Auf den Rücken drehen/Alphawurf""
07. Juni 2002 00:59


: : Die von Dir vorgeschlagenen Massnahmen würden nur etwas bringen, wenn Mensch selbstbewusst auftritt, im Wissen der Boss zu sein. Und dann sind wir wieder soweit, dass diese ganzen Massnahmen nicht gebraucht werden. Verstehst Du, was ich meine?
:
: Natürlich sollte man im Umgang mit seinem Hund immer selbstbewusst auftreten. Wie du schon sagst, machen das nicht alle Hundebesitzer. Aber was nützt ein selbstbewusstes Auftreten, wenn der Hund trotzdem alles darf und nicht in seine Schranken verwiesen wird.


Hallo Flocke,

Cindys Anmerkung (1. Zitat) geht in die richtige Richtung. Und daher zeigt Deine Antwort (2. Zitat) genau das Problem auf, um das es geht: selbstbewusste, in sich ruhende Menschen haben es gar nicht nötig, selbstbewusst aufzutreten. Verstehst Du den Unterschied? Wer wirklich selbstbewusst, wirklich "dominant" ist, der hat es nicht nötig, so zu tun als ob. Und genau diesen Unterschied bemerken Hunde sehr deutlich! Ein selbstbewußter Mensch hat es nicht nötig, den Hund ständig in seine Schranken zu weisen, er kann es sich durchaus leisten, alles ziemlich locker anzugehen - und wird dennoch nie Rangordnungsprobleme haben. Ganz einfach, weil der Hund die Souverenität seines Halter deutlich spürt und sich danach richtet.

Wer es dagegen nötig hat, selbstbewusst "aufzutreten" (man beachte des Wortes tiefere Bedeutung: ein Schauspieler "tritt auf" und gibt dabei vor, etwas zu sein, was er nicht ist, spielt also eine Rolle), dem fehlt eben genau das Selbstbewußtsein, das einen Rudelführer ausmacht. Ein solcher Hundehalter ist allerdings auf die "Krücken" angewiesen, dies es ihm ermöglichen sollen, seine sehr wackelige Position an der Rudelspitze zu halten. Und zu diesen Krücken gehören dann all die sattsam bekannten Maßnahmen wie z.B. als erster durch die Tür gehen usw. usw.

Ansonsten stimme ich mit Dir überein, was die Einschätzung von Nackenschüttlern & Co. angeht.

Gruß
Inge + BC



07. Juni 2002 05:48

hallo bri !

: ich selbst will das ja gar nicht machen, im gegenteil ich wollte :eigentlich möglichst viele postings dafür, dass es nicht viel sinn :macht, demnach also un-sinn ist. und ich dachte wenn ich die frage soo :stelle, dann klappt es auch mit den postings, was es ja auch tat;-))

Dann hast du ja dein Ziel erreicht.
Allerdings solltest du zukünftig bedenken, daß die Teilnehmer hier solche Fragen ziemlich erst nehmen und ernstes Interesse an Aufklärung haben. Sie haben Dir hier ihre Zeit geschenkt und sich echt bemüht.
Jetzt hinterher zu sagen, daß du das gar nicht so machen willst, sondern nur eine Diskussion erreichen wolltest, ist schon ziemlich seltsam und für manche auch ärgerlich.

