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Streiten verbieten?

geschrieben von Kerstin mit Rakker(YCH) 
Streiten verbieten?
11. Juni 2002 17:26

Hallo,
Rakker ist jetzt 15mon, hat die erste Pubertät (du rufst mich? ich habe was anderes zu tun) hinter sich und ich bin ziemlich zufrieden mit seinem Verhalten. Älteren und größeren Rüden unterwirft er sich noch auf Welpenart, mit pinkeln und unterwürfigem Schnauzenlecken. Bei Rüden, die nicht so deutlich überlegen sind, stelzt er rum, pisst und verzieht sich dann in meine Richtung. Kleinere, aufdringliche werden aber auch schon mal auf den Rücken gezwungen. Dabei rufe ich ihn dann immer ab, weil ich nicht will, dass er sich überhaupt mit einem Hund streitet, ich streite mich schließlich auch nicht.
Jetzt hat er einen Kollegen, dessen Frauchen hat die Meinung: lass sie das mal austragen. Die beiden sind gleich alt, gleich schwer, gleich groß und gehen dem Streit nicht aus dem Weg. Wenn einer an der Leine ist, provoziert der Andere - aus der Entfernung. Wenn beide frei sind, wird auch provoziert. Ich gehe immer zwischen die beiden, nehme Rakekr an die Leine, lenke ihn ab... Beide Hunde wollen wissen, wo sie stehen.
Ich werde diese Frau mit ihrem Hund die nächsten Jahre etwa zweimal im Monat treffen. Es wäre schön, wenn diese Treffen auch weiterhin unblutig ausgingen. Aber was ist jetzt die Methode der Wahl: Streit verbieten (geht hauptsächlich von mir aus) oder ausfechten lassen? Gibt das nicht auch bei den Hunden so eine Verknüpfung, dass sie sich immer mit dem gleichen Hund ein Gefecht liefern müssen?
Viele Grüße
Kerstin mit Rakker

11. Juni 2002 18:30

Liebe Kerstin,

ich bin ja nun blutiger Laie, aber ich dachte immer, dass sich die Hunde nur EINMAL klarwerden müssen, wer über wem steht (bzw. auch unter) und dann wäre der Fall gegessen?

Oder ist das nur so, wenn sie in einem Haushalt wohnen?

Gruss Anke

11. Juni 2002 19:03

Hallo Kerstin,

mach es weiterhin wie bisher. Du bist der Rudelboss und hast zu bestimmen, ob gestritten werden darf oder nicht. Läßt Du es die Hunde untersich ausmachen, kann es entweder passieren, daß Deiner gewinnt und in Zukunft auch bei anderen Hunden meint, daß er Palavern könnte. Und falls er verliert, dann weiß Du noch weniger, wie er in Zukunft auf andere Hunde reagiert.

Ich halte überhaupt nix davon, daß es Hunde außerhalb des eigenen Rudels solche Rangordnungssachen austragen zulassen.

viele Grüße
Elke

11. Juni 2002 20:53

Hallo Kerstin

Gut, Du möchtest, dass Dein Hund den anderen ignoriert. Kein Problem, solange Du nicht glaubst, dass Dein Hund vergesslich ist. Irgendwann, wenn ihr eure Hunde miteinander "spielen" lasst, weil ihr glaubt, dass die Hunde nun nach 6 Monaten ignorieren den Rangordnungsstreit vergessen haben, wird es trotzdem passieren.

Hunde sind in dieser Hinsicht mit dem Elefanten verwandt. Sie vergessen solche wichtigen Dinge, wie eine Rangordnung, oder in Deinem Fall, ein unausgefochtenes Etwas nicht so schnell.

Ich gebe aber auch zu, dass ich diesen Situationen konsequent aus dem Weg gehe. Bei uns zu Hause im Rudel und mit Ferienhunden schreite ich bei Rangordnungskämpfen fast nie ein. Im Park oder auf dem Uebungsplatz haben meine Hunde die anderen in Ruhe zu lassen-basta!

Womit ich ein wenig Mühe habe, ist die Tatsache, dass es HundeführerInnen gibt, die solange ihr Hund der Stärkere ist nichts dagegen haben, dass ihr Hund (Rüde) den Macho herauskehrt, sobald er aber Gefahr läuft den Kürzeren zu ziehen, wird der Rangordnungsstreit abgebrochen.

Na ja, man kann ja auch konsequent inkonsequent sein.

Freundliche Grüsse

Ewald

11. Juni 2002 20:59

Hallo Anke

Weder noch. Ein Rudel hat eine sich stettig wandelnde Rangordnung. Es ist immer nur eine Frage der Zeit. Es kann gut sein, dass Du vier Jahre lang die gleiche Zusammensetztung im Rudel hast und niemand am Stuhl des Anderen sägt.
Es kann aber auch gut sein, dass Du zwei "Lifthunde" im Rudel hast. Die Zwei werden sich immer wieder herausfordern und die Rangordnung ändert sich zwischen den Beiden im Wochenrythmus.
Genau gleich kann es unter "Spielkameraden" jahrlang eitel Sonnenschein sein, um dann aus heiterem Himmel den schönsten Streit mit anschliesendem Tierarztbesuch zu haben.

Freundliche Grüsse
Ewald

12. Juni 2002 05:43

: Womit ich ein wenig Mühe habe, ist die Tatsache, dass es HundeführerInnen gibt, die solange ihr Hund der Stärkere ist nichts dagegen haben, dass ihr Hund (Rüde) den Macho herauskehrt, sobald er aber Gefahr läuft den Kürzeren zu ziehen, wird der Rangordnungsstreit abgebrochen.""

Hallo Ewald,
gut,dass du das erwähnst. Ich habe nämlich oft so Kandidaten, die ihre grossen Hunde mit meinem Mittlegrossen "es" ausfechten lassen (wollten).
Ich bin nicht der Meinung , dass der Kleinere immer unterliegt, ABER: wenn dann bei den releaxten Grosshundebesitzern ein grösserer stärkerer im Spiel ist, dann werden (manche) schnell weiss im Gesicht.
Bei gleichgrossen und gleichstarken "Freunden" kann es gutgehen, geht es aber meist nicht, weil die befreundeten Parkbekanntschaften sich dann sowieso nicht an die Rangordnung der Hunde halten, und immer wieder Spannung reinbringen, so nach dem Motto: "ich streichle jetzt mal deinen Hund, das muss meiner abkönnen." Muss er auch, kann ihn aber sauer auf den andern Hund machen, weil diesem vielleicht dieses Privileg nicht gebührt.
Gruss Heike