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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Das Gegenteil von Dominanz
27. Juni 2002 07:49

Hallo Mara,
: Zum Thema Dominanz: Wenn ich sie füttere, lasse ich sie nicht warten, bis sie fressen darf, weil sie sowieso nur zögernd ans Futter geht. Durch offene Türen schicke ich sie möglichst vor, weil sie von sich aus hinter mir her kommt. Ich setze mich zu ihr auf den Boden und nehme sie schon mal auf meine Bauch, wenn ich liege. Ich fixiere sie nie mit den Augen und warte auch nie, bis sie meinem Blick ausweicht, weil ich froh bin, wenn sie mich anschaut. Ich versuche ihre Angst so weit es geht zu ignorieren und einfach ruhig weiter zu gehen. Nur bisher habe ich jedoch nicht das Gefühl, dass das irgend etwas bringt. Einen klitzekleinen Fortschritt hätte ich schon gerne.

Dominanz ist nicht's negatives für Deinen Hund. Gerade unsichere, ängstliche Hunde brauchen feste Regeln und einen verlässlichen Rudelführer. Das gibt ihnen Sicherheit. Durch Deine Anti-Dominanzmaßnahmen verunsicherst Du Deine Maus nur noch mehr, weil sie sich dadurch in eine Rolle gedrängt fühlt, der sie nicht gewachsen ist. Damit tust Du ihr keinen Gefallen. Viel günstiger ist es für Euer Verhältnis, wenn Du ihr mit Deinem ruhigen und gelassenen Auftreten zeigst, daß Du der Chef bist und sie sich jederzeit auf Dich verlassen kann. Wie gesagt, Dominanz hat nicht's mit Ungerechtigkeit oder dergleichen zu tun, also halte Dich ruhig an diese Regeln wie: als erster durch Türen, Fütterung nach den menschlichen Mahlzeiten und nur nach Aufforderung. Nur das in die Augenstarren würde ich weglassen, das ist eine Kampfansage und verunsichert sie. Baue den Blickkontakt mit freundlicher Stimme und Mimik auf und belohne sie dafür.

Die Scheu vor fremden Menschen und Hunden liegt sicherlich an der mangelnden Prägung beim Züchter, das ist leider ein häufiges Problem. Kaum ein Züchter macht sich die Mühe, regelmäßig mit den Welpen spazieren zu gehen, Auto zu fahren, Menschen aller Altersstufen einzuladen. Das müßt Ihr jetzt alles nachholen. Also sorge für tägliche positive Erfahrungen mit freundlichen Menschen, vor allem auch Kindern, und Hunden (schön wäre der Besuch einer guten Welpenspielgruppe, denn dort hätte sie all diese Sachen auf einmal und Du würdest angeleitet).Wichtig ist aber, daß Du sie nicht überforderst und sie selbst entscheiden läßt, ob und wieviel Kontakt sie zuläßt.
Vor allem brauchst Du viel Geduld.

Viel Glück!

MfG
Martina & Maja



27. Juni 2002 07:26

Und nochwas:
Auf keinen Fall jetzt alle Dominanzsignale Deinerseits wegnehmen - wenn Du sie auch noch hinsichtlich ihrer Rangposition verunsicherst (Dich also plötzlich ihr unterordnest), wird sie noch ängstlicher. Sie klingt nicht gerade wie ein Hund, der als Rudelboß glücklich werden könnte. Ich habe irgendwelche Dominanzübungen nie benutzt bei meiner Golden, da nicht nötig (geht man an ihr Futter, ging sie schon immer zwei Schritte zurück; setzt man sich neben sie auf das Sofa, springt sie runter und ich muß sie mit "Rauf" wieder hochholen etc.). Vergiß einfach mal Rangordnungsgeschichten.
Außerdem ist mir neben den hilfreichen Routinen, die Angst mindern, noch was eingefallen: Du kannst ja versuchen, sie öfters was tragen zu lassen, wenn sie Angst zeigt. Hat aus meiner immer von einer Sekunde auf die andere einen gro´ßen, stolzierenden Golden gemacht.