Auf den Rücken drehen/Alphawurf""
08. Juni 2002 09:27

Hallo Tanja,

: Jetzt stell ich mal in den Raum, daß es nicht am Schütteln gelegen haben könnte, sondern daran, daß der Zwang von Dir falsch und zu schwach eingesetzt wurde, was dadurch den Hund verunsichert hat?
: Also bitte jetzt nicht auf mich beziehen, aber das ist eine Aussage, die selbsternannte Experten getroffen haben und der ich jetzt einfach nachgehen will.

Mit Sicherheit hat es nicht nur an dem Nackenschütteln gelegen, sondern auch noch an anderen Verhaltenweisen, die ich an den "Tag gelegt" habe. Keine Frage. Aber seitdem ich gerade in Bezug auf fremden Menschen ohne Zwang "arbeite", sondern versuche, durch positive Erlebnisse das Vertrauen zu festigen, funktioniert es besser.

: Wir können das jetzt nicht sicher belegen oder widerlegen, weil wir diese Methoden nicht anwenden, aber - es könnte so sein, oder?

Gute Frage... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hundehalte, die diese "Methode" anwenden, keine Hunde habe, die "ihren" Menschen vertrauen. Mit Sicherheit auch deshalb, weil auch noch andere Dinge im Umgang mit dem Hund nicht stimmen. Wie gesagt, ich hatte früher diese "Methode" angewandt. Heute sehe ich es so: Wenn Hunde untereinander dies als Erziehungsmethode nicht einsetzen, warum soll der Mensch es dann machen, wenn er andere Möglichkeiten hat? Verstehst du, was ich sagen will?

: Also nicht der Zwang ansich, sondern falsch angewandter Zwang kann einen Hund verunsichern.

Das stimmt. Ich will ja auch nicht sagen, dass ich gar nicht mehr mit "Zwang" arbeite. Hier verstehe ich jetzt aber schon das Bestehen auf das korrekte Ausführen eines Kommandos als Zwang.

: So daß man es dann nicht auf das Schütteln an sich, sondern auf die falsche Anwendung, den falschen Zeitpunkt und die eigene Person führen könnte, aber nicht direkt auf das Schütteln.

Da bin ich mir nicht sicher. Ich denke trotzdem, dass man "artgerechter" erziehen kann und diese Methode nicht anwenden MUSS. Wir Menschen haben das Glück, dass die Hunde sehr anpassungsfähig sein.

: Die Unterschiede zwischen Deinen beiden Hunden sind ja vollkommen normal, da ja nicht jeder Hund gleich ist.
: Muß jedoch dieses unterschiedliche Verhalten ZWANGSLÄUFIG auf die verschiedene Ausbildung/Nackenschütteln zurückzuführen sein?
: Auch bedingt dadurch, daß Deine Hunde schon Vorbesitzer hatten.

Nein, aber das wollte ich damit auch nicht sagen. Als Beispiel galt Ricky.


: Auch hier: was machen die Leute sonst noch mit dem Hund? Ich vermute mal, daß es nicht bei gelegentlichem Schütteln bleibt, sondern daß da mit Sicherheit mehr im Argen ist.

Das ist aber eigentlich doch bei den meisten Hundebesitzern, die das Nackenschütteln anwenden - jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht.

: Ich glaube, du könntest deinem Hund noch so viele Kommandos geben, er würde nicht springen, wenn er dir nicht vertrauen würde.
:
: Doch, das würde er. Nämlich um dadurch eine noch unangenehmere Situation zu umgehen.

Also, ich glaube, ich könnte den sturren Dackelschädel neben mir totschlagen wollen, er würde nicht springen (wenn er mir nicht vertrauen würde)...
Wenn jemand seinem Hund das Kommando geben würde, woher weiß der Hund, dass eine unangenehmere Situation auf ihn zukommen kann, wenn er es noch nicht erlebt hat? Ist es nicht so, dass ein Hund erst einmal ein unangenehmes Erlebnis damit verknüpfen muss?
Okay, du willst vielleicht sagen, dass ein Hund vielleicht aus Angst vor den Schlägen seines Halters springen wird... Habe ich das richtig verstanden?

