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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Was dürfen Hunde eigentlich noch?
20. Juni 2002 23:42

Hi,

:Hunde dürfen nicht auf erhöhten Stellen liegen, dürfen nur auf Kommando fressen, müssen nach uns durch die Tür gehen, müssen immer gehorchen, müssen genau dort kacken, wo wir wollen ... müssen Beifuss gehen, müssen immer, dass tun was wir wollen, müssen .... Was dürfen Hunde eigentlich heut zu tage noch?

Ich les immer nur müssen und dürfen. Man kann einem Hund solche Sachen auch auf die Art und Weise beibringen, dass er das tun WILL, weil er nämlich auch was davon hat ;o). Und wenn mein Hund Fuß laufen will, weil es ihm Spass macht weil er etwas davon hat und das zugleich auch noch praktisch ist in bestimmten Situationen, was spricht dann dagegen?

Ich find das jedenfalls so herum viel besser, als dass ich meinen Hund ständig anleinen muss (weil er ja kein Fuß kann), ihn einfangen muss (weil er ja kein komm kann), aufpassen muss, dass er nicht meine hand abknapst, wenn ich ihm sein Futter hinstelle, mir ins Gesicht beißt, wenn ich es wage mich aufs Sofa zu setzen, wo er gerade liegt, mich nicht mehr durch die Schlafzimmertür lässt, weil in diesem Zimmer sein Knochen liegt und er meint, diesen gegen mich verteidigen zu müssen oder als dass ich aus den Kakteen vorm Blumenladen seinen Kot entfernen muss, weil er kackt, wo er geht und steht. Und ehrlich gesagt, ich vermute, du hast deinen Hund auch "untergeordnet" und "erzogen", wenn auch nicht bewusst.

Ich kenne auch viele Mensch-Hund-Gespanne, wo die Besitzer noch nie irgendwas über Hundeerziehung gelesen haben oder ne Hundeschule besucht haben und wo es perfekt funktioniert, weil sie es einfach gefühlsmäßig drauf haben ihre Hunde perfekt zu erziehen und auszubilden. Ich kenne aber auch viele, die nach ihrem Gefühl gehen und so so ziemlich alles falsch machen, was man falsch machen kann und letztendlich mit ihren Hunden total überfordert sind. Wenn jemand in so einer Situation nicht anfängt, sich bewusst über Hunde zu informieren und bewusst etwas am eigenen Verhalten zu ändern, endet so etwas meist damit, dass der Hund weggegeben oder eingeschläfert wird, im Extremfall damit, dass der Hund sogar andere Hunde und/oder Menschen gefährdet oder sogar tötet (Hamburg 2000 ist das beste Beispiel für einen Vorfall mit Hunden, deren Besitzer sich nicht genug Gedanken gemacht haben und nur nach Gefühl gehandelt haben).

Es freut mich ja für dich, dass du das alles nicht nötig hast. Andere Menschen müssen und ich finde Bemühungen sollte man nicht verurteilen, sondern begrüßen.

Viele Grüße

Franziska



21. Juni 2002 05:33

Hallo Nele!

Dann haben alle Verhaltensforscher wohl falsch geforscht...

Und ich meine bisherigen Hunde falsch beobachtet....

Sorry, bevor jemand "Unsinn" schreit informieren.

Grüßle
Monika

21. Juni 2002 06:49

: Hi,
:
: :Hunde dürfen nicht auf erhöhten Stellen liegen, dürfen nur auf :Kommando fressen, müssen nach uns durch die Tür gehen, müssen immer :gehorchen, müssen genau dort kacken, wo wir wollen ... müssen Beifuss :gehen, müssen immer, dass tun was wir wollen, müssen .... Was dürfen :Hunde eigentlich heut zu tage noch?

Es ist schon etliche Jahre her: Meine Eltern hatten drei, später zwei Hunde. Die durften alles, konnten nix und doch durften sie nix und konnten alles. Deren Aufgabe war es, auf über 200 Hühner in ca. 6000 qm Grundstück und Garten aufzupassen. Die Hunde kannten kein Sitz, kein Platz, geschweige denn "fussgehen". Die Hunde lebten bei den Hühnern und Gänsen, immer draussen, verließen nie das Grundstück, auch nicht dort, wo kein Zaun war. Fremde Besucher wurden von weitem begutachtet, einer der Hunde bellte ganz kurz, dann war wieder Ruhe. Keiner hat den Hunden so richtig irgendetwas beigebracht, es war einfach keine Zeit. Eine Leine oder ein Halsband haben sie nie gesehen. Die Hunde haben niemand angesprungen, belästigt etc etc.
Die Hunde hatten ihren Platz im "Rudel" und ihre Aufgabe, waren ausgelastet.
Das war damals.