Gruss
Eve


07. Juni 2002 06:00

Hallo Inge,
ich habe noch eine Frage zu dieser Deiner Aussage:
:Wer wirklich selbstbewusst, wirklich "dominant" ist, der hat es nicht nötig, so zu tun als ob. Und genau diesen Unterschied bemerken Hunde sehr deutlich! Ein selbstbewußter Mensch hat es nicht nötig, den Hund ständig in seine Schranken zu weisen, er kann es sich durchaus leisten, alles ziemlich locker anzugehen - und wird dennoch nie Rangordnungsprobleme haben. Ganz einfach, weil der Hund die Souverenität seines Halter deutlich spürt und sich danach richtet.
= Wäre diese Aussage die Erklärung dafür, dass ich weit und breit die einzige Person bin, bei der Ben nicht anschlägt? Sogar bei meiner Tochter und meinem Freund fängt er an zu bellen, nur nicht bei mir...
Und übrigens: ich schrieb ja (irgendwo yawning smiley)), dass ich auch ab und an den "Alpha-Wurf" praktiziere, wenn Ben über´s Ziel hinausschießt, aber dank Yorkies und Euer aller Postings bin ich nun eines Besseren belehrt worden... Danke dafür (auch in Ben´s Namen).
Ich habe auch gelernt, dass es im Laufe der Zeit zwischen ihm und mir immer besser klappen wird (z.B. zu anderen Hunden hinlaufen). Er ist jetzt 2,5 J. alt und bleibt sogar "mal" stehen, wenn ich es ihm sage yawning smiley))
Viele Grüße
Claudia


07. Juni 2002 06:03

: Hallo Tanja !
:
:
: Ich habe an anderer Stelle dieser Diskussion gefragt, ob jemand einen Hund kennt, der tatsächlich "Schäden" davongetragen hat, weil er in gewissen Situationen geschüttelt wurde?

ich kenne einen Hund, bei dem man eindeutig sieht, daß er auf diese Weise "erzogen" wurde. Ich habe noch nie im Leben einen Hund gesehen, der so freudlos durch die Gegend läuft. Er macht alles schön, führt alle Befehle sauber und sofort durch. Aber beim Anblick des Hundes kommen mir fast die Tränen. Echt !
Dann kenne ich einen anderen Hund, der ebenfalls so erzogen wurde. Dem siehst Du es nicht an, aber Du spürst es. Dieser Hund läuft immer schwanzwedelnd herum (für andere sieht es aus, als wäre er freudig, ist aber ständig beschwichtigend), er bemüht sich, alles seinen Besitzern rechtzumachen, kommt "freudig", wenn sie rufen. Ist ein "will-to-please-Hund", wie aus dem Buch. (ist übrigends der einzige will-to-please, den ich kenne).
Grüsse eve

07. Juni 2002 07:11

: Hallo Tanja !
:
:
: : sorry, hast du natürlich nicht verdient ! Aber manche Äußerungen hier gehen mir mittlerweile ganz schön auf die Nerven. Hat nix mit Dir zu tun !
: Dann laß es doch nicht an mir aus...bin auch nur ein Mensch!
War eigentlich nicht meine Absicht. aber Du siehst, auch -Du bist empfänglich für Ungerechtigkeit. Dein Hund auch. Trotzdem nichts für ungut ;-))

:
: Klar, das bestreite ich auch gar nicht, ich sage auch nicht, dass ich es heute vielleicht anders machen würde, aber ich bin fest der Meinung, dass es nicht geschadet hat!
das ist Deine Meinung oder vielmehr Spekulation, sicher kannst Du aber einfach nicht sein. Das ist Fakt.

Zu gestern möchte ich Dir noch ergänzend sagen:
es ist ja so, daß wir von unseren Hunden anderes verlangen, als es Hunde untereinander wollen. Sitz, Platz oder nicht an die Pflanzen gehen. Also einem Hund ist es piepegal, ob ein Hund die Pflanzen ausreisst, Löcher buddelt oder Sitz macht. Kein Alpha käme auf die Idee, einen anderen Hund zu maßregeln, weil er nicht ins Platz geht, z.B.
Allerdings, will er ihm ans "Leder" wird er sich wehren oder er ignoriert, um Verletzungen zu vermeiden. Je nachdem.

.Da bist jetzt natürlich nicht Du gemeint. Aber es ist so.
: Ja, ich weiß...Hunde sind in dieser Beziehung echt komisch!
das ist nicht komisch, sie wollen unter allen Umständen immer noch gut mit uns auskommen. Anpassungsfähig, wäre der besser Ausdruck.
Jenny, glaube ich, hat irgendwo was geschrieben von dem Freund mit dem Messer.