: Also nochmal, damit das nicht falsch verstanden wird. Weder schüttel ich meine Hunde am Nacken, noch hänge ich sie an einem Stachelhalsband an den Baum (Alphawurf ist auch überflüssig).

Und warum machst du das nicht?

Viele Grüße von
Flocke & Rasselbande

08. Juni 2002 10:00

Hallo Flocke,
:
: Gute Frage... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hundehalte, die diese "Methode" anwenden, keine Hunde habe, die "ihren" Menschen vertrauen. Mit Sicherheit auch deshalb, weil auch noch andere Dinge im Umgang mit dem Hund nicht stimmen. Wie gesagt, ich hatte früher diese "Methode" angewandt. Heute sehe ich es so: Wenn Hunde untereinander dies als Erziehungsmethode nicht einsetzen, warum soll der Mensch es dann machen, wenn er andere Möglichkeiten hat? Verstehst du, was ich sagen will?

Hhmm - das ist auch wieder so eine Sache mit Hunde untereinander.
Aber: der Satz, wenn Hunde untereinander dies als Erziehungsmethode so nicht einsetzen ... kann ja hier eigentlich nicht als Argument gelten.
Zuerst sollte man natürlich mal sagen, daß wir Menschen denken und Hunden Dinge anders vermitteln können.
Wenn ich allerdings mein Rudel in seinem Verhalten so beobachte, die immer zusammen gehalten werden, da geht es schon manchmal nicht nur nur "gewalt- oder zwangfrei" ab.
Und hier muß ich sagen, daß ich Streit oder Rangordnungskämpfe unter meinen Hunden nicht dulde.
Ich könnte mir wirklich vorstellen, daß, wenn die Hunde könnten wie sie wöllten, da schon heftige Auseinandersetzungen vorkomen würden.
Auch hatte ich einmal zwei Rüden, die sich, nachdem der alte Rudelführer weg war, wirklich töten wollten. Das ist nicht so dahergesagt. Es war schlimm und ich mußte die Hunde unzählige Male trennen und zusammenflicken lassen.
Und daß, obwohl sie sich vormals absolut geliebt und gegenseitig immer beigestanden sind.
Also solcher Methoden bedienen wir uns bei der Hundeerziehung ja auch nicht, obwohl das eigentlich dann hundgerecht wäre.

: Das stimmt. Ich will ja auch nicht sagen, dass ich gar nicht mehr mit "Zwang" arbeite. Hier verstehe ich jetzt aber schon das Bestehen auf das korrekte Ausführen eines Kommandos als Zwang.

Zwang ist in der Hundeerziehung unerläßlich. Nur die Definition von Zwang ist sehr unterschiedlich. Zwang muß nämlich nicht zwangsläufig mit Schlagen oder sowas zu tun haben.
:
: Da bin ich mir nicht sicher. Ich denke trotzdem, dass man "artgerechter" erziehen kann und diese Methode nicht anwenden MUSS. Wir Menschen haben das Glück, dass die Hunde sehr anpassungsfähig sein.

Ich meinte ja auch nicht, daß man diese Methode anwenden muß, aber wenn ein Hund entsprechend reagiert, muß das nicht am Schütteln ansich liegen, sondern kann auch daran liegen, daß das Schütteln eben falsch eingesetzt wurde und der Hund eben dadurch verunsichert wurde.
:
: Das ist aber eigentlich doch bei den meisten Hundebesitzern, die das Nackenschütteln anwenden - jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht.

