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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Strafe" nur unmittelbar anwendbar?"
27. August 1999 15:07

Hallo Heike!
Ich glaube aus Hundesicht lief die Sache etwas anders ab.

:Ein Beispiel von mir, warum ich glaube das Hunde sehr wohl
wissen was sie gemacht haben ist:
: Ich kam nach Hause, schloss die Tür auf und mußte erst einmal
fest drücken damit die Tür überhaupt aufging. Denn dahinter stapelte
sich ein Berg von zerrissenen Zeitungen und Klopapierrollen (Zerstörung
von Sachen ist bei uns verboten und das wissen die beiden auch).
Ich kam dann irgendwie duch die Tür.

In der Zeit, welche Du benötigtest um Dich durchzukämpfen hast
Du mit Sicherheit Deinen Hunden, wenn nicht durch Worte so
doch durch Körperhaltung, veränderte Mimik, Atmung etc.
vermittelt, daß Du nicht die beste Laune hast.
Ist ja auch klar, wenn man heimkommt und sich dann ersteinmal
durchwühlen muß!

grinning smileyie beiden standen mitten in der
Küche und als ich in einem ganz normalen Ton sagte "was habt ihr denn
:hier gemacht", da verschwanden beide ins Büro unter den Tisch.

Deine Stimme war für Deine Hunde in diesem Moment sicher nicht "ganz normal"
Wie auch!! sie sind unter den Tisch gegangen, um sich Deiner
Mißstimmung zu entziehen, nicht weil sie sich als ertappte Sünder fühlten!!

:Ich habe nicht geschimpft oder bin laut geworden als ich reinkam,
aber das sie mich nicht stürmisch begrüßten und sich ins Büro
verzogen haben zeigt doch das sie genau wußten was sie angestellt
hatten.

Würdest Du jemanden stürmisch begrüßen der gerade sein
ich-reiße-Dir-jetzt-gleich-den-Kopf-ab Gesicht aufgesetzt hat?

Deine Hunde Heike, haben ganz normal auf die von Dir ausgehende
Mißstimmung reagiert.
Sie hatten kein schlechtes Gewissen!

Viele Grüße
Hanny & Co




27. August 1999 15:15

Hallo Hanny,
ich bin immer wieder überrascht wie manche etwas beurteilen können wenn sie selber nicht dabei waren. Ich habe dieses Beispiel bewußt gewählt. Ich war nämlich überhaupt nicht "mißgestimmt" sondern ich habe nur gegrinst als ich mich durch die Tür kämpfte. Warum soll ich mich über sowas ärgern? Es sind doch nur blöde Zeitungen die da in Fetzen lagen. Auch als ich in die Küche kam mußte ich die ganze Zeit grinsen.
Ich hatte nämlich wunderbare Laune schon den ganzen Tag, so wie eigentlich immer und ein ich-reiß-dir-gleich-den-Kopf-ab-GEsicht kenne ich nicht. Wie geht denn das???smiling smiley))
Grüße,
Heike


27. August 1999 17:24


Hallo Heike,

das hatte ich mitbekommen, daß der Rangniedere zu Hause blieb (deshalb das Fragezeichen hinter dem Ranghöheren in der Verallgemeinerung).
Fakt ist jedoch, daß der eine Hund seine Aggression (=Unmut?) an dem anderen ausläßt, auch wenn jener sich das nicht gefallen läßt - und das NACH der eigentlich ursächlichen Handlung (falls die Situation richtig interpretiert wurde...). Daher mein Gedanke, daß ein Hund möglicher Weise eine Maßregelung auch NACH einer mißfallenden Tat als solche richtig versteht, da die Beispiele mich vermuten ließen, daß es innerartlich vorkommt, daß auch unmittelbar NACH einer Tat gemaßregelt wird (mit der Hypothese, daß die innerartliche Kommunikation perfektioniert ist, und somit sowohl vom Sender als auch vom Empfänger richtig angewandt und verstanden wird).
Ein ähnliches Beispiel wie Deins mit den Zeitungen habe ich auch von einem Bekannten gehört - der anhand des Wegbleibens und nicht begrüßt werdens bemerkte, daß seine Hunde irgendetwas ausgefressen hatten.
Allerdings könnten diese Beispiele auch anders interpretiert werden:
Die Hunde fangen an, sich mit "unerlaubten Dingen" zu beschäftigen, wenn sie unruhig werden, also im Grunde genommen zu lange alleine gelassen werden (das kann meine auch ganz gut...). Mit dem nicht Begrüßen könnten sie auch zeigen wollen, daß Du jetzt auch nicht mehr zu kommen brauchst, also "beleidigt" sind.
Der Hund einer Freundin von mir begrüßt sie nach jeder Trennung ganz freudig. Als ich den Hund jedoch mal für ein paar Tage versorgt hatte, da sie weg musste, wurde sie kaum gegrüßt, als sie dann endlich wieder kam, was eben so interpretiert wurde, daß der Hund wohl eingeschnappt war, weil sie so lange weg war...
Meine Xenia ist genau umgekehrt: lasse ich sie für ein paar Stunden alleine, kommt sie ganz verschlafen zur Tür und muss sich zur Begrüßung erst einmal wachmachen (also nicht gerade eine überschwengliche Begrüßung). Wird es aus irgendeinem Grund jedoch mal zu lange (was halt schon mal passiert ist), und Xenia sucht sich eine Beschäftigung (z.B. das Altpapier zerfetzen, oder sich Papier vom Schreibtisch holen - was ihr in meiner Anwesenheit nie einfallen würde), begrüßt sie mich um so freudiger - von schlechtem Gewissen keine Spur (denkt jetzt ja nicht, ich würde sie immer zu lange alleine lassen!). Und falls sie mich mal ein paar Tage nicht gesehen hat, überschlägt sie sich vor Freude. Bei ihr scheint weder von einem schlechten Gewissen noch von Nachtragend sein eine Spur vorhanden sein.
Es fragt sich halt, ob ein Hund wirklich ein "schlechtes Gewissen" haben bzw. "nachtragend" sein kann, oder wieviel davon in einen Hund hinein interpretiert wird. Xenia kennt so etwas auf jeden Fall (leider?) nicht (worum ich sie manchmal ganz schön beneide).

