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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wie weit darf Außenhaltung gehen?
14. Mai 2002 06:54

Hi Elke,

: dann mußt Du als richtiger Mann doch bitte auch im Zelt oder in der Höhle wohnen, sonst verweichlichst Du noch zu sehr.

Richtig! Zu Deiner Information: Ich wohne in einer alten Scheune mit Ofenheizung, fließend kaltem Wasser und Sickergrube. Gegen eine Höhlenwohnung hätte ich auch nichts einzuwenden. In Spanien wurde mir sowas mal angeboten, aber leider ist Spanien ein Land, das mich absolut nicht interessiert.

:: Im übrigen betrachte ich Hunde nicht als Sozialpartner und Kindersatz, sondern als Gebrauchstiere, die durchaus eigenständig ihren Aufgaben nachgehen können.
:
: Komisch nicht, daß habe ich mir sofort gedacht, nach Deinen Beiträgen.

Ja, nicht wahr? Das will ich doch auch hoffen. Die ganze Pervertierung hundlichen Lebens beruht schließlich darauf, daß Hunde alles Mögliche sein sollen, nur keine Gebrauchstiere.

: Warst Du es nicht auch, der sich vehement dafür ausspricht, daß seine Hunde jagen gehen sollen und dürfen?

Richtig! Ich veranstalte mit ihnen Jagdspiele, Laufspiele, Kampfspiele... Deswegen sind sie auch so fit und ausgeglichen, weil sie nicht immer nur dem Kong nachjagen.
:
:: Es ist eine Frage der Konditionierung. Und ich bedaure Hunde, die in miefigen Stadtwohnungen hausen müssen, aber überall mitgezerrt werden, wo sie nicht hingehören.
:
: In welchem Jahrhundert lebst Du???

Im 21., leider. Ich finde unsere Zeit absolut öde und langweilig und muß mir daher etwas einfallen lassen, mir und meinen Hunden kleine Abwechslungen zu verschaffen. Wenn Hunde in modern ausstaffierten Wohnungen in einer von Plastik und Chemie bestimmten Umgebung auf dem von der Fußbodenheizung erwärmten Boden herumliegen, wen wundert's da, daß sie alle möglichen Krankheiten bekommen, von der ausgetrockneten, schuppigen Haut und einer mangelhaften Entwicklung des Haarkleides bis hin zu Erkrankungen des Bewegungsapparates, weil sie nur noch schwachen Widerstand gegen Nässe und Kälte entwickeln. Aber es ist doch so schön, mit dem Hündchen zu kuscheln! Klar, in einer Umgebung, die dem Menschen genehm ist... Draußen ist es kalt, ei verdammt.
:
: Läufst Du auch noch mit einer Keule herum?

Mit einer Keule nicht, aber eine Stahlrute habe ich meistens dabei. Außerdem steht mir die verbale Keule zu Gebote, die auch schon manchen niedergestreckt hat.

Schöne Grüße, Attila

14. Mai 2002 07:00

Hallo!
Du hast es mit Haushunden zu tun, das allein sagt es ja wohl schon.
Mit nichts auf der Welt kannst Du eine überwiegende Zwingerhaltung oder Außenhaltung mit Isolation vom Menschen schönreden und die Dreckargumentation ist eine rein menschliche, warum hast Du Dir diese Dreckfänger denn angeschafft?
Öffne einfach alle Türen und Tore von Zwinger und Haus, und wenn Deine Hunde normal sind, halten die sich überwiegend in Deiner Nähe auf.
Ein Hund muß IMMER dort dein können, wo sein Rudel ist, wenn er sich dann freiwillig mal separiert, ist das normal und zeugt von Vertrauen.
Einsperren und hinter Gitter setzen ist schlichtweg Scheiße und nicht zeitgemäß, Tierquälerei, das ist heute eigentlich Allgemeinwissen.
Meine Hunde laufen immer frei im Haus oder auch auf dem Grundstück(draußen aber unter Aufsicht), sie sind zu dritt und bald zu viert.
Wenn ich Dreck und seine Beseitigung so verabscheue, kann ich keinen Hund halten.
Wer A sagt muß auch B sagen, denke ich.
Gruß
Antje



14. Mai 2002 07:08

: grinning smileyie Bauern hier halten ihre Hunde ausschließlich im Freien, und ich habe nicht den Eindruck, daß den Tieren etwas fehlt; alle sind sehr umgänglich, lebhaft und aufgeschlossen. Sie beobachten eben intensiver ihre Umgebung, anstatt dauernd hinter ihrem Herrn herzulaufen.
:
: Ausgerechnet Bauern werden hier als lobenswertes Beispiel dargestellt...


Hi Peg,

die Zeiten der Kettenhaltung sind zumindest in unserem Dorf vorbei. Hier hat fast jeder Bauer mehrere Hunde, und die meisten laufen frei herum. Sie verstehen sich mit allen anderen Tieren, entwickeln von Anfang an ein imponierendes Sozialgefüge, jeder kennt sie, und sogar mit den Katzen arrangieren sie sich. Aber sie werden eben nicht auf kaum nachvollziehbare Weise verwöhnt und vermenschlicht und im Krankheitsfalle womöglich noch im Rollstuhl durch die Gegend gefahren. Soviel zur bäuerlichen Hundehaltung hier vor Ort, die ich gar nicht verkehrt finde.

: Aber Deine Hunde sind doch keine ausgebildeten Hütehunde.
: Welche Aufgaben sollen die denn "selbsständig" übernehmen?
: Vom Zwinger heraus friedliche Leute ankläffen? Ist schließlich
: nicht jeder ein Verbrecher.