: Es freut mich ja für dich, dass du das alles nicht nötig hast. Andere :Menschen müssen und ich finde Bemühungen sollte man nicht verurteilen, :sondern begrüßen.

und heute, da muss ich Franziska zustimmen. Es ist einfach erforderlich, daß die Hunde erzogen sind. Ich hasse es, wenn ich unterwegs von Hunden angesprungen werde, wenn der Besitzer mir zuruft "der macht nix", wenn der Hund meinen Hund belästigt, wenn er sich nicht abrufen läßt. Wenn ich spät abends und früh morgens mit meiner läufigen Hündin spazieren gehe und ein von zuhause abgehauener Rüde belästigt uns, vom Besitzer weit und breit keine Spur.
Mein Hund ist erzogen, meinem Hund würde es im TRaum nicht einfallen, andere Menschen anzuspringen, mein Hund läßt sich zurückrufen. Auch ich ärgere mich, wenn die Strassen vollgeka... sind usw usw.
Das gehört heute einfach zum guten Ton, Anstand und Sitte. Ich möchte meinen Hund überall mitnehmen können.
Und ich freue mich, wenn viele andere auch so denken.
Ob der Hund nun ins Bett darf oder nicht, sind Regeln, die man einhalten kann, aber nicht muss, wenn's auch anders funktioniert.
Viele Grüsse
Eve

:
:

21. Juni 2002 07:34

Hi Tanja

Sehe ich genauso. Kann Dir nur beipflichten!

Gruß,
Margit+die Sofa-Boxers

21. Juni 2002 08:04

: Ich muss ehrlich gestehen, dass ich von diesen ganzen Unterordnungsspielchen nichts halte, wahrscheinlich, da diese für mich bei der Erziehung meiner Hündin nicht notwendig waren. Ich sehe überhaupt keinen Sinn darin.


Hi Tina,

ich glaube zu wissen, was Du meinst. Hunde arbeiten nicht immer gern und ausschließlich. Sie ständig zu kommandieren und "im Gehorsam" zu halten, bedeutet, sie dauernd zur Arbeit zu zwingen. Ich lege viel Wert darauf, daß meine Hunde mindestens eine Stunde am Tag nur traben, schnüffeln, miteinander spielen usw., ohne Einwirkung und Lenkung durch mich. Da sollen sie einfach nur Hund sein. Zum Glück habe ich mich vor geraumer Zeit ebenfalls entschlossen, aufs Land zu ziehen, so daß ich nur selten eine Leine brauche; hier im Dorf laufen die meisten Hunde frei herum.

Was die Erziehung der Hunde angeht, so dient sie in erster Linie ihrer Sicherheit, nicht dem Verhältnis von Über- und Unterordnung; damit habe ich nämlich gar kein Problem. Etwas anderes ist Hundesport, dabei geht's um die Auslastung und Beschäftigung der Hunde. Aber im Alltag habe ich keine Lust, ständig mit den Tieren herumzukommandieren, und fühle mich auch nicht dauernd in "Trainingssituationen" gedrängt.

: Noch was, glaubt ihr wirklich Menschen können die Hundesprache nachmachen? Wenn ich meinen Hund z. B. anknurre, hat das überhaupt keine Auswirkungen außer einem nachdenklichen Hundeblick vielleicht.

Richtig! Ich halte viele modische "Erziehungsstile" für einseitig oder übertrieben und kombiniere alles nach eigenem Gusto; Stimme und Körpersprache spielen dabei eindeutig die erste Geige, "Belohnungen" treten zurück. So fahre ich seit Jahren sehr gut. Es ist albern, wenn Menschen sich wie Hunde gebärden wollen - wenn sie sich dabei sehen könnten, würde es ihnen wie Schuppen aus den Haaren fallen. Der Hund paßt sich unseren Ausdrucksmöglichkeiten perfekt an, er kennt die Stimmungslage und später auch die Bedeutung einzelner Wörter ganz genau. Besonders kritisch wird es, wenn der jeweilige "Modetrend" ausprobiert und der Hund auf diese Weise zum Versuchstier wird, mit dem man den Versuch wieder abbricht, wenn die "neue, unfehlbare Methode" nicht im Handumdrehen den gewünschten Erfolg bringt. Wer seinen Hund kennt, weiß doch mit Sicherheit, worauf er anspricht, und muß ihn nicht zum Objekt eines Reiz-Reaktions-Schemas machen, wie dies allenthalben geschieht. Ich bin doch kein Verhaltensforscher, sondern einfach nur Hundeliebhaber, und muß mich auf meine "naive Empirie", die nun einmal die Grundlage meiner Kommunikation mit dem Hund ist, verlassen können.

Gruß, Attila

21. Juni 2002 08:15

Hallo!

Danke für deine Antwort. Wenigstens wer versteht micht!

Ich habe nie behauptet, dass ein Hund keine Erziehung braucht, was mir hier teilweise unterstellt wird.

Schönes WE wünsch ich noch...

LG
Tina & Jamie