Hundeplatz - Drill oder Spaß
15. September 1999 15:34

Hi Dogman,

Was beim zweite so schön klappt, muß doch auch
: beim ersten klappen. Denkste - selbst nach Monat
: en stellt der seine Ohren auf
: Durchzug, nach dem Motto: He Alter meinst du etwas mich ?
: Wieder in die alte Tonlage gefallen und seine Sicherheit kam zurück.
: Fazit - hat man den Hund zu lange laut erzogen, dann muß man so weitermachen.

Bei mir war die gleiche Konstellation: Ersthund viel zu laut erzogen (sturer Dackelmix), beim Zweithund wegen übergroßer Sensibilität umgelernt.
Nach ca. einem halben Jahr harter Arbeit hört auch der Dackel wie eine Eins auf leise Befehle, manchmal sogar besser als auf die lauten. Ich habe mit Befehlen, die ihr sowieso angenehm waren leise angefangen, und dann gesteigert. Wie gesagt, jetzt geht es seit gut einem Jahr auch auf leise Töne. Es steckt aber ´ne Menge Arbeit drinne.

: Weiterhin bin ich auf rüde Erziehungmethode gestossen.
: Was meint ihr damit, und in welcher Situation ???

Zum Beispiel beim Platz. Das ist nach Meinung des Ausbilders ein Zwangskommando und muß auch erzwungen werden. Innerhalb kürzester Zeit sah ich durch gemeine Leinenrucke Hunde, die vorher recht willig diesem Befehl folgten, absolut wiederborstig werden. Mit einem jungen Schäferhund (mit ca. 12-jährigem, verträumten Jungen - noch ein Manko), der durch Handbewegung (Folgetrieb) sehr schön Platz machte, führte der Ausbilder einen wahren Affentanz auf, weil er das arme Tier unbedingt dazu zwingen wollte, auf sein gebrülltes Kommando (ohne Handzeichen) sich hinzulegen. es war eine in meinen Augen völlig überflüssige und quälerische Aktion und hat dem Schäfer garantiert jede Freude am Hinlegen genommen.
Freundlicherweise hat er akzeptiert, daß mein Golden nicht so behandelt wird, und ich durfte weiter leise mit ihr sprechen. Den Platz habe ich allerdings mittlerweile verlassen.

Viele Grüße

Juliane, Maxi und Cindy + Nachwuchs
:
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15. September 1999 19:14

Hallo Dogman,

:Weiterhin bin ich auf rüde Erziehungmethode gestossen.
:Was meint ihr damit, und in welcher Situation ???


Da möchte ich Dir doch gerne mal die Erfahrungen aus meiner Gebrauchs-/Schutzhundezeit berichten:

1.) zum Übungsplatz allgemein

- der Hund darf ab einem Alter von 6 Monaten nicht mehr mit in`s Vereinshaus, d.h. Du musst
Deinen Hund entweder in eine Box sperren oder ihn im Auto lassen (auch im Sommer)

- jeder Hund darf nur alleine mit seinem HF auf dem Platz sein, damit der arbeitende Hund durch andere
Hunde nicht gestört wird

-kein Hund darf auch nur auf den Rasen pinkeln (ebenfalls damit die übenden Hunde nicht abgelenkt werden )

2.) zu den Erziehungsmethoden

- angespitzte Stachelhalsbänder mit entsprechenden Leinenrucks
- Teletakt
- Zwangsapport
- Tritte in die Rippen oder in den Unterleib
- wie gesagt, jeder Hund darf nur alleine auf den Platz, d.h. auch nach den Übungen kein Spiel o.ä.
erlaubt
½ Stunde arbeiten und dann ab in die Kiste, während die HF sich im Vereinshaus vergnügen.

Ich habe mir mehrere solcher Plätze angeschaut und es ist fast überall das gleiche.
Das hat nichts mit Spass zu tun, das ist auf gut deutsch gesagt schlichtweg Kacke.

