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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Und wieder geht's ums Jagen . Sorry!
05. Juni 2002 19:56

Hi Anke,
das ist eine super Idee: Ich werde sofort morgen eine solches Auto erwerben und eine Stoffkatze draufbauen! Wenn die dann auch noch was ganz ekliges versprühen könnte....
Und die wird dann aus Nachbar's Zaun über die Straße laufen... ganz wie im richtigen Leben...
Man, bin ich gespannt, ob meine Jägerin den Trick merkt!
Vielen Dank
Sybille

05. Juni 2002 21:32

: Hallo Inge
:
: Erfolgt der Aufbau sauber an der langen Leine und anschliessend an der Schleppleine so SOLLTE es gar nicht zu 30 min. Ausflügen kommen. Somit hat sich unser Disput über Belohnen beim zurückkommen erledigt. Es würde mich aber doch interessieren wie Du diesem Hund das Jagen abgewöhnen würdest?
: Die Methode mit dem IMMER belohnen beim zurück kommen funktioniert ja offensichtlich bei Nina nicht.
:

Ups-Ewald, ich glaube, Du hast mich mißverstanden bzw. ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Mein Posting war NICHT als Kritik an Dir oder Deiner Meinung gedacht, sondern als Frage, die sich aus heutigem Wissen über Hundeverhalten ergibt. Ich gehe absolut davon aus, dass Du sehr viel Wissen besitzt - gerade deshalb hatte ich Deine Antwort an Werner nicht verstanden und lediglich nachfragen wollen, wie Du das gemeint hattest mit dem "was wird belohnt, das Jagen oder das Zurückkommen.." Also nicht böse sein, war nicht als Angriff auf Dich gedacht!

Zur Sache: wie ich in meiner Antwort an Werner schon geschrieben habe, kenne ich das Problem "jagender Hund" aus eigener Erfahrung. Ich habe in dem Posting auch schon geschrieben, dass ich meinen Hund diesbezüglich recht gut im Griff habe - und dennoch aus Sicherheitsgründen in wildreichem Gebiet an der Leine behalte. Das Riesenproblem beim Jagdverhalten ist doch, dass man nicht wirklich üben kann, es zu unterbinden. Denn das würde ja bedeuten, bewußt eine Jagdsitutation herbeizuführen, um so den Jagdabbruch aufzubauen. Auf dem Prinzip beruht ja letztlich jede Ausbildung. Nun geht das aber logischerweise nicht. Was bleibt ist somit, dem Hund ein verläßliches "Down" auf Entfernung beizubringen. Ein wirklich jagdpassionierter Hund wird sich aber auch damit nur dann beinflussen lassen, wenn man - wie ich schon an Werner geschrieben habe - den allerersten, winzigsten Ansatz (Nase in den Wind oder auf Boden etc.) bemerkt und SOFORT das Kommando gibt. Ist der Hund erstmal im vollen Gallop hinter dem Wild her, hat er die Ohren auf Durchzug gestellt und es ist zu spät. Wer auch in diesem Fall verläßlichen Gehorsam wünscht, der kommt um Starkzwang nicht herum (TT...). Das lehne ich für mich und meine Hunde aber strikt ab. Von den mir zahlreich bekannten jagdlich geführten Hunden wurden übrigens ALLE mit TT ausgebildet - aus gutem Grund! Auch der Dt. Jagdterrier meiner Schwester ging durch diese harte Schule...

Kurz gesagt: die Ausbildung mit Schleppleine bringt nur bei solchen Hunden einen verläßlichen Gehorsam, die eh nicht sehr jagdpassioniert sind. Bei allen anderen ist sie zwar ein hervorragendes Mittel, um einen guten Grundgehorsam zu erreichen, aber zur tatsächlichen Unterbindung einer Jagdleidenschaft eignet sie sich letztlich genauso wenig wie alle anderen ethsich vertretbaren Methoden. Denn wie gesagt: es fehlt die Möglichkeit der bewußt ausgelösten und vom HF gesteuerten Jagdverleitung. Nur dann hätte man wirklich die Möglichkeit, den Jagdabbruch zu üben. (Deshalb auch meine im Posting an Werner angestellten Überlegungen hinsichtlich der Verwendung des "künstlichen Hasen"winking smiley.

Übrigens: ich stimme völlig mir Dir darin überein, dass ein Hund beim Zurückkommen nur dann belohnt werden sollte, wenn dem ein Kommando vorausging (und ein vollausgebildeter Hund wird von mir auch nicht jedesmal belohnt; die Belohnung wird sonst zu berechenbar für den Hund!) Einen Hund, der nach unerlaubtem Entfernen zurückkommt, ignoriere ich völlig - mache dann aber nach einigen Minuten irgendeine UO mit ihm, damit er sich ein Lob verdienen kann. Was dagegen NIEMALS geschehen sollte ist, den Hund beim Zurückkommen zu strafen - auch nicht, wenn er von einer Jagd zurückkommt! Nur darum ging es mir.

Was den speziellen Fall von Nina angeht: die Hündin kam als Fundtier zu ihrem Halter, war bereits erwachsen und hatte offensichtlich zu einem großen Teil von der Jagd leben müssen. Somit erübrigt sich die Überlegung, dass es bei einem korrekten Aufbau mittels Schleppleine erst gar nicht zu Jagdausflügen hätte kommen dürfen. Diese Hündin hat bereits Jagderfahrung, und bekannterweise ist Jagen - mit oder ohne Jagderfolg - ein selbstbelohnendes Unterfangen: ein Hund, der mehrmals gejagt hat - erst recht, wenn von Erfolg gekrönt - wird kaum noch von diesem Tun ablassen. Meine Antwort auf Deine Frage lautet daher: ich sehe KEINE Möglichkeit mehr, Nina das Jagen gänzlich zu verleiden (falls man nicht auf TT ausweichen will).

