Auf den Rücken drehen/Alphawurf""
06. Juni 2002 14:37

Hallo Ingo

: : Also, wenn du oder sonst irgendjemand mal eingegriffen habt, wenn die Hunde geschüttelt haben, wissen sie, dass sie es eigentlich nicht sollen. Ich glaube kaum, dass du daneben stehen würdest und nicht eingreifst, oder?
:
: So schnell kann man manchmal gar nicht eingreifen. Und wenn man dann vor Ort ist hat sich das meiste schon erledigt.

Hm, also, wenn deine Hunde in eine Beißerei geraten, bis du soweit weg, um nicht eingreifen zu können?

: : Ich denke schon, dass deine Hunde "wissen", dass sie nicht töten "dürfen".
:
: Ja, ich habe ihnen das mal in einer ruhigen Stunden erklärt und sie haben das auch eingesehen.

Komisch... und das funktioniert *ggg*. Meine musste ich leider richtig erziehen, dass sie draußen z.B. keine Hasen oder Katzen jagen ;-)
Ebenso verhält es sich mit Rangkämpfen.
:
: : In einem normalen Rudel werden Beschwichtigungssignale eingesetzt (was man bei normal sozialisieren Hunden sehr gut beobachten kann). Ein ranghöherer Hund muss in den seltesten Fällen aggressiv gegenüber einem rangniedrigeren Hund vorgehen. In solchen Fällen ist ein Schütteln von den Verhaltensforscher nicht erkannt worden.
:
: Selten stimmt aber es kommt vor und von mir ist es schon des öfteren beobachtet worden und nicht nur bei einem Hund.

Ich habe auch nicht gesagt, dass es niemals vorkommt. Ein gut funktionierendes Rudel setzt dafür jedoch in den seltesten Fällen die Energie ein. Und wo bitte, kann man in der heutigen Zeit wirklich gut sozialisierte Hunderudel sehen?
:
: : Das Schütteln signalisiert eine Tötungsabsicht.
:
: Hat irgend ein schlauer Autor geschrieben und alle plappern es nach.

Ein Autor???
Sorry, aber warum wird dann z.B. bei der Welpenerziehung diese Methode nicht angewandt; eine Hundemutter würde niemals ihren Welpen so erziehen.

: : Deshalb ist es auch z.B. fatal, wenn ein Hundehalter seinen Hund als Bestrafung schüttelt. Für den Hund bedeutet das nur, eh, der will mich töten, schafft es aber nicht. Klar, wenn ein Hund nur mit Härte erzogen wird, verpackt der das. Es handelt sich dann aber meistens um Hunde, die anschließend mit eingezogenem Schwanz hinter ihrem Besitzern "herkrauchen".
:
: Körperlicher Zwang (emotionslos) wird von Hunden meist besser verkraftet als mentaler Zwang unabhängig davon, ob ein Hund sensibel ist oder nicht. Das habe ich beobachtet.

Definiere bitte körperlichen emotionslosen Zwang. Den Überfanggriff setze ich z.B. auch jetzt noch ein.

Viele Grüße von
Flocke & Rasselbande

06. Juni 2002 14:43

Huhu *g*

: Schon wieder quatsch. Natürlich nehmen ranghöhere Tiere den rangniedrigeren das Futter weg. Mein ranghöherer Rüde wechselt die Näpfe wie es ihm passt und die rangniedrigere Hündin muß ausweichen und zusehen, daß sie dann aus dem übriggbliebenen Napf frißt. Allerdings läßt er sich durchaus auch mal einen Kauknochen von der Hündin klauen, wenn er keine Lust mehr drauf hat.

Wie schon geschrieben, ist eine Versuchsreihe gestartet worden, wobei der Omega dem Alpha das Futter nicht überlassen hat und der Alpha die Individualgrenze eingehalten hat. Wenn dein Hund es nicht macht (was übrigens bei sehr vielen Hunden so ist) heißt es noch lange nicht, dass es Quatsch ist, oder? Mein Rüde z.B. liebt seinen Ball über alles, würde aber niemals versuchen, einem anderen Hund den Ball abzunehmen, wenn dieser Hund den Ball bekommt.

: Mein Hund ist übrigens normal sozialisiert....kann auch problemlos mit fremden Rüden und Hündinnen laufen...nicht das da Zweifel aufkommen.

Wie sind denn dann die Situationen, bei denen deine Hunde rangniedrigere Hunde packen und schütteln? Das interressiert mich jetzt wirklich.

Gruß
Flocke

06. Juni 2002 14:51

Hallo Kaya,

: Da hab ich immer ein bißchen Probleme damit: "In einem normalen Rudel". Was für ein Rudel? Wölfe? Davon reden wir hier nicht. Hunde? Ein freilebendes Hunderudel, wo kein Mensch in die Rangordnung reinpfuscht? Ich glaube, ich bin noch keinem Rudel Goldies begegnet. Irgendwie hinken die Vergleiche immer ein bißchen.

Also, da kann ich dir zustimmen. Jedoch sind die Hunde in der Lage, mit uns Menschen ein "Mensch-Hund-Rudel" zu bilden. Wenn wir Menschen es zulassen. Ebenso gibt es aber Verhaltensweisen, die man zwischen den Hunden ersehen kann, die auch das bestätigen, was Verhaltensforscher in ihren Büchern berichten.

