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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Dominanzproblem
22. Mai 2002 06:26

Hallo Inge,
: Ja, beide. Jeweils 3 Monate nach der ersten Läufigkeit im Alter von 12 bzw. 14 Monaten.
Hmmmm

.....Beißereien aus Futterneid so ziemlich das Unnötigste sind, was es gibt.
JA !

: : Wie verhalten sie sich ca. 3 Wochen vor der Hitze bzw. während der Hitze ?
:
: Entfällt, da kastriert.
Nee, nach meinen Erfahrungen nicht, da der Hormonzyclus über die Hormonproduktion des endokrinen Drüsengewebes weiter geht.
Wir haben bei uns Hündinnen, die im gleichen Alter kastriert wurden und noch JUahre danach 2 mal jährlich Lollita spielen,(incl. "Schwanz wegklappen".)Wichtig ist der Kastrationszeitpunkt auch in bezug auf die innerartliche "Sprachentwicklung". Manche Kastraten, (egal ob männlich oder weiblich)bleiben im Sozialverhalten des Jugendlichen stehen, d.h. sie wissen nicht, wie sich ein erwachsener Hund zu benehmen hat.
Sie gehen auf ältere Artgenossen mit "haste mal ne Mark für mich?" zu und sind erstaunt, daß diese Unhöflichkeit, wenn man altersgemäß kein Junghund mehr ist, nicht mehr geduldet wird.
Weiterhin wird zu selten bemerkt,weil zu wenig bekannt, daß entsprechende Verhaltensweisen, z.B. eine gewisse sensorische Irritation ca. 3 Wochen vor der Hitze nicht nur bei unkastrierten Hündinnen auftritt.
Gerade unsichere Hündinnen neigen in dieser Zeit zu Überreaktionen, da visuelle und akustische Reize anders wahrgenommen werden.
Ca. 4-6 Wochen später kann es leicht zu "Knatsch" mit anderen Hündinnen kommen, die den Hormonstatus riechen.
Hündinnen, besonders unsichere oder ängstliche, brauchen in dieser Zeit daher besonders sensible und ruhige Führung.

liebe Grüße
Ute
PS
Das mit den Rinderohren hast Du gut beobachtet.
Summa summarum ist also die Große die Chefin.

22. Mai 2002 06:30

Hallo Andreas,
"Einigkeit macht stark!"-
Deine Mailings sind doch immer wieder Labsal für meine im Alltag geschundene Seele.

liebe Grüße
Ute

22. Mai 2002 11:10


: Beide sind auch Beinheberinnen beim Pinkeln. Zuerst beide, endlos, ich mal und ich mal drüber und ich nochmals drüber. Dann fing die Locherei an.

Hi Marianne

Vielleicht hilft das ja weiter.

So ein fall hatte ich auch mal:

Ist ganz einfach zu lösen:

ICH pinkelte über beide!

Und zeigte ihnen, dass ihr name: Kuschi war.

Seidem sind beide lieb zueinander. Zu mir sowieso!

Ist recht simpelt.

Das einzige problem das ich in diesem speziellen fall sehe.
Ich konnte oder kann das im stehen.

Übrigens.
Mach ich ab und an heute noch bei dominant scheinenden rüden.
Ist eine ganz leichte übung und tut keinem weh!

Gruss
Karli


22. Mai 2002 21:42

Hallo Ute,

: : : Wie verhalten sie sich ca. 3 Wochen vor der Hitze bzw. während der Hitze ?
: :
: : Entfällt, da kastriert.

: Nee, nach meinen Erfahrungen nicht, da der Hormonzyclus über die Hormonproduktion des endokrinen Drüsengewebes weiter geht.

