Hallo, Melanie!
Mein Caesar war am Anfang (wegen mangelnder Sozialisation? Ich bin der
2.Besitzer) auch extrem unsicher. Das hat sich gezeigt durch anbellen
aller anderer Hunde, einer Mega-Bürste, dann aber wiederum Angst, wenn
andere Hunde auf ihn zukamen (komischerweise vor allem kleine Hunde,
er selber ist ein Schäfer-Berner Sennen-Mix). Ich habe ihn jetzt 3
Monate, und inzwischen hat er sich toll gemacht. Ich rede mit ihm
immer ganz ruhig, eher leise, aber bestimmt. Wenn er von anderen Hunden
oder Menschen Angst hat, leiste ich keine Hilfe, sondern gehe ganz normal an den Leuten vorbei. Natürlich überlasse ich ihn nicht sich selber, aber ich helfe ihm nicht aktiv, bin einfach nur da. Außerdem
biete ich ihm möglichst viele verschiedene Situationen, wir treffen also
täglich viele Hunde, ich nehme ihn mit z.B. in den Baumarkt (obwohl es
mich nervt, weil nur noch eine Hand frei, aber es ist gut für ihn),
gehe mit ihm joggen, Fahrradfahren, zu den Pferden usw, was eben
möglich ist. Ich animiere ihn nicht zum Spielen mit anderen, aber freue
mich, wenn er es tut. Wenn uns Leute entgegenkommen, bei denen ich das
Gefühl habe, das er bellen könnte, lenke ich ihn mit einem Stöckchen o.ä. ab, aber wir gehen ganz normal vorbei - kein Leckerli, weil das
eine normale Alltagssituation ist (sein sollte - Leckerli gibt's nur
für "was besonderes", z.B. Erziehung). Manchmal hilft es auch, die entgegenkommenden "hundelosen" Menschen zu grüßen, auch wenn die einen
für bekloppt halten. Das hat bei unseren Pferden übrigens auch immer
funktioniert (Grüßen = scheint nett zu sein, sonst würde Frauchen/
Herrchen nicht mit dem reden = keine Gefahr). Vor allem bemühe ich mich,
immer ganz entspannt zu sein (auch keine Leinenspannung!), relaxed.
Bleib ruhig, aber bestimmt. Das gibt Deinem Hund Sicherheit. Und wenn
ihr an einem soooo gefährlichen Menschen ohne bellen vorbeigegangen seid, vielleicht kurz spielen, um den Streß abzubauen und für eine
positive Motivation.
Inzwischen kriegt Caesar zwar bei alles und jedem erst noch eine riesen
Bürste, d.h., er ist im ersten Moment noch unsicher (ist ja auch erst
9 Monate), aber er geht problemlos an allem und jedem vorbei.
Freue Dich doch, daß Du einen sensiblen Hund hast, mein vorheriger war
mehr ein Draufgänger und nicht so personenbezogen. Das ist nämlich die
schöne Seite bei den sensibleren, daß sie so auf ihren Menschen bezogen
sind.
Liebe Grüße, Amelie