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Hilfe, plötzlich Zweithund!

geschrieben von Maraike(YCH) 
Hilfe, plötzlich Zweithund!
08. Juli 2002 19:22


Hallo zusammen,

Ich schreibe heute zum ersten Mal in diesem Forum und hoffe, daß ich das richtig mach und meine Nachricht bei Euch ankommt.

Ich habe folgendes Problem:
Meine beste Freundin hatte vor drei Tagen einen sehr schweren Unfall und wir vorausichtlich minmdestens die nächsten sechs Monate in Krankenhaus und Reha verbringen müssen.
Sie hat mich gebeten, ihren 1 Jahr alten Hund (Hündin, Springerspaniel) zu mir zu nehmen, was ich natürlich getan habe.
Ich bestitze selber einen zweijährigen Labradormixrüden. Ich mag die Hündin meiner Freundin wirklich gerne und auch unsere beiden Hunde lieben sich heiß und innig.
Trotzdem ist das ganze sehr plötzlich über mich hereingebrochen und ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich zwei recht jungen sehr aktiven Hunden gerecht werden kann.
Ich arbeite vormittags, mein Mann ist selbstständig und arbeitet hauptsächlich vom Büro zuhause aus, allein sind die Hunde also selten.
Mein Mann geht auch gerne mal spaziren, spielt mit ihnen, albert einfach gerne mal mit den Hunden herum, er ist aber nicht der Typ, der sich wirklich intensiv um die Hunde kümmern wird, besonders was Erziehung, geistige Auslastung usw. angeht, dafür war schon immer ich zuständig, mit unserem einen Hund ist mir das meiner Meinung nach auch ganz gut gelungen, allerdings ging schon da ein sehr grosser Teil meiner Freizeit für drauf was ich natürlich mit Vergnügen in Kauf genommen habe, allerdings fürchte ich, ich habe schlicht nicht die Zeit dieses Maß an Beschäftigung zwei Hunden zu bieten.

Deshalb mehrere Fragen an Euch:

- Ich habe mit meinem Hund immer viel geclickert und gehe einmal in der Woche zum Agility, hat jemand Erfahrung damit solche Aktivitäten mit zwei Hunden gleichzeitig auszuüben?

- Wie sehr gucken Hunde sich ihre "schlechten Angewohnheiten" voneinender ab, beispielsweise bellt meiner ganz gerne wenn jemand an der Tür klingelt, der Hund meiner Freundin jagt wenn man nicht aufpasst mal ganz gerne ein Kaninchen, auf diese Idee ist meiner bisher Gott sei Dank noch gar nicht gekommen.

- Die beiden verbringen einen guten Teil des Tages damit hier gemeinsam durch Haus und Garten zu toben, wird das mit der Zeit weniger, wenn sie sich dran gewöhnt haben, daß sie sich jetzt ständig "haben" (bisher hatten wir uns natürlich hauptsächlich zu dem Zweck getroffen, daß die beiden miteinander spielen können)?

- Sollte ich Spielen im Haus verbieten? bis jetzt stört es mich nicht so besonders aber ich weiß nicht ob das auf Dauer so bleibt, mein Mann meint dazu "ach lass sie doch, ist doch lustig";o)?

- Meine Freundin hat mit ihrem Hund vor kurzem einen Kurs für eine Begleithundeprüfung angefangen, sollte den weiterführen?

- Wie gehe ich am besten vor, wenn ich mit beiden Hunden etwas üben möchte, muss ich z.B. den Clicker jeweils ausser Hörweite des anderen benutzen (sie kennen ihn beide)?

- Da ich wahrscheinlich jedem einzelnen Hund etwas weniger Beschäftigung bieten kann, reicht ihre Beschäftigung miteinender aus um das wenigsten einigermassen auszugleichen?

Ich könnte sicher noch hundert solch Fragen stellen, im Grunde läuft alles darauf hinaus, wer kann mir Tips geben, hat vielleicht selber zwei aktive Junge Hunde die beide beschäftigt sein wollen?

Wäre für jede Information dankbar, da mich im Moment wirklich so ein bisschen die Panik packt.