Viele liebe Grüße, Ulla







27. August 1999 17:33

Hallo Ulla,

grinning smileyaher mein Gedanke, daß ein Hund möglicher Weise eine Maßregelung auch NACH einer mißfallenden Tat als solche richtig versteht, da die Beispiele mich vermuten ließen, daß es innerartlich vorkommt, daß auch unmittelbar NACH einer Tat gemaßregelt wird.

So denke ich mir das auch. Die Tat an sich war ja schon geschehen indem der andere einfach wegging, der böse. Und da kam dann die Eifersucht auf. Die Uhrzeit war halt die zum Gassi gehen und wie soll der Hund wissen das er nicht mitdarf weil das seiner Pfote nicht gut tut. Soweit kann er ja nicht denken. Mittlerweile gehe ich wieder mit beiden, zwar nicht so lange wie sonst, aber sie sind zusammen.

:Mit dem nicht Begrüßen könnten sie auch zeigen wollen, daß Du jetzt auch nicht mehr zu kommen brauchst, also "beleidigt" sind.
Könnte sein wenn sie lange alleine wären, aber sie sind immer max. 2 Stunden am TAg alleine zu Hause. Ich habe das Glück das ich in der Firma und zu Hause arbeiten darf.

: Es fragt sich halt, ob ein Hund wirklich ein "schlechtes Gewissen" haben bzw. "nachtragend" sein kann, oder wieviel davon in einen Hund hinein interpretiert wird. Xenia kennt so etwas auf jeden Fall nicht (worum ich sie manchmal ganz schön beneide).

Das ist eine Sache über die man endlos diskutieren kann. In vielen Büchern von Fachleute geschrieben kann man neuerdings auch lesen das Hunde schon so etwas wie ein Gewissen haben. Sie könne ja auch Dinge empfinden, also gehört eine Art von Gewissen irgendwie dazu.

Liebe Grüße,
Heike

27. August 1999 17:49

Hallo Bianca,

der Knoten in meinem Gehirn löst sich so langsam.
Der Grund, warum es nicht gut ist, einen Hund beim Wiederkommen zu strafen, liegt weniger darin, daß er es nicht mit dem Wegrennen verknüpfen wird (woran ich halt nicht so ganz glaube, da er ja beim Wegrennen schon die mißmutigen Äußerungen des Herrchen/Frauchen hört), sondern daß er nach dem Wegrennen die Bestrafung erwartet, und sie durch das nicht zurückkommen meidet, bzw. nur langsam, also beschwichtigend zurückkommt.
Das wäre für mich nachvollziehbar (bis mich jemand vom Gegenteil überzeugt...)

Vielen Dank,

Ulla


27. August 1999 18:10

Hallo Heike,

schön, daß es Deinem Hund besser geht!

: Das ist eine Sache über die man endlos diskutieren kann. In vielen Büchern von Fachleute geschrieben kann man neuerdings auch lesen das Hunde schon so etwas wie ein Gewissen haben. Sie könne ja auch Dinge empfinden, also gehört eine Art von Gewissen irgendwie dazu.

... ich denke, daß man hier zwischen Bewußtsein und Gewissen unterscheiden muss. Ich denke schon, daß Hunde ein Bewußtsein haben, aber ein Gewissen schreibe ich ihnen (noch) nicht zu (meine unbewiesene Meinung bisher).
Mit Dingen empfinden nehmen ich an, Du meinst, Reize wahrnehmen (z.B. taktile Reize, also Streicheln), da sie ja drauf reagieren. Da fällt mir gerade kein Lebewesen ein, das nicht auf Reize reagiert... selbst eine Blume dreht sich in Richtung Sonne. Das spricht nicht für ein Bewußtsein..
Habe Dich vielleicht auch falsch verstanden?!

Viele Grüße,

Ulla