Ich bin dann nach längerem Suchen auf eine gute Hundeschule gestossen, wo es wirklich Spass macht,
mit dem Hund zu arbeiten und da kann ich auch locker über die hohen Kosten hinwegsehen.

In dieser Schule ist es so, wie es sein sollte. Es wird in der Gruppe geübt - ohne laute Kommandos und
mit viel Spass an der Sache -; anschliessend spielen die Hunde oder schwimmen oder was man eben will.
Und wenn Mensch abschliessend noch was trinken gehen will, dann ist der Hund immer mit dabei.
So SOLLTE es sein, aber so ist es leider nicht überall !


Gruss, Heike & Labs





15. September 1999 19:21

Hi Dogman,

: Zum Punkt Beissen und Angst, wenn das so einfach ist, warum haben dann so viele damit Propleme ???

weil eben viele Leute noch nicht verstanden haben, wie ein Hund "gestrickt" ist
und somit auch nicht wissen, wie sie die Probleme (egal welche) lösen
können.

Gruss, Heike & Labs


16. September 1999 07:47

: Hallo Heike,
:
: Da möchte ich Dir doch gerne mal die Erfahrungen aus meiner Gebrauchs-/Schutzhundezeit berichten:
:
: 1.) zum Übungsplatz allgemein
:
: - der Hund darf ab einem Alter von 6 Monaten nicht mehr mit in`s Vereinshaus, d.h. Du musst
: Deinen Hund entweder in eine Box sperren oder ihn im Auto lassen (auch im Sommer)

Was genau stört dich daran ?
:
: - jeder Hund darf nur alleine mit seinem HF auf dem Platz sein, damit der arbeitende Hund durch andere
: Hunde nicht gestört wird

Veraltet, bei uns wird schon lange Gruppenunterordnung abgehalten.
:
: -kein Hund darf auch nur auf den Rasen pinkeln (ebenfalls damit die übenden Hunde nicht abgelenkt werden )

Was spricht dagegen ? Sorry, etwa die Bequemlichkeit vor der Übungsstunde mit meinen Hund nochmals kurz Gassi zu gehen, wie ich es oft in unserem Verein erlebe ?
:
: 2.) zu den Erziehungsmethoden
:
: - angespitzte Stachelhalsbänder mit entsprechenden Leinenrucks
: - Teletakt
: - Zwangsapport
: - Tritte in die Rippen oder in den Unterleib

Grausam, aber wahr. Teletakt ist grundsätzlich verboten und nur Diensthundeführern vorbehalten, die damit eine sehr große Verantwortung tragen.

: - wie gesagt, jeder Hund darf nur alleine auf den Platz, d.h. auch nach den Übungen kein Spiel o.ä.
: erlaubt

Wie veraltet, bei uns ist die Auflockerung des Hundes nach der Ausbildung sogar erwünscht.

: ½ Stunde arbeiten und dann ab in die Kiste, während die HF sich im Vereinshaus vergnügen.

Das liegt an dir. Unsere Breitensportler gehen nach der Übung meist in Gruppe oder Gruppen noch spazieren, wer nicht will geht auch alleine. Vor allem in den warmen Sommertagen geben wir bedingt durch die vorhandene Möglichkeit unseren Hunden hinterher den Genuss eines kühlenden Bades.

Zum Thema „anschließend was trinken – Hund dabei. Muss den überall der Hund dabei sei ? Oder besteht nicht auch die Möglichkeit, dass er in Ruhe das Alleinsein genießen will, vor allem nach soviel Spaß und Aufregung ?

Gruß
Dogman


16. September 1999 07:53

Hi Juliane,
:
: Bei mir war die gleiche Konstellation: Ersthund viel zu laut erzogen (sturer Dackelmix), beim Zweithund wegen übergroßer Sensibilität umgelernt.
: Nach ca. einem halben Jahr harter Arbeit hört auch der Dackel wie eine Eins auf leise Befehle, manchmal sogar besser als auf die lauten. Ich habe mit Befehlen, die ihr sowieso angenehm waren leise angefangen, und dann gesteigert. Wie gesagt, jetzt geht es seit gut einem Jahr auch auf leise Töne. Es steckt aber ´ne Menge Arbeit drinne.