Schon mal vielen Dank, Grüsse, Maraike.

08. Juli 2002 19:39

Hi Mareike,

toll, dass Du die Hündin Deiner Freundin während ihrer Krankheitszeit
übernehmen kannst!

: - Ich habe mit meinem Hund immer viel geclickert und gehe einmal in der Woche zum Agility, hat jemand Erfahrung damit solche Aktivitäten mit zwei Hunden gleichzeitig auszuüben?

Ich kenne "Doppelhunde-Besitzer", die das können - und welche,
bei denen das nicht möglich ist, weil der jeweils wartende Hund Radau
macht und sehr eifersüchtig ist. Das musst Du mit den beiden testen.
Vielleicht wär' es einfacher, wenn Du das Training "halbierst" und
Dich jeweils immer mit einem Hund ganz intensiv beschäftigst beim
Agility-Training. Der andere dann im Auto (so möglich bei diesem
Wetter oder zuhause, wenn der Hundeplatz nicht zu weit entfernt ist -
vielleicht kann Dein Mann Dir ja den zweiten Hund bringen in der
"Halbzeit".

: - Wie sehr gucken Hunde sich ihre "schlechten Angewohnheiten" voneinender ab,
Sie schauen sich "schlechte" Gewohnheiten SEHR SCHNELL ab. Ich würd'
den Hund Deiner Freundin, wenn er jagdfreudig ist, im unübersichtlichen
Gelände eher nicht von der Leine lassen... Deiner könnte erkennen, dass
die Jagd ein prima Vergnügen ist... Das kann sehr schnell passieren...

: - Sollte ich Spielen im Haus verbieten? bis jetzt stört es mich nicht so besonders aber ich weiß nicht ob das auf Dauer so bleibt, mein Mann meint dazu "ach lass sie doch, ist doch lustig";o)?

Ich persönlich sehe kein Problem beim "Spielen lassen". Außerdem wird
das Getobe - wie Du vermutest - etwas nachlassen, bzw. sich auf "Tobe-
stunden" beschränken, wenn sie immer zusammen sind.

: - Meine Freundin hat mit ihrem Hund vor kurzem einen Kurs für eine Begleithundeprüfung angefangen, sollte den weiterführen?

Kläre das doch mit Deiner Freundin ab, wie es ihr recht ist. Ein halbes
Jahr Pause ist bei einem jungen Hund in meinen Augen kein Drama! Schon
gar nicht, wenn er "im Alltag" durchaus Grundgehorsam zeigt und bei Dir
konsequenterweise zeigen muss.

: Ich könnte sicher noch hundert solch Fragen stellen, im Grunde läuft alles darauf hinaus, wer kann mir Tips geben, hat vielleicht selber zwei aktive Junge Hunde die beide beschäftigt sein wollen?

Meine beiden sind jetzt schon älter... aber es war SEHR zeitaufwendig
und viel "System" nötig, um beide individuell zu beschäftigen. Trotz-
dem: zwei Hunde gemeinsam haben ja auch viel "Miteinander", das einem
Einzelhund abgeht.

: Wäre für jede Information dankbar, da mich im Moment wirklich so ein bisschen die Panik packt.

Keine Panik... Toll, dass Deine Freundin weiß, dass ihre Hündin
so toll untergebracht werden kann in dieser für sie schwierigen Zeit.

Liebe Grüße
Tabea

09. Juli 2002 07:47

Hallo Mareike,

ich kann mich Tabea nur voll und ganz anschließen. Meine Erfahrung ist, daß man es mit zwei Hunden in Bezug auf die Beschäftigung sogar einfacher hat, wenn sie sich gut verstehen. Unsere Ridgebacks spielen und toben herrlich miteinander, sie sind ausgelastet und ausgeglichen. Natürlich haben sie auch "Ansprache" durch mich (z.B. Agility-Training, Gehorsamsübungen usw.), aber die Spielzeit mit mir hat sich, seit wir zwei RR haben, sehr verringert. Also Mut und durch!

