wirksamkeit von schimpfen im nachhinein :: Hundeerziehung + Soziales

wirksamkeit von schimpfen im nachhinein

von daisy(YCH) am 01. Juli 2002 08:40


liebe hundenarren,

habe seit bald vier wochen einen mischling aus spanien zu mir geholt. er ist generell supergenial, aber klaut von den oberflächen in der küche wenn er alleine dort ist. ich stelle alles weg oder baue leere dosen auf, oder binde käse an mit wasser gefüllte joghurtbecher etc. etc.

ab und zu kommt er doch zum erfolg, nichts mehr ernstes. meist so dinge von denen ich nicht gedacht hätte, dass er sie interessant finden würde. bisher habe ich noch nie geschimpft, denn ich komme ja immer nach der tat, also zu spät.

also die frage: sollte ich doch mal zornig werden wenn ich in die küche zurück komme ? würde er das nicht vielleicht doch mit seiner tat verbinden mit der zeit ? denn irgendwie habe ich das gefühl wenn ich nichts sage, dass er dann meint die welt sei in ordnung. ich weiss ja, dass man sagt man könne nur auf frischer tat ertappen.

falls jemand noch einen sehr guten tipp zum abgewöhnen des klauens hätte, wäre ich dankbar. doch das ist nicht das ziel meines postings.

lg,

daisy

von damaris(YCH) am 01. Juli 2002 08:53

hallo daisy

probier' doch mal ihn zu ertappen.
tu so, als gehst du, kommst dann aber wieder leise rein oder versteckst dich irgendwie. ich weiss halt nicht, wie deine wohnung aufgeteilt ist. wenn er dann rangeht, tauchst du auf.
vielleicht schaffst du es ja mal.
viel glück!

grüsse
damaris & gynn

von ClaudiaII(YCH) am 01. Juli 2002 09:34

:
Hallo Daisy,

nein, bitte den Hund NIE im nachhinein schimpfen!!!
Du kannst ihm ja nix erklären, wie soll er das denn dann verstehen ohne direkte Verknüpfung? Würdest Du ihn im nachhinein shcimpfen, würde er das zwar irgendwann verknüpfen aber eben falsch, kommt drauf an, wie lange danach und wo Du ihn schimpfst.
Andersrum belohnst Du ja auch keinen Hund im Nachhinein - weil es genauso falsch wäre und er nicht wüsste, wofür er belohnt wird.

Du musst ihn direkt unbedingt genau in dem Moment erwischen, wo er zuschlagen will, dann kurzes Donnerwetter (versuche, ihm einen verhältnismäßigen Schreck einzujagen). In dem Moment, wo er sich abwendet von der "Beute", sei wieder freundlich und gib ihm gleichzeitig ein Leckerli als Alternative.

Grüße
ClaudiaII

von Yna(YCH) am 01. Juli 2002 10:52

Hallo Daisy!

Für eine angemessene Standpauke hast du genau eins, zwei, drei Sekunden Zeit. Danach ist der Zug abgefahren und wenn du diese kurze Zeit nicht nutzen konntest, dann ist er ohne dich abgefahren. In dem Fall kannst du ärgerlich sein, aber nicht mehr mit dem Hund motzen, schluck es runter und ignorier den Hund einfach solange du ärgerlich bist.
Von aufgesetzter Freundlichkeit halte ich gar nix, denn die Hunde merken ganz genau, dass man es nicht so meint, da ist gar nix sagen einfach besser, wenn man sauer ist.
Entweder musst du die Verlockungen absolut vermeiden oder aber deinen Hund dabei erwischen zu klauen, dann kannst du ihm auch eingehend verdeutlichen, dass du diese Form von Selbstbedienung nicht besonder schätzt! :-)
Aber, wie gesagt, die Zeitspanne dafür ist kurz und die Gardinenpredigt sollte sich in klarer Relation zum "Verbrechen" befinden. Einmal auf den Hund rasch zugehen und laut "Nein" oder "Aus" rufen dürfte da ausreichend sein.
Klauen ist für Hunde, die allein im Raum sind ein normales Verhalten. Da braucht es viel Arbeit, um Tabus zu schaffen.
Vier Wochen sind da nix, insofern: Fröhlich weiter machen! :-)))

Grüße,
Yna (Hundenarr :-D)

von josh(YCH) am 01. Juli 2002 14:44

Im nachhinein schimpfen wirkt null. Was Du erreichst (und was man auch oft sehen kann), ist ein Hund, der Dein Widerkommen schon mit Beschwichtigungsgesten seinerseits begrüßt (wir sagen dann fälschlicherweise "Er schämt sich!"winking smiley. Ansonsten hilft wohl nur alles wegräumen (wenn es ganz massiv ist, Videokontrolle vom Nebenraum mit Hundetrainer).

von Cindy(YCH) am 01. Juli 2002 15:57

HAllo Daisy,

Hunde können nicht so weit assoziieren. Wenn ein Hund ein Verhalten zeigt, in diesem Fall Klauen, dann kann er nur etwas damit verknüpfen, wenn es in direktem zeitlichen Zusammenhang mit diesem Verhalten steht. Direkter zeitlicher Zusammenhang bedeutet im Höchstfall 2 sec, eher weniger. Also würde dein Hund, wenn Du im Nachhinein mit ihm schimpfst, dieses Schimpfen nicht auf die Ursache beziehen.
Da dein Hund allerdings merkt, dass Du ärgerlich bist, wird er versuchen, Dich zu beschwichtigen. Viele Menschen interpretieren das dann als " Hund begreift doch, um was es geht, sieh mal, wie schuldbewusst er rumschleicht/schuldbewusst aus den Augen schaut/etc.". Das einzige, was Hund in dem Moment klar ist, ist, dass sein Mensch irgendwie grantig ist. Die Ursache kann der Hund nicht mehr erkennen.

Tips kann ich Dir keine geben. Die meisten habe ich selbst schon ausprobiert. Inkl. Pfeffer im Kuchen, etc.
Irgendwie hat dieses diebische Hundeviech immer gemerkt, wenn es eine FAlle war.
Da hilft nur, immer alles wegzulegen, Türen zuzumachen, etc.
Und ab und an ein Erfolgserlebnis, *grins, wenn Hundi mal wieder so gierig ist, dass sie alles um sich herum vergisst, und sich erwischen lässt. Aber das passiert sehr sehr selten.

Gruss Cindy

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