Moin Astrid!
Also, wenn das Knurren wirklich agressiv klingt (nach 12 Monaten zusammenleben solltest Du ja in der Lage sein, es zu unterscheiden), scheint es sich wirklich um ein Dominanzproblem zu handeln. dann solltet ihr (und zwar ihr alle!) dem Hund SOFORT sämtliche Privilegien streichen.
o Kein Sofa
o kein liegen in Durchgängen / offenen Türen und wenn, dann nicht über den Hund drüber steigen, sondern ihn wegschicken, wenn ihr durchwollt.
o Du gehst immer vor dem Hund durch einen Tür.
o kein streicheln, wenn Grizzly es will. Wenn sie ankommt, wegschicken/ignorieren. Nur dann streicheln, wenn Du sie dazu herrufst.
o Leckerchen nur, wenn Grizzly dafür etwas verlangtes getan hat.
o Kauknochen etc. nur in Deiner Hand, es sei denn, Du kannst die Herausgabe einfordern (versuche nix physisches! Wenn's nicht mit 'Aus!' geht, dann halte den Knochen fest, lass den Hund 5 min. Kauen und dann ist sense. Du legst den Knochen weg)
o Der Hund wird beim Heimkommen immer als letzter begrüßt. Umärmel erst mal demonstrativ Deine Freundin und ignoriert den Hund, falls er sich dazwischenschiebt.
o der Hund ist nicht der vorderste an der Tür, wenn Besuch kommt.
o Wenn der Hund auf Spaziergängen ohne Leine unterwegs ist und an einer Kreuzung vorneweg läuft, nimm einen anderen Weg.
Du bestimmst, wo es lang geht!
Denn: Chefs agieren. Sie REagieren nicht.
Und ein ganz schüchterner Einwurf: meist merken Hunde sehr genau, wer in einem Haushalt das Sagen hat. Wenn Grizzly der Meinung ist, Deine Freundin ist die Chefin im Haus und Hundi hat genug Selbstvertrauen, wird Grizzly versuchen wollen, Dich von Rang 2 zu vertreiben. Da ist es irrelevant, wie konsequent Du bist.
Wann immer der Hund etwas von Dir fordert: wortlos abwenden und völlig ignorieren. Lasse niemals den Hund Initiator irgendwelcher Aktivitäten sein.
Futter... Das ist schwierig, ich kann meine Riva auch nicht immer nach uns füttern. Ich würde erstmal Dich als alleinigen Futtergeber einsetzen. Man kann die Abhängigkeit sehr gut über das Futter etablieren. Stelle das Futter nicht einfach hin, sondern mach ein großes Bohei darum. Du, die erfolgreiche Jägerin, hast mal wieder für den Hund was mitgebracht, HAh! Und um das zu kriegen, muß Grizzly dann schon mal betteln, Dir durch die halbe Wohnung nachlaufen und, und, und.
Wenn Du ihr das Futter nicht wegnehmen kannst (weil Knurren und so), dann füttere den Hund nur noch aus der Hand.
Zusätzlich würde ich versuchen, das Füttern auf die Spaziergänge zu legen und ausschließlich gegen Gehorsam zu füttern. Keine Sorge, ein Hund verhungert nicht so schnell!
Zeige dem Hund seine Abhängigkeit und werde zum Initiator. Lasse Dich nicht zu REAKTIONEN verleiten. Bewahre immer Ruhe. Eine Chefin hat es nicht nötig, zu schreien. Wer schreit, hat Angst.
HTH,
Andrea & Riva