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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wie gefährlich ist sie?
28. April 2002 21:42

Hallo Inge
Deine Worte waren Balsam, Danke.
Die ersten Jahre hab ich oft überlegt, ihr ein neues Zuhause zu suchen...aber dann hab ich sie mit meinem Sohn aneinandergekuschelt vor'm Fernsehr gesehen... ihren Eifer beim Schlittenziehen gesehen...oder ihr unglaublicher Einfaltsreichtum mich zum Spielen zu verführen - das "schärfste" war eine Handtasche, die sie aus einem Gebüsch anschleppte.
An einen Maulkorb (Draht) ist sie gewöhn. Gerade im Urlaub. Für sie gewohnt, sie sieht es nicht als Strafe. Aber zu Spaziergang - da könnte sie doch keine "Schätze" sammeln.
: Noch etwas zur Motivation bzw. dazu, dass Nora beim "Hier" nur ganz langsam kommt und auch bei Fuß nur nebenher schleicht. Dies sind beides ganz typische Calming Signals, die leider von vielen Hundehaltern als solche gar nicht erkannt werden, aber sehr häufig zu beobachten sind.
Ja, sie zeigt sehr häufig Beschwichtigungsgesten. Gerade wenn sie z.B. beim Joggen so "trödelt", da läuft sie glatt 100m hinter mir und wird weder durch rufen, locken ect schneller...
Gibt es ein gutes Buch über Calming Signals??
Eine sehr gute Hundetrainerin kenne ich (die kennt Nora).
Die Hundeplatzunterordnung werden wir noch mal neu aufbauen. Im "zivilen Leben" klappt es ja besser, aber auch da schleichen
"Fehler" ein.
Manchmal beschwichtigt sie auch und ich hab keine Ahnung warum!?
Wenn sie aber "bewacht", ist sie sehr Selbstbewust!
: Ich finde, Du hast über all die Jahre eine tolle Arbeit mit Nora geleistet!
DANKE, d. tut gut! Und mein "altes Mädchen" gibt mit auch SEHR viel zurück.

Viele Grüße
Constanze

28. April 2002 22:12

Hallo Kaya
Ja, ja, heute weiß ich auch, wenn gerade ein Schnauzer seine Rasseeigenschaften zu ernst nimmt, da hat man "Arbeit" :-)
150% aufpassen muß ich auch, sonst dürfte sie NIE frei laufen. Ihr Gehorsam ist aber (ausser Hundeplatz!) recht gut, was wichtige Dinge wie HIER, BLEIB und NEIN usw betrifft. Draussen irgnoriert sie Leute total. Ihr Wachverhalten beschränkt sich hauptsächlich auf den häuslichen Bereich, oder IHR wichtige Dinge. Aber ihren geliebten Ball, kann JEDER nehmen, der mit ihr spielt!!
Vor einem Laden anbinden, oder andere Gelegenheiten Leute zu vertreiben, geben wir ihr NICHT mehr.
Gestern waren wir auf einer Nachtübung von Hundesportverein. Nora hat all die komischen Gestalten "übersehen"!!! Ohne d. ich auch nur im geringsten reagieren musste. Unser Rüde (kein Schnauzer) fand diese "seltsamen Gestalten" dagegen sehr unheimlich und hat gebellt und Verteidigungsansatz gezeigt! Dabei wedelt und schleckt er sonst ALLE Menschen platt.

: Ich finde es auf jeden Fall toll, daß Du nie aufgegeben hast und versuchst, dem Hund ein möglichst normales Leben zu geben. Ihr schafft das schon!
DANKE! Wir werden auch weiterhin NIE aufgeben und sicherlich IMMER versuchen es zu verbessern.