Liebe Grüße
Gaby mit RR Beira, RR Leon und Affenpinscher Xelina


09. Juli 2002 09:05

Hi Maraike,
wer bereit ist, den Hund seiner Feundin zu nehmen, wenn sie einen Unfall hatte, dann wird diejenige auch den Rest souverän meistern, da bin ich sicher!
Mach Dir nicht so viel Gedanken, es wird sich einspielen! Mach mit dem Hund Deiner Freundin den BH-Kurs weiter, melde Deinen Hund gleich mit an, dann hast Du 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Genauso andersherum: Nimm den Hund Deiner Freundin mit zum Agility, so hast Du auch die Möglichkeit, den Hund besser kennenzulernen, denn 6 Monate sind ja nicht gerade wenig und viele Dinge, die sich in Deinem Kopf nun als Problem darstellen, werden sich von allein in Nichts auflösen. Gerade Deine Frage der Beschäftigung der beiden: Sie werden sich jetzt auch mehr mit sich beschäftigen, somit ist das auch wieder in der Waage.
Keine Panik, Deine Freundin weiss sicher genau, warum sie Dich gefragt hat! Also, zum Anfang "Augen zu und durch", danach dann "wundern, dass es gar nicht so schlimm war".
Kompliment und Grüße,
Anja


09. Juli 2002 10:38

Hallo Mareike,
: Ich habe folgendes Problem:
: Meine beste Freundin hatte vor drei Tagen einen sehr schweren Unfall und wir vorausichtlich minmdestens die nächsten sechs Monate in Krankenhaus und Reha verbringen müssen.
: Sie hat mich gebeten, ihren 1 Jahr alten Hund (Hündin, Springerspaniel) zu mir zu nehmen, was ich natürlich getan habe.
: Ich bestitze selber einen zweijährigen Labradormixrüden. Ich mag die Hündin meiner Freundin wirklich gerne und auch unsere beiden Hunde lieben sich heiß und innig.
: Trotzdem ist das ganze sehr plötzlich über mich hereingebrochen und ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich zwei recht jungen sehr aktiven Hunden gerecht werden kann.
Ich beneide Deine Freundin ein bißchen, dass sie eine so engegierte Freundin wie dich hat.

: Ich arbeite vormittags, mein Mann ist selbstständig und arbeitet hauptsächlich vom Büro zuhause aus, allein sind die Hunde also selten.
: Mein Mann geht auch gerne mal spaziren, spielt mit ihnen, albert einfach gerne mal mit den Hunden herum, er ist aber nicht der Typ, der sich wirklich intensiv um die Hunde kümmern wird, besonders was Erziehung, geistige Auslastung usw. angeht, dafür war schon immer ich zuständig, mit unserem einen Hund ist mir das meiner Meinung nach auch ganz gut gelungen, allerdings ging schon da ein sehr grosser Teil meiner Freizeit für drauf was ich natürlich mit Vergnügen in Kauf genommen habe, allerdings fürchte ich, ich habe schlicht nicht die Zeit dieses Maß an Beschäftigung zwei Hunden zu bieten.
Na, das sind doch optimale Bedingungen. Und du mußt die Zeit der Beschäftigung auch nicht verdoppeln, es wird schon der gleich Zeitaufwand reichen, denn was zählt ist nicht ausschließlich die Quantität sondern auch die Qualität der Beschäftigung und die hört sich doch bei dir sehr hoch an.

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: Deshalb mehrere Fragen an Euch:
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: - Ich habe mit meinem Hund immer viel geclickert und gehe einmal in der Woche zum Agility, hat jemand Erfahrung damit solche Aktivitäten mit zwei Hunden gleichzeitig auszuüben?
Ja, das geht, allerdings würde ich dem einen Hund ganz klar machen, dass er nicht gemeint ist - also für die Dauer der Arbeit mit dem anderen Hund festbinden, so dass er nicht kommen kann, am Anfang nicht ind er unmittelbaren Nähe clickern sondern mit entsprechenden Abstand, vielleicht auch immer die die gleiche Reihenfolge einhalten, so dass jeder Hund erkennt, wann er "dran ist"
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: - Wie sehr gucken Hunde sich ihre "schlechten Angewohnheiten" voneinender ab, beispielsweise bellt meiner ganz gerne wenn jemand an der Tür klingelt, der Hund meiner Freundin jagt wenn man nicht aufpasst mal ganz gerne ein Kaninchen, auf diese Idee ist meiner bisher Gott sei Dank noch gar nicht gekommen.
Wie schon vorher gesagt, in unübersichtlichen Gebieten, den "Freizeitjäger" besser an die Leine nehmen - oder aber, wenn du versuchst dieses unter Kontrolle zu bringen, Deine "Nichjägerin" anleinen. Also immer nur einen laufen lassen.

