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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Bin fix und fertig
04. Juni 2002 14:47

Hi,

ignorieren :-)).

Ich halte - egal wie groß der Hund ist - die Empfehlung "Alpha-Wurf" oder auf den Rücken legen (ist ja egal wie man das nennt)für schlicht gefährlich.
Wenn man das falsch macht wird man mit wahrscheinlich - wenn der Hund wirklich aus Dominanz so reagiert - gebissen und ich gehe davon aus, daß Leute wo es soweit gekommen ist eben NICHT die Experten sind die erst dann loslassen wenn es ungefährlich ist.

Ausserdem ist das keine "hündische Strafe" - oder hast Du schon einen Hund gesehen der "alphawirft" ? Da ist es so, daß der Unterlegene sich von selber "alphawirft" = auf den Rücken rollt und den Überlegenen so beschwichtigt !! um seine (die des Überlegenen) Aggression zurückzufahren.
Auf den Rücken legen ist ein Calming signal - keine Strafe !
Und siehe oben - wenn der Hund eben keine Beschwichtigung ausdrücken WILL - dann herzlichen Glückwunsch :-((.
Ich kenne einen Fall von einem Hovawart, da hat der Mann eine halbe Ewigkeit auf dem Hund gelegen und nur durch das Eingreifen seiner Frau ist er unbeschadet aus der Situation rausgekomen. Daher meine Meinung: Finger weg !
Egal ob der Hund nun so klein ist, daß er einem nicht ernsthaft gefährlich werden kann - es ist keine sinnvolle Maßnahme.

Liebe Grüße
Gabi, nie in der Versuchung Hunde durch die Gegend zu rollen


04. Juni 2002 14:46

Hallo Claudia,
deine Tips sind ja ganz gut, bis auf das auf den Rücken drehen.
Ich habe es als ich meinen Hund bekommen habe auch so gemacht (wurde mir auch geraten) .Ich legt ich auf den Rücken und wartete bis er mit dem knurren aufhört.
Ich wartete 5 Minuten! Bis ich aufgab ! Seitdem hattte mein Hund 1 Jahr Angst vor mir!
Ich habe später festgestellt das es Angst/ Unsicherheit war weshalb er knurrte.
Bitte rate niemanden deren Hund du nicht kennst den Hund auf den Rücken zu legen! Es kannn auch voll daneben gehen.
Besser eine gute Hundeschule empfehlen!
Liebe Grüße
Simone

04. Juni 2002 14:50

Hi,

na wenigstens Glück im Unglück :-)))

Aber da sieht man es wieder *ächz*, Kinder können einfach nicht hören :-))

Na in Zukunft weißt Du wenigstens Bescheid und kannst was ernsteres abwenden.

Liebe Grüße
Gabi, die es gut findet, daß ihr auf jeden Fall zu Eurem "Problemkind" steht

04. Juni 2002 16:17

: Hallo Claudia,

: Es ist für den Hund ein sehr klar verständliches Signal. Was würdest Du denn tun, wenn Dich Dein Hund anknurrt, wenn Du an seinem Korb vorbeigehst??? Schlagen, ignorieren?

Da sind wir wieder mal verschiedener Meinung ;-))

Wenn ich an dem Platz meines Hundes vorbeigehe und er mich anknurrt, dann macht er das nicht ohne Grund: In den meisten Fällen die ich kenne, wo ein Hund seine Ressourcen verteidigt (sei es das Futter, sein Platz, ein Spielzeug) hat der Hund schlicht und ergreifend kein Vertrauen zu seinem Halter oder dem betreffenden Menschen.

Entsprechend JA: Ich würde es ignorieren und dem Hund so die Sicherheit geben, dass es für mich ok ist, dass er auf diesem Platz liegt und ich ihm diesen IN DEM MOMENT nicht streitig machen möchte - so wird der Hund nach einiger Zeit erkennen, dass er sich durch mich nicht bedroht fühlen muß - denn gehe ich in diesem Moment zum Hund hin und knall ihn auf den Rücken, habe ich seine Meinung die er von mir hat (nämlich dass er mir nicht trauen kann, weil ich ihm seine Ressourcen streitig machen will) bestätigt und ich baue kein Vertrauen auf, sondern eher noch aufs heftigste ab...

Liebe Grüße,
Me (die sich Gabi voll anschließt)

05. Juni 2002 06:53

Hallo, Me!

"Da sind wir wieder mal verschiedener Meinung ;-))"

Waren wir schonmal verschiedener Meinung? Ich schreibe erst das 2. Mal in diesem Forum. Du meinst wahrscheinlich eine andere Claudia, es gibt ja mehrere. :-))


": Wenn ich an dem Platz meines Hundes vorbeigehe und er mich anknurrt, dann macht er das nicht ohne Grund: In den meisten Fällen die ich kenne, wo ein Hund seine Ressourcen verteidigt (sei es das Futter, sein Platz, ein Spielzeug) hat der Hund schlicht und ergreifend kein Vertrauen zu seinem Halter oder dem betreffenden Menschen.
:
: Entsprechend JA: Ich würde es ignorieren und dem Hund so die Sicherheit geben, dass es für mich ok ist, dass er auf diesem Platz liegt und ich ihm diesen IN DEM MOMENT nicht streitig machen möchte - so wird der Hund nach einiger Zeit erkennen, dass er sich durch mich nicht bedroht fühlen muß - denn gehe ich in diesem Moment zum Hund hin und knall ihn auf den Rücken, habe ich seine Meinung die er von mir hat (nämlich dass er mir nicht trauen kann, weil ich ihm seine Ressourcen streitig machen will) bestätigt und ich baue kein Vertrauen auf, sondern eher noch aufs heftigste ab..."
:

Deine Theorie finde ich sehr gefährlich. Die meisten Hunde, die ich kenne, die ihr Futter oder Spielzeug verteidigen, tun dies keinesfalls aus Unsicherheit und fehlendem Vertrauen, sondern aus reiner Dominanz.
Wenn Du in so einem Fall das Verhalten Deines Hundes ignorierst, kannst Du ganz schön auf die Nase fallen...!