: Ich sage doch, ich glaube NICHT, dass sie glaubt,
glauben ist NICHT Wissen ! Ich glaube, den kompetenten Forschern, die sich jahrelang damit beschäftigt haben, Wolfs/Hunderudel zu beobachten. Ich vertraue deren Fachkompetenz und kann es für mich so annehmen. Ich werde meinen Hund nicht schütteln, weder wenn er mich anknurren sollte, noch wenn er zurückkommt, noch wenn er nicht gleich ins Platz geht oder mal wieder ein Loch buddelt.
Ich habe bei meinem Hund ziemlich lange gebraucht, bis er nicht mehr am Zaun gekläfft hat, gebe ich zu. Aber ich habe ihm das auf eine faire Weise beigebracht. Aber jeder ist anders "fair" (oder nicht fair).

Ein kleiner Zwischenfall, den ich mal erlebt habe:
Auf einem Hundeplatz: Ich stehe da mit einem Sweetshirt über meinen Arm gelegt. Da sehe ich einen ausgebildeten Schutzhund auf mich zulaufen.
Was jetzt kommt, lief in sekundenschnelle ab: Ich sehe den Hund "freudig motiviert" auf mich zu kommen. Blitzschnell schießt es mir durch den Kopf. Sweetshirt um den Arm gewickelt = könnte Ärmel sein für Schutzdienst. Was tun? Was denkst Du, wenn ich mich entschlossen hätte, den Hund auf den Rücken zu werfen oder im Nacken zu schütteln, was passiert wäre. Ich möchte es mir gar nicht vorstellen wollen.

:dass ich sie töten will, das war nur die Fortführung des Gedankens zu "Hund wird geschüttelt-Hund glaubt er wird getötet-Hund ist schlau und verknüpft mit Pflanze-Hund glaubt er wird getötet wenn er an die Pflanze geht!"
: Halte ich für Blödsinn!
Vielleicht fehlt es hier einfach an Deinem Verständnis ? Lies viele Bücher.

: : : Du kannst doch nicht im Ernst glauben, dass ein Hund nicht :unterscheiden kann, zwischen Nackenschütteln und Schimpfen und :"Tötenwollen"?????
: : Was ich glaube, ist in diesem Falle unwichtig.
: Nein, finde ich nicht! Mich würde es interessieren!
Wie gesagt, ich war noch nie Hund. Ich verlasse mich hier auf die Forschungsergebniss der Fachleute. Für mich ist es einleuchtend und ich nehme es so an. Ich versuche, so gut ich es kann, meinen Hund fair zu behandeln.
Gegenfrage: Für welchen Chef würdest Du lieber arbeiten ?
Einer, der Dich allein durch seine Souveränität schon, enregt so zu arbeiten, daß Du Dir "das Hemd zerreissen würdest"? Einer, der ruhig und bedacht an die Sachen rangeht, der bei Fehler, die die Mitarbeiter machen nicht unkontrolliert losbrüllt, sondern immer wieder motiviert ohne eine Weichei zu sein?
Oder ein Choleriker, der unkontrolliert rumbrüllt und mehr oder weniger unberechenbar ist ?
Ich denke, es liegt auf der Hand.
Nun, ein Hund kann nicht reden, wenn man sich bei ihm lächerlich macht.

: Vielleicht weil Pflanzen giftig sind und mir auf die schnelle nichts :Effektiveres eingefallen ist?
ich wollte Dich nie angreifen. Aber Du wolltest meine ehrliche Meinung.
Ich sage ja auch nicht, daß ich keine Fehler gemacht habe. Auch ich habe anfangs auf die guten Ratschläge von Hundeerziehern bzw. Leuten, die schon seit .. Jahren "Hundeerfahrung" haben, gehört.
Aber ich habe nachgedacht. Und bin sehr froh darüber.

