und bin sehr froh darüber jetzt den Grund zu wissen.
:
: ...welches wiederum zur folge hat, dass der hund draussen, wenn der
: zwang ausbleibt, die distanz erhöht, das interesse an seinem menschen
: verringert, weniger auf signale achtet, unwilliger auf befehle reagiert,

Meine Sassy hat dann immer Mäuse gesucht, aber so ausgibig, hatte immer ein seltsamen Gefühl dabei. Es kam mir seltsam vor, die Art wie sie es tat.
Komme gerade auf den Gedanken das ich mit dem Clickern auch ganz schön druck ausüben kann, alleine durch meine Erwartungshaltung, mein Rüde kommt bei jedem Richtungswechsel, aber wenn ich stehenbleibe und nach ihm schaue zöget er auch raus und kommt langsamer.
Booh, Grübel Grübel...

Grüße Steffi Sassy und Max

13. April 2002 13:13

: meine hunde reagieren viel besser, wenn ich mit ihnen "rede"; also bei
: guten aktionen ein "toll", ähnlich wie beim clickern, nur dass ich
: selber der clicker bin.

klar funktioniert das auch... aber der weg wird klarer, wenn man das
ziel eindeutig formuliert.

lernen, ich schriebs gerade erst an anderer stelle, bedeutet auch
erkenntnisgewinn. konkret ist damit der vorgang des verstehens gemeint.
erst nach dem etwas verstanden wurde, kann man gezielt vorgehen,
entweder um eine belohnung herbeizuführen oder auch eine bestrafung zu
verhindern.
und um genau das zu erreichen wäre es in der lernphase optimal, dem
schüler die gelegenheit zu geben, ohne ablenkung sich mit dem problem
zu beschäftigen.

aber... und jetzt kommts... alles was du sagst, also auch dein "toll",
dein "fein", egal was... fungiert auch immer zusätzlich auch als
sozialer bestärker. das bedeutet imho, dass sich das sicher positiv auf
die übungssituation (zusammenarbeit mit dir) auswirkt, aber auch konkret
hemmend auf den notwendigen lernprozess wirkt, und zwar durch die ablenkung.
insbesondere wirkt ein unehrliches "toll", welches man verstandesgemäss
sagt, aber irgendwie innerlich nicht so ganz dahintersteht kontra-
produktiv.

ich trenne deshalb beides... soziale bestärkung ist eine seite,
bestärkung eines erwünschten verhaltens mit dem ziel einer
signalkontrolle die andere.

g, T.