Bei den meisten vermutlich. Da könntest du recht haben. Und durch die Fülle der "Bestrafungen" und Falschanwendungen, Überreaktionen des Besitzers usw. würde dann das Gesamtbild des vertrauenslosen Hundes zu stande kommen.
:
: Also, ich glaube, ich könnte den sturren Dackelschädel neben mir totschlagen wollen, er würde nicht springen (wenn er mir nicht vertrauen würde)...
: Wenn jemand seinem Hund das Kommando geben würde, woher weiß der Hund, dass eine unangenehmere Situation auf ihn zukommen kann, wenn er es noch nicht erlebt hat? Ist es nicht so, dass ein Hund erst einmal ein unangenehmes Erlebnis damit verknüpfen muss?
: Okay, du willst vielleicht sagen, dass ein Hund vielleicht aus Angst vor den Schlägen seines Halters springen wird... Habe ich das richtig verstanden?

Zum Beispiel. Oder aber ich setze einem Hund Spülwasser vor. Er würde es vermutlich nicht trinken. Wenn man ihn aber bei 30 Grad zwei Stunden in der Sonne anbindet und ihm dann das Spülwasser verabreicht, dann würde es ihm vielleicht sogar "schmecken".
Der Grund, warum er es dann trinken würde, wäre aber nicht, weil er seinem Besitzer vertraut.
:

: Und warum machst du das nicht?

Also den "Alphawurf" mache ich schon des öfteren. Weil meine Hunde es lieben, mit mir zu knuddeln und sich den Bauch kraulen zu lassen. *g*
Im Ernst, gute Frage.
Ich denke, weil ich vor sehr vielen Jahren mal einen Rüden hatte, bei dem ich den Alphawurf angewendet habe (in vielen schlauen Büchern gelesen), den das jedoch sowas von gar nicht interessiert hat. Weder war er beeindruckt, noch war er verunsichert. Auch hat mich die "Logik des Alphawurfes" nicht wirklich überzeugt.
Allerdings gehe ich auch nicht vor meinen Hunden durch die Türe oder sitze immer über ihnen und all diese Geschichten.
:
Viele Grüße
Tanja

08. Juni 2002 16:57

Hallo Tanja,

: Hhmm - das ist auch wieder so eine Sache mit Hunde untereinander.
: Aber: der Satz, wenn Hunde untereinander dies als Erziehungsmethode so nicht einsetzen ... kann ja hier eigentlich nicht als Argument gelten.
: Zuerst sollte man natürlich mal sagen, daß wir Menschen denken und Hunden Dinge anders vermitteln können.
: Wenn ich allerdings mein Rudel in seinem Verhalten so beobachte, die immer zusammen gehalten werden, da geht es schon manchmal nicht nur nur "gewalt- oder zwangfrei" ab.

Nein, dass ist mir schon klar.

: Und hier muß ich sagen, daß ich Streit oder Rangordnungskämpfe unter meinen Hunden nicht dulde.

Also, bei uns in die Wohnung kann jeder Besuch seinen Hund mitbringen, selbst da gibt es keinen Stress, weil es mein "Revier" ist und die Hunde haben den Besuch zu akzeptieren.

: Ich könnte mir wirklich vorstellen, daß, wenn die Hunde könnten wie sie wöllten, da schon heftige Auseinandersetzungen vorkomen würden.

Ja, aber es wird mit Sicherheit nicht der Regelfall sein, oder?

: Auch hatte ich einmal zwei Rüden, die sich, nachdem der alte Rudelführer weg war, wirklich töten wollten. Das ist nicht so dahergesagt. Es war schlimm und ich mußte die Hunde unzählige Male trennen und zusammenflicken lassen.
: Und daß, obwohl sie sich vormals absolut geliebt und gegenseitig immer beigestanden sind.

Eigentlich logisch, denn der Alpha hatte ja alles unter Kontrolle... und der war dann nicht mehr da ;-) Wieso hattest du eigentlich nicht die Alpha-Position? Oder haben die sich "nur" gebissen, wenn du nicht anwesend warst?

: Also solcher Methoden bedienen wir uns bei der Hundeerziehung ja auch nicht, obwohl das eigentlich dann hundgerecht wäre.

