Lab-Hündin geht auf Welpen los

Hallo,
ich bin ziehmlich ratlos. Unsere Labbihündin ist jetzt 16 Monate alt. Sie ist eigentlich gut sozialisiert (Verschiedene Welpengruppen, seit Anfang an Hundeschule), eher sehr unterwürfig. Wenn wir andere (fremde) Hunde treffen legt sie sich erstmal hin oder legt die Ohren an und will gleich die Lefzen der anderen lecken. Wenn der andere spielbereit ist, geht die wilde Hatz los. Also eigentlich keine Probleme. Aber wenn wir Welpen treffen (bis 6 Monate) dreht sie zur Zeit ziehmlich durch. Sie stellt sich knurrend und zähnezeigend über die Welpen und auch wenn der kleine fiepsend auf dem Rücken liegt, lässt sie ihn nicht in Ruhe.
Zur Zeit ist sie etwas scheinträchtig nach der zweiten Hitze. Und ich glaube als sie nach der ersten Hitze scheinträchtig war, hatten wir auch so einen Vorfall. In der Zwischenphase (ohne Scheinträchtigkeit) gab es keinen Welpenkontakt.
Nun meine Frage: Was soll das? Wieso macht sie das? Der Hundtrainer meinte, es könnte sein, dass sie die Welpen halten will sozusagen aus Mutterinstinkt. Naja, die kleinen haben das aber nicht verstanden. Wieso hört sie nicht auf wenn der kleine auf dem Rücken liegt und fiept? Wie soll ich mich verhalten? Soll ich dazwischengehen und sie ausschimpfen? Das ganze geht mir schon ziehmlich nach. Denn wir haben so sehr darauf geachtet, dass sie gut geprägt und sozielisiert ist. Und nun ist sie gerade zu Welpen so giftig.
Ich hoffe, es kann mir jemand weiterhelfen.
Viele Grüße
Anette

Hallo Anette,
also nach meiner Erfahrung muss eine Hündin zu fremden Welpen nicht unbedingt nett sein ! Es ist nämlich Konkurrenz-Erbgut. Ich denke es kann schon sein, dass Deine nun hormonell bedingt der Meinung ist, dass sie nun Platz in der Hirarchie für Ihre Welpen schaffen muss. Auch wenn diese gar nicht kommen werden.
Ich würde sie nur unter Aufsicht Kontakt aufnehmen lassen / Evtl. auf einem Hundeplatz mit Zaun dazwischen. So kann sie lernen, dass Du ein solches Verhalten nicht duldest, ohne dass ein Welpe ein nachhaltiges schlechtes Erlebnis mit ihr hatte. Denn das kann einen Welpen leider stark prägen - wäre doch schade.
P.S. meine hat´s auch gelernt!

Gruß Elke

Hallo Anette,

ich kann Elke nur in jedem Satz zustimmen.
Das Märchen vom "Welpenschutz" ist, zumindest, was Hündinnen betrifft, ein Ammenmärchen, das Verhalten völlig normal.
Das soll aber nicht heißen, daß wir es durchgehen lassen sollten, denn es kann wirklich traumatisierend auf die Kleinen wirken.
Andererseits sieht es meist schlimmer aus und hört sich schlimmer an, als es ist, denn die ältere Hündin beißt ja nicht zu, und meist bekommen die Welpenbesitzer einen größeren Schrecken als die Welpen.

Meine Strolchi hat solch ein Verhalten auch eine Phase lang, etwa mit 2 - 3 Jahren gezeigt. Mit Kontrolle, Üben und dem Kommando "brav" hat sie dann gelernt, den Welpen aus dem Weg zu gehen und sie nicht mehr zu dominieren und zurechtzuweisen. Manche Welpen haben aber das Verhalten einer alten Hündin gegenüber noch nicht drauf und sind einfach ungestüm und frech. Für solche ist so eine Zurechtweisung sehr lehrhaft, und bei denen habe ich auch nicht erlebt, daß sie später ängstlich waren, im Gegenteil, sie kamen künftig vorsichtig und testeten, wie weit ihr Spiel und ihre "Frechheiten" toleriert werden.

Neben Üben ist meiner Meinung nach ein aufklärendes Gespräch mit den Welpenbesitzern nötig, weil viele der Meinung sind, ein Welpe darf alles und jeder erwachsene Hund hat es klaglos hinzunehmen.

Liebe Grüße

Christa

Hallo Anette

Meine Kleine ist jetzt nach der ersten Läufigkeit auch Scheinträchtig und reagiert ziemlich änlich wie deine Hündin. Sie mag momentan keine Welpen, auch auf andere Hündinen ist sie nicht immer so gut zu sprechen. Da uns Welpen bis jetzt immer nur beim betreten des Übungsplatzes (an der Leine) kurz begegnet sind, versuche ich in nächster Zeit den Kontakt einfach zu meiden.

Liebe Grüsse Corina

Hallo Anette,



: Nun meine Frage: Was soll das? Wieso macht sie das? Der Hundtrainer meinte, es könnte sein, dass sie die Welpen halten will sozusagen aus Mutterinstinkt.

Oh Mann, genau das Gegenteil ist der Fall (wie Du ja schon gehört hast)! Solche Fehleinschätzungen sind echt gefährlich. Eine scheinträchtige Hündin, die ein solches Verhalten zeigt, will fremde Welpen ganz bestimmt nicht halten sondern im Extremfall killen.

Ansonsten kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen.

Gruß Jenny

Hi,
erstmal vielen Dank für Deine Antwort.

:: Nun meine Frage: Was soll das? Wieso macht sie das? Der Hundtrainer meinte, es könnte sein, dass sie die Welpen halten will sozusagen aus Mutterinstinkt.
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: Oh Mann, genau das Gegenteil ist der Fall (wie Du ja schon gehört hast)! Solche Fehleinschätzungen sind echt gefährlich. Eine scheinträchtige Hündin, die ein solches Verhalten zeigt, will fremde Welpen ganz bestimmt nicht halten sondern im Extremfall killen.
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Der Trainer kennt unsere Hündin nun seit sie 10 Wochen alt ist. Er ist eigentlich sehr kompetent (dachte ich bis jetzt). Sally (unsere Hündin) zeigte halt bis zu dieser Situation keinerlei Agression, sie ist sehr unterwürfig, und ansonsten die "Musterschülerin" seiner Schule. Vielleicht wollte er das Verhalten irgendwie "positiv" erklären.
Soll ich diese Sache denn nun vermehrt üben, oder den Kontakt zu Welpen unterbinden?
Viele Grüße
Anette