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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Kastration ja oder nein
30. Mai 2002 15:44

Hallo,
das mit dem Krebsrisiko ist keine Ausrede. Ich hatte zwei Hündinnen mit Gesäugetumoren. Das war überhaupt nicht lustig. Schlussendlich sind beide daran gestorben. Findest Du das eine Ausrede????
Ich finde jeder sollte das für sich entscheiden und es sollten einem auch keine Vorwürfe gemacht werden.
Ich habe wieder 2 Hündinnen. Die eine ist jetzt 2 Jahre alt und wurde vor der 1.Läufigkeit kastriert und es hat sich nichts an ihrem Charakter geändert. Sie ist genauso lebenslustig wie andere junge Hunde. Die 2. Hündin ist mit 5 1/2 Monaten läufig gewordrn und wird auch kastriert wenn es vorbei ist.

Verärgerte Grüsse
Lara

30. Mai 2002 18:01

Hi nochmal,

ich denke deine Meinung unterscheidet sich gar nicht so sehr von denen der anderen, natürlich ist es immer nötig differenzierter zu diskutieren um sich ein Bild über die Ansichten des Gegenübers machen zu können...
Es wird halt gern pauschaliert bei Themen die nur angerissen werden und leider gibt es ja genug Leute die nur nachplappern was ihnen der Tierarzt erzählt hat. Nur ist der Großteil dieser Leute wohl gar nicht in Foren wie diesen anzutreffen....

Viele Grüße
Nele

30. Mai 2002 18:08

Hi Lara,

jede 9.te Frau erkrankt heute noch Brustkrebs, in Deutschland sterben ca. 18.000 Frauen daran!
Würdest du dir als Krebsvorsorge die Brüste amputieren lassen????
Und jetzt sag mir bitte nicht das sei ja etwas ganz anderes weil es sich bei deinem Hund ja NUR um ein Tier handelt.
Mich würde interessieren in welchem Alter deine Hündinnen verstorben sind!?

Viele Grüße
Nele

30. Mai 2002 19:11

Als Argument gegen die Kastration hört man häufig, dies wäre ein unethischer Eingriff in die Persönlichkeitsentwicklung einer Hündin.

Nach der ersten Läufigkeit meiner Hündin stelle ich fest: Fast sechs Wochen konnten wir überwiegend an der Leine öde Spaziergänge ohne das gewohnte Rudel aus der Nachbarschaft machen. Ihre Bedürfnisse konnte sie in keiner Weise ausleben, ihr Leben war in dieser Zeit besonders wenig "artgerecht".

Es gibt Menschen, die argumentierten, dass in einem Wolfsrudel auch nicht alle Weibchen gedeckt werden, aber ich habe mal den Hinweis gelesen, dass diese dann auch gar nicht erst läufig werden -- anders kann ich mir das auch nicht vorstellen: ständig heiße Weibchen, und die Rüden sollen sich diszpliniert zurückhalten, aus Respekt vor dem Alphaweibchen? Kommt mir unwahrscheinlich vor.

Der Wunsch, dem eigenen Hund auch ein Sexualleben zu gönnen, ist sicher nett gemeint, aber in der Praxis bedeutet es ja doch meist nur unterdrückte Sexualität.

Birgit





31. Mai 2002 06:05

Hallo Najasino,

: ich verstehe immer nicht, warum ihr das Thema auf die Aussage "weil man
: es sich leicht machen will" reduziert, ist das nicht auch ein bißchen
: ignorant?????

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die ihre Abneigung gegen das Kastrieren auf die o.a. Aussage beziehen. Ich habe drei konkrete Gründe gegen das Kastrieren:

1. Bei Hündinnen ab Mittelgröße aufwärts besteht eine erhebliche Gefahr (je nach Rasse bis ca. 70%), daß die Hündinnen später "harnträufeln" und zeitlebens mit Medikamenten behandelt werden müssen, die bei Langzeitbehandlung die Leber, das Herz etc. schädigen. Der Begriff "Harnträufeln" untertreibt manchmal das Ausmaß der Sache, ich kenne inzwischen mehrere Hündinnen, bei denen man das Problem gar nicht mehr in den Griff bekommen hat, sie lagen jede Nacht in einer Urinlache. Die Folge der Kastration für die Hündinnen waren: EINSCHLÄFERN !!!

2. Bei Rüden kann sich der Hormonhaushalt so umstellen, daß sie nach einiger Zeit für unkastrierte Rüden wie eine läufige Hündin riechen. Folglich testen die unkastrierten Rüden durch Auflegen der Pfote auf dem Rücken die Deckbereitschaft der "Hündin". Da das unter Rüden eine eindeutige Dominazgeste ist, läßt sich das der Kastrat nicht immer so ohne weiteres Gefallen. In meinem Bekanntenkreis (und da gibt es nicht so viele kastrierte Rüden...) gab es einen Kastraten, der deswegen immer wie eine läufige Hündin ausgeführt wurde (ganz früh morgens und ganz spät Abends, Hundebegegnungen möglichst meiden), da er von einer Beißerei in die andere schlidderte, während er vor seiner Kastration damit bedeutend weniger Probleme hatte.

3. Da inzwischen das Kupieren von Ohren und auch der Rute in Hundhalterkreisen immer mehr geächtet wird, müßte diese Gesinnung logischerweise auch auf ein Kastrieren, welches ohne medizinische Indikation vorgenommen wurde, ausgeweitet werden, denn eine Kastration kann, im Hinblick auf das gültige Tierschutzgesetzt (anhaltene Leiden und Schmerzen bzw. gar der Tot des Tieres) weitaus schlimmere Folgen für den Hund haben als das Kupieren. Eine Hündin, die jahrelang Ephedrin schlucken muß, die bei Wind und Wetter kaum noch vor die Türe darf (jegliches Verkühlen verschlimmert die Sache), ist in meinen Augen bedeutend mehr gehandicapt als z.B. ein rutenkupierter Airedale Terrier.

Viele Grüße

Antje

31. Mai 2002 06:21

Tatsache ist doch, daß fast alle Hündinnenbesitzer, die kastrieren lassen, das tun, weil man damit den (für den Besitzer wohlgemerkt!) unangenehmen Begleiterscheinungen der Läufigkeit aus dem Weg gehen kann.

Ich kenne nur eine einzige Hündin in meiner Umgebung, die wirklich aus medizinischen Gründen (lebensbedrohliche Gebärmutterentzündung) operiert werden mußte.

Das Problem mit den Scheinträchigkeiten wird oft maßlos übertrieben und dann als Rechtfertigung für die Kastration benutzt ("Mein Hund leidet so!"winking smiley.
Ob und wie er dann später unter dem chronischen Hormonmangel nach der Amputation leidet, darüber macht sich kaum einer Gedanken.

Und wie ich schon an Antje geschrieben habe: Würde man Kläffern die Stimmbänder durchtrennen, damit sie nicht mehr mit dem Gebell belästigen könnten (was z.T. in USA gemacht wird), würde ein Aufschrei durch die Reihen der Tierfreunde gehen, die aber ohne jede Bedenken ihrer Hündin aus Bequemlichkeit wichtige Organe entfernen lassen.

Und wenn jetzt wieder ein kommt und als Antwort auf mein Posting die genauen Symptome seiner scheinträchtigen, leidenden Hündin beschreibt und sich (grundlos?) angegriffen fühlt:
Bitte macht so wie ihr es für richtig haltet. Schließlich seid ihr nur Eurem Tier und Eurem Gewissen verantwortlich. Und nicht diesem Forum.



Gruß
Eva