Da hast du Recht - aber ich will meinen Hund ja auch nicht töten oder aus dem "Rudel" verbannen.

: Zwang ist in der Hundeerziehung unerläßlich. Nur die Definition von Zwang ist sehr unterschiedlich. Zwang muß nämlich nicht zwangsläufig mit Schlagen oder sowas zu tun haben.

Genau das habe ich doch gemeint ;-)

: Ich meinte ja auch nicht, daß man diese Methode anwenden muß, aber wenn ein Hund entsprechend reagiert, muß das nicht am Schütteln ansich liegen, sondern kann auch daran liegen, daß das Schütteln eben falsch eingesetzt wurde und der Hund eben dadurch verunsichert wurde.

Wie sollte man denn deiner Meinung nach das Schütteln "richtig" anwenden? Gib mir doch bitte einmal ein Beispiel.

: Bei den meisten vermutlich. Da könntest du recht haben. Und durch die Fülle der "Bestrafungen" und Falschanwendungen, Überreaktionen des Besitzers usw. würde dann das Gesamtbild des vertrauenslosen Hundes zu stande kommen.

Das hatte ich ja schon erwähnt. Das es in den meisten Fällen nicht nur am Schütteln liegt.


: Zum Beispiel. Oder aber ich setze einem Hund Spülwasser vor. Er würde es vermutlich nicht trinken. Wenn man ihn aber bei 30 Grad zwei Stunden in der Sonne anbindet und ihm dann das Spülwasser verabreicht, dann würde es ihm vielleicht sogar "schmecken".
: Der Grund, warum er es dann trinken würde, wäre aber nicht, weil er seinem Besitzer vertraut.

Nein, sondern aus eigenem Überlebensinstinkt... Und wenn ein Hund doch nicht sicher ist, ob ihm der Sprung verletzen könnte, würde er wirklich springen? Ich bin mir da noch immer nicht sicher... Jedenfalls kenne ich keinen weiteren Hund, der das freiwillig machen würde... Nur deshalb, weil der Halter "hopp" sagt (ruhig und freundlich gesprochen).

: Also den "Alphawurf" mache ich schon des öfteren. Weil meine Hunde es lieben, mit mir zu knuddeln und sich den Bauch kraulen zu lassen. *g*

*grins* jaja... dann gehöre ich auch zu der "Sorte" :-)))

: Ich denke, weil ich vor sehr vielen Jahren mal einen Rüden hatte, bei dem ich den Alphawurf angewendet habe (in vielen schlauen Büchern gelesen), den das jedoch sowas von gar nicht interessiert hat. Weder war er beeindruckt, noch war er verunsichert. Auch hat mich die "Logik des Alphawurfes" nicht wirklich überzeugt.

Warum? Weil es vom rangniedrigeren Hund ausgeht und nicht der Alpha den anderen Hund auf den Rücken wirft?

: Allerdings gehe ich auch nicht vor meinen Hunden durch die Türe oder sitze immer über ihnen und all diese Geschichten.

Muss man ja auch nicht bei allen Hunden. Auch hier kann man Hunde nicht über einen Kamm scheren... Wenn der eine Hund seine höhere Postition im Mensch-Hund-Rudel dadurch bestärkt sieht, dass er aufs Sofa darf, heißt das ja auch nicht, dass alle Hunde es genauso "sehen". Mir würde ja auch im Winter wirklich was Fehlen, wenn ich meine Wärmflaschen nicht hätte. Jedoch kommen unsere wirklich nur aufs Sofa, wenn wir es erlauben.

Viele Grüße von
Flocke & Rasselbande


08. Juni 2002 17:46

Hallo Flocke,

: Also, bei uns in die Wohnung kann jeder Besuch seinen Hund mitbringen, selbst da gibt es keinen Stress, weil es mein "Revier" ist und die Hunde haben den Besuch zu akzeptieren.