Sie sind ausgebildete Schutzhunde. Mit dem Rüden muß ich vorsichtig sein, da ich ihn über den Wehrtrieb gearbeitet habe. Außerdem habe ich meine ganz spezielle Art, meine Hunde zu beschäftigen und auszulasten. Hier haben sie die Aufgabe, das Grundstück zu bewachen und mir Besucher, die ich ohnehin lieber gehen als kommen sehe, anzuzeigen. Auf diese Weise bekommen sie alles mit, was sich draußen abspielt, die anderen Hunde kommen gelegentlich zu Besuch usw. Deswegen sind sie gern draußen. Was die Kläfferei angeht, so sind meine Hunde diejenigen, die am wenigsten bellen; sie stimmen auch nur selten in das Gekläff der Dorfhunde ein. Das ist alles trainierbar: Personen am Tor sollen sie melden und verbellen, aber nicht grundlos herumkläffen. Stadthunde sind arme Schweine gegen sie; die kennen und sehen nix außer der Wand in der Wohnung und dem Geruch des Polyamid-Teppichbodens *ggg*.

Gruß, Attila



14. Mai 2002 07:20

: Einsperren und hinter Gitter setzen ist schlichtweg Scheiße und nicht zeitgemäß, Tierquälerei, das ist heute eigentlich Allgemeinwissen.


Hi Antje,

einen Hund aus Zweckmäßigkeitserwägungen oder zu seiner eigenen Sicherheit stundenweise in einen Zwinger zu sperren, ist doch keine Tierquälerei. Wie kommst Du denn auf diesen blödsinnigen Gedanken? Ich kann den Zwinger so positiv belegen, daß er von den Hunden als Ruheplatz gern angenommen wird. Meine Hündin geht immer in ihre Hütte, die im Zwinger steht, wenn sie ihre Ruhe haben will, der Rüde liegt meist auf seiner Gummimatte auf der Treppe.

Im Prinzip halte ich das alles für konditionierbar. Weist Du einem Welpen nach der Eingewöhnungszeit den Zwinger als Schlafplatz zu, den Du ihm vorher attraktiv gemacht hast, indem Du ihn dort z. B. fütterst, dort seine Decke hinlegst usw., wird es für ihn das Normalste von der Welt sein, abends in seinen Zwinger zu marschieren. Wenn ich selber ins Bett gehen will, sage ich nur "Soooooo...", und schon laufen beide Hunde in den Zwinger; binnen weniger Tage hatte ich ihnen das beigebracht.

Letztlich läuft's darauf hinaus, daß die Hunde sich bei trockenem Wetter zwischen Haus, Garten und Zwinger werden bewegen können. Sie gänzlich aussperren möchte ich denn doch nicht. Aber nachts werden sie weiterhin im Zwinger schlafen, und wenn sie naß und schmutzig sind, werden sie da zum Trocknen reingesteckt und danach ausgebürstet.

Siehe da, jetzt sind sie gerade wieder darußen, bei offener Tür, unaufgefordert. Die Sache entwickelt sich.

Gruß, Attila

14. Mai 2002 09:36

Jetzt hast Du es selbst gesagt- Tür auf und schon sucht sich der Hund selbst den Ort, den er egal warum, attraktiv findet.
Stundenweise- wobei bei mir ab 5 Stunden wirklich starke Schmerzen anfangen, ist auch nicht der Diskussionspunkt.
Wenn Du meinst, Du hast das ausgewogen im Griff, ist es ja schön und gut.
Nur lesen hier auch absolute Laien mit, und die denken dann- aha, Hund schleppt Dreck ins Haus-also ab damit in den Zwinger. Das wäre doch bedenklich.
Jetzt ist mir noch aufgefallen, daß Deine Hunde eine Schutzausbildung haben.
Bist Du ganz sicher, daß es unbedenklich ist, wenn sie stundenweise ohne Deine Aufsicht auf dem Grundstück Wache schieben?
Ich habe Deutsche Pinscher, eine absolute Wach- und Schutzrasse, und es käme mir auch ohne Ausbildung und Förderung dieser Gabe nie in den Sinn, sie unbeaufsichtigt Leute verbellen zu lassen.
Wie kannst Du das mit Deinem Gewissen vereinbaren?
Gruß
Antje

14. Mai 2002 10:29

Hi Antje,

: Nur lesen hier auch absolute Laien mit, und die denken dann- aha, Hund schleppt Dreck ins Haus-also ab damit in den Zwinger. Das wäre doch bedenklich.

in den Zwinger kommen die Hunde nur nachts, oder für 1-2 Stunden, wenn sie sehr naß und schmutzig sind. Ansonsten steht die Zwingertür offen, und wenn sie wollen, können sie ihren Zwinger aufsuchen; das machen sie ab und zu. Ein Zwinger ist nicht für die ständige Haltung gedacht, das wäre ja noch schöner. Aber er ist unter bestimmten Umständen sehr praktisch.

: Jetzt ist mir noch aufgefallen, daß Deine Hunde eine Schutzausbildung haben.
: Bist Du ganz sicher, daß es unbedenklich ist, wenn sie stundenweise ohne Deine Aufsicht auf dem Grundstück Wache schieben?

Ja, da das Grundstück mannshoch eingezäunt ist. Sie können nicht abhauen und auch niemanden angreifen. Aber sie kriegen eben alles mit, und augenscheinlich haben sie ihren Spaß mit der Bewachung. Gerade rennen sie nämlich wieder raus (genau, sie waren bei mir in der Wohnung) und verbellen einen großen Traktor. Es muß ja niemand die Finger durch den Zaun stecken. Die Dorfkinder sind mit den Hunden übrigens bestens bekannt, damit dieser Einwand schon im voraus entfällt.

Gruß, Attila