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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Bin nicht interessant genug
11. Juli 2002 11:34

Hallo Andreas!

Auch wenn ich dich kurz noch von der Arbeit abhalte;-)

Besser hätte man es nicht schreiben können! du sprichst mir aus der Seele...

man kann noch soooo viele Bücher gelesen und Hunde gesehen haben, es kommt immer einer, der soo anders ist, dass Du denkst, du hättest noch nie einen Hund gesehen ;-))

grüßle
Moni

11. Juli 2002 12:46

Tschau Yvonne

Ich halte sehr viel von Angela Schmid, sowieso bei Hunden in diesem Alter. So einfühlsam und kompetent habe ich selten jemand hündelen gesehen. Ich mache viel ähnlich wie sie, nur wenn der Hund älter wird, sage ich ihm etwas mehr, dass er es auch machen muss. Wenn ich Hunde in diesem alter ausbilde, dann auf diese Art. Ich mache auch mehr mit Futter als mit Kong, obwohl ich auch mische. Es kann sein, dass er beim Hier Futter bekommt, das nächste mal einen Kong, einmal nichts. Mir kommt noch ein Zitat von ihr in den Sinn, als ich sie mal fragte wie sie die Hilfen abbaut. Am Anfang gebe sie ihrem Hund ein Nierestück und am Schluss eine Wurst. Das muss man natürlich nicht wörtlich nehmen, aber sie meinte damit, dass er am Anfang etwas bekommt, was er sehr gerne hat und dann später was, was er noch gerne hat.

Zudem macht sie sich auch Gedanken darüber, wie man selber, am besten Fuß läuft, damit es für den Hund stimmt. Welches das richtige Tempo ist, wie die Wendungen, wie anlaufen und anhalten. Ganz viele kleine Sachen, die alle zusammen ein schönes Gesamtbild abgeben.
Ich trainiere z.B. sicherlich intensiv 2 Jahre lang den Sprung. Natürlich hätte er schnell begriffen, dass er drüber springen muss, den Gegenstand holen und zurück springen. Was so lange geht ist die Sprungtechnik, dass er den Sprung perfekt ausführt. Das ist zum Teil Knochenarbeit und ich glaube nicht, dass im Agility, viele den Sprung so perfekt üben. Meiner schlägt nie im Sprung an und hat gute Reserve, von etwa 20cm. Hat einen guten Zug darüber und schlägt die Hinterbeine in die Luft wie ein Springpferd. Das alles ohne Druck, zudem ist der Abstand zum Hindernis sehr wichtig und das werfen des Holzes. Natürlich sichere ich ihn ab, dass er es auch sauber ausübt, wenn ich das Apportierholz schräg werfe, aber das Werfen übe ich mit meiner Gruppe, so dass es dort landest, wo man es haben will. Da gibt es verschiedene Techniken. Oder die Höhe des Apportierholzes, wenn es über den Sprung geworfen wird, ist auch sehr wichtig, denn der Hund schaut dem ja nach und es beeinflusst ihn. So wie das Abholen des Holzes, wie ich es trage usw. Ich will jetzt nicht alles schreiben, denn gewisse Sachen behalte ich für mich.

Ich finde es sehr gut, wie sie die Hilfen abbaut, das macht sie sehr schnell, ihr ist bewusst, dass man Abbauen muss, bevor etwas schematisch eintrainiert wurde. Auch die Arbeit mit dem Futter finde ich gut, denn mit dem Futtertreiben, so wie es Dildei macht, mit dem kann ich nicht so viel anfangen. Ich bestätige nicht immer gleich, einmal mit dieser Hand, einmal mit der anderen, einmal spucke ich die Wurst usw.

Gut finde ich auch noch, wie sie den Hund in diesem alter (17 Wochen) mit dem Futter in die Positionen rückt, ohne dass der Hund überhaupt merkt, dass er ein Kommando ausführt. Das ist arbeiten ohne Druck, sonst bin ich strickte dagegen, dass man Hunde in diesem Alter trainiert. Nicht so viele haben ein solches Feingefühl, einen Hund in diesem alter zu trainieren.