Tja, da hast Du mir einiges voraus. Wäre bei mir undenkbar.
Wenn ich einen allein hätte und es käme ein fremder Hund rein? Könnte vermutlich klappen, wenn der andere sich ordentlich verhält, aber ich bin mir sicher, daß es in keinem Fall klappen würde, wenn alle da sind.
Die einzige noch mögliche Vorstellung wäre vielleicht, wenn der fremde Hund drin wäre und ich würde einen nach dem anderen reinlassen, aber ich denke, das würde vermutlich auch in die Hose gehen.
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: : Ich könnte mir wirklich vorstellen, daß, wenn die Hunde könnten wie sie wöllten, da schon heftige Auseinandersetzungen vorkomen würden.
Ja, aber es wird mit Sicherheit nicht der Regelfall sein, oder?

Vermutich gäbe es das eine oder andere Mal um irgendwas einen Streit und dann wäre die Sache gegessen.
Allerdings muß ich dazu sagen daß, wenn es bei meinen Hunden um irgendeine Beute geht, jegliche Freundschaft aufhört. Da muß ich dann aufpassen und rechtzeitig ein paar Verwarnungen aussprechen.
Vielleicht gäbe es doch auch mal Positionswechsel, wenn wir Menschen uns nicht einmischen würden, wer weiß?
Vielleicht wäre auch manches besser, wenn sie das eine oder andere Mal ihre Streitigkeiten untereinander austragen könnten.
:
: Eigentlich logisch, denn der Alpha hatte ja alles unter Kontrolle... und der war dann nicht mehr da ;-) Wieso hattest du eigentlich nicht die Alpha-Position? Oder haben die sich "nur" gebissen, wenn du nicht anwesend warst?

Alleine hätte ich die beiden nicht mehr lassen können. Ich mußte mich auch schweren Herzens von einem trennen, weil es wirklich nicht mehr ging.
Ich kann es wirklich nicht genau sagen, warum die Situation so derart eskaliert ist.
Vermuten kann ich nur, daß es an dem einen Rüden lag. Er war schon als Welpe abartig aggressiv und ich hab es als eine Art Herausforderung betrachtet, ihn hinzukriegen.
Leider ist mir das nicht gelungen. Mir gegenüber gab es eigentlich keine Probleme, aber er hat auch nur mich akzeptiert und für die Umwelt war er eigentlich zu gefährlich.
Wie gesagt, ich hab mich sehr schweren Herzens von ihm getrennt und heute ist er im Polizeidienst.
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: Wie sollte man denn deiner Meinung nach das Schütteln "richtig" anwenden? Gib mir doch bitte einmal ein Beispiel.

Das hast Du sicher falsch verstanden. Ich finde nicht, daß man das schütteln anwenden sollte. Ich meinte, daß die die das tun, es vermutlich auch noch falsch tun.
Beispiel: Hund gräbt zum 10. Mal die Pflanzen aus. Herrchen ist total überfordert, weil alles andere nichts gebracht hat, geht derart in die Luft, daß er aus der Haut fährt, zu Hund hinrast, ihn schnappt und schüttelt. Oder aber der Hund wird fortan für jede Nichtigkeit geschüttelt, ob gerechtfertigt oder nicht.
:
: Nein, sondern aus eigenem Überlebensinstinkt...

Genau. Oder aber (vielleicht nicht gerade zu dem von mir genannten Beispiel) er führt etwas Unangenehmes aus, um etwas noch Unangenehmerem zu entkommen.

Und wenn ein Hund doch nicht sicher ist, ob ihm der Sprung verletzen könnte, würde er wirklich springen? Ich bin mir da noch immer nicht sicher... Jedenfalls kenne ich keinen weiteren Hund, der das freiwillig machen würde... Nur deshalb, weil der Halter "hopp" sagt (ruhig und freundlich gesprochen).