Ach ja, unseren Rüden haben wir erst vor 9 Monaten von Tierschutz geholt, er ist 2,5 Jahren und kastriert. Er kommt aus dem Süden (ein Bardino) und ist das GANZE Gegenteil von Nora. Sie ist vor 2 Jahren kastriert worden. Ihr Wachverhalten hat sich nur wenig verändert, aber ihre gnadenlose Sturheit, hat sich mindestens verdreifacht!
Übrigens, vorgestern war eine Bekannte vom Tierschutz hier, Nora hat die Frau noch nie gesehen...sie kam in die Wohnung...und Nora hat sich gleich streicheln lassen.. siehe da...!? (es gibt noch andere solche Beispiele, schon komisch)

Viele Grüße
Constanze

28. April 2002 22:29

Hallo Petra

Ja, Nora läuft sehr viel ohne Leine. Natürlich nicht im Stadtpark oder im Stadtgebiet. In Wald und Feld, müssen die Hunde zu mir (klapp immer und schnell - Leckerchentaktik (grins)) wenn Jemand kommt und Steh, Stitz oder Platz machen, je nach Bedarf - bei Kindern immer Platz. Wenn ich merke es hat jemand Angst kommen sie zusätzlich an die Leine.

: Was passiert denn wenn dich dann mal einer beim Ordnungsamt anzeigt?
: Dann ziehst du sicherlich den Kürzeren.
Davor habe ich große Angst!

Maulkorb ist sie schon gewöhnt, damit kann sie aber nicht Spielen...
daher benutzen wir ihn nur in bestimmten Situationen.
In der Wohnung werden wir - angeregt durch die vielen Hinweise von Euch - wieder mehr "durchgreifen" und auch so nochmal einiges auffrischen und erneuern.
Mein "altes Mädchen" d. langsam grau wird, und wir, wir werden weiterhin aneinander "arbeiten".

Viele Grüße
Constanze

28. April 2002 23:09

Hallo Franziska

Eigentlich glaube ich nicht, d. Nora sonderlich dominant ist. Sie versucht zwar schon hin und wieder die Regeln zu umgehen, aber bei "wichtigen" Sachen zeigt sie dann nie Probleme. Ihre Sturheit ist evt zu Teil auch Unsicherheit.
Bsp.: Wenn wir joggen gehen läuft sie teilweise, je nach ihrer Stimmung, 100m hinter mir und "trödelt". Ich kann rufen, sie geht keinen Schritt schneller. Kommt sie in meine Nähe zeigt sie Beschwichtigungsgesten. Was soll das?
Oder: Will sie spielen, ich muß aber heim, bleibt sie stehen bis ich fast außer Sicht bin (manchmal ganz). Ich gehe weiter, irgendwann kommt sie entweder angetrottelt, oder um einen neuen Versuch zu starten!?

Früher hat sie bei jedem bisschen gleich aufgeschiehen und ist extrem unsicher geworden. Durch unser Antidominanztraining und einige Vorteile die wir ihr geschaffen haben (Sofa, Bett, einen eigenen Sessel..) wurde sie deutlich sicherer und ist nicht bei jeder Berührung gleich weggesprungen. Bsp: Wenn sie früher irgendwo gelegen hat und man ist in ihre Nähe gekommen, ist sie gleich aufgesprungen und hat sich einen anderen Platz gesucht. Heute liegt sie auf der Bettdecke und man kann ziehen bis sie vom Bett plumpst, ohne d. sie gleich davonläuft.
Beim Scheeren und kämmen ist es immernoch schwierig, sie zittert und quickt bei jedem bisschen, ich übergehe d. alles und bin recht streng, zu Schluß wird sie ordentlich gelobt und es gibt ein Leckerchen.
Mein Gedanke war halt, wenn ich ihr jetzt wieder mehr verbiete, oder mehr auf Einhaltung der Rangordnung beharre (unser Rüde geht freiwillig nach mir zur Tür raus, Nora ist immer die erste), d. dann auch wieder diese Unsicherheiten anfangen. Ich will keinen Hund der nur "kriecht".

Die Wachsamkeit dagegen hatte sie schon immer. Seit sie ein "wenig" Groß sein darf, bellt sie etwas weniger, aber ganz werden wir es nie schaffen, da sie selbst wenn ich ihr die Schnauze zu halte, für ein leises Knurren reicht es noch (obwohl die unterwürfigkeit zeigt, d. knurren bezieht sich nur auf dieses Geräusch).
Die "Angriffe" kann ich, wenn ich es merke, unterbinden, mit Stimme. Versucht sie fremde Leute zu fixieren, reicht schon ein strafender Blick von mir.
Zeigt sie Zeichen von ,die mag ich nicht' ich sag NEIN sie lässt es, wird gelobt. Wenn sie "misst" baut wird bestaft. Klar!
Manches Verhalten wird auch ignoriert. Gerade wenn sie irgendetwas bestimmtes erreichen will, oder unsinnige Ängste zeigt.
Es ist nicht leicht, immer den ´"richtigen" Weg zu finden.

