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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Problem mit Zweithund
26. September 1999 00:07

Hallo Ralf

Wir haben vor kurzem auch einen Welpen zu unserem älteren Rüden (/ 1/2 Jahre) gekauft und haben uns folgendermaßen verhalten:

Auf jeden Fall den älteren Hund bevorzugen. Wir haben uns in der Wohnung um die Kurze praktisch gar nicht gekümmert und Jacky mehr verwöhnt denn je. Natürlich hat er immer vor ihr etwas zu Fressen bekommen und wenn es etwas besonders Tolles gab (etwa einen Joghurtbecher zum Auslecken o.ä.) war das natürlich für ihn.
Das ist ja nicht nur für den alten Hund wichtig, sondern auch für den Welpen, schließlich soll der ja auch seinen Platz im Rudel sicher wissen.
Am Anfang war es auch etwas stressig und ich war auch froh, wenn ich mit beiden draußen war, weil es da etwas ruhiger war. Jacky hat die Kleine in der Wohnung auch häufig angeknurrt und wenn sie ihm zu nahe kam (etwa auf seiner Rute saß) hat er mächtig viel Getöse gemacht. Dabei verschwand häufig Flys ganzer Kopf in seiner Schnauze und das Ganze sah ziemlich gefährlich aus, aber passiert ist nie etwas. Ich hatte allerdings auch nie die Befürchtung, dass er sie wirklich beißt. Bist du sicher, dass deine Hündin das unter Umständen tun würde? Wie ist sie denn sonst so mit Welpen? Und wie lange hast du den Welpen jetzt?
Ich würde Iris zwar zustimmen, dass Hündinnen mit Welpen oft schwieriger sind als Rüden, aber die von ihr geschilderte Situation in der die Hündin die Welpen totgebissen hat passt meiner Meinung nach nicht. Wenn sie selber Welpen hatte ist es doch ganz normal, dass sie die anderen Welpen nicht akzeptiert, schließlich bekommt im Rudel auch nur die Alphahündin Junge.
Ich würde mich in der Wohnung ausschließlich um die Hündin kümmern. Du kannst ja getrennt mit beiden rausgehen, damit du auch Zeit mit dem Welpen verbringen kannst. Bei uns war es so, dass man nach und nach gemerkt hat, wie Jacky die "Vorsichtsmaßnahmen" gegenüber der kleinen Nervensäge lockerte. Nur, wenn es ihm wirklich drauf ankommt lässt er noch den Chef raushängen, sonst hat sie inzwischen oft Narrenfreiheit.

: - sie betritt kein Zimmer der Wohnung, in dem er sich befindet (auch nicht, nach Locken und Rufen)
Ich denke, du solltest mit ihr im Zimmer sein und der Welpe sollte kommen, wenn er will - und darf.
: - zweimal ist sie auf ihn losgegangen. Einmal hat sie im letztem Moment gestoppt,einmal hat sie versucht, ihn zu beißen (dabei trug sie einen Maulkorb)
Wenn sie stoppt ist das doch in Ordnung. Achte darauf in welchen Situationen das passiert. Wahrscheinlich wird deine Position oder dein Verhalten auch eine wichtige Rolle dabei spielen, wann das vorkommt. Oder war bei der zweiten Situation Fressen, Spielzeug o.ä. im Spiel?

: Im Freien dagegen ist sie zwar sehr nervös, aber akzeptiert es, wenn er hinter ihr herläuft,an ihr schnuppert,oder sogar, daß er am gleichen Mauseloch buddelt.

Das ist doch ein Anfang. In der Wohnung wird sie sicher sehr unsicher sein und sich beengt fühlen, zumal, wenn sie versucht sich vor ihm zu verstecken und dann noch einen Maulkorb trägt. Ich würde dann möglichst oft nach draußen gehen und auch hier alles für sie so angenehm wie möglich gestalten. Wenn das klappt wir es mit Sicherheit auch in der Wohnung besser werden.

Viel Erfolg!
Kirstin

26. September 1999 05:56

:
: Hallo!

Vielen Dank schon mal für die Antworten!
Die Situation hat sich inzwischen schon etwas gelockert- die beiden
haben heute nebeneinander in etwa 10cm Abstand gefressen- ohne Gemurre
von meiner Hündin.
Was ich aber gerne noch wissen wollte: soll man Eurer Meinung nach
auch das Knurren der Hündin mit einem Nein unterbinden oder darf
sie ihn damit zurechtweisen?

Ralf

26. September 1999 07:47

Hallo!

: Was ich aber gerne noch wissen wollte: soll man Eurer Meinung nach
: auch das Knurren der Hündin mit einem Nein unterbinden oder darf
: sie ihn damit zurechtweisen?

Sie darf und sie muß, denn er muß leren, was das Knurren bedeutet. Das gehört auch zur Erziehung der Mutterhündin.

Gruß
Gabi

26. September 1999 10:52

Hallo Ralf,

laß Sie den Welpen ruhig miterziehen. Knurren gehört dazu. Unterbinde das nicht. Dem Welpen schadet das überhaupt nichts. Bald wird es sich noch mehr lockern und dann geht bestimmt das toben los. Hat bei uns zwei Wochen gedauert bis meine beiden wußten wie sie miteinander umgehen.