Ruhig und freundlich gesprochen sicher nicht. Aber ich könnte mir schon vorstellen, daß entweder ein Befehl oder eine Aufmunterung den Hund schon zum Sprung bewegen könnte.
Die Hunde springen ja auch aus Eigeninitiative ins Ungewisse. Meine würden zum Beispiel nicht zögern vom oberen Balkon zu springen, wenn im Garten eine Katze wäre.
Sowas ähnliches ist mir nämlich letztes Wochenende passiert, als ich gedankenverloren ein Holzstück vom Balkon geworfen hab.
:
Mir würde ja auch im Winter wirklich was Fehlen, wenn ich meine Wärmflaschen nicht hätte.

Mir auch!

Viele Grüße
Tanja:


08. Juni 2002 18:39

Hallo Tanja,

: Das hast Du sicher falsch verstanden. Ich finde nicht, daß man das schütteln anwenden sollte. Ich meinte, daß die die das tun, es vermutlich auch noch falsch tun.

Hm... ich bin jetzt davon ausgegangen, dass du eine Vorstellung hättest, wie man es richtig anwenden würden, wenn du schon schreibst, dass die Halter es vermutlich falsch anwenden. Deshalb wollte ich wissen, wie deiner Meinung nach das Schütteln "richtig" angewandt werden kann.
: Die Hunde springen ja auch aus Eigeninitiative ins Ungewisse. Meine würden zum Beispiel nicht zögern vom oberen Balkon zu springen, wenn im Garten eine Katze wäre.
: Sowas ähnliches ist mir nämlich letztes Wochenende passiert, als ich gedankenverloren ein Holzstück vom Balkon geworfen hab.

Oje, ich hoffe, es ist nichts passiert? Aber ich denke trotzdem, dass es sich da um Ausnahmefälle handelt. Und ich glaube, dass in den meisten Fällen schon ein Sprung verweigert werden würde bzw. nicht alle Hunde aus Eigeninititative ins Ungewisse springen. Wie hoch ist euer Balkon? Ist es möglich, dass deine Hunde die Entfernung zum Boden gut abschätzen konnten? Ich denke mal nicht, dass sie aus dem 3. Stock springen würden???

: Mir würde ja auch im Winter wirklich was Fehlen, wenn ich meine Wärmflaschen nicht hätte.
:
: Mir auch!

Viele Grüße und eine gute Nacht von
Flocke & Rasselbande (die jetzt - außer Herrchen - es sich gemeinschaftlich zu fünft auf dem Sofa bequem machen)

10. Juni 2002 08:52

Hallo Flocke!

: : Ich bin aber nunmal nicht Hund und deshalb benehme ich mich manchmal (meist) nicht wie Hund und ich denke, dass HUnd den Unterschied erkennt!
:
: Ein Knurren in Ehren kann niemand verwehren ;-)
*gg* Mein Vater hält mich immer für komplett verrückt!
Klar bemühe ich mich (mittlerweile und immer mehr) hündisch mit meinem Hund zu kommunizieren.....muß ja zugeben, dass vieles damit viel einfacher wird, nur bin ich eben trotzdem ein Mensch und werde in vielen Dingen sowohl in Verhlaten als auch in Kommunikation ein Mensch bleiben, deshalb muß ich eben eine gewissen Anpassungsfähigkeit von meinem Hund erwarten....hat er ja auch!
:
: : .....ich würde eher sagen sie hat trotz falsch angewendeter Instinkthandlung, dass sie gespürt hat, dass ich sie nicht töten will.
:
: Oder du hast es ihr durch dein späteres Verhalten gezeigt.
Ich denke wir könnten darüber ewig diskutieren....ich denke so (weil ich mich und meinen Hund kenne), Du denkst so (weil Du mehr Fachwissen diesbezüglich hast), wie es letzlich wirklich ist, wissen wir beide nicht...nur mein Hund, und den kann ic schlecht fragen! *g*

