: Hallo.
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: Ihr habt ein Problem, das unbedingt gelöst werden muß. Und zwar schnellstens!
Eben, das ist uns klar!
Angst generalisiert sehr schnell - wie bei Euch offensichtlich schon geschehen. Bestimmt zeigte er anfangs ängstliches Verhalten nicht gegen alles und jeden, sondern nur gegenüber bestimmten Personen/Gegenständen/Situationen.
Doch, allen Menschen gegenüber. Er lebte bis zu 20 Wochen in einem Hunderudel und hatte nur Menschenkontakt beim Füttern und Versäubern.
Erst nach drei Tagen vorsichtigem Taktieren konnten wir ihn anfassen, danach haben wir einîge Tage gebraucht bis wir ihn anleinen konnten, etc. Uns gegenüber ist er extrem lieb und verschmust, aber bei allen anderen Menschen, eben auch bei den Kindern hat er Angst, er zieht sich zurück. Manchmal knurrt er, manchmal bellt er, manchmal lässt er sich aber schon von ihnen streicheln. Das Problem ist vor allem, dass er bestimmt, wann ihn wer anfassen kann. Hierin bräuchten wir Hilfe, wie wir dies verändern können.
Jetzt sind es schon mehrere "Ziele", die er anknurrt.
Eigentlich nur Menschen, die er nicht kennt, also ausser uns beiden sozusagen alle. Mit anderen Hunden oder mit Katzen ist er absolut problemlos.
Anknurren gehört zum defensiv aggressiven Verhaltenskreis. Und er hat offensichtlich Erfolg damit - die Situation geht an ihm vorüber, ohne daß etwas passiert!
Tja, was muss den passieren?
Aber die Situation wird nicht nach seinem "Wohlbefinden" gelöst, sondern so, wie Ihr es vorgebt. Es ist daher nicht auszuschließen, daß aus dem Knurren (Defensivaggression) das nächste Verhalten aus dem Formenkreis der Aggression gezeigt wird: Bellen und Zähne zeigen. Darauf kann durchaus auch ein Angriff werden...
Eben das möchten wir vermeiden!
: Ich will den Teufel nicht an die Wand malen. Das ist alles ein KANN kein MUß! Auf jeden Fall wird das Verhalten nicht besser, wenn nicht daran gearbeitet wird. Aber auf keinen Fall an den Symptomen herumdoktern, sondern das Übel an der Wurzel packen.
Wir haben schon mit einigem Erfolg mit Bachblüten gearbeitet, aber was können wir noch tun?
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: Wo die Wurzel ist sollte man versuchen herauszufinden - am besten mit professioneller Hilfe. Dann sollte man über eine Desensibilisierung (langsames Heranführen an solche Situationen) und Gegenkonditionierung ("Zeigen" daß man in solchen Situationen anders kann als Knurren) das Problem durchaus aus der Welt schaffen können.
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: Bis Ihr jemanden gefunden habt, der Euch helfen kann, versucht Eurem Hund in solchen Situationen (sofern sie sich nicht vermeiden lassen) "hündisches Konfliktverhalten" zu ermöglichen: Im rechten Winkel um den "gefährlichen" Ort herumzugehen, um anschließend wieder Euren Weg aufzunehmen. Wenn der Hund es Euch anbietet, geht LANGSAM und so WIE DER HUND ES ZULÄßT auf den gefährlichen Ort zu. Sobald er nicht weiter will: rechter Winkel um die Situation herum.
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: Kopf hoch, solche Probleme sind relativ häufig und lassen sich unter fachgerechter Anleitung nahezu zu 100% korrigieren!
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: Viel Glück
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: Steffen