Viel Spaß noch

Heike, Kimba & Aaron


27. September 1999 06:23

Hallo Ralf,

wir haben zu unserer ca. 3-Jahre alten Mischlingshuendin im April auch
einen Welpen dazubekommen, auch ein Weibchen. Am Anfang haben wir uns
intensiv um die Große gekümmert und die Kleine ist nur so 'mitgelaufen'.
Das hoert sich brutal an, aber ich glaube es war wichtig. Wir mussten
uns oft sehr beherrschen, denn am liebsten moechte man einen Welpen ja
den ganzen Tag knuddeln. Natuerlich bekommt die Große zuerst Futter, ihr
wird die Leine zuerst angezogen. Den ersten richtigen 'Anschiss' bekam die
Kleine dann, weil sie vor der Großen ins Haus gelaufen ist. Es war wirklich
derb. Sie stuerzte laut knurrend auf die Kleine, die dabei die Treppen
(zum Glück nur 3 Stufen) laut schreiend runterfiel. Als Nina von ihr abließ
wollte Yanni gleich aufstehen, da setzte Nina nochmal ordentlich nach.
Das gleiche passierte beim Einsteigen ins Auto, dann ging es mal um den
Platz unterm Küchentisch oder hinter der Couch. Jedesmal mussten wir uns
total beherrschen, daß wir nicht Eingriffen. Aber das ware der groesste Fehler
gewesen. Man muss wirklich tun, als wenn man das gar nicht mitbekommt. Auch darf
man dann den Welpen anschliessend nicht beachten und wenn er noch so
ein jämmerliches Bild abgibt.

Also es hat wirklich Monate gedauert bis ich 'gefühlsmäßig' mit der Situation
zurechtgekommen bin und manchmal gab es Tage, da habe ich gedacht,nie
mehr zwei Hunde. Aber wenn man weiß worauf es ankommt, zum Beispiel muß
Yanni sich vor der Treppe an der Haustür hinsetzten und warten bis Nina
drin ist, das gleiche gilt fuers Auto. Der Platz unterm Küchentisch ist
für beide tabu, sie haben schließlich Ihre Decken. Auch sitzt keiner der
beiden mehr auf der Couch! Ich habe einfach entschieden, Situationen
die für mich unangenehm sind, weil ich befürchten muß das es gleich wieder
Ärger gibt, werden einfach abgeschafft und das haben sie auch akzeptiert.

Ich würde bestimmt nicht denken, das Deine Hündin den Kleinen beißt,
denn wenn sie das wollte, hätte sie es schon längst getan. Und ich
kann mich Heike mit Kimba und Aron nur anschließen, es sind üble Momente
und man würde am liebsten den älteren Hund schütteln and den Kleinen
trösten, aber da mußt Du hart gegen Dich selbst sein und darfst die Große
auch auf keinen Fall in ein anderes Zimmer sperren. Du wirst sehen, wenn Du
erst einmal gemerkt hast, daß nicht's passiert, ''gewöhnt'' man sich an
diese total unangenehmen Momente. Und wenn Du die zwei genau beobachtest,
dann kannst Du auch immer ein Grund feststellen und dann manche Situtationen
schon vorher versuchen zu vermeiden. Ich merke auch bei unserer Großen,
daß sie viel gelassener ist, weil sie merkt, dass wir ihre Position in jeder
Lage unterstützen.

Ich wünsche Dir viel Glück mit den zwei
Martina mit Nina und Yanni


27. September 1999 15:19

Hallo Ralf,

es freut mich, daß das Verhältnis der beiden besser zu werden scheint!

Bei meinen beiden Rüden gab es zwar solche Startschwierigkeiten nicht, aber dafür hat es später, als der Kleine auch mal testen wollte, wie stark er ist und wo er steht, immer wieder scharfe Zurechtweisungen unseres Großen gegeben!

Wir haben hier feste Regeln aufgestellt, an die sich unser Großer auch hält! Er darf sich in seiner Erziehung alles erlauben, nur muß er den Kleinen absolut in Ruhe lassen, wenn dieser sich ergibt, sprich auf den Rücken dreht! Diese Regelung kennen alle beiden und es wird dementsprechend gehandelt!
Die zweite Regel besagt, daß der der bei mir ist, in Ruhe gelassen wird! D.h. der Kleine darf den Großen nicht ärgern oder sich dazwischen drängen, wenn der gerade seine Streicheleinheiten bekommt (wäre vielleicht eine Möglichkeit für Euch) und der Große darf dem Kleinen nicht mehr nachstellen, wenn der sich zu mir flüchtet!

Vielleicht hilft es Deiner Hündin, wenn Du sie im Rahmen bestimmter Grenzen einfach machen läßt! Sie wird den Kleinen schon nicht gleich totbeißen, auch wenn es manchmal so aussieht und auch so klingt!

Viele Grüße und viel Spaß noch mit den beiden

Tanja und die Jungs (übrigens beide fast 70cm große Schäferhunde, soviel zum Thema "Kleiner"winking smiley