Hallo Klaus,
ich habe mir nochmal die Augen gerieben:
Eineinhalb Seiten? Anderes Buch? Wo denn das?
Ich habe doch nicht übersehen und auch nicht bestritten, dass Klinkenberg den Schwerpunkt auf positive Bestärkung legt. Aber sich den Titel „Hundeerziehung ohne Zwang“ auszusuchen, wenn es doch von Zwangsmaßnahmen wimmelt?
„Hundeerziehung mit etwas weniger Zwang als früher“ würde wohl nicht so toll klingen.“
Soll sich halt jeder sein selbst Bild machen:
„Außerdem handelt es sich beim Aus um eine Unterlassungsleistung. Es bedeutet nämlich „nicht weiter!“ und muß daher durch negative Einwirkungen untermauert werden. (S. 125)
„... wiederholen Sie ununterbrochen „Aus“ und zwingen den Hund durch Erheben des Armes und entsprechende Drohgebärden zu Boden.“ (S. 125)
(warum der Hund angesichts des erhobenen Armes zu Boden geht, dürfte ja zu erahnen sein)
„Zeichen von Aggressivität gegen Menschen und Tier ahnden sie mit „Pfui“ und einem energischen Ruck an der Leine“ (S. 151 zu Leinenführigkeit ab der sechsten Lebenswoche!)
„Ein kurzer Hieb mit der Rute und entsprechende Kampflaute erhöhen seine Wut“ (S. 170)
„Gegenstand der dritten Abrichtungsstufe ist damit zweierlei: Sie müssen das Herankommen so stark positiv verstärken, dass der Hund für dieses Verhalten stärker passioniert ist als für jedes denkbare Verleitungsverhalten.; und sie müssen auf letzteres so stark negativ einwirken, dass alle Verleitungsreize Hemmungsreaktionen auslösen.“ (S. 173“)
„Das gleiche können Sie üben, wenn sie eine Katze oder ein Kaninchen in einen stabilen Käfig setzen. Jetzt können Sie, gegebenenfalls mit Anwendung des Teletaktgerätes, die Abrufentfernung beliebig steigern und das Verleitungsverhalten negativieren“ (S. 174)
„Bei den Kopfhunden aber reicht die positive Tätigkeitsabrichtung alleine nicht aus. Doch soll ein starkes Geschütz wie das Teletaktgerät ....“ (S. 174)
„versucht er sich dennoch durch den geöffneten Türspalt hindurchzuzwängen, können Sie ihm dies leicht verleiden, indem Sie ihm, natürlich nur im Ansatz, die Nase einklemmen“ (zum Bleib S. 177)
„Dabei können Sie ihm ruhig einmal sanft auf die Pfoten treten; er unterläßt dann das zügellose Vorlaufen und zerren“. (S. 179 zum Fuß)
„Die Strenge ihrer Stimme und ihre zornige Gebärde bewirken, dass der Hund liegen bleibt. Sein Gemütszustand schlägt ... auf betroffen-angstvoll um. Seine Rute verklemmt sich. Er wagt nicht sich zu rühren. Auch wenn Sie sich langsam entfernen, verharren Sie in drohender Haltung.“ (S. 181 zum Ablegen)
„Dem Helfen Sie nun plötzlich und unerwartet nach, indem Sie schnell die Zeitung herausholen und ihm mit einem herben „down“ einen laut klatschenden Hieb auf den Rücken versetzen. “ (S. 182 zum down)
„Das down ist übrigens die einzige Übung, die sie bei einem schwer erziehbaren Hund z.B. einem allzu passionierten Hetzer, mit dem Teletaktgerät durchsetzen können.Der Hund muß dazu aber mindestens ein Jahr als sein.“ (S. 183)
„Wollen Sie hingegen, dass der Hund ein bestimmtes Verhalten in Zukunft unterläßt, so müssen Sie ihm diese Verhalten verleiden. Sie müssen es in seinem Gedächtnis mit Unannehmlichkeiten aller Art, Schrecken, Schmerz, Angst usw. verknüpfen“ (S. 188)
„Je nach der Aufgabenstellung kann der Einsatz eines Teletaktgerätes dabei unumgänglich sein.“ (S. 193)
„Das Bäumchen biegt sich“ beginnt dann bei S. 195 ...