Viele Grüße
Constanze


28. April 2002 23:40

Hi Constanze,

: Bsp.: Wenn wir joggen gehen läuft sie teilweise, je nach ihrer Stimmung, 100m hinter mir und "trödelt". Ich kann rufen, sie geht keinen Schritt schneller. Kommt sie in meine Nähe zeigt sie Beschwichtigungsgesten. Was soll das?

Ja, frag ich mich auch gerade. Klingt so auf den ersten Eindruck nach Fehlverknüpfung. Ich kenne das von Hunden, die nach mehrmaligem Rufen in dem Moment bestraft wurden, in welchem sie kamen, weil sie nicht sofort gekommen sind. Bei deinem "Sensibelchen" kann die "Strafe" vielleicht schon (auch wenn du sie gelobt hast) Genervt-Sein gewesen sein, evtl.?

: Oder: Will sie spielen, ich muß aber heim, bleibt sie stehen bis ich fast außer Sicht bin (manchmal ganz). Ich gehe weiter, irgendwann kommt sie entweder angetrottelt, oder um einen neuen Versuch zu starten!?

Was heißt spielen? Ball schmeißen? WENN ja, kann es sein, dass du oft auf ihre Spielaufforderungen eingehst, evtl. manchmal auch, wenn du gar keine Lust hast und sie schon einige Minuten erfolglos aufgefordert hat? Abhilfe könnte sein: Immer nur dann spielen, wenn sie gerade nicht auffordert. Wenn sie auffordert, nicht spielen.
Zum Thema spielen: Geht sie auf Fang-, Renn- und Herumspringspiele ein, wenn kein Ball oder ähnliches mitmischt? Damit könnte man auch das Mitlaufen beim Joggen (das freudige Mitlaufen) neu einüben, falls sie da mitmacht.

: Früher hat sie bei jedem bisschen gleich aufgeschiehen und ist extrem unsicher geworden. Durch unser Antidominanztraining und einige Vorteile die wir ihr geschaffen haben (Sofa, Bett, einen eigenen Sessel..) wurde sie deutlich sicherer und ist nicht bei jeder Berührung gleich weggesprungen. Bsp: Wenn sie früher irgendwo gelegen hat und man ist in ihre Nähe gekommen, ist sie gleich aufgesprungen und hat sich einen anderen Platz gesucht. Heute liegt sie auf der Bettdecke und man kann ziehen bis sie vom Bett plumpst, ohne d. sie gleich davonläuft.

Dann solltet ihr das so bei behalten.

: Beim Scheeren und kämmen ist es immernoch schwierig, sie zittert und quickt bei jedem bisschen, ich übergehe d. alles und bin recht streng, zu Schluß wird sie ordentlich gelobt und es gibt ein Leckerchen.

Evtl. Lob und Leckerchen schon zwischendurch geben. Vorher zunächst ruhig/massierend streicheln, dann mit dem Unangenehmen loslegen und zwischendurch auch streicheln.

: Mein Gedanke war halt, wenn ich ihr jetzt wieder mehr verbiete, oder mehr auf Einhaltung der Rangordnung beharre (unser Rüde geht freiwillig nach mir zur Tür raus, Nora ist immer die erste), d. dann auch wieder diese Unsicherheiten anfangen. Ich will keinen Hund der nur "kriecht".

Ehrlich gesagt: Ich glaube nicht daran, dass solche Sachen wie Sofa, Tür u.s.w. großartig Einfluss auf die Rangordnung haben. Eher die konsequente und sichere/souveräne Ausstrahlung des Besitzers. Meine Hunde gehen auch zuerst durch die Tür, dürfen auf Sofa und Bett.

: Die Wachsamkeit dagegen hatte sie schon immer. Seit sie ein "wenig" Groß sein darf, bellt sie etwas weniger, aber ganz werden wir es nie schaffen, da sie selbst wenn ich ihr die Schnauze zu halte, für ein leises Knurren reicht es noch (obwohl die unterwürfigkeit zeigt, d. knurren bezieht sich nur auf dieses Geräusch).

