Hallo Nina,
: Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Erstmal zum Punkt den Du Präsentietragen nennst. Ich bin mir im Klaren darüber, dass es für einen Labi normal ist, was im Maul haben zu wollen und ich da es mit dem "Nein" ja in der Situation eh nie geklappt hat, habe ich versucht sie zu loben und irgendwas dagegen einzutauschen. Aber das klappt nicht, wenn sie in ihrer Kasperlaune ist.
Für einen jungen Retriever stellt es häufig einen ziemlichen Konflikt dar, wenn ihm etwas, das mit Tragen zu tun hat, verboten wird. Es kann sein, dass er darauf mit Gekasper reagiert. Kann aber auch andere Gründe haben. Grundsätzlich lob ich meine Toller, vor allem als sie jung waren, immer für's Tragen und vor allem für's Bringen. Ist es mal was Verbotenes, gibt's wenigstens für's Auslassen ein Lob und dann ein anderes Teil, das sie nehmen dürfen.
: Wenn ich sie beachte, stellt sie nur den Schwanz hoch, wufft und will gejagt werden. Sie läßt mich immer ein Stück weit auf sie zu, dann hüpft sie weg.
In dem Fall ist Ignorieren das Beste, so wie Du es schon tust.
: Eine Zeitlang habe ich ihr versucht beizubringen, dass sie das Dingens ja auch wiederkriegt, wenn sie's mir bringt, aber das ist ziemlich schwer, wenn der Hund's garnicht hergibt. Dieser Punkt ist aber durch die Laufleine besser geworden. Bällchen sw. apportiert sie z.B. wunderbar, nachdem wir das geübt hatten. Ich würde sie ja auch alles mitschleppen lassen (sofern ungefährlich), wenn sie sich nur irgendwann auch wieder heranlocken ließe....
Mach Dir mal klar, dass Du von Deinem Hundi ganz schön viel erwartest. Zum Apportieren gehören mehrere komplexe Verhaltensweisen. Wenn die schon einzeln, wie z.B. das Herankommen oder das Ausgeben, nicht richtig klappen, dann macht es nicht viel Sinn, das noch mit was zu kombinieren, das der Hund auch noch nicht richtig kann. Da muss es zu Fehlverknüpfungen kommen. Hat Deine Hündin denn FCI-Papiere? Wenn ja, dann wäre es vielleicht sinnvoll, wenn Du mal schaust, ob Euch beiden ein richtiges Apportiertraining gefallen könnte. So was wird vom DRC und LCD angeboten. Vielleicht würde das den Apportiertrieb in geordnete Bahnen lenken und ihr würdet lernen zusammen zu arbeiten.
Wenn nicht, dann kannst Du es immerhin beim LCD probieren. Wenn Plätze frei sind, nehmen die auch Leute mit nicht-FCI-Labbis.
: Sie ist nur halt so ein Kasper, und möchte gern die Chefin zum Spiel auffordern. Aber die Chefin will das halt nicht mit sich machen lassen. Egal, nun zum Hauptproblem. Zur Laufleine. Ich glaube nicht, dass ich die Laufleine so eingeführt habe, wie Du es kurz erwähnst. Das ist sicher schade (kanst Du das kurz umreißen?). Nun habe ich das Problem, dass meine Abby an der Leine zu 98% hört. Fast zu perfekt. Ich kann die Situation die Du oben schilderst (Hund will was fressen, ich verbiete es) garnicht üben, weil der Hund nichts anrührt. Auch wenn ich ihr was hinwerfe nicht. Eher geht sie rückwärts. Ich habe ihr schon beigebracht, nichts aufzunehmen, so ist es nicht. Ich wüßte nur, wie ich sonst den Gehorsam auf Entfernung über kann, an der LeinE gehts ja immer!
Überleg mal, worin der Vorteil für Deine Hündin sein könnte, auf ein bestimmtes Signal von Dir ein bestimmtes Verhalten zu zeigen? Was bringt es ihr, sich hinzusetzen, wenn Du SITZ sagst? Es gibt die Möglichkeit 1, dass dann was Unangenehmes ausbleibt. Dann gibt's die andere Möglichkeit 2, dass sie Dich dadurch dazu bringt, etwas für sie Angenehmes zu tun wie Futter geben, spielen. 1 würde ich mal außer Acht lassen, weil das auf Entfernung nämlich nicht so toll funktioniert außer man ist bereit, irgendwann mit teletakt zu arbeiten. Deshalb bevorzuge ich es, grundsätzlich mit Methode 1 zu arbeiten bis der Hund ein Kommando wirklich kann, d.h. unter allen möglichen Bedingungen und Ablenkungen (und das dauert!!). Diese Methode funktioniert aber nur dann gut, wenn Du sicher verhinderst, dass der Hund sich nicht selbst belohnen kann, wenn er dich nicht beachtet, indem er z.B. zu anderen Hunden läuft, Katzen jagt oder einfach nur schnüffelt. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Belohnung für Deinen Hund auch wirklich eine ist. Selbst ein verfressener Hund findet Futter mäßig interessant, wenn er satt ist und weiß, dass zu Hause sowieso eine volle Futterschüssel steht. Genauso ist es mit dem Spielen. Wenn man viel einfach so mit dem Und spielt, ist natürlich der Anreiz, sich dafür besonders anzustrengen, nicht sehr hoch.
Nun nochmal zum Fressproblem: Mach Deinem Hund klar, dass ihn Möglichkeit 2 erwartet, wenn er das Zeug auf dem Boden liegen lässt. So wie Du es beschreibst, gehe ich davon aus, dass sie bis jetzt nur gelernt hat, dass es gefährlich ist, wenn Du in der Nähe bist. Weiter weg kann sie es gefahrlos nehmen. Wo bleibt da der Vorteil für sie, auch in der Entfernung auf Dein Kommando zu reagieren? Wenn Du das übst, ist es wichtig, ganz langsam die Entfernung zu steigern und darauf zu achten, dass sich keine Fehler einschleichen. Wenn Sie an der langen Leine lernt, dass es sich lohnt, auch in der Entfernung auf Dein Kommando zu hören, wirst Du das auch irgendwann ohne Leine üben können. Das wird aber eine Weile dauern, weil sie da wohl einiges falsch verknüpft hat.
Noch ein Tipp: Viel zum Thema Rangordnung findest Du unter dem Link
Gruß
Silke + 2 Toller