„Drittens räume ich ein, habe damit aber keine Erfahrung, dass bei einem großen, schwer beherrschbaren Hund schmerzhafte Einwirkungen mit der Stachel- und Würgehalsung möglicherweise zum Schutz der Mitmenschen unverzichtbar sind“ (S. 199)
„Auf der anderen Seite ist bei der Hundeerziehung, und auch das muß gesagt werden keine übertriebene Zimperlichkeit am Platze.“ (S. 199)
„Statt der Büchse können Sie auch die Wurfkette verwenden“ (S. 200)
„Es wird solange geübt, bis der Hund auf den schwachen Stromimpuls hin sofort in down-Lage geht. Das gelingt meistens sehr schnell, weil das sich hinwerfen eine irgendwie natürliche Reaktion auf den unbekannten Stromreiz ist“ (S. 201)
„Sobald der Hund sich anschickt, zu hetzen, folgen unmittelbar Triller und Stromimpuls, der jetzt stärker sein kann, aber nicht muß“ (S. 201)
„präparieren sie (die mausefalle) in einem geeigneten Mauseloch und führen Sie ihren Hund ein paarmal wie zufällig dorthin. Wenn die Falle zuschlägt, erschrecken sie ihn zusätzlich durch ein scharfes „Pfui“. (S. 203)
„Legen Sie in der Küchentür eine aufgerollte Zeitung griffbereit hin. ... ab und zu bekommt er auch einmal einen klatschenden Hieb auf die Kruppe. Gleichzeitig erschrecken Sie ihn durch ein wütendes „hinaus“. (S. 203).
„Der Helfer kann ihm auch zur Abwechslung ein mit Pfeffer gefülltes Fleischbröckchen reichen“ (S. 203)
„Will er das Futter nehmen, versetzen sie ihm einen Hieb mit der aufgerollten Zeitung“ (S. 203)
„Er springt auf die Polstermöbel. Sie präparieren seinen jeweiligen Lieblingsplatz mit einigen Mausefallen.“ (S. 203)
beim Autofahren: „und treten, sobald der Hund auf den Sitz klettert kurz und hinreichend fest auf die Bremse, so dass er herunterfliegt.“ (S. 203)
„ Sie wickeln ein Stück Hasenbalg so, dass die Wurst den Durchmesser X hat. Mit dem gleichen Durchmesser X drehen Sie eine Stacheldrahtspirale....“ (S. 206)
„Hetzer, Anschneider und Totengräber“ waren auf Seite 205, 206 mit TT zu kurieren.
Das Herstellen der Rangordnung erfolgt dann ab Seite 207 in fünf Punkten und folgt exakt dem von Dir gesetzten link.
„sie lassen ihn mit Absicht etwas hungern, leinen ihn zur Fütterung an, am besten mit Stachelhalsband und ziehen die Leine hinter einem Zaunpfahl durch. Eine ausreichend kräftige Gerte liegt bereit.“ (S. 207)
„ Dann gehen Sie schnell und böse gestikulierend zu ihm zurück, erneuern ihren Befehl, dem sie jetzt mit einem Gertenhieb Nachdruck verleihen...“ (S. 221)
„Sicher ist das Teletaktgerät empfehlenswert, wenn Sie zum zum ersten Mal mit starken Verleitungen die Übung vornehmen (S. 222)“
„prompte Befolgung des down Kommandos (S. 230)
Alles kein Zwang?
Weil die nähere Anleitung für die Prügelprozedur „nur“ auf eineinhalb Seiten dargestellt wird und nicht mehr Platz beansprucht, wird das Werk damit nicht zwangsfrei.
Mir geht es gar nicht darum, ob die einzelnen Maßnahmen Sinn machen, erforderlich sind oder nicht. Aber sich dann mit dem Etikett der Zwangsfreiheit ist albern. Das ist das gleiche wie all die Fernsehsendungen über Hundeflüsterer in letzter Zeit, die alles tun, nur nicht flüstern.
:Und ich hab gefragt wer sowas tut? (Behaupten, daß es mit Strafe nicht funktioniert)
Ich nenne grundsätzlich niemandem beim Namen, der sich an einer Diskussion nicht beteiligt.
Viele Grüße,
andreas