Vielleicht ist Schnauze zuhalten nicht das richtige. Viele haben positive Erfahrung gemacht, indem sie ihren Hund für die Wachsamkeit loben. Damit ist für den Hund "die Sache erledigt". Bei deinem Hund wird das wohl nicht so einfach funktionieren. Knurren und trotzdem Beschwichtigung klingt nach sehr zweispältigem Verhalten. Vielleicht würde helfen, ein Kommando (am besten Platz) zu geben, loben und einfach im Platz weiter knurren lassen.

: Wenn sie "misst" baut wird bestaft. Klar!

Darauf wollte ich eigentlich hinaus ;o). Wie sieht "bestrafen" konkret aus? Wie bestrafst du sie?

Bis dann

Franziska

29. April 2002 00:39

Hi Constanze!

: Gibt es ein gutes Buch über Calming Signals??

Ich kenne nur das Buch von Turid Rugaas (Calming Signals - Die Beschwichtigungssignale der Hunde, animal Learn Verlag, ISBN 3-936188-01-7), aber ehrlich gesagt finde ich dieses Buch ziemlich dürftig. Knapp 100 Seiten in riesengroßer Schrift (der Inhalt würde vermutlich auch auf 50 Seiten passen), das alles für recht viel Geld. Wer sich jedoch noch nie mit Calming Signals befasst hat oder nicht genau weiß, welche Gesten dazu gehören (z.B. Gähnen wird oft mißverstanden, es ist das wohl am häufigsten gezeigte Signal), für den ist das Buch sicher ein guter Einstieg.

: Die Hundeplatzunterordnung werden wir noch mal neu aufbauen. Im "zivilen Leben" klappt es ja besser, aber auch da schleichen
: "Fehler" ein.

Ist ja wohl besser, es klappt im täglichen Leben, umgekehrt wäre es schlechter ;-) Ich kenne nur allzuviele Hunde, die auf dem Platz 1a "funktionieren" und sich außerhalb desselben einen Dreck um die Kommandos ihres Halters scheren...


: Manchmal beschwichtigt sie auch und ich hab keine Ahnung warum!?

Ja, es ist nicht immer ganz einfach, die Gründe zu erkennen. Dazu gehört ein wenig Übung, aber wenn Du Deinen Hund gut beobachtest, wirst Du den Anlass bald erkennen können. Oft beschwichtigen Hunde während der Arbeit, wenn sie sich überfordert fühlen, z.B. wenn sie ein Kommando noch nicht richtig verstanden haben und die ständige Wiederholung der Übung sie verunsichert, weil sie immer noch nicht genau wissen, was eigentlich von ihnen verlangt wird. Gerade dies ist eine typische "Gähn-Situation" - und wird dann leider von vielen Hundehaltern als Langeweile interpretiert. Wenn darauf wenigstens mit Auflockerungsspielen reagiert würde, dann wäre es ja noch in Ordnung. Aber häufig kommt dann dieses "Ach, Dir ist langweilig? Dann werde ich Dir jetzt mal zeigen, was 'ne Harke ist!!!" Dass man damit einen Teufelskreis in Gang setzt, leuchtet wohl ein. Mindestens eben so häufig ist das Beschwichtigen bei zu großer Nähe. Nur wenige Hunde mögen es, wenn man sie allzu feste knuddelt, sich dabei womöglich noch von oben herab auf sie herunterbeugt. Die Hunde reagieren darauf mit Blick abwenden oder Schnauze lecken oder Schmatzen... - aber kaum jemand erkennt es als das, was es ist. Dabei braucht man doch nur mal konzentriert und in Ruhe seinen Hund im Umgang mit anderen Hunden beobachten (vorausgesetzt, er ist sozialisiert) - man könnte SOOOO VIEL lernen.

Weiß Du, was ich immer merkwürdig finde? Wir verlangen vom Hund, UNSERE Sprache zu verstehen (und auch unsere ständig schwankenden Stimmungen...). Aber WIR, als die intellektuell doch eigentlich höher stehenden Wesen, sind mehrheitlich unfähig, die (Körper-)Sprache des Hundes zu verstehen.

Ich wünsche Dir trotz aller Schwierigkeiten noch eine lange, schöne gemeinsame Zeit mit Nora!

Tschüss
Inge + BC