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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Panik-Beba.bitte Hilfe
23. April 2002 17:22

: Hallo

Laß den Kopf nicht hängen, das wird schon wieder.
Du hast doch enorme Erfolge gehabt, also kann das was du gemacht hast, so falsch nicht gewesen sein. Rückschläge oder Durchhänger oder wie immer man das bezeichnen will, treten immer mal auf, selbst bei "normalen" Hunden, die im Training plötzlich so tun, als hätten sie ein bestimmtes Kommando noch nie gehört. Und meist passiert das ausgerechnet dann, wenn man total happy ist und glaubt es geschafft zu haben. Vielleicht ist das letztere auch mit ein Grund dafür. Weil alles so gut und kontinuierlich vorwärts ging, ist man etwas nachlässiger, andererseits aber anspruchsvoller geworden und dann ist der Hund vielleicht teilweise überfordert. Damit meine ich jetzt nicht, dass es bei euch so gewesen sein muß. Der Gedanke kam mir nur gerade. (Passiert mir auch viel zu oft).

Das du sie bei Joggern usw. abrufst, sitzen läßt und belohnst, finde ich absolut o.k. Dadurch kann sie doch nur lernen, dass "das" etwas positives ist, weil es immer mit einer Belohnung verbunden ist. Außerdem wirkt die Stimmungsübertragung (also dein gelassenes Verhalten, dass "alles i.O." signalisiert) bestimmt besser, wenn sie in deiner Nähe ist. Vielleicht kommt sie irgendwann mal von allein, sobald sie einen Jogger sichtet, das wär´s doch, oder?

Was die letzten Vorfälle angeht, da kann natürlich etwas in der jeweiligen Situation gewesen sein, was du vielleicht nicht registriert hast. Vielleicht der Ort oder der Geruch oder...Vielleicht war auch etwas in eurer gewohnten Routine zu Hause anders, worüber sie sich schon aufgeregt hatte und dann kommt auch noch ein Jogger vorbei.
Wird sie vielleicht läufig? Manche Hündinnen werden dann auch komisch.
Na warum auch immer, nimms nicht so tragisch, geh einfach wieder einen Schritt zurück in deinen Anforderungen.

Vielleicht auch nicht zuuuu viele Hundekontakte provozieren, wenn sie noch nicht bereit dazu ist. "Weniger ist manchmal mehr" trifft da bestimmt auch zu.

Waren nur paar Gedanken.
Erfahrung mit richtigen Panik-Hunden habe ich nicht. Vielleicht hilft es dir trotzdem.

Durchhalte-Grüße
Katrin und Merlin (seit 17 Monaten an der SL)

23. April 2002 18:05

Hallo Steffi,

du solltest zunächst einmal stolz auf Dich und Beba sein, weil ihr ja schon ganz viel erreicht habt, denn 4 Monate "Arbeit" sind für einen Problemhund nicht sehr viel. Ihr werdet noch viele Fortschritte machen, das braucht Zeit und zwischendurch kommt es immer mal wieder zu Frusterlebnissen, die aber überwunden werden (Mein Hund war auch ziemlich panisch und ich kann nachvollziehen, was Du durchmachst).

:Ich glaub, jetzt bin ich erstmal mit meinem Latein am Ende und die Ratschläge, die ich immer so kriege sind zu unterschiedlich gewesen bisher.
Zum Beispiel das Thema mit den Joggern. Einerseits wurde mir empfohlen, so wenig wie möglich auf den Jogger aufmerksam zu machen (so nach dem Motto, das ist ja was super normales, einem Jogger zu begegnen, gar nicht registrieren) , andererseits wurde mir nahegelegt, meinen Hund doch immer bei einem nahenden Jogger herzurufen (also nicht an der Leine herziehen) und neben mir absitzen zu lassen (was ihn dann ja aber wiederum auf den Jogger aufmerksam macht) und zu belohnen, wenn er gar nicht auf den Jogger reagiert (was ihn dann auch auf den Jogger aufmerksam macht) :

So unterschiedlich sind die Ratschläge vielleicht gar nicht, Du kannst beides kombinieren. Wichtig ist erst einmal, dass Du den Jogger oder was auch immer, vollkommen ignorierst. Hat bei Zito wunderbar geholfen, leider musste ich dabei in Kauf nehmen, leicht überheblich zu wirken, aber was macht man nicht alles für die Hundis...
Ich würde den Hund auch erst dann rufen, wenn ER den Jogger sieht, damit das Rufen eben nicht mit Joggern verknüpft wird. (Hund lernt "Wenn ich Jogger sehe, laufe ich zu Steffi" und nicht "Wenn Steffi ruft, dann muß da ein Jogger sein" - Siehst Du den Unterschied?). Es gibt Hunde (meiner gehört dazu ;-) ), denen es wesentlich leichter fällt, zu warten oder sich hinzusetzen, statt zu kommen, vielleicht wäre das ja auch eine Alternative für Dich.
Dann halte ich es auch für leichter, einen Hund für etwas zu belohnen, was er macht (Dich anschauen, Sitz, Fuß gehen...), ein Alternativverhalten zum Anbellen oder Weglaufen eben.

Vielleicht noch kurz etwas zum "Sitz" aufbauen, wenn ein Jogger naht:

1. Den Hund erst absitzen lassen, wenn der Jogger vorbei ist, das kann schon schwierig genug sein. Wenn das gut klappt...

