Knurren, wie auch anderes agonistische Verhalten gehört zum normalen Lautrepertoire eines Hundes, es dient als Warnung z.B. bei Annäherung an bestimmte Ressourcen und erspart dem knurrenden Hund, der es eindrucksvoll genug zeigt oft die Notwendigkeit, wirklich etwas 'Angriffiges' unternehmen zu müssen - nur möchten wir das in vielen Situationen nicht.
Wenn es vorwiegend in Situationen gezeigt wird, wo die zu verteidigende Ressource ein Ort ist, fällt das Gezeigte in die Kategorie 'Territorial-Verhalten'.
Manche Rassen zeigen das dank unserer Jahrtausendelangen Auslese besonders ausgeprägt: man kann sich diesbezüglich mal den ursprünglich vorwiegenden Verwendungszweck der betreffenden Rassen/Mischungen anschauen.
Wenn man es verändern will: den Hund lehren, dass neu Hinzukommende keine wie immer geartete Bedrohung oder Störung der Ressource 'mein Ort' darstellen, sondern im Gegenteil ihre Annäherung etwas Erfreuliches bedeutet.
Wenn man nicht möchte, dass z.B. Fremde den eigenen Hund füttern, genügt es durchaus, wenn man wachsam vor dem ersten Knurren bei jeder Annäherung ein Futterbröckchen herunterreicht und damit sofort aufhört, wenn sie sich wieder entfernen.
Das Hauptproblem dabei: sei mal wachsamer als ein Hund - gar nicht einfach! Deshalb haben wir sie ja ursprünglich! Damit sie wachsam sind, wenn wir pennen, schon wahrnehmen, was wir noch garnicht erkennen können.
Wenn das Territorialverhalten stets erst nach einer gewissen Zeit an gleiche Ort einsetzt, wird man versuchen, schon in den Minuten davor jeden sich nähernden Menschen mit einer Belohnung für den Hund zu verknüpfen (in Gasthäusern empfiehlt sich dazu ein Platz unmittelbar bei der Tür wegen der interessanteren dort möglichen Belohnungsfrequenz !)
Schönes Umerziehen und gut Wach!
Wiebke
www.hunde-erziehung.at