: Also, ich denke, es verhält sich so. Ich nehme als Beispiel meinen Rüden. Zu Beginn habe ich ihn ebenfalls am Nacken geschüttelt (was fatal war, denn er ist ein angst-aggressiver Hund). Draußen ist er fremde Leute angegangen, die brauchten ihn nur ansehen. Er ist ein Third-Hand-Hund *g* und wurde von seinem ersten Besitzer misshandelt (hatte auch keinen Kontakt zu anderen Hunden). Er hat zwar nachher die fremden Leute ingnoriert, aber nicht, weil ich ihm die Unsicherheit genommen habe, sondern, weil er damit rechnen musste, für sein Verhalten bestraft zu werden. Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass es mein Verhalten ihm gegenüber war. Er konnte mir ja nicht vertrauen, wenn ich ihn Schüttel (ich gehe jetzt davon aus, dass dieses Nackenschütteln für ihn eine Tötungsabsicht von mir war). Also blieb er weiterhin ein verunsicherter Hund, bei dem ich zwar das Verhalten kontrollieren konnte - aber ich hatte die Ursache nicht bekämpft (und hätte es auch wohl niemals geschafft, wenn er nicht angefangen hätte, mir zu vertrauen).
Du hast sicher recht, dass hier der Nackenschüttler bestimmt Schaden angerichtet hat, aber da hat ja schon Eure Grundbeziehung nicht gestimmt, es gab eine Vorgeschichte etc., da möchte ich mich nicht hinbegeben und behaupten, dass auch hier das Schütteln nicht schadet!

: Als ich dann, nachdem damals unsere 9 Monate alte DSH (aus Zwingerhaltung) zu uns kam, zur Hundeschule ging, hat unsere Trainerin angefangen, mir das Wesen der Hunde zu erklären. Und nach und nach konnte ich mein Verhalten den Hunden gegenüber verändern (hilfreich waren natürlich auch die Postings in verschiedenen Foren).
Was meinst du was ich in den vergangenen gut 2 Jahren seit ich das Forum hier gefudnen habe, schon gelernt habe....sehr zur Freude meiner Hunde! *g*
:
: Weil er weiß, dass ich "es" schon regeln werde. Das wäre früher niemals der Fall gewesen.
Dann würde heute VIELLEICHT auch ein Nackenschütteln nichts schlimmes mehr anrichten!
:
: Ich denke mal, da Hunde sehr anpassungsfähig sind, denken wir Menschen, dass es so sein kann. Wenn dieses Verhalten aber bei Hunden nicht angwandt wird und wir als Menschen "artgerechter" erziehen können - warum sollen wir es dann nicht tun?
Klar, sage ich ja auch!

: Ich denke schon, dass das viel mit Vertrauen zu tun hat. Für Hunde ist das eigene Überleben das Wichtigste. Ich glaube, du könntest deinem Hund noch so viele Kommandos geben, er würde nicht springen, wenn er dir nicht vertrauen würde. Ein festes Wesen... hm... ist es nicht so, dass das nur sein kann, wenn der Hund dir vertraut - dich als Rudelführer akzeptiert und sich bei dir in Sicherheit fühlt? Nur dann ist es so, dass er dir überall hin folgt.
Hmmmm, so habe ich das noch nie betrachtet, war selbstverständlich für mich, da sie 1. Wesensfest und 2. Gehorsam genug ist....dass da viel Vertrauen dahintersteckt ward mir so nicht bewußt! Danke fürs Augenöffnen! :-)

: : Wie gesagt: TROTZ Nackenschütteln in der Welpenphase!
:
: Okay, ich habe ja versucht, es zu erklären.
Ist Dir ja auch ganz gut gelungen! :-)

Hunde sind anpassungsfähig (zum Glück für uns Menschen). Und wenn du das Schütteln jetzt nicht mehr als Erziehungshilfe anwendest, ist doch super :-)))
Ja! .....nur gut, dass nicht nur unsere Hunde anpassungs- und lernfähig sind, sondern wir Zweibeiner auch manchmal! :-)

Viele Grüße an Dich und Deine Rasselbande,
Tanja