Ignoranz dem Hund gegenüber ist eine sehr erfolgreiche Sache, wenn man sie richtig einsetzt.
In Deinem Beispiel (Hund knurrt auf seinem Platz, wenn Du ignorierend vorbeigehst), würde ich als Hund denken: "Ja, mei, ist die schnell einzuschüchtern".
Insofern würdest Du dem Hund nicht die Sicherheit geben, wie Du schreibst "dass es o.k. ist, dass er auf dem Platz liegt und dass Du ihm diesen nicht streitig machen möchtest, damit er Dir vertrauen kann", sondern Du würdest ihm die Sicherheit geben "Ich als Hund habe dem Menschen gezeigt, wer hier zu sagen hat. Alleine mein Knurren reicht aus, um meinen Platz zu verteidigen"

Der "Alphawurf", wie Du ihn nennst, ist kein "auf den Rücken knallen", sondern ein ruhiges "auf den Rücken drehen". Wenn die Rangordnung einigermaßen geklärt ist, wird sich der Hund schon von alleine auf den Rücken drehen, wenn Du ihn in der entsprechenden Situation nur ansiehst, weil er dieses "Signal" versteht.

Mein Hund war, als ich ihn bekam, ein grauenhafter "Jäger". Alles, egal ob Vogel, Kaninchen oder Katze wurde gejagt.
Andere Hunde wurden blöd angemacht. Manche Menschen wurden angebellt.
Ich habe ihm durch das ruhige "auf den Rücken drehen" gezeigt, dass ich sein Verhalten nicht in Ordnung finde. Ich habe an ihm noch nie klassische, harte Erziehungsmethoden getestet und immer in ruhigem Ton mit ihm geredet.
Inzwischen kommt er von alleine zu mir und läuft neben mir, sobald wir einem Spaziergänger, Fahrradfahrer oder anderen Hunden begegnen.
Er hat mich verstanden...trotzdem testet er mich natürlich jeden Tag auf´s Neue...

Ein Beispiel habe ich noch:

Ich war vor einiger Zeit mit einem Rottweiler-Mix (nicht mein eigener Hund, aber er mochte mich sehr) alleine auf einem Hundeplatz und wollte mit ihm etwas trainieren.
Dieser Hund ist sehr dominant.
Zunächst ließ ich ihn etwas laufen, da er nur gewohnt war, an der Leine zu gehen und ich ihn toben lassen wollte.
Als ich anfing, mit ihm etwas zu üben, sprang er mich an, sein Kopf fast auf meiner Gesichtshöhe und zeigte mir alle 42 schneeweißen Zähne. Ich war alleine auf dem Platz, was sollte ich tun?
Ich habe ihn genommen, auf den Boden gedrückt und so lange gewartet, bis er sich entspannte.

Wir hatten danach nie mehr Probleme miteinander. Er hat mich als "ranghöher" akzeptiert.
Seine Besitzer jedoch sind solchen Situationen aus dem Weg gegangen und haben sein dominantes Verhalten "IGNORIERT". Sie mussten ihn weggeben...

Hätte ich sein Verhalten auf dem Hundeplatz auch ignorieren sollen??? Da wäre ich sehr unglaubwürdig gewesen, oder?

Einen unsicheren Hund kann man relativ schnell erkennen. Hier muss man natürlich sehr einfühlsam vorgehen. Aber das "auf den Rücken legen" ist keine harte Methode. Im Gegenteil. Gerade ein ängstlicher Hund braucht Sicherheit, er braucht einen "Rudelführer" auf den er sich absolut verlassen kann.
Durch Dein o.g. Ignorieren (Korb) denke ich, würdest Du ihn nur weiter verunsichern oder ggfls. richtig aggressiv werden lassen, weil Du Dich ja hast einschüchtern lassen.


Viele Grüße
Claudia

05. Juni 2002 06:31

Hallo Claudia,

: Wieso meinst Du, dass das "auf den Rücken legen" nichts bringt?

Ich glaube auch, daß es etwas bringt. Man sollte aber auch wissen, wie es zu machen ist. Daher dringend Hundeschule aufsuchen, natürlich nicht nur wegen dem auf den Rücken legen!
Das mit dem Vertrauensaspekt, dazu mache ich es ja genau auch, damit der Hund auch (Betonung auf AUCH, unter anderen vielen vertrauenaufbauenden Übungen und Selbstverständlichkeiten) in dieser Situation lernt, daß ihm eben nichts passiert und er sich auch in dieser Situation entspannen kann. Ich muß natürlich alle anderen Hunde oder Personen o.ä. in dieser Situation fernhalten, er darf sich keinesfalls irgendwie bedrängt fühlen.

Das mit dem Körbchen würde ich auch anders machen, ich würde mich kommentarlos neben ihn setzen. Dann nach einiger Zeit wieder aufstehen und den Hund ganz fest loben.

Aber dennoch sollte dringend eine Hundeschule aufgesucht werden, damit sowas nicht nochmal passiert.

Grüße
ClaudiaII