2. ...den Hund absitzen lassen, wenn der Jogger auf gleicher Höhe ist, erst dann.....

3. ...den Hund absitzen lassen, wenn der Jogger noch hinter, bzw. vor euch ist.

Ich würde auch weiterhin eine lange Leine zum Absichern nehmen und ich finde es auch in Ordnung, dem Hund (s)einen Sicherheitsabstand einnehmen zu lassen, nur flüchten darf er eben nicht können.

: Was soll ich denn nun am besten tun? Ist es denn nicht möglich, das Problem alleine zu bewältigen? :

Ich finde es schwierig. Manchmal reichen schon ein paar Unterrichtstunden, um vorwärts zu kommen. Eine Person, die Dich und Deinen Hund beobachtet, ist objektiver, hat mehr Erfahrung und kann sehr viel erkennen, was Du gar nicht so mitbekommst. Es muss nur der "richtige" Trainer sein, und so jemanden findet man leider nicht so schnell.

: Ach ich könnt noch soviel fragen oder erzählen, aber das Posting ist eh schon viel zu lang. Sagt mir einfach irgendwas oder fragt mich mehr...Ich brauche INPUT!!!:


Input bekommst Du auch, falls Du die Seiten noch nicht kennst, unter www.Bambuli.de


Viele Grüße

Anette und "Angsthase" Zito


23. April 2002 18:12

Hallo Steffen,

Du schreibst:

:Ich will Dir und auch denen, die Dir zur Schleppleine geraten haben nicht zunahe treten. Allerdings ist das genau der falsche Weg. Ich versuche mal kurz zu erklären weshalb:
Die Schleppleine ist ein viel zu wenig hinterfragtes "Allheilmittel" gegen alles. Allerdings ist sie bei unsicheren Hunden auf Grund der Verunsicherung auf Distanz unbedingt das falsche Mittel.:

Da gebe ich Dir vollkommen recht! Man kann die Schleppleine aber auch ohne Verunsicherung auf Distanz einsetzen, eben zur Absicherung, damit der Hund nicht in Panik davonlaufen kann. Wie Steffi die Leine eingesetzt hat, hat sie, glaube ich, gar nicht geschrieben.

Viele Grüße

Anette

23. April 2002 18:20

Hallo Steffi,
ich habe auch so eine Panik-Suse. Hatte auch gegelaubt, wir hätten es so langsam im Griff und hatte auch an einem Tag 3 Erlebnisse, welche mich an allem zweifeln liessen: eine raschelnde Plastiktüte, eine Hummel und ein Geknatter einer Gangschaltung am Mountainbike.
Und 2 Tage später brach der Zwingerhusten aus (sie ist geimpft).
Ich weiss jetzt einfach, wenn sie schreckhafter oder agressiver ist als sonst, ist irgend etwas mit meinem Sensibelchen los.
Vielleicht war sie an jenen Tagen einfach aus irgend einem Grund nicht so gut drauf? Was schlecht verdaut oder so?
Lass Dich nicht unterkriegen!
Meine weiss jetzt, dass Jogger super sind, sie kommt schon von selbst bei mir Fuss sitzen und die Belohnung abholen.
Ich habe ein gutes halbes Jahr als dominant behandelt, dabei ist es Angst-Agression. Sie zeigte sich immer so selbstsicher und hatte eigentlich Rüden-Imponiergehabe drauf, nachher einen Tunnelblick und geschlossene Ohren, durchstarten und verbellen.
Nicht verzweifeln, es kann nur besser werden
Liebe Grüsse
Marianne


23. April 2002 18:58

Hallo Annette.

Kann sein, daß ich etwas zu schnell aus der Hüfte geschossen habe.
Zur Absicherung ist die Schleppleine natürlich in diesem Fall auch ratsam!


Nochmal zur Korrektur:
Für den Fall, daß die Schleppleine zu "Erziehungsmaßnahmen" eingesetzt wird, ist sie hier denke ich fehl am Platze.
Wird die Schleppleine hier zur Absicherung eingestzt, ist es absolut in Ordnung.


Vielen Dank, daß Du mich darauf aufmerksam gemacht hast...

liebe Grüße

Steffen

23. April 2002 19:21

Hallo Anette, hallo Steffen,
supervielen Dank erstmal für die hilfreichen und "mein Selbstbewustsein wieder aufbauenden *g*" Tips und Ratschläge. Das mit dem Schleppleinentraining hatte ich anfangs deshalb gemacht, weil Beba sich ziemlich weit verselbständigt hatte in den ersten Monaten und teilweise minutenlang gar nicht wirklich auf mich geachtet hat. Da sie das Kommando "hier" auch nicht gekannt hat, war mir das sicherer. Ich hatte eine 20m Leine, damit sie auch mal richtig rennen kann, ich aber weiterhin die Kontrolle hatte. Anfangs ist sie ja schon in den Wald geflüchtet (sofern einer da war), wenn ein Hund irgendwo am Horizont zu sehen war. Nebeneffekt war natürlich durch gelegentliches, versehentliches "reinrennen" in die Leine, das man dann auch nun öfters mal nach Frauchen guckt, wo sie grade hinläuft.....

Ist das ok?