Hi Andreas
: Das alles hat aber immer mit Signalkontrolle zu tun, die bei freie Bewegung durchaus entfällt, und sei es auch nur kurz.
Genau!
Da ersatzweise auch noch eine Generalisierung auf einen bestimmten Ort zu erreichen (als hier nie), geht m.M. nach lasngwierig aber doch, und eben das Ausspucken auf Signal in Anwesenheit - wäre ja schon mal ein Gefahr reduzierender Baustein
(nicht ein Ansatz für komplette Sicherheit allerdings, weil immer noch eine 'Signalkontrolle' vorliegt, wie Du richtig schreibst oder allenfalls eine bestimmte Situation als Signal aufgebaut werden konnte(wie bei Blindenhunden, die ich kenne)-Kontrolle. Das ist also in gewisser Weise eine Sackgasse).
Auch/insbesondere bei Verwendung nur einer Futterart geht das leichter, alles wunderbare Vorführtricks - aber für die hier gefragte Praxis des allein frei Herumgehens?
: Hunde, die sich frei auf einem Grundstück befinden oder dieses zubewachen haben sind dann aber sehr gefährdet, wenn sie stundenlang alleine sind und der Köder über den Zaun fliegt. Auch das gibt es ja leider.
Genau - je länger allein, je selbstständiger lebend...desto gefährdeter wäre da m.E. jeder Hund.
Selbstständiger Futtererwerb ist meiner Meinung nach eine genetisch sehr sehr tief, sehr vielfältig verankerte Eigenschaft, die über Jahrmillionen fixiert ist im Aktionsmuster unser ja bisher unter verschiedensten Bedingungen noch nicht verhungerten Wolfsnachkommen.
Sicher lernen sie, welches Futter gefahrlos zu erlegen und welches gefährlich ist!
Aber eben immer situationsspezifisch (hier nicht, wenn Du in Lee der Beute stehst.. hier auch nicht, wenn Du in Luv stehst und allein bist..)
Dass da ein Hund in veränderter Situation bei neuen Verlockungen NIE einen Versuch wagt...würde ich nicht drauf wetten.
100%tige Sicherheit? Gibts das überhaupt? Sich gegen einen Mörder abzusichern - auch mit Waffenschein und Selbstverteidugungskurs...gelingt ja auch bei uns nur wenigen, zeitweise...
- Wenn Jagd-Stöber-Suchen und Finden- Verhalten anders genügend ausgelebt werden kann...
- wenn der Hund futtermässig und bezüglich Futterplatz von Welpenzeit an(bei der Mutter!) einer recht einseitigen (bewussten Fehl-)Prägung auf EINE bestimmte reproduzierbare Sitation unterzogen wurde (reproduzierbar, damit er nicht gleich dem Hungertode nahekommt, wenn der 'Präger' mal im Spital ist...)
- wenn er an sich nicht sehr initativ-ausprobierend oder gefrässig oder gar beides ist...
Mag so manche Gewöhnung des 'wir fressen nirgendwo, außer...' Erfolg haben.
- selbst meine, die normalerweise sicher(?) nicht den Mistkübel ausräumt, nicht einmal anschaut, auch nicht, wenn sie stundenlang damit allein ist, kotzte letztens einmal nach einigem Bauchweh Plastik - wo die wohl herkam??? (Fleischfolie aus eben diesem Mülleimer, nehme ich nachträglich mal an...)
Gut, einmal in 5 Jahren, ständig ohne Aufsicht daneben lebend, kein Deckel... keine sehr hohe Fehlerquote vielleicht (selbst gezogen, SEHR früh gelernt...)
- aber überall Giftsicher(!) wäre das immer noch nicht meiner Meinung nach!
Was ist dann mit einem bereits 'selbstversorgend' früh geprägten Hund?
Kenne Hunde, die mit Selbstbedienung in verschiedenster Situation schon oft Erfolg hatten ... denen 'Verweigerung' generalisiert!beizubringen ... good luck!
Lebensbedrohlich empfundene Folgen - z.B. direkt vom Futter ausgehend als Übelkeitserreger, die wirklich geruchsfrei appliziert werden, oder andere Folgen, die an keinen äußerlichen Zeichen vom Hund bemerkt werden könnten, hier könnte ich mir vorstellen, dass hier eine Generalisation einsetzen könnte.
Für Hunde: da müsste rein theoretisch möglichst jede Situation und jede Futterart extra so negativ besetzt werden - und das möglichst gleich vom ersten Versuch an, ohne dass jemals Erfolg winkte.
Welpen können ja noch generalisieren: ein paar Schocks für Entdeckungseifer bezüglich Futter und parallel 'Prägung' auf nur ein Futter, eine Futterstelle, eine Futterzeit: ok, das müsste gehen, das könnte genügend vielschichtig abgesichert sein.
Probleme dadurch: sind zumindest mal meine! Tut leid: so einen Hund hielte ich für neurotisch! Und was ist, wenn die dann gerade bei dem Futter die Rezeptur ändern? Oder wenn es bei selbstgemachtem bestimmte aromagebende Komponenten auf einmal nicht mehr gibt? Stress ohne Ende...
Meine Entscheidung wäre also 'Management' - Basistraining und Aufsicht - und dann doch ein Restrisiko (das ist mir klar) in Kauf nehmen.
Glücklicherweise habe ich derzeit nur einen Hund, der ohnehin nicht leicht frißt, kaum dazu neigt, etwas von der Strasse aufzunehmen und abzuschlucken.
(auch das eine 'Fehlprägung' nach obiger Definition, man lebt und lernt: durch zu spätes Absetzen, meiner Einschätzung nach und durch zu wenig forciertes rechtzeitiges Zufüttern, auch alle ihre Geschwister sind mäkelig geworden - das mal für Züchter ins Stammbuch...)
:darum, den eigenen Vorstellungen weitere hinzuzufügen bzw. sie mit denen anderer zu vergleichen.
Super!!
Bin weiterhin mit Dir gespannt auf Ideen!
Wiebke