Hallo, Me!
"Da sind wir wieder mal verschiedener Meinung ;-))"
Waren wir schonmal verschiedener Meinung? Ich schreibe erst das 2. Mal in diesem Forum. Du meinst wahrscheinlich eine andere Claudia, es gibt ja mehrere. :-))
": Wenn ich an dem Platz meines Hundes vorbeigehe und er mich anknurrt, dann macht er das nicht ohne Grund: In den meisten Fällen die ich kenne, wo ein Hund seine Ressourcen verteidigt (sei es das Futter, sein Platz, ein Spielzeug) hat der Hund schlicht und ergreifend kein Vertrauen zu seinem Halter oder dem betreffenden Menschen.
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: Entsprechend JA: Ich würde es ignorieren und dem Hund so die Sicherheit geben, dass es für mich ok ist, dass er auf diesem Platz liegt und ich ihm diesen IN DEM MOMENT nicht streitig machen möchte - so wird der Hund nach einiger Zeit erkennen, dass er sich durch mich nicht bedroht fühlen muß - denn gehe ich in diesem Moment zum Hund hin und knall ihn auf den Rücken, habe ich seine Meinung die er von mir hat (nämlich dass er mir nicht trauen kann, weil ich ihm seine Ressourcen streitig machen will) bestätigt und ich baue kein Vertrauen auf, sondern eher noch aufs heftigste ab..."
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Deine Theorie finde ich sehr gefährlich. Die meisten Hunde, die ich kenne, die ihr Futter oder Spielzeug verteidigen, tun dies keinesfalls aus Unsicherheit und fehlendem Vertrauen, sondern aus reiner Dominanz.
Wenn Du in so einem Fall das Verhalten Deines Hundes ignorierst, kannst Du ganz schön auf die Nase fallen...!
Ignoranz dem Hund gegenüber ist eine sehr erfolgreiche Sache, wenn man sie richtig einsetzt.
In Deinem Beispiel (Hund knurrt auf seinem Platz, wenn Du ignorierend vorbeigehst), würde ich als Hund denken: "Ja, mei, ist die schnell einzuschüchtern".
Insofern würdest Du dem Hund nicht die Sicherheit geben, wie Du schreibst "dass es o.k. ist, dass er auf dem Platz liegt und dass Du ihm diesen nicht streitig machen möchtest, damit er Dir vertrauen kann", sondern Du würdest ihm die Sicherheit geben "Ich als Hund habe dem Menschen gezeigt, wer hier zu sagen hat. Alleine mein Knurren reicht aus, um meinen Platz zu verteidigen"
Der "Alphawurf", wie Du ihn nennst, ist kein "auf den Rücken knallen", sondern ein ruhiges "auf den Rücken drehen". Wenn die Rangordnung einigermaßen geklärt ist, wird sich der Hund schon von alleine auf den Rücken drehen, wenn Du ihn in der entsprechenden Situation nur ansiehst, weil er dieses "Signal" versteht.
Mein Hund war, als ich ihn bekam, ein grauenhafter "Jäger". Alles, egal ob Vogel, Kaninchen oder Katze wurde gejagt.
Andere Hunde wurden blöd angemacht. Manche Menschen wurden angebellt.
Ich habe ihm durch das ruhige "auf den Rücken drehen" gezeigt, dass ich sein Verhalten nicht in Ordnung finde. Ich habe an ihm noch nie klassische, harte Erziehungsmethoden getestet und immer in ruhigem Ton mit ihm geredet.
Inzwischen kommt er von alleine zu mir und läuft neben mir, sobald wir einem Spaziergänger, Fahrradfahrer oder anderen Hunden begegnen.
Er hat mich verstanden...trotzdem testet er mich natürlich jeden Tag auf´s Neue...
Ein Beispiel habe ich noch:
Ich war vor einiger Zeit mit einem Rottweiler-Mix (nicht mein eigener Hund, aber er mochte mich sehr) alleine auf einem Hundeplatz und wollte mit ihm etwas trainieren.
Dieser Hund ist sehr dominant.
Zunächst ließ ich ihn etwas laufen, da er nur gewohnt war, an der Leine zu gehen und ich ihn toben lassen wollte.
Als ich anfing, mit ihm etwas zu üben, sprang er mich an, sein Kopf fast auf meiner Gesichtshöhe und zeigte mir alle 42 schneeweißen Zähne. Ich war alleine auf dem Platz, was sollte ich tun?
Ich habe ihn genommen, auf den Boden gedrückt und so lange gewartet, bis er sich entspannte.
Wir hatten danach nie mehr Probleme miteinander. Er hat mich als "ranghöher" akzeptiert.
Seine Besitzer jedoch sind solchen Situationen aus dem Weg gegangen und haben sein dominantes Verhalten "IGNORIERT". Sie mussten ihn weggeben...
Hätte ich sein Verhalten auf dem Hundeplatz auch ignorieren sollen??? Da wäre ich sehr unglaubwürdig gewesen, oder?
Einen unsicheren Hund kann man relativ schnell erkennen. Hier muss man natürlich sehr einfühlsam vorgehen. Aber das "auf den Rücken legen" ist keine harte Methode. Im Gegenteil. Gerade ein ängstlicher Hund braucht Sicherheit, er braucht einen "Rudelführer" auf den er sich absolut verlassen kann.
Durch Dein o.g. Ignorieren (Korb) denke ich, würdest Du ihn nur weiter verunsichern oder ggfls. richtig aggressiv werden lassen, weil Du Dich ja hast einschüchtern lassen.
Viele Grüße
Claudia