Hallo Doris,
es ist jetzt ca. ein Jahr her, dass wir unsere beiden Hunde aus dem Tierheim zu uns holten. Der Rüde, damals fünf Jahre alt, war ein Fundhund. Über sein früheres Leben war also nicht bekannt. Er war einfach nur Angst. Angst, vor der Leine, Angst vor Menschen, Angst sogar angefasst zu werden. Bevor er ins TH kam ist er angefahren und mit Steinen beworfen worden.
Sein wichtigster Zufluchtsort: der Zwinger. Er hällt sich heute noch gern dort auf, vor allem wenn ihm etwas nicht ganz geheuer ist. Ansonsten ist er wie verwandelt. Er ist ein großer Schmuser geworden, ein Hund, der auf einmal sogar bellend zum Gartenzaun läuft, der neugierig und frech ist.
Wie haben wir das geschafft? Zugegeben, wir hatten in unserer Hündin, die wir zeitgleich mit ihm "adoptiert" haben eine wertvolle Hilfe. Ansonsten Geduld. Wir mussten ihm alles ganz langsam zeigen. Streicheln fing ganz langsam beim Kopf an, es hat Monate gedauert, bis er sich das erste Mal auf den Rücken gedreht hat und sich den Bauch hat kraulen lassen. Und das erst nur bei mir - bei meinem Mann hat es noch länger gedauert. Überhaupt ist er auch heute noch misstrauisch fremden Männern gegenüber.
Also hab Geduld. Sorg dafür, dass sie trotzdem Kontakt mit Männern hat, vielleicht sollte sie auch von einem Mann gefüttert werden. Wenn sie sich im Zwinger wohl und geborgen fühlt, gebt ihr solch eine Rückzuggelegenheit. Die Tür kann ja offen bleiben.
Ich denke, dass Thema Menschenansammlungen sollte noch warten bis sich sich bei euch zu Hause vor Besuchern nicht mehr fürchtet.