Gruß P.H




11. Juli 2002 15:14

Hallo P.H.

danke für die ausführliche Antwort, habe ich nicht erwartet, aber mich darüber gefreut. Ich sehe, du machst dir viele Gedanken über den Hundesport. Was ICH an Angela so schätze ist, dass es für sie "verschiedene" Rassen und Hundecharaktere gibt, und dass eben mehrere Wege zum Erfolg führen. Weisst du, ich habe keine eigentlichen Sporthunde. Kromfohrländer muss man ganz anderst aufbauen als eine wesensstarke Rasse. Ich bin auf Angela gekommen, weil man mich in einem Pseudoverein zu etwas drängen wollte, wo ich einfach nicht ja dazu sagen konnte. Zudem habe ich Familie, mehrere Hunde und habe ab und zu einen Wurf Welpen. Irgend etwas kommt halt zu kurz, wenn mein Interesse nur noch auf den Hundesportplatz ausgerichtet wäre. Angela verstand das immer und meinte, dass man halt Prioritäten setzen muss. Da dachte der Pseudoverein anderst....

: Ich halte sehr viel von Angela Schmid, sowieso bei Hunden in diesem Alter. So einfühlsam und kompetent habe ich selten jemand hündelen gesehen.

Nach 40 Jahren Hundeerfahrung und Hundesport in BH und Agility könnte ich meine Hunde eigentlich selber trainieren. Ich habe selber aber leider wenig Ehrgeiz und brauche deshalb jemand der MICH etwas drückt, nicht den Hund. Und das kann Angela ungemein gut.

: Ich mache auch mehr mit Futter als mit Kong, obwohl ich auch mische.

Auch da war Angela immer flexibel. Die BH Hündin arbeitete lieber mit Futteranreiz, und die Agilityhündin am Besten mit Anreiz eines Tannenzapfens (sehr mühevoll, immer einen noch nicht Halbaufgefressenen, oder ein Furztrockenen, der nicht mehr fliegt, im Rucksack zu haben). Mal sehen, was die Kleine für Vorlieben entwickelt.

: Mir kommt noch ein Zitat von ihr in den Sinn, als ich sie mal fragte wie sie die Hilfen abbaut.

Mir kommt auch ein Spruch von ihr in den Sinn. Sie sagte einmal zu mir: "He, schalte mal dein Gehirn ein, wie du ein Problem vielleicht auch anderst lösen könntest, nicht so wie es alle anderen machen :-)))

Gruss
Yvonne


11. Juli 2002 18:16

Hallo Andreas,

Wünsche Dir einen schönen Urlaub, werde deshalb jetzt nur ganz kurz auf einen winzigen Punkt in Deinem letzte Posting eingehen bei dem es zu einem kleinen Missverständnis kam.

Du sprachst an einem Punkt ven Jagen und läufige Hündinnen verfolgen, ich antwortete damit kein Problem zu haben da mein Hund nicht jagt und kastriert sei.
Das mit dem kastriert bezog sich natürlich auf die läufigen Hündinnen und nicht aufs Jagen;o) (scheint bei Dir anders anhekommen zu sein).

Unsere kleine Grundsatzdiskussion können wir gerne ein anderes Mal fortsetzten, freue mich schon drauf;o)

Grüsse, Bettina

11. Juli 2002 18:49

Tag auch!

Hm. Also ich muss schon sagen, ein Hund der versucht sich über den Alpha zu stellen, entdeckt Lücken in der Rangordnung. Ich denke nicht, dass ein Hund, der richtig in die Rangordnung eingewiesen ist, zum Ausgeben beispielsweise geschlagen werden muss. Das ist dann keine Frage von bewundernswerter Willensstärke des Hundes oder Dickschädeligkeit, sondern schlicht und ergreifend ein Rangordnungsproblem. Und dass man auf andauernde Konflikte mit sienem Hund stolz ist (klang zumindest so) ist für mich nicht nachvollziehbar, weil es den Hund immer wieder in eine unklare Situation stürzt. Ich sage ja gar nicht, dass es nicht kompizierte Hund gibt. Ich habe selbst so ein Exemplar, aber dann muss ich mir halt etwas einfallen lassen!! Und immer wieder darauf bestehen, dass ich der Boss bin, also eine klare Rangeinweisung vornehmen und dann auch danach dem Hund weiterhin immer wieder signalisieren, wer der Alpha ist. Das gibt beiden Seiten Sicherheit und Vertrauen. Sicherlich kratzt der eine oder andere Hund, gerade die Herrschaften in den besten Jahren, mal am bestehenden Verhältnis und guckt, ob es nicht auch anders geht, aber die Antwort sollte alphagemäß gelassenund selbstverständlich erfolgenund nicht indem ich dem Hund eine verpasse! Ich glaube Dir schon, dass Hunde auch mit Deiner Methode etwas lernen, aber wie sicher und wie freudig sie es ausführen, wag ich ja mal zu bezweifeln...

ruß Jenny