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: - Die beiden verbringen einen guten Teil des Tages damit hier gemeinsam durch Haus und Garten zu toben, wird das mit der Zeit weniger, wenn sie sich dran gewöhnt haben, daß sie sich jetzt ständig "haben" (bisher hatten wir uns natürlich hauptsächlich zu dem Zweck getroffen, daß die beiden miteinander spielen können)?
:
: - Sollte ich Spielen im Haus verbieten? bis jetzt stört es mich nicht so besonders aber ich weiß nicht ob das auf Dauer so bleibt, mein Mann meint dazu "ach lass sie doch, ist doch lustig";o)?
Verbieten würde ich es dann, wenn es Dich nervt, wenn sie weiter toben wollen, schmeiße sie einfach raus (hört sich für mich so an, als hättet ihr einen Garten) oder verdonnere sie dann zur Ruhe. Muß ja nicht bei jedem Toben sein, aber auch Du hast ein Recht auf Ruhe und den beiden bricht kein Zacken aus der Krone, wenn sie mal nicht im Haus toben dürfen.
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: - Meine Freundin hat mit ihrem Hund vor kurzem einen Kurs für eine Begleithundeprüfung angefangen, sollte den weiterführen?
Würde ich schon machen, man lernt immer was dazu, auch für sich selber
:
: - Wie gehe ich am besten vor, wenn ich mit beiden Hunden etwas üben möchte, muss ich z.B. den Clicker jeweils ausser Hörweite des anderen benutzen (sie kennen ihn beide)?
s. o.
:
: - Da ich wahrscheinlich jedem einzelnen Hund etwas weniger Beschäftigung bieten kann, reicht ihre Beschäftigung miteinender aus um das wenigsten einigermassen auszugleichen?
Haben ja die Anderen auch schon gesagt.
:
: Ich könnte sicher noch hundert solch Fragen stellen, im Grunde läuft alles darauf hinaus, wer kann mir Tips geben, hat vielleicht selber zwei aktive Junge Hunde die beide beschäftigt sein wollen?
Ja, aber wie schon gesagt, mit allem, was du beschreibst kommen die Hunde ganz bestimmt nicht zu kurz
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: Wäre für jede Information dankbar, da mich im Moment wirklich so ein bisschen die Panik packt.
Kann ich gut verstehen, aber dafür gibt es keinen Grund, obwohl ich auch manchmal denke, dass einer Beiden zu kurz kommt, aber ich glaube, dass dies fast allen hin und wieder so geht, ich merke dann auch, dass ich doch oft die Hunde ein wenig vermenschliche. Die sind happy, dass man da ist und ihnen den Kontakt gibt, den sie wünschen, die rechnen nicht nach Minuten ab.
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: Schon mal vielen Dank, Grüsse, Maraike.
Gruß Babette


09. Juli 2002 11:37

Hallo an Alle,

Vielen Dank für die vielen aufmunternden Antworten, ich muß sagen, das "flaue Gefühl" hat auch schon ein wenig nachgelassen, ich schätze mal das war einfach eine ähnliche Situation, wie damaös als wir uns unseren Welpen geholt hatten, da gab es auch die Augenblicke wo man den Kleinen beobachtet hat und dachte "oh Gott, was hab ich mir da aufgeladen", nach etwa ein bis zwei Wochen war damals dieses Gefühl verflogen, ich hoffe, daß das jetzt auch so wird und sich das Ganze einspielt und zur Selbstverständlichkeit wird.

Nochmal vielen Dank, sollten im Laufe der nächsten Wochen spezielle Probleme auftreten werde ich mich wieder an Euch wenden.

Viele Grüsse, Maraike.