: : Aber es gibt souveränere Methoden, einem Hund das abzugewöhnen.
: Keine Frage, stimme ich Dir zu! Aber ich bin leider nur Mensch und :nicht in jeder Situation souverän, ruhig und überlegt!
Kommt mit der Erfahrung ! Wir lernen doch alle Tag für Tag neu.

Viele Grüsse
Eve

07. Juni 2002 06:41

Guten Morgen!

: Nein, aber auch kein anderes Tier im Hunderudel würde diese Methode als Erziehung einsetzen.
Ich zitiere Dich: "....trotzdem nicht hundgerechtist, weil eine Hundemutter niemals ihre Welpen schütteln würde...."
Du hast von niemanden anderen gesprochen....weiß aber trotzdem was Du meinst! *g*
Ich bin aber nunmal nicht Hund und deshalb benehme ich mich manchmal (meist) nicht wie Hund und ich denke, dass HUnd den Unterschied erkennt!
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: Besonders schlauer Hund... ich würde hier nicht von Schlauheit sprechen. Ich denke mal, sie hat sich mit dieser Situation abgefunden.
.....ich würde eher sagen sie hat trotz falsch angewendeter Instinkthandlung, dass sie gespürt hat, dass ich sie nicht töten will.

: : Ich habe an anderer Stelle dieser Diskussion gefragt, ob jemand einen Hund kennt, der tatsächlich "Schäden" davongetragen hat, weil er in gewissen Situationen geschüttelt wurde? Ich rede nicht von dauernd, sondern z.B. (wie bei mir) beim Vermitteln des "Nein"- Befehls oder dem "Abschrecken" beim Pflanzenannagen. Würde mich echt mal interessieren!
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: Also, wie ich schon erwähnte, habe ich am Anfang selber sehr viele Fehler gemacht - aus Unwissenheit, weil mir viele andere Hundehalter Tips gegeben haben. Das Kommando "Nein" kannst du z.B. auf hundegerechter Art und Weise "beibringen" (Überfanggriff, Lautstärke der Stimme).
Du hast recht, ich kann Dir nur zustimmen, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich gelegentliche Nackenschüttler nicht für schädlich halte. Ich behaupte ja nicht, dass sie das Mittel der ersten Wahl sind oder sein sollten.
Aber damit hast Du meine Frage nicht beantwortet: Kennst Du Hunde, die "normal" erzogen werden, aber eben gelegentlich geschüttelt werden, bei denen das bleibende Spuren hinterlassen hat?
Ist es nicht vielleicht etwas übertrieben, dieses "Schütteln=Töten-Wollen"? Nur weil es in der Natur hauptsächlich als solches vorkommt und nicht zur Disziplinierung eingesetzt wird, heißt das doch noch lange nicht, dass es nicht auch als solches verstanden werden kann!
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: Würde dein Hund dir auch in die Arme springen, wenn du ihm den Befehl gibst? Folgt er dir überall hin (U-Bahnstationen, Abluftgitter, Gittertreppen). Das meinte ich damit,
In die Arme springen? Z.B. von Heuballenrollen: ja tut sie! Aber hat das was mit Vertrauen und nciht mit Gehorsam zu tun? Das sie mir über Abluftgitter oder in U-Bahn-Stationen folgt, finde ich nicht unbedingt, dass man daran Vertrauen messen kann, wenn der Hund gut sozialisiert ist und ein festes Wesen hat, dann merkt er gar nicht, dass das eine Situation sein könnte, in der Vertrauen nötig ist, genauso freihängende Gittertreppen! Aber ja, damit haben wir keine Probleme.
Wenn sie sich fürchtet (z.B: fremder Hund), dann kommt sie als allererstes zu mir. Wenn sie sich unsicher ist, was sie tun soll, kommt sie zu erst zu mir....daran finde ich kann man das Vertrauen viel besser ablesen.
Wie gesagt: TROTZ Nackenschütteln in der Welpenphase!

Liebe Grüße
Tanja