Das stimmt schon - aber die Auswirkungen sind so abgeschwächt, dass sie in aller Regel nicht mehr in Erscheinung treten. Trotzdem hast Du recht, denn es gibt gewaltige individuelle Unterschiede. Bezogen auf meine beiden jetzigen Hündinnen kann ich sagen, dass die Ältere - seitdem sie dem Welpenalter entwachsen ist - von der eher ruhigen, souveränen Art ist, was den Umgang mit Artgenossen angeht (Ausnahme: ihre beiden "Intimfeinde", eine im ganzen Dorf wegen ihrer Aggressivität gefürchtete Hündin und - sieh da, sieh da! - ein frühkastrierter Rüde.) Meine jüngere Hündin dagegen war von Anfang an mehr der babyhafte Typ, das hat sich bis heute nicht geändert. Nun könnte man sagen, das liegt an der relativ frühen Kastration. Aber erstens war sie bereits mehr als 2 Monate älter beim Eingriff als die ältere Hündin es war, und zum anderen kann natürlich niemand wissen, wie sie sich entwickelt hätte, wäre sie unkastriert geblieben oder später kastriert worden. Zum Vergleich: meine in den USA lebende Schwester hat zwei Pudel (Rüde + Hündin), mein Neffe eine Husky-Hündin. Alle drei Hunde wurden - wie in den USA sehr verbreitet - lange vor Eintritt der Geschlechtsreife kastriert. Die Hündinnen im Alter von 6 Monaten bzw. 4(!) Monaten, der Rüde mit 6 Monaten. Alle drei Hunde - mittlerweile 10, 8 und 4 Jahre alt - sind in ihrem Verhalten vollkommen normal. Soll heißen: kein bißchen "Junghundmäßig", sicher im Umgang mit Artgenossen usw. Mein allererster Hund, eine Deutsche Schäferhündin, wurde nicht kastriert. Sie spielte aber ihr ganzes Leben lang niemals "Lolita" - im Gegenteil: selbst zu Zeiten der Stehhitze wehrte sie jeden Rüden ab. Sie gehörte zu den wenigen wirklich dominanten Hunden, die ich je kennengelernt habe. Erst im hohen Alter von knapp 12 Jahren fand sie ihre "große Liebe" *grins* in Form eines Zwergpudel-Rüden. Wenn wir es zugelassen hätten - DER hätte gedurft. Aber sonst... Nee, nee, die Macht der Hormone ist schon von Lebewesen zu Lebewesen sehr verschieden, darin sind uns unsere Hundis durchaus ähnlich ;-))) Und daraus resultiert auch logischerweise, dass die Folgen einer Kastration nie wirklich vorhersehbar sind. In unserer Dorf-Hundetruppe gibt es z.Z. 13 Kastraten - 10 Hündinnen, 3 Rüden - mit Ausnahme je eines Rüden und einer Hündin allesamt recht früh, d.h. spätestens nach der 2. Hitze, kastriert (bzw. die Rüden mit 1 1/4 Jahr). Der andere Rüde wurde erst im Alter von 4 Jahren kastriert, eine Hündin erst mit 9 Jahren (nach Pyometra). Alle Hunde kenne ich seit Jahren und kann nur sagen, dass es weder untereinander noch mit Nicht-Kastraten oder mit völlig fremden Hunden irgendwelche Probleme gibt. Die "Hundesprache" beherrschen sie alle perfekt! Ich glaube auch fest daran, dass dies weniger mit Kastration ja oder nein, als vielmehr mit Erziehung im Sinne von richtiger Sozialisierung zu tun hat. Und da sind Dorfhunde sicher Stadthunden gegenüber im Vorteil.

Aber eigentlich sind wir irgendwie vom Thema abgekommen, naja, macht nix.

Liebe Grüße
Inge + BC

23. Mai 2002 07:07

Hallo Inge,

: Aber eigentlich sind wir irgendwie vom Thema abgekommen, naja, macht nix.

Das Thema war ja eigentlich auch durch Dich und Andreas schon gut analysiert und erklärt.

Mit der Art der Sozialisation und Lebenswelt des betreffenden Individuums hast Du natürlich recht.
Sagen wir mal über den Daumen gepeilt 75% macht die Umwelt,
25% die Anlage aus.
Daß individuelles Verhalten, positives wie negatives, hormongesteuert ist, hört Mensch m.E.nicht so gern, daher schaut er oftmals nur oberflächlich hin.
Mein Rüde (CBR/Pointer) wurde mit knapp 4 Jahren kastriert. Er fühlt sich nicht nur als vollständiger Rüde, er verhält sich seinem trauten Eheweib gegenüber auch so, incl. Deckakt.

Stehen genügend innerartlich gut sozialisierte Hundeindividuen zum Lehren und Lernen zur Verfügung, sind negative Auswirkungen relativ gering, doch, wenn Hunde in sozialer Isolation leben
(z.B. NUR Welpenspielgruppe und dann Feierabend)
und diese Isolation dann aufgehoben werden soll, haben es nicht kastrierte oder spät kastrierte Individuen
(in Relation zur Reifegeschwindigkeit ihrer Rasse !!!)
leichter Defizite aufzuarbeiten als Frühkastraten.

Da Du anscheindend auch eine gute Beobachterin bist, interessiert mich noch die Zeit ca. ab 3 Wochen vor Einsetzen der Blutung bei Hündinnen, egal ob kastriert oder nicht.
Also wir konnten das Phänomen der sensorischen Irritation bei ca. einem Dutzend Hündinnen verschiedener Rassen über mehreren Zyklen feststellen.

Falls Du zu diesem Bereich noch Infos hast, mail mich bitte privat an.

ganz liebe Grüße
Ute Binder

PS
Bei 15% der Hündinnen wurden erhöhte Mobilität und Wachsamkeit nach der Kastration festgestellt.Leider habe ich keine genaueren Daten zu dieser Untersuchung, falls Du welche hast- Danke.


25. Mai 2002 05:39

Liebe Yorkies,
Vielen Dank für alle Zuschriften. War eine Woche unterwegs, ohne Internet-Anschluss und werde jeden Beitrag einzeln beantworten.
LG
Marianne