: Abgesehen davon hat mein Rüde beim Spiel (!) mit seiner Lieblingsfreundin sich auch schon von ihr schütteln lassen. Und das war definitiv weder Tötungsabsicht noch "Ich darf es nicht zu Ende führen", sondern einfach Teil des Spiels. Wurde auch so aufgenommen.

Vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Ich habe vom aggressiven Verhalten gesprochen. Wenn ich mit meinen Hunden spiele und dabei knurre (was die Hunde ja auch machen), fassen die Hunde das auch nicht als Aggression auf, sondern als das, was es ist - Spiel. Wenn ich natürlich einen Hund vorher fixiere und ihn dann anknurre, erkennt der Hund schon, dass es sich nicht um ein Spiel handelt.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlich ausgedrückt.

Viele Grüße von
Flocke & Rasselbande


06. Juni 2002 15:03

*grins* auch Hunde haben Schutzengel (unter anderem Dich) und auch Schutzengeln ist manchmal nach schmunzeln, denke ich mal!

P.S. - hat er es denn geschafft vor dem Hexenschuß?
Was für ein braver Hund, gut sozialisierter Hund, falls ja...
Hat das arme Tier einen Schaden davongetragen dabei?
(medizinisch meine ich, Kreuzbandverletzung oder Bruch vom Lachen oder so?)

Seit übrigens in der WSS ein übermütiger Labi nach einem Räuspern von mir über etwa 5 Meter angesaust kam, um sich neben mir grinsend, freundlich entspannt auf den Rücken zu legen, sehe ich das mit der sogenannten 'passiven Unterwerfung' auch nochmal mit anderen Augen - passiv war da nicht viel dran an diesem Junghundekommentar: 'Tschuldigung, Fehler, soll nicht wieder vorkommen' habe ich das mal interpretiert (sie mobbte gerade mal wieder, war vorher einmal ohne Alpharoll oder Alphagriff einfach festgehalten worden - Auszeit, wie bei Check/Bankstrafe beim Eishockey oder so...)- und ich merkte mit Erstaunen, dass man als Alpha am Platz nun wirklich nicht viel Gebrüll oder action braucht....

Liebe Grüsse
Wiebke

06. Juni 2002 14:58

Hallo Tanja,

: : Deshalb ist es auch z.B. fatal, wenn ein Hundehalter seinen Hund als Bestrafung schüttelt. Es handelt sich dann aber meistens um Hunde, die anschließend mit eingezogenem Schwanz hinter ihrem Besitzern "herkrauchen".
:
: Ich habe meine Hündin (gerade im Welpenalter) sehr oft am Nacken gepackt und geschüttelt, aber sie hat heute trotzdem ein super und v.a. sehr sehr vertrauensvolles Verhältnis zu mir und "kraucht" kein bißchen hinter mir her!
: Und ich kann nicht behaupten, dass sie ein besonders "harter " (was auch immer das bedeuten soll) Hund ist!

Nicht harter Hund sondern harte Erziehung ;-)
Es gibt wirklich Hunde, die von Welpenalter an so erzogen werden und die, trotzdem es nicht hundegerecht ist (weil eine Hundemutter niemals ihren Welpen schütteln würde), gut damit klar kommen, weil sie von ihrem Halter kein anderes Verhalten kennen. In den meisten Fällen kann man jedoch in Stress-Stituationen dann erkennen, ob ein Hund "seinen" Menschen jederzeit vertraut.

Wenn dein Hund dir überall hin folgt, z.B. von Anfang an ohne "nachdenken" zu müssen über Abluftgitter folgt oder ähnliches tut, dann hast du wirklich einen Hund, der dir vertraut :-)

Liebe Grüße von
Flocke & Rasselbande

:
: Viele Grüße
: Tanja


06. Juni 2002 15:02

Hi,
"
: Aber bereits im Verhaltensrepertoire festgelegte Handlungen, wie z.B. Nackenschütteln = Töten von Beute falsch einzusetzen (=Strafe)ist natürlich eine harte Nuß für den Hund.
D.h. aber nicht, dass es nicht geht...warum sollte es denn auch nicht gehen?"

Aber hier versuchst Du eine INSTINKThandlung umzupolen.
Ob DAS abschließend wirklich FUNKTIONIERT = eine Sache wird durch eine andere ersetzt, das weiß ich ehrlich gesagt nicht, kann es mir aber schwer vorstellen.
Und daher würde ich es nicht ausprobieren wollen - Du ja auch nicht mehr *ggg*

"Kennst Du (irgendwer?) denn wirklich Hunde bei denen es Schäden hervorgerufen hat?? Ganz objektiv ohne Einfärbung, weil ich in die eine oder andere Richtung argumentieren will?"

Soll ich mal SEHR provokant darauf antworten ? Ja ich tu es.
Wenn ich mir die "Parade des Schreckens" = viele Hundehalter die man so trifft ansehe und mal ein paar Worte mit manchen wechsle - dann würde ich sagen: Die merken das gar nicht !
Die erkennen die simpelsten Dinge nicht - wie dann sowas ?? *argl*
Und wenn, woher sollen sie wissen wo es herkommt ? Weil, sie wissen ja gar nicht, daß sie was falsch gemacht haben...............

Wer weiß wo manche gravierenden Probleme ihren Ursprung genommen haben ? Warum manche Hunde panisch ins Tierheim kommen ? etc.

Nachdenkliche Grüße
Gabi


"