Agression im Rudel
14. Mai 2002 16:00

Hallo noch mal,

also das Thema, mit jeder einzeln zu gehen, beherzige ich auch einmal am Tag. Das Verhalten, bellend auf Menschen oder Hunde zuzulaufen zeigen sie dann aber auch - wenn auch nicht so häufig. Was ratet ihr denn, dagegen zu unternehmen?

Danke noch mal und viele Grüße

Sandra

14. Mai 2002 16:48

Hi Maria!

Klar ist ja auch kein seltenes Problem. Kenne ich auch. ;-) Normalerweise würde ich ja auch sagen, so wild ist es nicht wenn ein Hund mal stänkert, aber wenn das die Regel wird, dann ist es nicht mehr in Ordnung. Zwar machen die meisten Hundebesitzer da vieles dramatischer als es ist, aber unangenehm ist und bleibt es für dich dann doch, wenn du der Halter der "Bestie" bist. ;-) Viele Hunde legen sich ja auch einen Habitus an, d.h. sie haben eine Zeremonie, die sie ablaufen lassen und dabei ist oft auch die Raufbereitschaft bei Neubegegnungen. Eine Möglichkeit wäre es vielleicht für dich Hundebegegnungen noch mal neu zu "installieren". Eventuell reicht es ja schon mal den gewohnten Gang der Dinge etwas zu verändern. Rufst du ihn dann vergeblich und er kommt nicht, dann solltest du dich mit einer langen Leine absichern und auf dein "Hier" bestehen, zumindest für eine Weile eine lange Leine. Fängst aber am besten nicht bei Hundebegegnungen an das zu üben, wäre doch etwas zuviel verlangt... :-) Biete ihm einen Anreiz zu dir zu kommen, ein Spiel, ein Leckerchen und danach eine Hundebegegnung, wenn es sich einrichten lässt. Ist wieder alles die Theorie, ich weiß, aber die Situation ist auch unschön. Was wirklich hilft, das hängt auch immer sehr vom Hund und seiner Motivation ab sich überhaupt so zu benehmen. Das können sehr viele Gründe sein, wie Unsicherheit, Angst, Antipathie oder Fehlinterpretation des hundlichen Gegenüber. Hast du schon eine Strategie, die du anwendest um solche Begegnungen in den Griff zu kriegen, wo dein Hund mit einem andern "ungut eins" wird? :-)

Lieben Gruß,
Yna



14. Mai 2002 21:53

Hallo Sandra

Hast du dich schon mal mit Schleppleinentraining befasst? Es hat in diesem Forum viele Beiträge dazu. Ich denke, das wäre in deiner Situation nicht schlecht, mal darüber nachzudenken.

Viele Grüsse
Jenny

15. Mai 2002 07:05

Hallo Sandra,

tja, da kann ich jetzt vermutlich nicht so sehr mitreden, weil meine Meinung leider wohl nicht die hier gängige ist.

Ich erlaube meinen Hunden weder zu Leuten noch zu Hunden zu laufen. Auch dulde ich allerdings nicht, daß fremde Hunde zu meinen gelaufen kommen.
Das trainiere ich auch von klein auf.
Wenn ich mit einem Rudel laufe, gibt es meistens irgendeinen Ärger, wenn fremde Hunde kommen.
Und in der heutigen Zeit finde ich es unverantwortlich, wenn Hunde zu fremden Menschen rennen, egal ob freundlich oder nicht.
Es gibt soviele, die einfach Angst vor Hunden haben und es gibt soviele Hundegegner, denen man damit auch noch Gründe liefert.

