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Hund mit Panik und Hysterie - was tun ?

geschrieben von christina mit joscha(YCH) 
Hund mit Panik und Hysterie - was tun ?
25. April 2002 21:20

also: eigentlich dachte ich, alles über hunde zu wissen. nur geht die rechnung nicht auf, weil der meinige (dt. Pinscher, 3 Jahre alt, kastrierter Rüde) in letzter zeit sein ängstliches verhalten verstärkt hat.

wesensmäßig hat er eine ziemlich ungute mischung aus sehr ängstlichem, aber auch sehr hyperaktivem und teils dominantem verhalten drauf. er ist neugierig auf neues, aber auch dementsprechend auf rückzug programmiert. in einem rudel ruhiger, bekannter hunde, ist er der einzige, der sich nicht irgendwann niederlässt und schläft, sondern er muss immer auf achse sein und macht damit alle (hunde wie menschen) wahnsinnig.

damit kann man sich abfinden, nur dummerweise hat er in letzter zeit ein hysterisches (ängstliches) verhalten angenommen. sobald wir irgendwo unterwegs sind, wo sich mehrere autos und/oder menschen aufhalten, läuft er nur noch mit eingezogenem schwanz und fürchtet sich teils auch vor imaginären bedrohungen. für mich nicht ersichtlich.

ich behandle ihn seit 3 jahren völlig gleich, bestärke ihn nicht in seiner angst und muss trotz allem gezielten training in die richtung stress- und umweltgewöhnung (zusätzlich calming-signals etc.) zugeben, dass ich nicht mehr weiter weiss.
letztendlich befürchte ich, dass dieses nervöse bis panische verhalten mit der zeit immer schlimmer wird.

dank an alle, die mir ratschläge und erfahrungsberichte ähnlicher fälle liefern können!

ach ja, gebe ihm seit drei tagen rescue-tropfen (teilweise wirkung ersichtlich)

liebe grüße
christina (mit hyperaktivem, nervösem und ständig ängstlichem hund joscha)


25. April 2002 22:33

Hallo Christina,

genau so, wie Du Deinen Hund beschreibst, habe ich in letzter Zeit des öfteren Dobermann-Halter über ihre Hunde sprechen hören. Nun gibt es ja enge verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Dobermann und Deutschem Pinscher. Ob sich bei letzterem auch hin und wieder diese ungute Wesens-Kombination zeigt? Ich kann Dir leider auch keinen Rat geben, denn nach allem, was Du schreibst, hast Du ja schon vieles versucht. Bei den Dobis handelt es sich ganz offensichtlich um einen in einigen Linien weit verbreiteten Wesensmangel. Der ist da, da kann man kaum etwas machen, außer zu lernen, damit zu leben. Ich befürchte, bei Deinem Hund liegt die Sache ähnlich. Bei den Dobis hat sich das Verhalten auch in fast allen Fällen mit dem Älterwerden verschlechtert, als Welpe waren sie noch "normal".

Ich denke, das Wichtigste wäre, Deinen Hund körperlich und geistig voll auszulasten: viel Bewegung, viel Arbeit (Agility, Radfahren, Fährte...). Damit wird seine Hyperaktivität schon mal ein wenig heruntergefahren. Und mit der dadurch erreichten Auslastung wird er vielleicht auch ein wenig gelassener, denn Erfolg im Sport stärkt auch bei Hunden das Selbstbewußtsein.

Viel Glück
Inge + BC


26. April 2002 07:23

Hallo Christina.

Ich habe jetzt schon mehrfach bei solchen Problematiken geantwortet. Im Prinzip geht es dabei immer um Angstverhalten. Lies mal folgenden Beitrag hier im Forum durch:

"Wie verhalten bei knurrendem Hund" von Trigon vom 22.4.

Ich denke, das könnte Dir weiterhelfen. Wenn Du dann noch Fragen hast, kannst Du mir gerne mailen.


Liebe Grüße

Steffen

26. April 2002 07:58

Ein Verhalten wie hier beschrieben kann durchaus auch medizinische Hintergründe haben: eine - oft nur leichte - Schilddrüsen-Unterfunktion.

Ein damit erfahrener Tierarzt kann das mittels Symptomen und Bluttests leicht feststellen und dann eine entsprechende Behandlung empfehlen.

Da Hunde während der Zeit, wo sie sich so verhalten haben, natürlich - mit oder ohne 'Besitzer-Unterstützung' - gelernt haben, sich in bestimmten Situationen zu fürchten und auch entsprechende - von uns für 'Hysterisch' gehaltene 'Coping behaviours' entwickelten, von denen sie sich dann schwer lösen können, wird trotz Nomalisierung der Schilddrüse ein 'Umtrainieren' des Hundes unersetzlich sein - aber mit gut eingestellter Schilddrüse hat man dafür endlich mal bessere Karten.

Toitoitoi
Und laß uns vielleicht mal wissen, was bei einer allfälligen Untersuchung rausgekommen ist (da die Werte im Tagesverlauf stark schwanken, müssen übrigens gelegentlich mehrere Tests durchgeführt werden, um das Ergebnis wirklich zu sichern)

Wiebke


www.hunde-erziehung.at


26. April 2002 10:18

Hallo Inge,

du schreibst:
: Ich denke, das Wichtigste wäre, Deinen Hund körperlich und geistig voll auszulasten: viel Bewegung, viel Arbeit (Agility, Radfahren, Fährte...). Damit wird seine Hyperaktivität schon mal ein wenig heruntergefahren. Und mit der dadurch erreichten Auslastung wird er vielleicht auch ein wenig gelassener, denn Erfolg im Sport stärkt auch bei Hunden das Selbstbewußtsein.

... Stop!
Das kann voll daneben gehen. Sollte der Hund einen Hirndefekt haben wie unser (der sich zeigt wie von Christina beschrieben), dann verschlimmerst du seine Situation tragischerweise. So war das bei uns, weil ich auch so dachte wie du. Also erst mal herausfinden, woran es liegt. Am Besten, man sucht sich einen TA mit Spezialgebiet Problemverhalten. Adresse gebe ich gerne weiter.
Nicht überall, wo Hyperaktivität draufsteht, ist Hyperaktivität drin.

Grüße,

Martina