Bin ja beim ersten auch schon leiser geworden. :-7
: Zum Beispiel beim Platz. Das ist nach Meinung des Ausbilders ein Zwangskommando und muß auch erzwungen werden. Innerhalb kürzester Zeit sah ich durch gemeine Leinenrucke Hunde, die vorher recht willig diesem Befehl folgten, absolut wiederborstig werden. Mit einem jungen Schäferhund (mit ca. 12-jährigem, verträumten Jungen - noch ein Manko), der durch Handbewegung (Folgetrieb) sehr schön Platz machte, führte der Ausbilder einen wahren Affentanz auf, weil er das arme Tier unbedingt dazu zwingen wollte, auf sein gebrülltes Kommando (ohne Handzeichen) sich hinzulegen. es war eine in meinen Augen völlig überflüssige und quälerische Aktion und hat dem Schäfer garantiert jede Freude am Hinlegen genommen.

Was soll das, wenn er Platz macht, warum soll ich das ändern, ausser ich will an einer Prüfung Teilnehmen und es kommt auf das Korrekte an.

: Freundlicherweise hat er akzeptiert, daß mein Golden nicht so behandelt wird, und ich durfte weiter leise mit ihr sprechen. Den Platz habe ich allerdings mittlerweile verlassen.

Kann ich verstehen.

Viele Grüße
:
Dogman mit A+D


16. September 1999 08:06

Hi Heike,

Danke, für das Kompliment J
:
: Bei der Ausbildung eines Hundes ist meiner Meinung nach Streß total fehl am Platze. Die eigene Nervosität überträgt sich auf den Hund und der wird unsicher.

Gib ich dir recht, bring das denen mal bei.

Diese Leute haben keinen Hund verdient. Sie findet man öfters auf den SV-Plätzen.

Zum Glück bin ich beim SWHV.

DU hast aus Deinen Fehlern gelernt, aber wie viele Leute gibt es die sich ihre eigenen FEhler nicht eingestehen wollen. Könnte ja ein Zeichen von SChwäche sein. Kann man dann aber von einem Ausbilder verlangen sich gerade um diese Leute individuelle zu kümmern? Oder ist das zuviel verlangt?

Ja, der Versuch ist es immer wert. Es gehört eine Menge Überzeugungskraft dazu, leider scheitert man of. Dann gehört aber der Mut dazu, den Leuten zu sagen, dass es so nicht weitergehen kann.

: Ich denke das hat nichts mit Mut zu tun. WEnn man zum ersten mal auf einen Platz geht um sich mal umzuschauen, und dann vielleicht noch den ersten Hund überhaupt hat, dann ist man doch von vornherein etwas nervös und unsicher. Und dann hört man das GEbrülle in den Unterrichtsstunden und dann überlege mal wie man sich fühlt. Ich denke das dies gerade für Neulinge absolut nicht nachzuvollziehen ist, gerade weil man ja neu ist.

Wenn mich etwas stört, dann frage ich.
:
: Aber es gibt da noch diejenigen die ihre Hund anschreien um damit ihre eigene Unfähigekeit zu überdecken. Das sind die schlimmsten. Sie gehen auf Turniere um sich selber darzustellen und wehe wenn der Hund nicht das macht was man will. Blöder Hund. Fragt sich nur wer dann der blöde Hund ist!?!

Was denkst du, wie oft ich schon durch gefallen bin oder schlecht ( gibt es überhaupt ein Schlecht ?? ) bestanden habe ? Trotzdem liebe ich meine zwei und mache weiter aus dem Spaß and der Freude.

Liebe Grüße,
:
Dogman
und A+D (Hunde ohne Drill und mit viel viel Spaß in ihrem Hundeleben und guter Erziehung :-))