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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Kastration ja oder nein
31. Mai 2002 07:20

: Es gibt Menschen, die argumentierten, dass in einem Wolfsrudel auch nicht alle Weibchen gedeckt werden, aber ich habe mal den Hinweis gelesen, dass diese dann auch gar nicht erst läufig werden -- anders kann ich mir das auch nicht vorstellen: ständig heiße Weibchen, und die Rüden sollen sich diszpliniert zurückhalten, aus Respekt vor dem Alphaweibchen? Kommt mir unwahrscheinlich vor.


Hi Birgit,

das ist keineswegs unwahrscheinlich. Es gehört zu den "Vorrechten" (in Wirklichkeit: arterhaltenden Aufgaben) des Alpharüden, daß nur er decken darf. Ein Versuch untergeordneter Rüden, dies ebenfalls zu tun, wäre ein Angriff auf seine Alphastellung, die er gebührend zurückweisen würde. Auf Hunde ist das selbstverständlich nicht ohne weiteres zu übertragen, da es kaum mehr echte Rudelhaltung gibt; ein bunt zusammengewürfelter Haufen "Spaziergehhunde" ist schließlich nicht als Rudel zu bezeichnen, aber selbst dort würde sich sehr schnell herausstellen, welcher Rüde Deine Hündin decken dürfte.

Gruß, Attila

31. Mai 2002 07:33

: Tatsache ist doch, daß fast alle Hündinnenbesitzer, die kastrieren lassen, das tun, weil man damit den (für den Besitzer wohlgemerkt!) unangenehmen Begleiterscheinungen der Läufigkeit aus dem Weg gehen kann.
:
: Ich kenne nur eine einzige Hündin in meiner Umgebung, die wirklich aus medizinischen Gründen (lebensbedrohliche Gebärmutterentzündung) operiert werden mußte.


Hi Eva,

ganz meine Meinung. Die "vorsorgliche" Kastration gilt nicht künftigen (und völlig ungewissen) Krebserkrankungen, sondern den Geschlechtsäußerungen der Hunde: läufige Hündinnen bluten unappetitlich und müssen an der Leine gehalten werden. Also büscheln wir uns den Hund so zurecht, wie es unserer Bequemlichkeit am besten dient.

Leider, leider mußte ich meine Hündin vergangenen Freitag kastrieren lassen: Gebärmuttervereiterung fortgeschrittenen Ausmaßes. Ich habe das sehr bedauert und fürchte mich vor den Folgeerscheinungen. Oft habe ich beobachtet, daß Hündinnen nach einer Kastration apathisch wurden, was bei meiner sehr lebhaften Schäferhündin wirklich ein Jammer wäre. Bereits jetzt zeigt sie, ob Folge der Operation oder Begleiterscheinung der einsetzenden Hormonumstellung, ein deutlich verändertes, gedrücktes Verhalten, das ich so an ihr nicht kannte.

Eine Kastration ist immer eine Verstümmelung, ob aus medizinischen Gründen oder nicht; wenn man sie vermeiden kann, sollte man sie vermeiden.

Gruß, Attila

31. Mai 2002 07:41

Hi Antje,

ausgezeichnet dargestellt, ich kann mich dem nur anschließen.

Was nicht unerwähnt bleiben sollte, sind die Wesensveränderungen der Hunde, die in diesem Forum zwar immer bestritten werden, die ich aber auf Schritt und Tritt beobachte: Rüden werden träge und verfressen, Hündinnen oft geradezu apathisch. Kein Wunder, da doch der gesamte Hormonhaushalt durcheinandergerät.

Bedauerlicherweise mußte ich meine Hündin (SchH I, aus ausgezeichneter Leistungslinie) letzten Freitag kastrieren lassen: Gebärmuttervereiterung fortgeschrittenen Ausmaßes. Bereits jetzt zeigt die Hündin ein ganz eigenartiges, gedrücktes Verhalten (gesenkter Kopf, ständig angelegte Ohren), das ich so überhaupt nicht kannte. Sind das die Folgen der Operation oder setzt jetzt die Hormonumstellung ein? Ich fürchte mich sehr davor, daß aus ihr eine Schlaftablette wird.

Gruß, Attila

31. Mai 2002 07:50

Hallo Attila,

ich denke, das sind eher Nachwirkungen der Operation. Unser einer läge nocht in der Klinik....!

Ich hatte selbst eine kastrierte DSH-Hündin, die nach der Kastration "härter" wurde, im Schutzdienst "zugelegt" hat und auch aggresiver wurde anderen Hündinnen gegenüber.

Viele Grüße

Antje

31. Mai 2002 07:59

Hallo Marion,

nach eigenen, langjährigen Erfahrungen mit Hunden beiderlei Geschlechts - auch von Vereinskollegen und Sportkameraden - würde ich persönlich Tiere, die nicht zur Zucht kommen sollen, IMMER kastrieren. Sie werden - entgegen vieler Aussagen, WEDER FETT noch TRÄGE, wenn sie vernünftig gefüttert, bewegt und gearbeitet werden. Sie arbeiten, ebenfalls entgegen vieler Aussagen, konzentrierter und damit auch besser. Wesensmässig konnte bei voll geschlechtlich ausgereiften Hunden keinerlei Veränderung - AUSSER EINER GRÖSSEREN AUSGEGLICHENHEIT - festgestellt werden. Aber das scheint mir hier im Forum wie mit den BARFERN und FeFu-Fütterern zu sein: ein kleiner Kreis stellt sich als grosse, erfahrene Mehrheit dar, und viele haben keine Lust mehr, sich immer auf die gleichen Diskussionen einzulassen.

Viele Grüsse
elliot




31. Mai 2002 07:54

Hallo Atilla,

hmmm bei meiner Dame hat sich nach der Kastration nichts verändert im Verhalten. Die ist noch genau so bekloppt und aufgedreht wie früher, Gott sei Dank !!

Marion & Luna