Wenn ich nicht weit überschauen kann, dann läuft der Hund/Welpe an der Leine.
Kommt ein Hund oder Mensch (Radfahrer, Auto, etc.), rufe ich den Hund an der Leine her, lasse ihn absitzen und spiele dann richtig mit ihm, in meinem Fall mit der Beißwurst, aber was wäre ja egal.
Da ich das anfangs immer sehr konsequent mache, sieht das Ergebnis so aus:
kann den Hund überall frei laufen lassen, kommt ein Hund, Mensch, sonstwas kommt der von alleine zu mir gerannt, weil er weiß es wird gespielt (später genügt auch ab und an loben und nicht immer spielen). Er hat keinerlei schlechte Erfahrungen mit fremden Hunden oder Leuten und somit auch keinerlei Aggressionen oder Unsicherheiten, da er solche Begegnungen immer als angenehm da spielen empfunden hat.
Wenn ich mal nicht will, daß der Hund herkommt (da Auto direkt am Kommen oder so), dann lege ich ihn auf Entfernung ab.

Hierzu muß ich mich aber mit jedem Hund einzeln voll beschäftigen, dann funktioniert das später auch, wenn ich mit vielen laufe.

Das Problem ist doch, ich weiß jetzt nicht mehr, ob du Rüde und Hündin hast, aber auf jeden Fall baut sich ein Rudelverhalten auf. Irgendwann sind die Hunde erwachsen. Es muß nicht, aber es kann zu Problemen kommen und dann hast du bei zwei Hunden wenig Chancen und dann umzuerziehen, wird erheblich schwerer als jetzt.

Wenn deine Hunde fremde Leute auch anmachen, wenn sie alleine sind, dann ist das die Gewohnheit. Das wird auch so bleiben, wenn du nichts dagegen unternimmst und sie ihren "Erfolg" auch immer wieder im gemeinsamen Laufen haben.

Ich persönlich bin der Meinung, daß mehrere Hunde eine tolle Sache sind, die auch bei den Spaziergängen nicht mehr Zeit in Anspruch nimmt. Im Gegenteil, die Hunde spielen und rennen miteinander.
Aber erst, wenn alle Hunde für sich folgen. Jeder Hund sollte einzeln erzogen usw. werden.
Die Probleme sind bei dir im Moment noch "klein".
Aber wenn du mal ein Hunderudel beobachtet hast (und das sind auch schon zwei), ist es in den meisten Fällen so, wenn zum Beispiel ein Hund anfängt zu jagen, rast der zweite mit und du hast keine Chance mehr, etwas dagegen zu tun.
Wenn jedoch jeder Hund für sich weiß, es wird absolut nicht gejagt, dann hast du auch im Rudel kein Problem.

Ich denke einfach, die Zeit mußt du dir nehmen.

Viele Grüsse
Tanja

16. Mai 2002 07:40

Hallo !

Ich treffe öfters eine Frau, die zwei Hündinnen hat. Sie macht es grundsätzlich so, daß einer Fuß laufen muß und der andere laufen darf, da sonst auch beide bellend zusammen vorauslaufen (zumindest bei Hunden).
Sie macht das natürlich abwechselnd, damit keiner zu kurz kommt.
So funktioniert das prima sagt sie.
Vielleicht kannst du das ja auch einmal versuchen, zumindest mit der Großen bei Fuß.

Viel Erfolg !

17. Mai 2002 06:56

Hallo Tanja, zugegeben, Deine Methode ist zwar etwas ungewöhnlich, hört sich jedoch durchaus sinnvoll an. Nuuuuur, schätze mal, du wohnst nicht gerade in einer Großstadt, denn so viel wie du dort mit Deinem Hund spielen müsstest und so oft wie du andere Hunde abwehren müsstest, scheint mir der Weg nicht mehr praktikabel. Bei uns gibt es große Hundeauslauf-Wiesen, in denen jeder seinen Hund frei laufen läßt - ist auch quasi noch nie Schlimmeres vorgefallen, da alle Hunde es gewohnt sind und sich auch aus dem Weg gehen können. Wenn mein kleines Schäfer-Biest nicht gerade alles daran setzt, die Ausnahme zu werden. Gestern hat sie eine 4 Monate ältere Hündin gelocht - obwohl wir alleine waren. Na ja, werd dazu einen neuen Treat eröffnen. Dir und Deinem Rudel alles Gute

Sandra