Liebe Grüße
Inge + BC

05. Juni 2002 21:38

: Hallo Inge,
:
: : Was soll diese Frage??? Es dürfte eigentlich inzwischen hinlänglich bekannt sein, dass Hunde a) nur Handlungen miteinander verknüpfen können, die in einem zeitlichen Rahmen von ca. 2-3 Sekunden liegen...........(und fortlaufend)
:
: *hmmm* ganz so einfach ist das vielleicht doch nicht! Lies mal meine Antwort auf Ewald! Was meinst du dazu???
:

Hi Alex,

habe gerade in meiner Antwort an Ewald genau dasselbe geschrieben :-) Natürlich lobe ich einen Hund nur dann, wenn er AUF KOMMANDO zurückkommt. Kommt er dagegen nach unerlaubtem Entfernen zurück, ist diesem Zurückkommen ja gar kein Kommando vorausgegangen - also wird auch nicht gelobt, sondern total ignoriert. Es ging mir nur darum, dass man auf keinen Fall STRAFEN darf! Denn die Überlegung ist eigentlich eine ganz einfache: wie gewöhne ich dem Hund ab, zu mir zu kommen? Indem ich ihn bei der Annäherung strafe. Tja, da wundern sich dann manche Hundehalter, warum ihre Vierbeiner nur noch zögerlich kommen oder gerade immer so außer Reichweite bleiben...

Gruß
Inge + BC

06. Juni 2002 07:22

Guten Morgen Inge,

:Es ging mir nur darum, dass man auf keinen Fall STRAFEN darf!

Da sind wir uns natürlich einig smiling smiley))

Grüsse Alex

06. Juni 2002 10:55

Hallo Inge

Um eins vorweg zu nehmen, ich bin ein Gegner von Tele-Tak und anderen funkenen Hilfsmitteln. Bei uns in der Schweiz sind diese "Hilfsmittel" auch generell verboten, benutzt werden sie aber trotzdem.

Ganz verleiden, da stimme ich Dir bei, geht nicht mehr! Down ist ein sehr gutes Kommando, braucht aber wieder einen Aufbau in der freien Natur.
Ein Tip zum Thema Jagdsituation bewusst herbeiführen: Frag mal Deinen Wildhüter, oder wie der auch immer in Deutschland heisst (Feldwaldwiesenvollzugsbeamter des Landratsamts o.ä?????), wo die Wildwechsel sind. Dort hat es immer Spuren und zu den richtigen Tageszeiten auch Wild. An diesen Plätzen kann man ganz gut üben, anfangs natürlich sehr harzig, weil der Hund nun wirklich bis zum Abwinken im Jagdtrieb steht. Hier kann er aber auch lernen, dass Down wirklich Down ist und nicht vielleicht doch noch ein Platz mit Schnüffeln. Ein Alternative ist vielleicht noch den Hund nicht auf ein verbales Kommando zu trainier, also "Down", sondern auf Pfiff. Dies hat den grossen Vorteil, dass man auf eine grössere Distanz einwirken kann.

Ich habe mir auch die Seite angeschaut auf der die Methode beschrieben wird "mit dem Hund zu jagen". Mein alter Ausbilder hat uns einmal beigebracht wie man dem Hund eine Ersatzbeute (Ball, Beisswurst o.ä) schmackhafter machen kann als die verbotene Jagd. Hat gut funktioniert und sah ganz ähnlich aus. Hier ist einfach der Hacken, den Jagdtrieb in einen Beutetrieb umzuwandeln. D.h. am Anfang nur beim Hundeführer Zerrspiele machen und nichts mehr wegwerfen (Jagdtrieb). Hat er das zu Hause oder auf dem Hundeplatz kapiert, könnte man auf einem Wildwechsel üben, üben und nochmals üben. So könnte es vielleicht klappen. Zwischendurch aber immer aus heiterem Himmel ein Down, damit er nicht aus der Uebung kommt. Was meist Du ?????

Gruss Ewald

06. Juni 2002 13:24

Hi Yna,

wo Du das gerade so schön beschrieben hast fällt mir eine Geschichte aus Ricos wilder Jugend ein:

Rico mit damals noch ungezügeltem Jagd"trieb" hetzt mit noch anderen Hunden quer über einen Sportplatz Richtung Kaninchen - eine DSH aus der Gruppe läuft recht weit vorne, als ihr Frauchen sie abpfeift, woraufhin sie im großen Bogen zu uns zurückkehrt - alle anderen Hunde ihr nach...

Die Gesichter der Jäger wie Rico waren Gold wert, als sie wieder vor uns statt vor irgendwelchem Wild standen...er ist dieser Hündin nie wieder in jagdlicher Ambition gefolgt, denn in dem Fach hatte sie in seinen Augen wohl gnadenlos versagt...

Ich kann mir daher auch nicht vorstellen, dass die Idee mit dem hütenden BC irgendwie klappen könnte. Auch auf den Drückjagden finden die echten Jagdhunde es mehr als lästig, wenn meine DSH ihnen den Weg abschneidet und sie zum Spielen auffordert - da wird dann fix geknurrt evtl. auch abgeschnappt und spätestens dann trollt sie sich und der Jagdhund geht weiter seiner Aufgabe nach...

Aber praktisch wäre es schon, wenn man per Hütehund Jagdhunde kontrollieren könnte :-)

salü
Anke