Hallo Conny,
: : Wenn das die Ursache wäre, dann sind Unterordnungsübungen und normale
: : Hundeplätze für so einen Hund absolutes Gift! So einem Hund muss man
: : sein Selbstvertrauen ganz behutsam zurückgeben.
:
: Na jetzt haben wir den Salat. (...)
Vorsicht Conny!
Ich habe im Konjunktiv geschrieben!
Damit wollte ich nur ausdrücken, dass es eine ziemliche Bandbreite
von Verhaltensauffälligkeiten gibt und eine falsche Diagnose auch
eine falsche Therapie zur Folge haben kann. Nicht selten werden
die Hunde dadurch noch viel mehr kaputt gemacht als sie ohnehin
schon waren.
Hüte Dich deshalb vor Leuten, die nach dem Motto vorgehen
"wir machen das immer so und so und das hat noch keinem Hund geschadet".
Es kann sein, dass Euer Hund ein Omega-Tier vom Typ "Prügelknabe" ist,
es kann aber auch ganz anders sein. Ich würde mich auf gar keinen
Fall nur auf ein einziges Expertenurteil verlassen.
Erst wenn drei Leute das gleiche sagen, kannst Du vielleicht davon ausgehen,
dass sie recht haben.
: Wie soll ich ihm den sein Selbstvertrauen zurückgeben, wenn ich mein
: vertrauen im Moment nicht besonders groß ist?
Im Moment? Geh mal in Dich und denke darüber nach, was die
Natur von Selbstvertrauen ist.
: Ich weiß einfach nicht was ich ihm erlauben soll und was nicht,
: bestimmt wird er im Moment eher zuviel von mir gemaßregelt,
: weil ich ständig in der Angst lebe er könnte wieder schnappen.
Deine Angst ist absolut nachvollziehbar. Mit einem guten Trainer
wird Du sie bestimmt überwinden.
Zum Massregeln: dem Hund einfach alles verbieten (Abbruchkommando),
was Dir nicht passt. Ganz einfach. Ansonsten kann er machen
wozu er gerade Lust hat. Für jeden Hund ist es Gift, ihn dauernd
herumzukommandieren (also dauernd rufen und Fuss und Sitz und Platz
und das vielleicht noch alle 10 Sekunden). Der dominante Hund
wird dadurch unaufmerksam und der ängstliche noch ängstlicher,
weil er ja dauernd was falsch machen kann.
Zum Selbstvertrauen: dem Hund kleine Aufgaben geben, die er
bereits gut kann (z.B. auf etwas aufpassen, die berühmte
Zeitung holen, usw...). Dafür dann auch dick loben!
Vielleicht noch ein kleiner Tip:
Überlegt Euch vor der "Therapie", was Ihr macht, wenn sich
herausstellen sollte, dass der Hund vielleicht nicht zu Euch passt
oder aus irgendeinem anderen Grund nicht "kindersicher" hinzubekommen
ist. Wenn Menschenkinder in Gefahr sind, für den Rest ihres Lebens
entstellt zu werden (oder noch schlimmer), und man um diese Gefahr
weiss, sollte man sich Gedanken über die Grenzen der eigenen
Tierliebe machen und diese Grenzen dann auch einhalten.
Viel Glück!
Harr.